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Naidoo und Unheilig haben musikalisch nichts miteinander zu tun? Wo genau machst Du denn die Unterschiede fest?
“80 auf Klassenfahrten‘ haben wir im Osten so ziemlich alles gehört, nur eben keine Ostmucke – Tina Turner, Depeche Mode, Udo Lindenberg und Konsorten waren allerdings dabei.
Das ’80 auf Klassenfahrten im Westen Silly gehört wurde ist interessant zu wissen…
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungJohn BillAnsonsten gibt es natürlich einen Markt für Altherrenmucke mit verlebter Frontfrau. Grauenhafter gestriger Auftritt – aber irgendwas wollten wohl auch die Wählen, die nicht zur Zielgruppe der Sendung gehörten…
In der Tat – da macht jemand hemmungslos konventionellen Rock, der sich nicht an die typische Stefan Raab-Zielgruppe richtet. Die Stimme von Frau Loos kann man mögen oder nicht. Ich empfinde sie als angenehm.
Für mich als Wessi, der Silly bisher nur zur Kenntnis genommen hat, ist das wie eine neue Band. Da Silly gestern nach Unheilig bundesweit am zweitmeisten abgeräumt hat, scheint es nicht nur mir so gegangen zu sein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Alberto…hemmungslos konventionellen Rock…
Jetzt weiß ich auch, warum ich Silly nie mochte. Egal, ob mit Tamara Danz oder mit Anna Loos.
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Ich freue mich über das „Comeback“ doch sehr. Klar, Loss ist nicht Danz, aber die Songs sprechen für sich. Gerade „Asyl im Paradies“ kann ich jedem ans Herz legen. Es gibt da auch ’ne klasse Live-Version mit Anja Krabbe und IC Falkenberg – da bekomm ich regelmäßig ’ne Gänsehaut.
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LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' StoneAlberto … hemmungslos konventionellen Rock …
kramerJetzt weiß ich auch, warum ich Silly nie mochte. Egal, ob mit Tamara Danz oder mit Anna Loos.
Dieser hemmungslos konventionelle, dadurch aber auch sehr austauschbare und schon in den 80ern leicht antiquiert wirkende Rock war wohl allen DDR-Bands zueigen, zumindest denen in der vordersten Reihe. Der gleichzeitig wild blühende Untergrund war aufregender und gewagter, musikalisch allerdings kaum weniger adaptiv. Umso wichtigeres, identifikationstiftendes Unterscheidungsmerkmal waren die notgedrungen deutschen Texte und diesbezüglich waren Silly in den Anfangsjahren leider all zu oft nur bloße Interpreten, was sie in meinen Augen deutlich herabstufte. Das ist ein Stück weit dann eben doch nur Castingband. Für mich eine späte, um so ernüchternde Erkenntnis. Auf meinen überspielten Kassetten hatten anfangs nicht mal die Songtitel gestanden.
Verantwortlich für Sillys Texte waren also Andere, insbesondere der herausragende Werner Karma. Aus dessen Feder stammten die potenten Texte zu Songs wie ‚So ’ne kleine Frau’, ‚Bataillon d’amour’ oder ´Über ihr taute das Eis’, die auch unabhängig von der Musik, ohne die mitunter arg strapazierende Stimme von Tamara Danz, zu berühren wissen. Andere wie ‚Schlohweißer Tag’ widerum sind ohne die Laszivität insbesondere im Livevortrag von Danz kaum denkbar. Als man sich 1988 im Streit trennte, sprang vorübergehend Gerhard Gundermann in die Presche. Um der Gerechtigkeit genüge zu tun, soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch Danz ihr sehr wohl vorhandenes Texttalent fortan stärker einbrachte und die ostdeutschen Zustände und Befindlichkeiten in den Jahren unmittelbar vor und nach dem Mauerfall in Songs wie ‚SOS’, ‚Traumpaar’ oder ‚Halloween in Ostberlin’ gekonnt zu kommentieren wusste.
