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Eine aktuelle Kritik zum neuen Album.
http://www.tagesspiegel.de/kultur/Musik-Ryan-Adams;art971,2332108
Songwriter
Schneller als sein Schatten
von Jörg WunderDie Last des Frühvollendeten liegt schwer auf seinen Schultern. Ist es vielleicht doch wahr, dass ein Musikerleben nur ein, vielleicht zwei große Alben abwirft? Und danach? Ryan Adams steht auch mit seiner neuen Platte „Easy Tiger“ im eigenen Schatten. All die Schaffenswut des 32-Jährigen aus Jacksonville, North Carolina – „Easy Tiger“ ist sein neuntes Album in sieben Jahren – führt nur noch tiefer in diese Erkenntnis hinein.
Dabei ist Ryan Adams eine gute, stellenweise ausgezeichnete Platte gelungen. Allein der um einen simplen Chorus errichtete Opener „Goodnight Rose“ ist ein Juwel zeitlosem Songwritings. Das druckvolle „Halloweenhead“ macht als ironisch gebrochener E-Street-Rock Tanzlaune, und das schmachtende „Tears Of Gold“ ist ein Country-Walzer erster Güte. Auch die Balladen sind ergeifend oder wenigstens von ergreifender Schlichtheit. Die Cardinals erweisen sich zum wiederholten Mal als vorzügliche Begleitband, die mit Banjo, Piano und Steel Guitar einen farbenreichen Klangkörper modelliert. Adams lotet in den Songs zumeist die weichen, femininen Seiten seines Stimmvermögens aus. Selbst ein Gastauftritt Sheryl Crows als Duettsängerin stört nicht weiter. Aber dann ist es trotzdem nur das respektable Werk eines sich in der ländlichen amerikanischen Musiktradition glänzend auskennenden Songwriters.
Das ist das Problem. Nach der Trennung von der vielbeachteten Americana-Band Whiskeytown schob Ryan Adams seine Solokarriere mit zwei herausragenden Platten an, daran arbeitet er sich seitdem ab. Das im Herbst 2000 erschienene Debüt „Heartbreaker“ machte seinem Namen alle Ehre: ein Passionszyklus von 15 unter folkig-feingliedrigen Oberflächen vor Intensität vibrierenden Liebesschmerz-Liedern, die einem das Herz brechen konnten. Ein Jahr später holte Adams zum Rundumschlag aus: „Gold“ war das Bigger-than- Life-Album, die monumentale Bestandsaufnahme Amerikas kurz nach der Jahrtausendwende. Ein verschwenderischer, stilistisch überbordender Reigen, für den Bruce Springsteen, Bob Dylan, Neil Young und Gram Parsons ihre Talente in einem luziferischen Pakt verschenkt zu haben schienen.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung im September 2001 tat ein Übriges zur Legendenbildung; wegen der paradigmatischen Hymne „New York New York“ und einer missverständliche Stars’n’Stripes-Coversymbolik wurde Ryan Adams fast für den patriotischen Post-9/11-Backlash vereinnahmt. Ein Missverständnis, mit dem der notorische Einzelgänger rasch aufzuräumen wusste.
Durch den Erfolg von „Gold“ erlangte Adams künstlerische Carte Blanche, die er zum Verdruss seiner Plattenfirma weidlich nutzte. In so rascher Folge erschienen zwischen Herbst 2002 und Winter 2005 seine Platten, dass er es auf den kommerziellen Ruin anzulegen schien. Auf eine irrlichternde Outtakes-Sammlung („Demolition“) folgte kaputter Strokes-Garagenrock („Rock’N’Roll“), darauf ein todtrauriges Ryan-allein-zu-Haus- Doppelalbum („Love is Hell Pt. 1 & 2“), eine brillante Grateful-Dead-Hommage („Cold Roses“), hochinteressante Southern- Rock-Experimente („Jacksonville City Nights“) und eine speckschwartige Country-Kraftmeierei („29“). Keine dieser Platten war ein Ausfall, aber die schiere Quantität ließ einen abstumpfen. Selbst wohlwollende Fans dürften irgendwann den Überblick verloren haben, zumal Ryan Adams nebenbei noch in apokryphen Punkbands spielt, auf seiner Website das Output von elf (!) fiktiven musikalischen Alter Egos zum Runterladen anbietet und ein verschleißendes Tour- und Drogen- Dasein als Pop-Berühmtheit führt.
Ryan Adams’ Schaffensfuror erinnert an den Prince der späten Achtziger, der nach einer Reihe großartiger Platten einen kaum noch kontrollierten Songausstoß verantwortete und schließlich mit wirklichkeitsfremden Aktionen seine Karriere zum Stillstand brachte. Auch Ryan Adams gilt als aufbrausend, die latente Instabilität des kleinen Funk-Genies aus Minneapolis teilt er jedoch nicht. Es wirkt eher so, als ob ihm seine künstlerische Unabhängigkeit über alles geht. Eigentlich ja eine bewundernswerte Eigenschaft.
