Sam Cooke

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  • #10712669  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    Und mit der sehr persönlichen Ich-Perspektive von A Change hat Cooke sich dann nicht zum Kopisten gemacht, sondern seine eigenen Zugriff gefunden. Wir hören das Lied heute als Ende, aber vielleicht wäre es erst der Anfang gewesen  wenn Cooke nicht getötet worden wäre.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10712793  | PERMALINK

    laban
    Master of electric kettle

    Registriert seit: 09.10.2008

    Beiträge: 238

    Als ich A change is gonna come zum ersten Mal gehört habe, und das war erst vor 15 Jahren oder so, hat es einen großen Eindruck auf mich gemacht. Nicht nur die wunderschöne Melodie und das tolle Arrangement, sondern einfach die Gesamtwirkung. Wie unglaublich eindrucksvoll muss der Song damals als Statement gewesen sein! Kann man sich heute kaum vorstellen. Ich habe mal gelesen, Sam Cooke hätte gesagt, er werde den Song niemals live spielen. Keine Ahnung, ob das stimmt.

    Mir wird gerade klar, dass ich das im Orignal auf Vinyl brauche. Dringend.

    zuletzt geändert von laban

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    I pick a Moondog
    #10712801  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    Ja, der Impact damals ist schwer zu ermessen. Sicher ist, dass es heute noch zeitlos ueberzeugt.

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    #10713287  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    @herr-rossiDie Netflix-Doku kenne ich noch nicht, aber die sehenswerte Doku „Sam Cooke – Crossing Over“ von 2010 gibt es auf Youtube:
    <iframe width=“500″ height=“281″ src=“https://www.youtube.com/embed/MWL8hGeod0A?feature=oembed“ frameborder=“0″ allow=“accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture“ allowfullscreen=““></iframe>

    Thx 4 that, das ist was für den nächsten verregneten Sonntag.

    @bullschuetz

    Friedrich Sam Cooke kenne ich bisher kaum.

    Das musst Du ändern! Gerade auch als JB-Kenner.
    Vielleicht beginnst Du lieber nicht mit den einschlägigen Hits, die könnten dem Funkateer etwas arg brav vorkommen. Die frühen Gospel-Aufnahmen sind eine Offenbarung, und die beiden frappierend unterschiedlichen Liveaufnahmen aus dem Copa (für ein weißes Nachtclubpublikum) und dem Harlem Square Club (ein Heimspiel auf dem schwarzen Chitlin Circuit) vermitteln fantastische Einblicke in die Weite von Cookes Ambitionen und Visionen als Künstler und Entertainer.
    (…)

    Ich habe eine uralte billige Sam Cooke Best Of-LP (deren Cover aus heutiger Sicht schon wieder gut ist) mit den gängigen Hits, die ich ganz nett finde, die ich aber nie so richtig ins Herz geschlossen habe. Aber diese Hits sind eben tatsächlich arg brav. Die Harlem Square Club-Aufnahmen sind da offenbar was ganz anderes. Ja, das hat tatsächlich was von den JB-Live-Aufnahmen, die sich auch so anhören wie eine Mischung aus Gottesdienst, Zirkus und Tanzparty. Da wäre ich gerne dabei gewesen!

    Danke für den JB-Kenner, auch wenn ich mich selbst eigentlich nicht dafür halte. Etwas Neugier, etwas Angelesenes, einige Monate JB-Hören an der Grenze zur Suchtkrankheit. Mehr eigentlich nicht. Aber das war toll! ;-)

    A Change Is Gonna Come kannte ich bisher nur in den Aufnahmen von Solomon Burke und Aretha Franklin. Auch großartig!

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10713461  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    bullschuetzNicht perfekt, aber sehr sehenswert: Die Dokumentation „The Two Killings Of Sam Cooke“ auf Netflix.
    Der Film schärft Cookes Profil als politischer Kopf, als frühe Identifikationsfigur der Buergerrechtsbewegung, und auch als Vorreiter der ökonomischen Selbstermaechtigung schwarzer Künstler.
    Recht eindrucksvoll und stimmig wird herausgearbeitet, wie nahe sich Cooke, Muhammad Ali (der direkt nach seinem Sieg über Liston, noch nackt im Ring stehend, mehr über Cooke als über sich selbst schwärmte, was den Ringreporter, der übers Boxen und nicht über Musik reden wollte, mächtig irritierte), Malcolm X und der Footballprofi/Aktivist Jim Brown einen historischen Moment lang standen – eine atemraubende Vierfachverdichtung von Charisma, Blackness, Talent und Selbstbewusstsein.
    Ich kannte das zwar im Prinzip aus der Guralnick-Biografie, aber die filmdokumentarische Aufbereitung hat schon was.
    Und ein elektrisierendes Detail war mir neu: Cooke nahm für A Change Is Gonna Come eine zusätzliche Strophe auf (die man im Film sogar teilweise zu hören bekommt!) – sie prangert politisch deutlich unverschluesselter als die anderen Strophen rassistische Diskriminierung an. Und wurde offenbar vor der Single-Veröffentlichung aus der Aufnahme geschnitten, wohl weil die Passage der Plattenfirma zu explizit erschien.
    @friedrich In gewisser Weise passt der Film zur James-Brown-Debatte im Nachbarthread. Auch Cooke war brutal hineingezwaengt in die Spannungen dieser rassistischen Gesellschaft.

    Ja, eine Klasse Doku, die auch heftigen Zorn über diesen übelsten Rassismus in diesem ach so tollen Land in mir auslöst. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Kinder und Enkel dieser Rassisten diesen Schwachkopf von Präsidenten ins Amt gewählt haben.
    Übelst wie eigentlich schon erwartet auch die Rolle von Allen Klein. Was für ein mieser Betrüger! Daß ein paar Jahre später die Stones und die Beatles auf dieses A…….h reingefallen sind, wundert mich nach der Doku umso mehr.

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    #10713617  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    In der Tat. Klein hat schon eine spektakuläre Arschlochbilanz.

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