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stormy-mondayRossi, Du hast Dich recht spät (gestern?) hier eingemischt. Aber eloquenter und schlüssiger als manches hier. Danke.
Danke ebenfalls
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Pause, oder was?Highlights von Rolling-Stone.deWerbungherr-rossi
bullittÄh, sie bezeichnet 60-jährige, die Sex mit jungen Frauen haben, als „ultra pedo“ (sic).
Ach so, die dümmlichen Witzeleien der Ärzte (die ich eigentlich respektiere), sind „erfrischend“, und jeder soll frei reden dürfen, ohne sich Moralvorstellungen zu beugen, aber eine 20-jährige soll sich mal ganz genau überlegen, was sie sagt? Verstehe ich das richtig?
Ja. Es ist ein klitzekleiner Unterschied, ob eine Band im Rahmen einer künstlerischen Aufführung kompromisslos über Empörungskultur spottet, oder sich eine Influencerin in juristisch schwerwiegende Anschuldigungen einklinkt, indem sie sich öffentlich vor einem Millionenpublikum als Zeugin, Opfer, Anklägerin und Richterin in Personalunion gebärdet.
Zudem wurde nach ihrem Eindruck auch nicht ernsthaft kontrolliert, ob die betroffenen Mädchen tatsächlich volljährig sind.
Nach ihrem Eindruck, genau. Für solch gravierende Anschuldigungen etwas dünn, um es mal milde zu formulieren. Mal ganz abgesehen davon ist Pädophilie die sexuelle Neigung zu Kindern vor der Pubertät aber hey, woher soll eine 21-jährige das wissen. Wollen wir nicht kleinlich sein. Was man gerade so liest, scheint man in dem Alter ohnehin noch nicht wirklich zurechnungsfähig zu sein.
Ich woker Moralist sehe es übrigens genauso: Ein 60-jähriger, der sich auf Sexpartnerinnen im Alter von 18 bis maximal 30 versteift, hat etwas sehr Unangenehmes. Das ist sicher legal, aber es riecht streng,
Ich bin noch keine 60 und ich bin auch nicht nah dran, aber wieso sollte ab dieser Altersmarke plötzlich das Interesse an sexuell attraktiven Mitmenschen versiegen und wieso soll das per se anrüchig sein?
Man kann in diesem Fall wieder wunderbar sehen, wie Doppelstandards funktionieren: Bei Lindemann gilt uneingeschränkt die Unschuldsvermutung, unbesehen seines selbstgewählten öffentlichen Images, und man darf eigentlich erst etwas Kritisches äußern, wenn der Richter gesprochen hat. Aber eine Influencerin, der darf man keinesfalls „naiv begegnen“, da muss man kritisch nach den Motiven fragen, und da ist es auch völlig ok, wenn man in ihren social medias wühlt, um vermeintliche Belege für ihre Unredlichkeit zu finden. Dass sie eine Woche nach dem Erlebnis beim Beach House-Konzert war und ein gut gelauntes Foto postete, macht sie unglaubwürdig?
Ich habe nie gesagt, dass man Lindemann nicht kritisieren darf, ich fordere lediglich, vor allem von etablierten Medien, dass man auch die Gegenspieler kritisch hinterfragt, anstatt sie selbst zum Anlass für einen unreflektierte Clickbait-Marathon zu nutzen. Und selbstverständlich ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit, wenn sie eine Woche nach dem Rammstein-Konzert bestens gelaunt darüber twittert, um ein Jahr später (!) in der passenden medialen Großwetterlage den sterbenden Schwan in einem Video zu spielen, in dem sie andere Frauen vor der Band warnen will – jeweils bestens abgestimmt von ihrem Management, klar.. „Konzerte sind was tolles“ zu twittern ist nachträglich in ihrer eigenen Logik jedenfalls nichts weiter als blanker Hohn gegenüber Frauen, die in der Zwischenzeit mutmaßliche Opfer geworden sein könnten. Da stellt sich logischerweise die Frage, und da bin ich ganz bei Serdar Somuncu, welche Eigeninteressen bei ihr und ihrem Team (und anderen Medien) im Vordergrund stehen: Aufklärung und Warnung oder Reichweite und Traffic. Und da geht es inzwischen nicht mehr um diesen Fall, sondern um das Muster, monatlich Promis mit möglichst großer Fallhöhe orchestriert mit Shitstorms zu überziehen.