Nach verhältnismäßig langer Veröffentlichungspause – immerhin 18 Monate – weist die Formkurve bei „Easy Tiger“ zwar nach oben. Eine kleine Enttäuschung bleibt jedoch, weil man das Gefühl hat, hier könnte einer viel mehr zeigen, wenn er nicht mit den Gedanken immer schon bei der nächsten Platte wäre. Man würde ihm die Gelassenheit eines Jeff Tweedy wünschen, dem mit Wilco alle paar Jahre genau die formvollendeten, beseelten Alben gelingen, die man von Ryan Adams erwartet hatte. Immerhin, ein Zeichen der Einsicht könnte sein letztes Stück sein, in dem er verspricht: „I taught myself how to grow old.“ Um alt zu werden, bedarf es eines langen Atems.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Highlights von Rolling-Stone.deSilvster-Tipp von Phil Collins: Mit „In The Air Tonight“ ins neue Jahr
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Habe soeben meine CD/DVD von newburycomics.com bekommen! Gerade läuft Two und bislang gefällt mir’s gut!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueJan WölferHabe soeben meine CD/DVD von newburycomics.com bekommen! Gerade läuft Two und bislang gefällt mir’s gut!
dito
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakeyzur tagesspiegel-kritik:
seh das eben nicht so. natürlich waren „heartbreaker“ und „gold“ ein formidabler einstieg in seine solokarriere, aber mindestens „love is hell“, „cold roses“ und „jcn“ stehen dem kaum nach. eine lange reihe guter bis sehr guter alben zu veröffentlichen ist eine große leistung und verdient ebenso großen respekt.die oft geäußerte meinung, dass ein künstler sich zeit zwischen den vö’s lassen sollte ist eine mär. ein album wird durch reifung und überarbeitung nicht zwangsläufig besser. wenn ideen und schaffensdrang zusammentreffen, dann soll man sich nicht zurück halten, nur weil es seit geraumer zeit üblich ist, mehrere jahre zwischen den alben verstreichen zu lassen. dylan, den stones oder den smiths verdanken wir fantastische alben, die alle in sehr kurzer zeit folgten. wer sich von vielen vö’s eines künstlers abschrecken lässt, der kann es nicht ernst meinen mit der musik. oder ist der pr-strategie schon total ins netz gegangen.
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Naja aber man muss ja shcon zugeben, dass Ryan auch statt allem nach Gold (6 Alben, auf denen einige ausgezeichnete, viele gute und ein paar nicht so tolle stücke waren) auch 2 oder 3 Wahnsinnsalben hätte machen können…dazu kommt, dass viele unveröffentlichte Lieder oft besser sind als Albumtracks…da wünscht man sich halt doch etwas mehr Kontrolle…und dies ist bei Easy Tiger m. M. nach deutlich besser gelungen als zuletzt…von daher *thumb up*
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Auch ich höre „Easy tiger“ schon ein Stück weit homogener und ausgereifter als zuletzt das Album „29“. Er knüpft wieder qualitativ an „JCN“ und „Cold roses“ an, ohne in die Sphären von „Gold“ und „Heartbreaker“ zu gelangen.
Die zwei finalen und sehr schönen Songs „These girls“ und „I taught myself how to grow old“ hieven das Album auf knappe ****, daneben gefallen mir noch insbesondere „Two“ und „The sun also sets“. Einige andere Songs des Albums würden jedoch auf einer Ryan Adams-Best of keinen Platz finden, sondern gehen recht nett ins Ohr ohne zu begeistern.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killHm, ich finde aber „Cold Roses“ etwas besser als „Gold“, wenn auch beide bei ****1/2 – Hoffnung für mich, der „29“ bei *** verortet?!
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Kommt nach den ersten Höreindrücken nicht an Cold Roses und JCN ran, aber ist ähnlich wie 29 ein ***1/2-**** Album.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueBis jetzt 3 mal gehört. Finde es ähnlich langweilig wie „Demolition“.
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Aber Jules, „Demolition“ (****) ist doch nicht langweilig! So einen süffigen Song wie „Tennessee Sucks“ und schöne Tracks wie „Tomorrow“, „Cry On Demand“ und „You Will Always Be The Same“ darf man nicht unter den Teppich kehren!
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SENOL PIRGONAber Jules, „Demolition“ (****) ist doch nicht langweilig! So einen süffigen Song wie „Tennessee Sucks“ und schöne Tracks wie „Tomorrow“, „Cry On Demand“ und „You Will Always Be The Same“ darf man nicht unter den Teppich kehren!
Sagen wir mal, langweilig auf **1/2-*** Niveau
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Schade für Dich, wenn Dir ein wohlwollenderer Zugang versagt bleibt. Ich genieße inzwischen weiter!;-)
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SENOL PIRGONSchade für Dich, wenn Dir ein wohlwollenderer Zugang versagt bleibt. Ich genieße inzwischen weiter!;-)
Bin nich wirklich traurig drüber. Hier will derzeit zu viel gehört werden…
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Ja, das stimmt wohl, aber deswegen freue ich mich nicht weniger, wenn nur wenige Ausfälle meinen Weg kreuzen…
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Schlagwörter: Ryan Adams
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