Sex und Gender in der populären Musik

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  • #5018779  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    dougsahmBy The Way: Hat jemand einen Erklärungsansatz dafür, warum es gerade im Jazz so wenig Musikerinnen gibt, Unansehnliche schon gleich gar nicht ?

    Wobei man die Analyse etwas modifizieren sollte: Im Gesangsfach dominieren traditionell ganz klar die Frauen, und wirklich attraktiv ist eigentlich keine der großen Jazz-Vokalistinnen (ich rede hier nicht von Katie Melua u.äh.).
    Die große Zeit des Jazz (bis etwa Mitte der 60er-Jahre) fällt eben in eine Zeit sehr ausgeprägter Rollenbilder. Und die black community war da keinen Deut besser als der weiße Mainstream. Mittlerweile scheinen sich die Fronten im Einklang mit der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung etwas gelockert zu haben. Nicht übersehen sollte man auch die traditionell geradezu erdrückende Dominanz von Männern im Bereich der klassischen Musik, wo sie aber auch im Rückgang begriffen ist.

    --

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    #5018781  | PERMALINK

    daniel_belsazar

    Registriert seit: 19.04.2006

    Beiträge: 1,253

    LengsfeldJa, männliche Logik innerhalb der Musik ist für Männer leichter nachvollziehbar.

    Nur so als Seitenbemerkung und zur Klarstellung: Logik ist weder männlich noch weiblich, sondern einfach nur ein sächliches Regelsystem, das jeder verbalen Sprache zugrunde liegt (logos = altgr. für Satz, Wort) und für alle gilt, die sich dieses Systems bedienen – seien es männliche oder weibliche Menschen oder irgendwelche Aliens.
    Von männlicher und weiblicher Logik zu reden ist daher schlicht falsch und verwirrt die Dinge nur. Mit Zwinkern geht´s vielleicht noch, weil das schiefe Bild damit relativiert wird, ohne aber gar nicht. Gemeint ist wohl eher so etwas wie Intuition oder Empfindungen und Ausdrucksformen, die vom jeweiligen geschlechtlichen Status hervorgerufen werden – ob genetisch oder sozial, sei dabei dahin gestellt.

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    #5018783  | PERMALINK

    lengsfeld

    Registriert seit: 30.07.2005

    Beiträge: 1,091

    @ Daniel_Belsazar

    Ich habe also versucht, 2 Grund-Thesen auf ca. einer Din a 4 Seite darzulegen, was für Dich aber keinen Anlaß darstellt, dazu pro oder contra, oder zu irgend einer anderen threadbezogenen Frage, Stellung zu beziehen.
    Du pflückst Dir lieber einen Satz bzw. Ausdruck von mir heraus und arbeitest Dich daran ab. Also gut.

    In der 8. Ausgabe des Duden „Das Fremdwörterbuch“ steht auf Seite 609 in der Erläuterung zu „Logik“ unter 2.b) Zwangsläufigkeit; zwingende, notwendige Folgerung

    Auch wenn die Wortschöpfung Logik auf „logos“ basiert, ist sie keinesfalls ein sachliches Regelsystem, das für jeden gleichermaßen gilt. Wenn Du in eine türkische Teestube gehst und dort „Ausländer raus“ rufst, werden die dort Anwesenden in einer völlig anderen Weise reagieren, als wenn Du die gleiche Aussage auf einer NPD-Ortstagung kundtust. Beide hervorgerufenen Reaktionen sind individuelle logische Konsequenzen.

    Mit der geschlechtsbezogenen Unterteilung des Begriffes Logik wollte ich den von mir vorher näher erläuterten Kontext verdeutlichen. D.h.: Ich bin der Meinung, daß es Unterschiede in der Herangehensweise und Umsetzung einer musikalischen Komposition zwischen den Geschlechtern gibt. Bspw. ist die zwingende, notwendige Folgerung des anstehenden Solos auf die Akkordfolge a-moll, g-dur, f-dur, e-moll bei Männern meiner Meinung nach u.U. eine andere als bei Frauen. Ebenso was Tempiwechsel oder Akzentuierungen betreffen. Demzufolge können sich Männer u.U. beim Hören einer von einem Mann in dessen logischer Konsequenz verfaßten Tonabfolge besser hineinfühlen/-denken, als wäre das auf den gleichen Akkorden basierende Solo von einer Frau improvisiert worden.

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    #5018785  | PERMALINK

    nes

    Registriert seit: 14.09.2004

    Beiträge: 61,722

    MitchRyder Bei Männern gibt es oftmals nur eine Ausnahmemusikerin, die im Bezug Annäherungen zwischen den Geschlechtern Phantasie erregend ist.

    Das halte ich für eine sicher nicht allgemeingültige Ansicht.

    Frauen lassen sich mehr über die Stimme beeinflussen.

    In erster Linie, ja. Zumindest ich. Und die Texte sollten passen. Mir. Aber, wenn er dann noch nett ausschaut..why not?

