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AutorBeiträge
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zuerst fällt einem vermutlich das Orchester auf. anders als bei ‚a day in the life‘ oder sämtlichen prog/artrock, dient dieses hier genauso wie die wohl irgendwo vorhandene, ganz famose offensichtlich bekiffte dreiköfige jazzrock band, nicht dem selbstzweck, sondern bildet nur den Rahmen für die Lesung des Dichters. Er ist Erzähler und Täter (das Opfer Jane Birkin) in einer person und wenn er von seiner Geschichte über Liebe, Obsession, Perversion, Wahn, Schuld und Erlösung erzählt (man braucht kein wort französisch zu verstehen um zu verstehen…) ist er so cool, das es einem Lou Reed eiskalt den Rücken runterläuft und das epigonen wie jarvis cocker zurück in den Kindergarten verbannt werden…
Das ganze ist unglaublich dicht obwohl so luftig gespielt und nach keiner halben stunde zu ende…Gainsbourgh hat sich hiermit ganz sicher einen Platz neben den Göttern (Dylan, Cohen, Young etc) verdient….
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Werbungdead,
diese scheibe ist schon längst von den kritikern auf den olymp geschrieben worden. gilt als ganz große kunst. hast sie gut beschrieben.
ich habe sie aber leider noch nicht gehört, freu mich deshalb ungemein drauf.--
FAVOURITESNicht so ambitioniert, aber für mich ähnlich gut ist seine Reggea-Platte, welche er mit Teilen von Bob Marley’s Band aufnahm. Luftig ist wieder das richtige Wort.
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mir gefällt vor allem die sehr kurze spielzeit.
überhaupt geht,glaube ich,nicht eine einzige platte von gainsbourg aus den sixties länger als 30 min,das nenn ich auf den punkt gebrachte song-ökonomie.--
nicht verknöchern,aber nicht erschlaffen,auf dem posten sein und nicht auf der stelle treten,biegsam,aber unbeugsam bleiben,löwe oder adler,aber dennoch kein vieh sein,nicht einseitig werden,aber keine zwei gesichter haben‚Historie de Melody Nelson‘ ist das Konzeptalbum schlechthin… hast das wirklich sehr gut in Worte gefasst, deadflowers…
kann mich da nur nochmal anschließen:Gainsbourgh hat sich hiermit ganz sicher einen Platz neben den Göttern (Dylan, Cohen, Young etc) verdient….
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Willkommen, Jered. Ihr letzter Besuch war: 23.03.2005 um 07:21 Uhrgroße platten brauchen einen eigenen thread.
manche mögen diese scheibe kennen, aber alle sollten sie kennen.
eine der größten und, ich verwende dieses wort so selten wie ich milchkaffee trinke, coolsten scheiben ever made.
1971 machte sich der damalige frz. superstar serge gainsbourg (damals noch in inniger verbindung zu seiner liebsten, jane birkin) daran, die tragische geschichte der melody nelson musikalisch zu erzählen.
herausgekommen ist eine damals bahnbrechende scheibe. recht kurz, deutlich unter 30 minuten.
es wird kaum gesungen. viel gesprochen, erzählt. ich kann kaum französich.
aber die sounds, die kargheit, die arrangements und die unglaublich konsequente musikalische sprache faszinieren heute wie damals. mit ganz wenig musikalischen mitteln erzeugt der gute gainsbourg eine dichte und intimität, die ihresgleichen sucht.
in erster linie ists nur etwas bass und schlagzeug. dann eine scharfe e-gitarre und dann die, seit dieser platte berühmten, streichersätze.
eine wunderbare scheibe. man kann sich nicht satt dran hören.ps: habe eben irgendwo ironisch was zu konzeptalben geschrieben, dieses ist ein grandioses.
pps: wer nach dieser scheibe je t´aime von gainsbourg/birkin hört, hört es mit anderen ohren. ganz sicher. der alte stöhner gewinnt dann ungeheuer.
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FAVOURITESJep, hundertprozentige Zustimmung.
Jedes mal wenn ich die Platte höre, werde ich regelrecht von ihr gefangen genommen. Alleine schon der langsam startende mit schleppendem Bass agierende Opener „Melody“ verzaubert einen regelrecht , das anschliessende „Ballade de Melody Nelson“ mit den im Gegensatz zu Gainsbourg’s Sprechgesang auf der Platte engelshaften Vocals von Jane Birkin ist ebenfalls wunderschön, spätestens beim „Übersong“ „L’hotel Particulier“ kriege ich immer gänsehaut. Diese Gitarren, dazu sein fast stockender Sprechgesang und im Hintergrund bauen sich ganz große Streicherarrangements auf, toll.Ich habe gestern erst wieder in die Platte reingehört, für meine Bonus CD im Missionars Tauschzirkel. Und mich dann entscheiden müssen, dass man die Platte nicht zerpflücken kann, die muss ganz drauf.
BB
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zuerst fällt einem vermutlich das Orchester auf. anders als bei ‚a day in the life‘ oder sämtlichen prog/artrock, dient dieses hier genauso wie die wohl irgendwo vorhandene, ganz famose offensichtlich bekiffte dreiköfige jazzrock band, nicht dem selbstzweck, sondern bildet nur den Rahmen für die Lesung des Dichters. Er ist Erzähler und Täter (das Opfer Jane Birkin) in einer person und wenn er von seiner Geschichte über Liebe, Obsession, Perversion, Wahn, Schuld und Erlösung erzählt (man braucht kein wort französisch zu verstehen um zu verstehen…) ist er so cool, das es einem Lou Reed eiskalt den Rücken runterläuft und das epigonen wie jarvis cocker zurück in den Kindergarten verbannt werden…
Das ganze ist unglaublich dicht obwohl so luftig gespielt und nach keiner halben stunde zu ende…--
dead finks don't talkSchließe mich o.g. Meinungen vorbehaltlos an!!! Dem guten Beck scheint die Platte ja auch was zu sagen… :sauf:
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Shot a man in Reno just to watch him die...Schließe mich o.g. Meinungen vorbehaltlos an!!! Dem guten Beck scheint die Platte ja auch was zu sagen… :sauf:
Wieso, kam die bei Paper Tiger irgendwas bekannt vor? :D
BB
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So. Heute habe ich sie nach 10 Wochen Lieferzeit erhalten und 2 x gehört.
Ich habt alle Recht.
Beim ersten mal war ich noch unsicher und fragte mich, ob ich das – wenn ich irgendwo im Auto unterwegs wäre und im Radio hören würde – notieren würde.
Die Tendenz ging zwar zu ja, aber noch nicht aus voller Überzeugung.
Beim zweiten Mal, wenn man beispielsweise die wuchtig einsetzenden Streicherbögen schon mal gehört hat, wird’s schon magischer.
Tiefgang vorprogrammiert. Merci @otis für den initialen Hinweis.
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freut mich, doug.
lass sie noch tiefer gehen.--
FAVOURITESGainsbourg-Fans empfehle ich wärmstens Benjamin Biolay und sein Album „Negatif“-phantasievolle, stilvolle, ruhige Chansons.
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Sehr gut ist auch das Remix Album I Love Serge, wenn man so elektronisches Zeug mag.
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Käse ist gesund!Aber nur dann.
Auch die Histoire de Melody Nelson ist ja wohl arg unausgeglichen und unausgegoren. Sehe keine Linie!--
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Schlagwörter: Serge Gainsbourg
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