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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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August RamoneIst aber nicht schlimm.
Sondern? Teil des Problems?
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WerbunglinnDes Problems zweiter Teil ist, dass diese „Bigger than Life“ Aura, die Musik für uns in den Sechzigern, Siebzigern und vielleicht noch Achtzigern sozialisierte Kameraden hatte und zu Teilen vielleicht noch hat, mit der Entwertung und freien Verfügbarkeit des Kulturguts Musik hops gegangen ist. Die Online-Angebote, Tauschbörsen, Trends und Kicks sind einfach viel zu schnell und vielfach auch zu egal. Natürlich wird es weiter Musikmagazine geben, natürlich besorgen sich die Folgegenerationen weiteer einen Teil ihrer Distinktion über die Identifikation mit musikalischen Subkulturen. Aber den wirklich alt aussehenden (und alt klingenden) Blättern geht´s nicht nur wegen dem insgesamt schrumpfenden Zeitschriftenmarkt sukzessive an den Kragen.
‚Bigger than life‘ – da wird es jetzt doch interessant. Ob es an Download und Tauschbörsen liegt weiß (und glaube) ich nicht, aber anscheinend taugt die Pop-Musik-Kultur eben nicht mehr als Identifikationspunkt für die jüngeren. Jedenfalls nicht mehr so, daß es für jahrelange Star-Fan-Beziehungen reicht. Dazu hat der Pop, den Blätter wie der RS behandelt, seit Grunge und Britpop einfach keine große Bewegung und nichts Neues mehr hervorgebracht. Für die 17, 20 Jährigen ist der Pop heute nur ein Ex&Hopp Produkt wie er eigentlich immer gedacht war.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~pinchSondern? Teil des Problems?
Nö. Sehe da erstmal kein Problem. Dinge ändern sich. Ist so. Andere werden älter und sind irgendwann nciht mehr da. Auch gut.
Mit dem RS kann ich leben, so wie er zur Zeit ist. Das was für mich vermeintlich interessant oder wichtig ist lese ich, den Rest lasse ich. Ist mal mehr, mal weniger. Bin 55 und höre eigentlich ausschließlich Musik aus der Vergangenheit, wenn auch manchmal diese Vergangenheit erst wenige Monate / Wochen alt ist. Zukunftsmusik habe ich noch nicht gehört.
Und ja, die alten Geschichten unterhalten mich immer noch. Bin zufrieden.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.linnDie Zahl der Abonnenten ist seit Jahren stabil, hier liegt zumindest kurz- und mittelfristig nicht das Problem. Diese knapp 15.000 Leutchen umfassende Gruppe, die sich altersmäßig irgendwo zwischen 40 und 60 Jahren bewegen dürfte, ist mit Springsteen-Stories gut zu bedienen und ein Scooter-Interview sorgt zwar für Kopfschütteln, aber angesichts der gemeinsamen Sozialisation mit dem Blatt und seinen Machern nicht für eine Spontankündigung.
Das Problem ist wohl eher, dass dieses Rock´n´Roll-Ding, das Lebensgefühl, das die Zeitschrift Rolling Stone verkörpert, einfach so alt aussieht wie fast jeder von denen, die hier posten (Parallele: Niedergang des Mythos Motorrad). Des Problems zweiter Teil ist, dass diese „Bigger than Life“ Aura, die Musik für uns in den Sechzigern, Siebzigern und vielleicht noch Achtzigern sozialisierte Kameraden hatte und zu Teilen vielleicht noch hat, mit der Entwertung und freien Verfügbarkeit des Kulturguts Musik hops gegangen ist. Die Online-Angebote, Tauschbörsen, Trends und Kicks sind einfach viel zu schnell und vielfach auch zu egal. Natürlich wird es weiter Musikmagazine geben, natürlich besorgen sich die Folgegenerationen weiteer einen Teil ihrer Distinktion über die Identifikation mit musikalischen Subkulturen. Aber den wirklich alt aussehenden (und alt klingenden) Blättern geht´s nicht nur wegen dem insgesamt schrumpfenden Zeitschriftenmarkt sukzessive an den Kragen.Uneingeschränkt: :bier:
Aber die ursprüngliche Frage der Debatte lautete ja: Wie lässt sich der Auflagenschwund bei einem Magazin wie dem RS auffangen?
