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Seit 1990 bin ich der Lady verfallen, als ich auf einem Fairport-Convention-Sampler „Fotheringay“ hörte – und ich wie vom Donner gerührt glaubte, den perfektesten Song aller Zeiten gehört zu haben. Das ist bis heute so geblieben, „Fotheringay“ ist nach wie vor mein absolutes Lieblingslied und Hunderte von Durchläufen haben nicht das Geringste an seiner Gänsehaut-Wirkung mindern können.
Natürlich habe ich mich auch sehr schnell um das Gesamtwerk von Sandy bemüht, dass damals nur äußerst schwierig zu bekommen war (59,-DM habe ich jeweils (!) für „Like An Old Fashioned Waltz“ und „Rendezvous“ bezahlen müssen). Erst vor kurzem ist es mir gelungen, die „BBC-Sessions 1971-1973“ und die wirklich unverzichtbaren „Dark The Night“ sowie „Borrowed Thyme“ aufzutreiben, für mich allesamt Offenbarungen.
Es ist beruhigend, darum zu wissen, daß ihre so überaus intensive Melancholie auch andere berührt hat und für „schön“ empfunden wird (Ähnliches vermag bei mir nur noch Nick Drake, Gene Clark, Midnight Choir Gustav Mahler und Billie Holliday zu erreichen).
Ihr viel zu früher Tod ist ein Jammer, erfreulich dagegen die immer weiter erfolgende Herausgabe ihrer Aufnahmen.
Meine Lieblings-CD von ihr ist übrigens (vielleicht erstaunlicherweise) „The Original Sandy Denny“ – mit einer noch ganz jungen Sandy, die engelsgleich „3.10 to Yuma“, „Pretty Polly“, „You Never Wanted Me“ oder „Milk and Honey“ verkündet.--
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WerbungOh ja, gerade auf den frühen Aufnahmen ist ihr Gesang unbeschreiblich, so glasklar und dabei kraftvoll, Sandys Stimme geht einfach total unter die Haut.
Die beiden Bootlegs „Borrowed Thyme“ & „Dark the Night“ sind übrigens derzeit bei dimeadozen.org zu finden, wenn sich noch jemand dafür interessiert …
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I was born to use my eyes, dream with the sun and the skies, To float away in a lifelong song, in the mist where melody flies.Solo trifft mich direkt und unmittelbar mitten ins Herz. Die schönste Version, die ich kenne ist auf A boxful of treasures. Keine andere ist so klar, direkt und schonungslos wie diese. In den Live-Versionen ist ihre Interpretation zurückhaltender und gebrochener. Aber in dieser ist sie stolz und stark und ihr Solo ist keine Niederlage, sondern Erkenntnis und bedingungslose Konsequenz:
Good morning, good afternoon,
And what have you got to say?
Well I’m waiting, but I can’t stay long,
It’s such a lovely day.Ihre Stimme haut mich schon mit der ersten Zeile völlig um. Ihr Einsatz wird nicht durch Musik eingeleitet – die Musik folgt ihrem Gesang. Ihre ersten beiden Sätze drücken so viel Stolz aus und sind geradezu überheblich. Aber so wie sie es singt, kann man getrost davon ausgehen, dass sie gute Gründe dafür hat.
There’s a time to be talking
And a time when it’s no use.
Right now I think the things you say
Are liable to confuse.Ihre klare Stimme drückt in diesen Zeilen so viel innere Ruhe aus – trotz dieser schmerzhaften Einsicht. Sie ist nicht verbittert und macht keinen Vorwurf. Sie sieht eben nur ein, dass alles Reden manchmal nichts mehr bringt. Somit zurückgeworfen auf sich selbst singt sie ihren Refrain:
I’ve just gone solo.
Do you play solo?
Ain’t life a solo?Die zweite Strophe verstehe ich leider nicht so ganz. Würde mich sehr über Interpretationen und Erläuterungen freuen.
What a wonderful way to live,
She’s travelling all over the world.
Why, the fame and all the golden
Opportunities unfurled.
No time for the gent with the Mulliner Bentley
And heaven knows what else.
Why, he wouldn’t even stand a chance
With all his oil-wells.…
I’ve always lived in a mansion
On the other side of the moon.
I’ve always kept a unicorn
And I never sing out of tune.
I could tell you that the grass is really greener
On the other side of the hill,
But I can’t communicate with you
And I guess I never will.Es bestünde ja irgendeine Hoffnung, eine Chance – im Song wunderbar poetisch ausgedrückt. Aber derjenige, an den sie diese Worte richtet, versteht sie nicht – versteht nichts von dem, was sie sagt und auch nichts davon, was sie fühlt. Sie kann ihn nicht erreichen. Warum auch immer, darauf kommt es inzwischen nicht mehr an.
We’ve all gone solo.
We all play solo.
Ain’t life a solo?Diesen Song meinte ich vorhin, als ich schreib, dass ihre Texte trösten können. Zurückgeworfen auf uns selbst fühlen wir uns einsam und allein. Aber das Wissen, dass sich jeder mal so fühlt, verbindet uns wieder mit der Welt. Es ist das sichere Gefühl, den Aufprall nach dem freien Fall zu überleben, egal wie tief der Abgrund war.