Nicht leugnen kann man einen gewissen Schmonzanteil, der sich konstant durch das Werk von Silly zieht. Nicht immer war die Danz zu ertragen. Ihre Vereinnahmung durch Rosenstolz spricht denn auch für sich. Kein einziges Studioalbum ist durchgängig zu empfehlen, man muss sich schon sehr selektierend durch die Diskographie wühlen. Die Studioalben waren im Vergleich zu den Liveauftritten ohnehin stets etwas blass und mit der Kälte der 80er produziert. Ein Album, das mir ans Herz gewachsen ist und hier auch schon erwähnt wurde, ist das gemeinsam mit Gundermann eingespielte Unplugged-Album. Möglicherweise muss man gar nicht mehr über Silly und auch über Gundermann wissen.
Nun sind Silly also mit einer Anna Loos als Frontersatz für die verstorbene Danz zurück. Das interessierte mich bis eben herzlich wenig. Immerhin jedoch hat man, wie ich gerade feststellen muss, wieder Werner Karma einspannen können, der sich für die neuen Texte vollverantwortlich zeigt. Eine gewisse Neugier kann ich deshalb nicht verleugnen. Dennoch werde ich den Verdacht nicht los, einer unerträglichen Mischung aus Ostalgie und Leichenfledderei mit einer singenden Schauspielerin beizuwohnen. Für Spätgeborene kann das durchaus beglückend sein. Auch ich etwa war dankbar, mir ‚Plewka singt Reiser’ live ansehen und anhören zu können, statt immer nur auf Konserven von Rio und TSS zurück zu greifen. Ein übler Beigeschmack bleibt.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.FetenguruGerade „Asyl im Paradies“ kann ich jedem ans Herz legen.
Ist aber auch noch von und mit Tamara.
Die neuen Songs von „Alles Rot“ sind mir etwas zu sehr Standard. Gehen gut ins Ohr und sind sympathisch, genau wie Anna, aber das ausgeflippte von Tamara fehlt schon etwas (z.B. „Die Gräfin“, „Halloween in Ostberlin“ und „Nester der Nacht“).
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FetenguruIch freue mich über das „Comeback“ doch sehr. Klar, Loss ist nicht Danz, aber die Songs sprechen für sich. Gerade „Asyl im Paradies“ kann ich jedem ans Herz legen. Es gibt da auch ’ne klasse Live-Version mit Anja Krabbe und IC Falkenberg – da bekomm ich regelmäßig ’ne Gänsehaut.
Nun denn.
Ich finde die Band ohne Tamara mit Frau Loos farblos, unbelegte Pizza eben.
Und mal ehrlich: Gesang kann man das nicht nennen, was Frau Loos da ihren Stimmbändern abverlangt.--
@nes
Was ist an dem Gesang so schrecklich? ich finde die Frau hat’s: Stimme, Töne, Ausdruck, Eigenständigkeit – ich fand sie im gegenteil eher als Schauspielerin eher blass….--
Naja sie verbringt keine Wundertaten. Durchschnitt halt. Es passt. Wenn sie die alten Songs singt, passt das schon ganz gut. Hängt viel von der Tagesform ab. Ich habe sie schon super gehört, aber auch schon schwer enttäuschend.
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Thomas Zimmer@Nes
Was ist an dem Gesang so schrecklich? ich finde die Frau hat’s: Stimme, Töne, Ausdruck, Eigenständigkeit – ich fand sie im gegenteil eher als Schauspielerin eher blass….Was schrecklich ist? Alles. Da versucht sich eine für mich wirklich gute!! Schauspielerin im Gesang, und das ging für mich daneben.
Aber ihr Lebensgefährte wirbt ja wohl auch gerade für Ferrero Pralinen, nun denn.Anna Loos ist keine Frau, die ich schön finden würde, gar nicht. Aber sie hat diverse Rollen sehr authentisch gespielt, ich mag sie, und habe ihr jede Rolle, die sie verkörperte abgekauft.
Daher tut mir das Leid, wenn sich solch eine wirklich gute deutsche Schauspielerin diese Blösse gibt, zu singen.Hoffentlich tuts ihr meine allerliebste im Moment , die Martina Gedeck nicht nach.
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NesWas schrecklich ist? Alles. Da versucht sich eine für mich wirklich gute!! Schauspielerin im Gesang, und das ging für mich daneben.
Aber ihr Lebensgefährte wirbt ja wohl auch gerade für Ferrero Pralinen, nun denn.Anna Loos ist keine Frau, die ich schön finden würde, gar nicht. Aber sie hat diverse Rollen sehr authentisch gespielt, ich mag sie, und habe ihr jede Rolle, die sie verkörperte abgekauft.