Die ursprüngliche Idee des RS war wohl, ein journalistisch hochklassiges Musikmagazin von Leuten aus der Szene für die Szene zu machen. Insofern ist es nach bald einem halben Jahrhundert nur logisch, dass das, was man die „klassische Rock’n’Roll Message des RS“ nennen könnte, heute eine junge und konsumstarke, allerdings in tausend Subkulturen fragmentierte Szene kaum noch erreicht – zu sehr haben sich die kulturellen Parameter verändert. Was nicht bedeutet, dass die Generation der unter 40-Jährigen nicht ihre eigene und über die Lager verbindende Vorstellung von einem Rock’n’Roll-Lebensgefühl hätte.
Insofern glaube ich, dass die „Ära“ (?) Poschardt/Schmidt auch der Versuch war, den Redaktions-Staffelstab an eine jüngere Generation weiter zu reichen. Allerdings hat sich dabei m. E. herausgestellt, dass deren Salon-Liberalismus nicht wirklich Rock’n’Roll ist (genauso wenig wie die Bildzeitung, die sich ja neuerdings auch schwer Rock’n’Roll findet, wie ich irgendwo gelesen habe).
Deshalb bin ich sehr gespannt, an welchen Schrauben, gerade was die Haltung des Magazins angeht, der neue CR Sebastian Zabel mit seinem deutlich musikaffineren Hintergrund drehen wird.
Und dann kommt noch das Problem des im tiefgreifenden Umbruch befindlichen Medienverhaltens hinzu. Da ist der RS mit seinem iPad App schon auf einem sehr guten Weg, wie ich finde. Das allerdings ist natürlich kein RS-spezifisches Problem, sondern eins, das die ganze Medienbranche und speziell die Printmagazine betrifft. Insofern ist es wiederum gut, dass der RS derzeit unter dem Springer-Dach zuhause ist, da man sich dort dieser Dinge bewusst und in der Lage ist, entsprechende Investitionen auch zu schultern.--
Wie soll sich eigentlich der so sehr beklagte Auflagenschwund beziffern? Jedenfalls wurden im z. B. 2. Q. 2010 ähnlich viele Ausgaben verkauft wie im letzten Q. 2011. Laut Mediadaten. Dazwischen gabs Ausrutscher nach oben und unten.
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Include me out!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der Hofacker Und dann kommt noch das Problem des im tiefgreifenden Umbruch befindlichen Medienverhaltens hinzu. Da ist der RS mit seinem iPad App schon auf einem sehr guten Weg, wie ich finde. Das allerdings ist natürlich kein RS-spezifisches Problem, sondern eins, das die ganze Medienbranche und speziell die Printmagazine betrifft.
Ich glaube an eine Zukunft des Print, auch jenseits reiner Eskapismus-Postillen wie der Landlust, oder, im Musik-Genre, sentimentaler Erinnerungsblättchen wie dem rockmusikalischen Endlager Good Times. Ich denke aber, dass sich Musik-Magazine angesichts der völlig veränderten Rezeption und Verfügbarkeit ihres Gegenstands, Musik, ein bisschen mehr einfallen lassen müssen, als „nur“ eine iPad-Version auf den Markt zu bringen – alleine das wird mittelfristig nicht zum Leben ausreichen.
Das iPad ist zugleich Auslöser wie auch Ergebnis eines veränderten Informations- und Leseverhaltens – und wieso sollte sich dieses Leseverhalten plötzlich wieder rückverwandeln, nur weil man ein Blatt Papier in der Hand hält?
Für zukunftsträchtigen Musikprint könnte das heissen: Kürzer, schneller, konfrontativer, Einbindung von Lesercontent, Aufeinanderprallenlassen von Subkulturen, Ranking des Jetzt als Pflock in der virtuellen Soße(März 3 1/2 *, weil …). Dass dazwischen mal wieder ein langer Artikel zur Erlangung der klassischen Deutungshohheit platziert werden kann, klar doch, aber ich glaube, dass sich das mit den Deutungshohheiten im Genre Musik so ziemlich erledigt hat.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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wernerWie soll sich eigentlich der so sehr beklagte Auflagenschwund beziffern? Jedenfalls wurden im z. B. 2. Q. 2010 ähnlich viele Ausgaben verkauft wie im letzten Q. 2011. Laut Mediadaten. Dazwischen gabs Ausrutscher nach oben und unten.
Aussagekräftiger ist immer ein Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresquartalen, saisonale Schwankungen fallen dann nicht so ins Gewicht. Und ein Minus von 30% zum Vorjahresquartal ist schon sehr deutlich
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Wenn der RS Eier hätte, dann würden Leute wie Nick Waterhouse auf’s Titelbild kommen.