Und in dem Moment, in dem man wieder zu Besinnung kommt, möchte man am liebsten sagen:
Good morning, good afternoon,
And what have you got to say?
Well I’m waiting, but I can’t stay long,
It’s such a lovely day.Ohne einen lieben Forumianer hätte ich die Musik von Sandy Denny wohl nicht ohne weiteres entdeckt. An dieser Stelle noch mal: Danke!
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Sehr schöne Kritik, hoernchen. Der Song muss eine große persönliche Bedeutung gehabt haben. Die zweite Strophe könnte rein autobiographisch sein und von Sandys früher Zeit bei Fairport Convention, insbesondere den Tourneen um die ganze Welt, handeln, die Sie so sehr in Anspruch genommen und ausgefüllt haben, dass selbst ein Gentleman mit Bentley und Ölquellen sie nicht interessiert hätte. An wen sie sich in der dritten Strophe wendet, weiss ich natürlich nicht, es muss eine große unerfüllte bzw. nicht erwiderte Liebe sein. Richard Thompson würde passen, er war ja immer verheiratet. Das sind alles nur Vermutungen, natürlich können diese Strophen auch alles anderes als autobiographisch sein und eine ganz andere Bedeutung haben.
lavenderWieviele Dylan-Songs hat Sandy dann eigentlich gesungen? Zusätzlich fallen mir grad noch ein: „It Ain’t Me Babe“ (frühes Demo), „Si Tu Dois Partir“ (mit Fairport auf „Unhalfbricking“), „Too Much of Nothing“ (mit Fotheringay), „Down in the Flood“ (auf „The North Star“), „Tomorrow is a Long Time“ (auf „Sandy“) – das ergibt auf fast jedem Album ein Dylan-Cover :)
Dear Landlord (Bonustrack auf Unhalfbricking) ist auch noch von Dylan.
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.Diesen Thread verfolge ich schon den ganzen Tag.
Von der Dame werde ich mir auf jeden Fall etwas zulegen.--
Ja, tatsächlich, schön beschrieben.
Ich weiß gar nicht, wann in etwa sie das Lied geschrieben hat? Könnte das bereits nach ihrem Ausstieg bei Fairport gewesen sein?
Über Richard Thompson sind ja angeblich auch zwei andere Lieder, „Nothing More“ und „The Music Weaver“, meine ich mich zu erinnern, das mal gelesen zu haben.
Um noch ein überragendes Lied zu nennen: „It Suits Me Well“, fällt mir grad ein :)
(Aber eigentlich müsste ich eher Lieder nennen, die ich weniger mag, und darüber möchte ich nicht nachdenken ;) )--
I was born to use my eyes, dream with the sun and the skies, To float away in a lifelong song, in the mist where melody flies.@ Hörnchen:
Als ich das las, was Du schriebst..da hatte ich einfach ein warmes Gefühl im Bauch.
Mit ein Grund, sich mit ihr näher zu beschäftigen.
Ausserdem haben wir ja manchen Musikgeschmack gemeinsam.--
Nes@ Hörnchen:
Als ich das las, was Du schriebst..da hatte ich einfach ein warmes Gefühl im Bauch.
Mit ein Grund, sich mit ihr näher zu beschäftigen.
Ausserdem haben wir ja manchen Musikgeschmack gemeinsam.Nana, nicht dass hier Gerüchte entstehen… ;)
Ja, das Gefühl das Du hattest wirst Du bei ihrer Musik andauernd haben. Ihre Musik hat lebensrettende Eigenschaften.
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Aber ich schwanke nun, welches ich kaufen soll..alle geht nicht.
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Für den leichten Einstieg empfehle ich „The Collection“… wer es Live lieber mag, die „Gold Dust – The final concert“. Wer sie dann mag, legt sich nach und nach alle ihre Alben zu.
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deDann habe ich mich soeben für den Goldstaub entschieden.
Weiss jemand, wo sie gerade günstig ist?
Edit:oder Du, Mitch? Weisst Du das?--
„Collection“ würd ich persönlich nicht empfehlen, das sind ja „nur“ Cover (und die paar Live-Aufnahmen, die auch auf „Gold Dust“ sind).
Ich hab „No More Sad Refrains“ zuerst gekannt (von meinen Eltern) und dann „A Boxful of Treasures“; dann wollte ich mehr (und bin chronologisch vorgegangen ;) )
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I was born to use my eyes, dream with the sun and the skies, To float away in a lifelong song, in the mist where melody flies.NesDann habe ich mich soeben für den Goldstaub entschieden.
Weiss jemand, wo sie gerade günstig ist?
Edit:oder Du, Mitch? Weisst Du das?Googlen soll helfen…
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deDanke.
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9,99 Euro bei Amazon für „Gold Dust“, das ist ja ganz gut. Ich hör die CD jetzt grade :)
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I was born to use my eyes, dream with the sun and the skies, To float away in a lifelong song, in the mist where melody flies.
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