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Ich weiß es auch noch nicht. Aber wenn ich es richtig verstehe, ist das Album eher untypisch im Vergleich zu den vorherigen?
(PS: Viel Spaß in London!)
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WerbungDanke.
Da sich eigentlich kein Harvey-Album wirklich gleicht, würde ich nicht von untypisch sprechen wollen. Es ist ein weiteres, typisch eigenständiges Album geworden. Bauer Ewald hat das Besondere des neuen Albums in einem Satz zusammengefasst.
Bauer EwaldIch glaube vor allem, weil es die seltene Eigenschaft besitzt, ziemlich eingängig und zugleich enorm interessant zu sein.
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Eine gute LP! Gefällt mir viel eher als die vorige. Ich kenne zwar nicht alles von Polly, aber diese LP gehört bestimmt zu ihren besten.
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MikkoEine gute LP! …
Dem schließe ich mich an.
Was mich ein wenig stört, ist eine Art Versponnenheit in dieser Musik, die sich nach meiner Wahrnehmung auch schon im Gesichtsaudruck von PJ äußert. So, wie ein begabtes Kind, das bei der Erbringung seiner Leistung Widerstände zu überwinden hat, die nach seiner Ansicht gar nicht da sein dürften, so klingt die Platte, und so schaut Polly mich an. Ich finde eine solche Haltung ja sympathisch, aber in der Kunst ist sie abträglich.
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Ich bin begeistert von diesem Album (hatte ich nicht erwartet). Es ist kein zweites „White Chalk“, also kein Werk, das für mich persönlich sonderlich bedeutsam wäre, doch es ist ein unglaublich beeindruckendes und anregendes Album geworden. Auf wie vielen Ebenen PJ Harvey erfolgreich experimentiert hat, lässt mir den Schnabel offen stehen: Sie hat eine komplett neue Gesangstechnik für sich erdacht, ihr Songwriting um ganz neue Elemente erweitert (ich dachte immer, so was geht gar nicht), ihren Lyrics einen Schubs ins Konkrete verpasst, ein paar neue Instrumente gelernt, sie baut Songs anders auf, z.B. mit langen Intros, sie lässt sich von Mick Harvey und John Parish stimmlich unterstützen und lässt insgesamt viel Luft für Fremdes, sie arbeitet mit Samples etc. Von ihren neuen Outfits mal ganz zu schweigen. Reee-spekt.
„Let England Shake“ wirkt auf mich bei allem Experiment sehr abgeklärt und reif. Pollys Zeiten als Wüterin scheinen lange vorbei, die Perspektive scheint nun die der Beobachterin zu sein, die zwischen Bitterkeit und Menschenliebe schwankt, kein ganz origineller Standpunkt, aber in Pollys musikalischer Umsetzung einzigartig. Es gibt diese sehr eingängigen, fast schon gefälligen Melodien und zuweilen groovenden Rhythmen und daneben oder unter der Oberfläche unzählige Irritationsmomente, Brüche, Rhythmuswechsel, eine seltsam gedeckelte Gitarre. Auch singt Polly hier oft bewusst etwas waghalsig. Auf „White Chalk“ hat sie ihre Stimme in die Höhe getrieben, ohne dabei an Wohlklang zu verlieren. Hier höre ich an zig Stellen Bröckeligkeit, bewusste Nachlässigkeit, Quäkendes, sie klingt irgendwie beschädigt, und da sie eine absolut souveräne Sängerin ist, wird das mit Absicht so sein (vergleicht mal den Anfang von „On Battleship Hill“ mit „The Devil“, das sind riesige Unterschiede). Dazu passt hervorragend die Idee, ihre männlichen Mitsänger öfter mal quasi als ruhige Erzählerstimmen unter ihren Gesang zu legen, das hebt zum einen das Exzentrische hervor, sorgt aber zum anderen für Erdung (Mick Harvey ist quasi der Hans Paetsch dieses Albums). Es ist alles schon Geschichte.
Ihre englische Kriegs-/Kolonialgeschichte mit musikalischen Fremdwörtern anzureichern, war auch eine gute Idee (ich habe das kurdische „Kassem Miro“ zwar erst für eine rückwärtssingende Polly gehalten, aber was solls, die Richtung stimmte). Vieles davon fügt sich ganz organisch in PJ Harveys Musik ein, da sie z.B. immer schon mit ungewöhnlichen Rhythmen und Harmonien gearbeitet hat.