Und die üblichen sexistischen Kommentare daneben, mit denen ein Lindemann-treuer Online-Mob sie trollt, sind „cancel culture“ vom Feinsten, wird aber so nicht benannt. Ist ja vermutlich „free speech“, wenn es die Richtige trifft?
Die Kommentare finde ich genauso asi wie du.
zuletzt geändert von bullitt--
pakt-mit-dem-sound
stormy-mondayRossi, Du hast Dich recht spät (gestern?) hier eingemischt. Aber eloquenter und schlüssiger als manches hier. Danke.
Danke ebenfalls
Auch ich danke. (Ich habe zwar selbst noch nichts zum Thema beigetragen, lese aber sehr interessiert mit.)
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Don't be scaredbullitUnd da geht es inzwischen nicht mehr um diesen Fall, sondern um das Muster, monatlich Promis mit möglichst großer Fallhöhe orchestriert mit Shitstorms zu überziehen.
„Monatlich“ wären ca. 12 Fälle im Jahr. Das erscheint mir, je nachdem wie weit man „Promi“ fasst, als nicht sehr viel. Das wären kritikwürdige Fälle im Promillebereich und nichts, wo ich aufgrund der Anzahl schon ein Muster oder eine Verschwörung vermuten würde. Ich wüsste spontan auch nicht, wer da in letzter Zeit unangemessen kritisiert worden sein sollte. Reichelt? Döpfner? Schweiger? Das Mindeste, was mir zu diesen Fällen einfiele, wäre ein englisches Sprichwort zum Thema Heat und Kitchen. Oder, wenn es konkret um die Vorwürfe und ihre Rolle dabei geht, schlicht solche Selbstverständlichkeiten wie Compliance. Letzteres übrigens auch bei der Rammstein GbR.
Und was meinst Du eigentlich mit „orchestriert“?
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickMit dem Wörtchen „oder“ in diesem Satz komme ich nicht klar.
Aufklärung und Warnung oder Reichweite und Traffic.
Aufklärung/Warnung muss doch nicht Reichweite/Traffic ausschließen.
Mit großer Reichweite kann ich doch noch viel mehr Menschen erreichen um aufzuklären oder zu warnen als ein kleiner Twitterer mit mickrigen 5 Followern.--
Don't be scaredbullitDa stellt sich logischerweise die Frage, und da bin ich ganz bei Serdar Somuncu, welche Eigeninteressen bei ihr und ihrem Team (und anderen Medien) im Vordergrund stehen:
„Cui bono?“, „Welche Eigeninteressen?“ und ähnliche Fragen mögen einen Anfangsverdacht begründen, sind aber für sich genommen keine Grundlage für irgendwas, geschweige denn für eine öffentliche Diskussion. Es muss dann schon noch ein konkretes Fehlverhalten nachgewiesen werden. Irgendeinen Nutzen kann man schließlich in jedem Fall und für alle Personen herbeikonstruieren. Mit genügend geistiger Gymnastik könnte man mit Sicherheit sogar einen Aspekt finden, bei dem Lindemann selbst einen Nutzen aus dem aktuellen Skandal zieht.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickjesseblue
[…] Lindemann bestimmt CDU- oder gar AfD-Wähler und Markus Söder Rammstein-Fan […].
Weder habe ich diese Behauptungen aufgestellt, noch andere hier. Dass dieses Thema aber seit mindestens einer Woche auch zum Politikum wurde, ist dir aber schon aufgefallen? Und es gibt eben leider diesen unsäglichen AfD-Tweet, auf den ich mich bezog.