    Männer müssen hingegen visuell und autitiv im gleichen Maß beeinflusst werden.

    autitiv muss ich erstmal googeln. Aber vermutlich meinst Du sowas, wie textlich, und was so dazu gehört.

    Ich stelle also fast alles in Frage, was Du hier grad getippt hast.

    --

    #5018787  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Nes
    autitiv muss ich erstmal googeln. Aber vermutlich meinst Du sowas, wie textlich, und was so dazu gehört.

    Ein Tipp: Probier’s mal mit auditiv. :-)

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    #5018789  | PERMALINK

    daniel_belsazar

    Registriert seit: 19.04.2006

    Beiträge: 1,253

    LengsfeldIn der 8. Ausgabe des Duden „Das Fremdwörterbuch“ steht auf Seite 609 in der Erläuterung zu „Logik“ unter 2.b) Zwangsläufigkeit; zwingende, notwendige Folgerung.
    Auch wenn die Wortschöpfung Logik auf „logos“ basiert, ist sie keinesfalls ein sachliches Regelsystem, das für jeden gleichermaßen gilt.

    Hallo,

    mit diesen beiden Sätzen hast Du gerade ein Gebot der Logik nicht beachtet: Das der Widerspruchsfreiheit.

    Eine Schlussfolgerung ist eine Schlussfolgerung ist eine Schlussfolgerung … was ist dann eine „zwingend notwendige“? – Eine die doch zumindest „für jeden gleichermaßen“ gelten muss, oder? Wo wäre sonst das Zwingende, dem sich jeder unterwerfen muss?

    Doch das nur nebenbei. Selbstverständlich ist die Logik ein Regelsystem. Das was der Duden da schreibt, ist ein zugegeben wesentlicher Teil davon, nämlich die Frage des logischen Schlusses. Der aber nur in einem Regelsystem funktionieren kann, wozu bspw. die oben bereits erwähnte Widerspruchsfreiheit gehört, aber bspw. auch die Systematik Prämisse Randbedingung Schlussfolgerung.

    Einer der wohl einfachsten logischen Schlüsse: A ist gleich B. B ist gleich C. Also ist A gleich C.

    Und das diese Art der Folgerungstätigkeit unmittelbar und untrennbar mit Sprache verbunden ist, das hat Ludwig Wittgenstein Mitte des letzten Jahrhunderts in seinen Reflexionen über dieses Thema in den „Philosophischen Untersuchungen“ – übrigens, wie ich Dir versichere, streng logisch und gerade deshalb:- nachgewiesen. Es wird hier auch gerne von der „sprachpragmatischen“ Wende in der Philosophie gesprochen.

    Doch lassen wir das. Mir scheint, Du verwechselst mit Deiner Aussage „männliche Logik“ Inhalt und Form.

    Vielleicht können wir uns auf einen Kompromiss einigen: Sprich einfach von der „Logik des Männlichen“, das wäre noch akzeptabel – es gibt einige solcher „Logiken“, wo dann möglicherweise Deine Beispiele reinpassen. Aber die Logik ist nicht „qualifizierbar“, es gibt keine gute, keine schlechte, keine männliche, weibliche oder sonstige – es gibt nur die Logik. Sonst wären nämlich die Türken in Deinem Beispiel gar nicht in der Lage, das was derjenige da absondert, zu begreifen, einzuordnen und zu reagieren.

    Wie sie das dann tun, ist übrigens – auch wieder nur nebenbei – keine rein logische Frage, sondern da kommen unter anderem semantische, hermeneutische und besonders jede Menge pragmatische Aspekte hinein. Vor allem die Soziologen haben für solche komplexen Systeme den Begriff der „Logik des XYZ“ eingeführt (aber sicher nie die XYZ-Logik).

    Und tut mir leid, dass ich auf die anderen Dinge nicht reagiert habe. Soooo interessant finde ich halt die ganze Diskussion nicht. Nur das mit der Logik, das ist mir schon öfter in solchen Gesprächen und Diskussionen aufgestoßen. Ich kann es schlicht nicht mehr hören, weil die Verwechslung oft für den krudesten Unsinn herhalten muss. Wenn nicht bei Dir, dann vielleicht beim Nächsten. Ich habe sowohl Männlein wie Weiblein gehört, die allen Ernstes auf männliche und weibliche Logik bestanden – und auf Unterschieden dazwischen, die dann verschiedene Wahrheiten hervorrufen. Und das mag ja alles sein, nur lasst doch dann bitte die Logik aus dem Spiel, die kann da nämlcih nichts für.

    OK?

    --

    The only truth is music.
    #5018791  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Ah UmEin Tipp: Probier’s mal mit auditiv. :-)

    Ich fahr Opel… ;-) … sorry Recht haste.

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    #5018793  | PERMALINK

    lengsfeld

    Registriert seit: 30.07.2005

    Beiträge: 1,091

    Danke, Daniel_Belsazar, für die wissenschaftliche Differenzierung zwischen „männliche Logik“ und „Logik des Männlichen“.

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