Punk vs. Prog, Pistols vs. Yes, oder was ist bedeutender für die Popmusik?

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  • #9263581  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,821

    Strummer ging’s da wahrscheinlich so, wie vielen Musikinteressierten im Laufe ihrer Hörkarriere: Die Vorlieben sind mehr oder weniger starken Schwankungen unterworfen. Daher wird er mal die Stones super gefunden haben, dann aber wieder – wie offenbar zu Punk-Beginn 1976/77, als er die Pistols kennenlernte – musste er sie hinter sich lassen, um seinen eigenen Weg zu finden. Später dann konnte er die Stones wieder schätzen lernen. Es kommt eben immer drauf an, in welcher Phase man gerade steckt. Hören und Goutieren ist ein lebenslanger, dynamischer, oft nicht linear verlaufender Prozess und kein alleiniger Moment, der für alle Ewigkeit gültig ist.

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #9263583  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,684

    lathoJa. Strummer nennt seinen Spruch einen „Taschenspielertrick“.

    nun denn. De mortuis nihil nisi bene.

    Close to the edgeIn dem Thread ging es, soweit ich ihn verfolgt habe, mehr um Vertriebswege als um das Buch selbst. Doebeling goes Amazon.

    nein, die Vertriebswege waren in diesem Thread in erster Linie dein Thema. Schau noch mal rein.

    --

    #9263585  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,979

    Wenzelnun denn. De mortuis nihil nisi bene.

    Gilt aber nicht für Personen der Zeitgeschichte. Aber was ist auch schon dabei, wenn mal ein Musiker den Medien Quatsch erzählt oder eine Textzeile bringt, die er nicht so meint? Keith Richards hat ja auch seinen Vater nicht geschnupft.

    Wenzel
    nein, die Vertriebswege waren in diesem Thread in erster Linie dein Thema. Schau noch mal rein.

    :-)

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #9263587  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 28,066

    Herr Wenzel schrieb natürlich mit Bedacht „in diesem Thread“, weil er genau weiß, dass es diese Vertriebswege-Debatte mit reger Beteiligung gab, nur eben an anderer Stelle. Ab hier: http://forum.rollingstone.de/showthread.php?50391-ROLLING-STONE-Januar-2013/page12

    --

    #9263589  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Ja, genau. Wer erinnert sich nicht sofort an den Feedback-Thread zur RS-Ausgabe vom Januar 2013? Pfleg doch deine Befindlichkeiten einfach woanders, Close to the edge, wenn du nichts zum Thema dieses Threads beizusteuern hast.

    --

    I'm making jokes for single digits now.
    #9263591  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    lathoGilt aber nicht für Personen der Zeitgeschichte. Aber was ist auch schon dabei, wenn mal ein Musiker den Medien Quatsch erzählt oder eine Textzeile bringt, die er nicht so meint?

    Das wäre ein Kurzschluss. Ohne den erklärenden Gesprächskontext und den mitschwingenden Subtext ist der „Taschenspielertrick“ leicht fehlzuinterpretieren. „No Elvis, Beatles or The Rolling Stones in 1977!“ war schon so gemeint, The Clash forderten in diesem Moment tatsächlich eine Wachablösung, rieben sich natürlich nicht an Elton, Genesis und Queen (ist ja alles im Interview ausgeführt), wählten vielmehr mit Bedacht drei Instanzen („die Dreifaltigkeit“), in deren grand tradition sie sich sahen: man vergleiche besagte Textzeile mit dem Sleeve von „London Calling“ nur zweieinhalb Jahre danach.

    --

    #9263593  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,979

    Ok, war auch keine absichtliche Zitatauslassung, ich hatte gestern wenig Zeit. Wer es komplett lesen will, sollte sowieso das Buch kaufen.

    --

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    #9263595  | PERMALINK

    mod-paul

    Registriert seit: 07.06.2012

    Beiträge: 306

    Mick67Ich glaube da eher wirklichen Zeugen als Pseudoexperten wie Dir:

    Mir musst Du das auch nicht glauben. Ich gebe (zumindest hier im RS) nur das wieder, was für jeden nachlesbar ist. Das sind keine Behauptungen oder gar Erfindungen von mir! Strummer fand – und zwar vor dem Auftauchen der Sex Pistols – die Stones scheiße. Das hat er sehr deutlich und unmißverständlich formuliert und sich deswegen auch mit Tymon Dog gestritten.