Daher tut mir das Leid, wenn sich solch eine wirklich gute deutsche Schauspielerin diese Blösse gibt, zu singen.Hoffentlich tuts ihr meine allerliebste im Moment , die Martina Gedeck nicht nach.
Spielt Anna Loos nicht auch die Rolle der Silly-Sängerin authentisch? Als nicht aus Danz-Zeiten Vorbelasteter halte ich die Sängerin nicht für einen Schwachpunkt. Im Gegenteil: Sie ist sehr präsent.
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@ich bin vorbelastet, und ich find Anna Los gleichwertig. Vor allem: Sie spielt nicht die Silly Sängerin, sie IST es. Und das mit der Präsenz stimmt. ich habe mir einiges auf youtube angeschaut, und war fast durchweg begeistert…. Bin jetzt mal sehr gespannt auf das Konzert im Dezember
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Ich wollte mich ja eigentlich raushalten, aber einiges an dieser Diskussion geht mir doch auf den Senkel. Fakt ist: Silly waren mit dem Ende von Tamara Danz mausetot. Wenn überhaupt hatten sie noch eine Zukunft als Mythos.
Nun sind sie das Risiko eingegangen, diesen Mythos mit einem neuen Album und einer neuen Frontfrau herauszufordern und damit grandios zu scheitern.
Möglich, dass dabei die eine oder andere Überlegung hinsichtlich der nach wie vor starken Marke Silly dahinter steckte, aber das halte ich für völlig legitim. Jedenfalls finde ich, dass sie sich sehr sorgfältig mit der Frage beschäftigt haben, was und wie Silly heute, 15 Jahre nach Danz‘ Tod, sein könnte.
Ich hatte das Glück, mich eine volle Stunde mit Anna Loos über die ganze Silly-Sache zu unterhalten. Sie hat sehr glaubwürdig klar gemacht, dass sie a.) ein großer Fan der Band war und ist, b.) deshalb selbst den größten Schiss vor Danz‘ Fußstapfen hatte. Immerhin war’s die Band selbst, die sie ganz bewusst und gezielt angesprochen hat, weil ihr Loos‘ Gesang so gut gefiel.
Die haben alle zusammen zwei Jahre lang hart an diesem Album gearbeitet und den alten Texter auch erst geholt, nachdem sie es mit verschiedenen anderen (u. a. HRKunze, der – egal was man von seiner Musik hält – ein begnadeter Wortschmied ist) und auch selbst versucht und gemerkt hatten, dass eine ganz bestimmte Qualität, die Silly Mk.1 hatten, fehlte. Natürlich wollten sie trotzdem eine zeitgemäße Version/Vision von Silly entwickeln.Ich finde, all dies ist sehr schön gelungen. Und dieser Erfolg war alles andere als programmiert, er war solide erarbeitet. Ich finde auch, dass Loos, die schon seit ihrer Jugend Musik macht, eine prima Sängerin ist. Da gibt’s überhaupt nichts zu meckern. Ich hab eher den Eindruck, dass einige hier ein persönliches Problem mit Leuten haben, die als Schauspieler plötzlich Musik machen. Dabei gilt hier wie überall auch: Entweder sie können es, oder eben nicht. Loos kann’s. Aber: Sie macht es anders als Danz. Und das gefällt – oder eben nicht.
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Ich habe überhaupt kein Problem wenn jemand einen neuen Weg gehen mag, und singt.
Ziehe auch den Hut vor dem Engagement sich mit der Geschichte Sillys auseinanderzusetzen, und sich in diese weiterführende Rolle hineinzufinden.
Dazu gehört eine Portion Mut.
Ich finde diese Aufgabe aber nicht besonders gut gelöst, nun ja.--
Bis gestern habe ich mich mit Silly nicht beschäftigt. Nun habe ich, angeregt durch die Diskussion hier, mal bei Youtube Videos (mit Anna Loos) geschaut und finde zum Beispiel den Auftritt bei „Inas Nacht“ vom 16.09.2010 ziemlich grandios.
Tolle Frau, tolle Sängerin, keine 08/15-Texte.
Mit den „alten“ Silly habe ich mich noch nicht beschäftigt, fürchte mich aber vor zu vielen Keyboards – liege ich da richtig?
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Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I] -
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