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Herr RossiNew Pop und die „zweite britische Invasion“, die 1982/83 via MTV über die USA hereinbrach, hatten zwar Motown und Northern Soul verinnerlicht, waren ansonsten aber blütenweiß. „Billie Jean“ und „Little Red Corvette“ waren dann die ersten Hits schwarzer Künstler auf MTV-heavy rotation. Die beiden hatten sich damit aber auch stilistisch weit Richtung Rock bzw. weißem Pop geöffnet und auch ihr visueller impact passte perfekt ins Video-Zeitalter.
MTV wurde ja als Medium für die weiße amerikanische Mittelklasse-Jugend gegründet. Dass dort am Anfang auch die ganzen britischen Bands wie Duran Duran und Human League liefen, war von den Programm-Machern ursprünglich nicht geplant. Eigentlich sollte die Heavy Rotation nur aus US-AOR wie Journey, Foreigner, Pat Benatar, REO Speedwagon, Toto, Night Ranger, Fleetwood Mac, Heart etc. bestehen. Diese Bands hatten insgesamt jedoch nicht genug Videos, um die Sendezeit rund um die Uhr zu füllen. Also kamen die Briten mit ins Spiel, was maßgeblich zum Erfolg dieser Gruppen in den USA beitrug. Das afro-amerikanische Publikum hatte der Sender anfangs überhaupt nicht als Zielgruppe anvisiert.
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WerbungAnitaAllerdings sind Prince, Michael Jackson und Whitney Houston, die drei ganz großen Mainstream-Popstars der Achtziger, allesamt ausgesprochen hellhäutige Afroamerikaner gewesen. Ich habe den Verdacht, dass sie nicht so bereitwillig vom weißen Massenpublikum und von den Medien akzeptiert worden wären, wenn sie so schwarz wie zB Jay-C gewesen wären.
Völlig richtig. Jackson, Prince und Houston galten als schwarze Popstars für Weiße, wobei Prince ja auch zu einer Hälfte weiß ist. Jackson hat man das, glaube ich, auch mal zum Vorwurf gemacht. Er hat dann ja auch im Laufe der Jahre sein Aussehen dermaßen verändert, dass alles afro-mäßige verschwand. Bill Cosby und Eddie Murphy waren auch Schwarze, die beim weißen Publikum gut ankamen, wahrscheinlich, weil sie nicht so „gefährlich“ wirkten, sondern sauber und kultiviert.
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BasseckVöllig richtig. Jackson, Prince und Houston galten als schwarze Popstars für Weiße, wobei Prince ja auch zu einer Hälfte weiß ist. Jackson hat man das, glaube ich, auch mal zum Vorwurf gemacht. Er hat dann ja auch im Laufe der Jahre sein Aussehen dermaßen verändert, dass alles afro-mäßige verschwand. Bill Cosby und Eddie Murphy waren auch Schwarze, die beim weißen Publikum gut ankamen, wahrscheinlich, weil sie nicht so „gefährlich“ wirkten, sondern sauber und kultiviert.
Bei der Obduktion wurde die Hautkrankheit Vitiligo festgestellt.
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RockingRollBei der Obduktion wurde die Hautkrankheit Vitiligo festgestellt.
Ein ganz besonders schwerer Fall bei Jackson – da war von der ursprünglich schwarzen Haut gar nichts mehr übrig.
BasseckVöllig richtig. Jackson, Prince und Houston galten als schwarze Popstars für Weiße, wobei Prince ja auch zu einer Hälfte weiß ist. Jackson hat man das, glaube ich, auch mal zum Vorwurf gemacht. Er hat dann ja auch im Laufe der Jahre sein Aussehen dermaßen verändert, dass alles afro-mäßige verschwand. Bill Cosby und Eddie Murphy waren auch Schwarze, die beim weißen Publikum gut ankamen, wahrscheinlich, weil sie nicht so „gefährlich“ wirkten, sondern sauber und kultiviert.
Murphy nicht, der verursachte ja durchaus Trubel mit seinen Solo-Auftritten. Dr. Dolittle kam erst später.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Die ganze Darstellung zur Intention von MTV und der Wahrnehmung farbiger Musikinterpreten in den Achtzigern und deren Zielgruppen in den letzten Beiträgen hier ist zum großen Teil sehr stark verkürzt und zum kleinen Teil einfach falsch.