    Es ist tatsächlich so, wie wahr es in Post #211 beschrieben hat. Strummer ist, wie viele andere in seiner Generation auch, mit der Musik der 60er aufgewachsen. Und er fand die Stones, wie viele andere Bands aus der Zeit richtig gut. Er war auch auf vielen Konzerten. Aber nicht nur von den Stones, sondern auch von Hendrix, Cream, The Who (mit denen er später mit Clash auch tourte) u.v.a. Niemand käme aber auf die genauso abstruse Idee Strummer als großen Who-Fan zu bezeichnen, obwohl die musikalischen deutlich hörbaren Einflüsse gerade von The Who und Kinks auf The Clash dafür sprechen würden.

    Auch in der Biografie von Chris Salewicz (selbst großer bekennender Stonesfan und Biograf) findet sich nichts, was die Behauptung bestätigt, dass Strummer Zeit seines Lebens ein großer Stonesfan gewesen sei (in allen anderen vergleichbaren Büchern im übrigen auch nicht) Und Chris Salewicz war wie Tymon Dog ein langjähriger Freund von Strummer und nicht „nur“ Biograf und Journalist des NME.

    --

    Modism...an aphorism for clean living under difficult circumstances
    #9263597  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Um mal exakt an der Threadfrage „Punk vs. Prog, Pistols vs. Yes, oder was ist bedeutender für die Popmusik?“ anzuknüpfen: wo befinden sich in diesem Koordinatensystem der Bedeutung denn bspw. FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD? Einerseits war das ja eine lupenreine Punk-/Postpunkband (inkl. Peel-Session u.a.), die aber erst durch die Allianz mit dem damaligen (Neo-)Progger Trevor Horn zu wahrer Blüte aufsteigen konnte. Mehr noch: der Sound dominierte nicht nur viele Bereiche der 80er Jahre Popmusik (Grundstock u.a. für etliche Remix-Geschichten), er war auch bedeutend für die Etablierung der 12″ zum eigenständigen Kunstformat.
    Außerdem löste eine Platte wie „Welcome To The Pleasuredome“ die von den STRANGLERS proklamierte Forderung „No More Heroes“ ja auch dadurch ein, dass auf besagtem Album nur Sessionmusiker zu hören sind, die eben namentlich nicht genannt wurden (die Tatsache, dass die FGTH Burschen bis auf Holly Johnson nur Statisten waren, war ein offenes Geheimnis). Paul Morleys anti-kapitalistische Linernotes, die ein wesentliches Mosaik zur Stilisierung der Band darstellten, verpassten dem Ganzen dann noch den letzten „Punk“-Schliff.

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    #9263599  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    Mod-Paul

    Strummer fand die Stones richtig gut.

    Endlich mal!

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #9263601  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,821

    pinch
    … die von den STRANGLERS proklamierte Forderung „No More Heroes“ …

    Das ist ein Missverständnis. Die Stranglers äußern darüber ihr Bedauern und fordern es nicht. Gilt für die Sex Pistols und „no future“ genauso.

    #9263603  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Sie beklagen das Fehlen der alten Helden und schließen mit dem Fazit „No more heroes any more“. Vielleicht hast du aber recht und der Text ist wirklich keine Forderung sondern einfach nur eine Feststellung.

    --

    #9263605  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,986

    pinch[…] erst durch die Allianz mit dem damaligen (Neo-)Progger Trevor Horn […]

    Geht Trevor Horn wirklich als Progger durch? Bei dem Einwand denke ich nicht nur an seine Zeit bei den Buggles. Frankie Goes to Hollywood stehen, was Pop-Acts angeht, in seiner Diskographie als Produzent ja auch nicht auf weiter Flur: ABC, Grace Jones, Simple Minds, Pet Shop Boys…

    Dein Einwand wirft aber die sehr interessante Frage auf, wie progressive (as in „Progressive Rock“, nicht im politikwissenschaftlichen Sinne, versteht sich) die 12″-Kultur der 80er mit ihren Extended Mixes etc. eigentlich war.

    --

    #9263607  | PERMALINK

    roseblood

    Registriert seit: 26.01.2009

    Beiträge: 7,089

    Vielleicht bring ich gerade etwas durcheinander, aber wenn ich mich richtig erinnere, war „No More Heroes“ als Antwort auf Bowies „Heroes“ gedacht!? Zumindest las ich dies einmal. Inwieweit dies jedoch der Wahrheit entspricht, entzieht sich meiner Kenntnis (zumal die Aufnahmen relativ zeitgleich passierten).

    --

    #9263609  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,213

    Ich habe auch Probleme, Horn als Progger zu sehen, er war eher ein Universalist. Seine ersten Veröffentlichungen als Big A und mit Geoffrey Downes als Buggles waren lupenreiner Synth Pop. Vorher soll er in Punkbands gespielt haben und war Studiomusiker von Tina Charles. Dass er 1980 kurzzeitig als Sänger bei Yes anheuerte, würde ich nicht zu hoch gewichten, parallel dazu arbeitete er auch mit Dollar.

    --

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