Kann man den irgendwo einsehen?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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thesidewinder
Shelby Lynn über Begegnung mit LindemannDas Interview sehen Sie im Ersten bei Titel Thesen Temperamente am Sonntag ab 23.05 Uhr und ab 20 Uhr in der Mediathek
grad die Spiegel Titelstory gelesen, heftig
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out of the bluenicht_vom_forum bullitUnd da geht es inzwischen nicht mehr um diesen Fall, sondern um das Muster, monatlich Promis mit möglichst großer Fallhöhe orchestriert mit Shitstorms zu überziehen.
Und was meinst Du eigentlich mit „orchestriert“?
In dem Fall kann ich Bullits Eindruck schon nachvollziehen. Meine Wahrnehmung ist – und das schon seit einigen Jahre verstärkt-, dass sich auch etablierte Medien zunehmend dem Clickbaiting Massaker sozialer Medien anpassen. Bei vielen Artikeln kann man kaum auseinander halten, ob man jetzt einen Artikel vom Stern, Focus, Spiegel Online oder der GMX Startseite liest. Aus Zeitdruck sicherlich, um Ressourcen zu sparen, die Quote an Bunte-Gala-Bild Niveau ist aber auch hier wieder waghalsig (und gehört m.E. schon lange staatlich eingedämmt, aber das ist ein anderes Thema). Man spürt richtiggehend, wie jeder Schnipsel zum aktuellen Fall, völlig irrelevant, was er zur Sache beiträgt, aufgegriffen und jeder Tropfen Blut rausgequetscht wird („Was sagt seine Ex?“, „Was sagt Oliver Pocher?“, „Was sagen die Ärzte?“, „Was sagt Olli Schulz?“, die Liste ist endlos und notfalls veröffentlicht man gefühlt den gleichen Artikel aus Ermangelung an Neuem einfach nochmal). Ich bleibe bei einem meiner erste Beiträge: Die großen Gewinner hier sind (bislang wieder Mal) nicht die vermeintlichen Opfer, es ist die Profilierungs- und sensationsgeilheit großer Akteure, die damit richtig gut verdienen. Gerade, da es um Sex geht, natürlich umso mehr.
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Hold on Magnolia to that great highway moonSolmecke wie immer spannend.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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the-imposter
thesidewinder Shelby Lynn über Begegnung mit Lindemann
Das Interview sehen Sie im Ersten bei Titel Thesen Temperamente am Sonntag ab 23.05 Uhr und ab 20 Uhr in der Mediathek
grad die Spiegel Titelstory gelesen, heftig
Bei TTT, dem launigen „Kultur“magazin?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mich wundert stark, dass ihr das kapitale Brett vor euren Köpfen nicht seht: Während ihr euch noch hingebungsvoll und förmlich nach jedem Diskreditierungsstrohhalm greifend an der Frage abarbeitet, wie glaubwürdig so eine Influencerin mit Adidaspullover sein kann, hat der unter anderem durch den Spiegel vertiefte Recherchestand doch längst belegt, dass Kayla Shyx die Widerwärtigkeit des Lindemann-Sytems ganz offensichtlich sehr genau und korrekt beschrieben hat.
Auch die hochspekulative Frage nach ihren Motiven ist mit Blick auf die Ekelhaftigkeit dessen, worum es hier eigentlich geht, reichlich irrelevant.
Wenn ihr euch weiterhin an das längst sinnlos gewordene Projekt, Kayla Shyx für nicht satisfaktionsfähig zu erklären, klammert, bekommt das nach meiner Wahrnehmung zusehends was Verzweifeltes. Von der hier ja oft genug thematisierten Gefahr der Täter-Opfer-Umkehr zu schweigen.
Ich wiederhole meinen Eindruck: Ihr habt euch verrannt.
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irrlicht
nicht_vom_forum
Und was meinst Du eigentlich mit „orchestriert“?[…]
Dem würde ich zustimmen. Das ist aber deswegen noch lange nicht (oder sogar gerade nicht) „orchestriert“. „Orchestriert“ impliziert eine Steuerung und einen Dirigenten, Komponisten oder Arrangeur – und ein Orchester.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick -
Schlagwörter: adidas, Blödelbarden, Rammstein
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