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How does it feel to be one of the beautiful people?lathoEin ganz besonders schwerer Fall bei Jackson – da war von der ursprünglich schwarzen Haut gar nichts mehr übrig.
Er hat eben nachbleichen müssen. Was hätte er auch sonst machen sollen?
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RockingRollBei der Obduktion wurde die Hautkrankheit Vitiligo festgestellt.
Klar…und vorher war der nie bem Arzt:lol:
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Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetKann mir jemand kurz sagen, welche Bedeutung/Wichtigkeit der Frage nach Jackos Hautfarbe an dieser Stelle zukommt?
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grünschnabelKann mir jemand kurz sagen, welche Bedeutung/Wichtigkeit der Frage nach Jackos Hautfarbe an dieser Stelle zukommt?
Es wurde behauptet, Jackson sei wie Prince hellhäutig gewesen oder wollte dies sein.
AnitaAllerdings sind Prince, Michael Jackson und Whitney Houston, die drei ganz großen Mainstream-Popstars der Achtziger, allesamt ausgesprochen hellhäutige Afroamerikaner gewesen. Ich habe den Verdacht, dass sie nicht so bereitwillig vom weißen Massenpublikum und von den Medien akzeptiert worden wären, wenn sie so schwarz wie zB Jay-C gewesen wären.
BasseckVöllig richtig. Jackson, Prince und Houston galten als schwarze Popstars für Weiße, wobei Prince ja auch zu einer Hälfte weiß ist. Jackson hat man das, glaube ich, auch mal zum Vorwurf gemacht. Er hat dann ja auch im Laufe der Jahre sein Aussehen dermaßen verändert, dass alles afro-mäßige verschwand.
Beides ist falsch.
Jackson wurde außerdem als komplett Schwarzer vom weißen Massenpublikum akzeptiert. Das war als Thriller veröffentlicht wurde.--
Basseckwobei Prince ja auch zu einer Hälfte weiß ist.
Das scheint mir so nicht ganz richtig. Es war aber wohl Teil von Prince‘ Crossoverstrategie in der Anfangsphase seiner Karriere, die afroamerikanische Herkunft eher zu verschleiern.
Was seine Musik betrifft: Klar hat er vieles amalgamiert, von Glam über Joni bis Mozart, aber ich habe ihn immer als jemanden wahrgenommen, der glasklar in der schwarzen Tradition steht. Wenn etwas aus seiner so vielfältigen Musik nicht wegzudenken ist, dann das JB-Sly-Marvin-Clinton-Erbe.--
grünschnabelKann mir jemand kurz sagen, welche Bedeutung/Wichtigkeit der Frage nach Jackos Hautfarbe an dieser Stelle zukommt?
Es ergab sich. Über die Idee, dass die erfolgreichen schwarzen Stars der 80er äußerlich vielleicht gar nicht so schwarz waren und dass das kein Zufall sei, kann man ja sicherlich mal nachdenken. Ich glaube aber auch nicht wirklich daran. Prince (aha!) zumindest kam doch immer „schwarz“ rüber, bezog seine musikalischen Ideen aus der Musik schwarzer Künstler (und nur weil Unmengen weißer Gitarristen Hendrix nachmachten, machte der noch lange keine weiße Musik) und war auch in Texten unmissverständlich bei schwarzen Traditionen. „Harmlos“ also massenkompatibel wirkte er seinerzeit auch nicht, wenn ich mich richtig erinnere. In den USA nicht und auch nicht in Deutschland – dort war er zu explizit, hier zu in your face.
edit: bullschuetz sagte es ähnlich.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Nein, Harmlosigkeit war nie sein Thema. Er wurde bei uns und wohl auch in den USA anfangs eher als durchgeknallt, irre, provokativ wahrgenommen, explizite Texte, sehr exzentrische Buehneninszenierung.
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bullschuetzEs war aber wohl Teil von Prince‘ Crossoverstrategie in der Anfangsphase seiner Karriere, die afroamerikanische Herkunft eher zu verschleiern.
War das so? Gerade seine ersten beiden Alben sind für mein Empfinden musikalisch auf jeden Fall schwarz und Prince sah auf den Coverfotos auch klar afroamerikanisch aus.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Sehr merkwürdige Diskussion.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
j.w.Sehr merkwürdige Diskussion.
Ja, leider. Eine Diskussion in der die alte „Michael Jackson hat seine Haut bleichen lassen“-Leier vorkommt, ist nicht viel wert.
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Schlagwörter: prince
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