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How does it feel to be one of the beautiful people?linnIch glaube an eine Zukunft des Print, auch jenseits reiner Eskapismus-Postillen wie der Landlust, oder, im Musik-Genre, sentimentaler Erinnerungsblättchen wie dem rockmusikalischen Endlager Good Times. Ich denke aber, dass sich Musik-Magazine angesichts der völlig veränderten Rezeption und Verfügbarkeit ihres Gegenstands, Musik, ein bisschen mehr einfallen lassen müssen, als „nur“ eine iPad-Version auf den Markt zu bringen – alleine das wird mittelfristig nicht zum Leben ausreichen.
Das iPad ist zugleich Auslöser wie auch Ergebnis eines veränderten Informations- und Leseverhaltens – und wieso sollte sich dieses Leseverhalten plötzlich wieder rückverwandeln, nur weil man ein Blatt Papier in der Hand hält?
Für zukunftsträchtigen Musikprint könnte das heissen: Kürzer, schneller, konfrontativer, Einbindung von Lesercontent, Aufeinanderprallenlassen von Subkulturen, Ranking des Jetzt als Pflock in der virtuellen Soße(März 3 1/2 *, weil …). Dass dazwischen mal wieder ein langer Artikel zur Erlangung der klassischen Deutungshohheit platziert werden kann, klar doch, aber ich glaube, dass sich das mit den Deutungshohheiten im Genre Musik so ziemlich erledigt hat.D’accord soweit. Und wohl jeder, der die Dinge halbwegs wach betrachtet, weiß, dass ein iPad App nur ein erster Schritt auf dem Weg sein kann.
Was Deine Vorschläge für zukunftsträchtige Musikprint-Qualitäten angeht: Über neue/innovative/überraschende/kontroverse Inhalte wird in den Redaktionen, die ich kenne, nicht erst seit gestern nachgedacht. Aber man kann nicht einfach mal so eben den Printjournalismus neu erfinden. Vieles lässt sich nicht umsetzen, manches lehnt der Leser rundweg ab, und am Ende des Tages hat man es obendrein mit einem sensiblen und mitunter ziemlich nachtragenden Markt zu tun…
Im übrigen ist es heute sicherlich deutlich schwerer geworden, die Prozesse und Entwicklungen in der populären Musik zu lesen – möglich ist es dennoch und deuten lässt sich das auch. Ich glaube nach wie vor, dass die Zukunft einer Medienmarke in Glaubwürdigkeit, gutem Entertainment und qualitativem Journalismus und natürlich ihrem Alleinstellungsmerkmal liegt. Dann kann sich die angesprochene Zielgruppe auch identifizieren.
Wie man diese schöne Theorie allerdings mit zeitgemäßem Leben füllt, darüber streiten die Gelehrten spätestens seitdem die alte Musikpresse mit dem Aufkommen von MTV/Viva, Privatrundfunk und Internet ihre Monopolstellung verloren hat.Ach ja, und „rockmusikalisches Endlager“ ist sehr hübsch formuliert! :dance:
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ClauWenn der RS Eier hätte, dann würden Leute wie Nick Waterhouse auf’s Titelbild kommen.
Ja, und so kann dann jeder seinen Liebliong formulieren, so dass am Schluß 51.000 Möglichkeiten übrigbleiben. Ohne Mindestkonsens-eyecatcher kriegst du keine Leser. Ich zum Beispiel hätte gerne Steve Wynn auf dem Cover. Und beim nächsten mal David Freiberg. Und im Juli dann Jasmine Korstebat.
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Include me out!Mit Steve Wynn könnte ich gut leben, gerne auch in Verbindung mit einem Dream Syndicate Special.
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauMit Steve Wynn könnte ich gut leben, gerne auch in Verbindung mit einem Dream Syndicate Special.
Davon kann man nur träumen!
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dengelDavon kann man nur träumen!
Überfällig! Und keine Sau macht es!!!:roll:
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Include me out!wenn sich die Auflage bei 100.000 + stabilisiert hat, wird es auch auch auch Nick Waterhouse und Steve Wynn auf dem Cover geben…
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Wer kennt schon Steve Wynn? Selbst MOJO oder Uncut würden den niemals aufs Cover nehmen.
Nick Waterhouse ist auch so ein Quatsch…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
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