Besonders interessant fand ich das Saxophon auf diesem Album, das Polly hörbar noch nicht lange spielt. Sie hat es fast geschafft, mich mit diesem Instrument zu versöhnen… Ich habe von dieser Musikerin eigentlich immer gedacht, dass sie nur das an die Öffentlichkeit gelangen lässt, was absolut perfekt ist, doch das scheint ein Irrtum zu sein (bzw. gehört das Unperfekte eben zum gelungenen Kunstwerk). Das Saxophon klingt (z.B. auf „The Last Living Rose“) so ungelenk, dass es mich anrührt, es fügt der seltsamen Mischung aus Schönheit und Bröckeligkeit noch einen Aspekt von, hm, Unabgeklärtheit hinzu.
Meine Highlights: The Glorious Land, All And Everyone, On Battleship Hill, England, Bitter Branches, äh, und noch einige andere Großes Album, das.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationSchöne Auseinandersetzung mit Polly und dem neuen Album. Danke Carrot. Nur beim Saxophon hast du dich ein wenig verspekuliert, tatsächlich ist es das erste Instrument das Polly überhaupt je gelernt hat (ja, die Gitarre kam später). Nachzulesen im wirklich sehr empfehlenswerten PJ Harvey Interview in der aktuellen MOJO-Ausgabe.
Ach ja, hinter meinem Lieblingssong des Albums „All And Everyone“ drängelt sich mittlerweile mit Nachdruck „In The Dark Places“ in die lange Reihe meiner Favoriten. Mit „England“ habe ich mit ebenfalls angefreundet, einzig „Hanging In The Wire“ verströmt immer noch nichts anderes als gepflegte Langeweile.
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foeSchöne Auseinandersetzung mit Polly und dem neuen Album. Danke Carrot. Nur beim Saxophon hast du dich ein wenig verspekuliert, tatsächlich ist es das erste Instrument das Polly überhaupt je gelernt hat (ja, die Gitarre kam später).
Gut zu wissen (wo hab ich das nur gelesen?), ändert aber nichts an meinem Eindruck; wahrscheinlich war das Saxophon Pollys Blockflöte.
Übrigens ist bei mir auch der einzige Hemmschuh „Hanging In The Wire“, der stört für mich den Fluss.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationwohlklangDem schließe ich mich an.
Was mich ein wenig stört, ist eine Art Versponnenheit in dieser Musik, die sich nach meiner Wahrnehmung auch schon im Gesichtsaudruck von PJ äußert. So, wie ein begabtes Kind, das bei der Erbringung seiner Leistung Widerstände zu überwinden hat, die nach seiner Ansicht gar nicht da sein dürften, so klingt die Platte, und so schaut Polly mich an. Ich finde eine solche Haltung ja sympathisch, aber in der Kunst ist sie abträglich.
Von mir aus kann die Musik ruhig noch etwas mehr „Versponnenheit“ vertragen, bislang sind es meist nur kleine
Versatzstücke, die jedoch jeden Song enorm aufwerten. Alleine diese kleinen Details haben PJ Harvey wieder für mich interessant gemacht, nachdem ich sie schon etwas aus den Augen verloren hatte.--
„The Glorious Land“ wird die zweite Single des Albums. B-Seite wird „The Nightingale“, das es zuvor nur als Bonustrack zum Albumdownload bei iTunes gab. Veröffentlichung am 18. April 2011 / Erhältlich als 7″ und Download.
Dazu gibt es das vierte, von insgesamt 12 von Seamus Murphy gedrehten Videos: The Glorious Land
Das dritte, der das gesamte Album begleitenden Videos, wurde hier auch noch nicht verlinkt: Let England Shake
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Habe lange gebraucht, um die Magie dieser Scheibe zu erkennen.
So viele einzigartig instrumentailsierte Songs, die in der populären Musik ihresgleichen vergeblich suchen.Für mich eine der besten Scheiben der letzten Monate.
Schraubt sich in den Kopp!
Aber wie!--
Everyone is a setting sun.Sehr schön, mit wie viel Hingabe dieses Werk hier beschrieben wird. Ein in sich stimmiges, geschlossenes Album, das mir runter läuft wie Öl. Mein erster Eindruck war ganz gut, nach mehreren Durchläufen tendiere ich Richtung hervorragend. Manche Perlen muss man erst entdecken, wie „the last living rose“ „in the Dark Places“ oder „All and Everyone“. Andere bohren sich schnell ins Hirn, so wie „the Glorious Land“ mit der Jagdtrompete oder der mitreißende Opener. Überraschungen fehlen nicht, wie z.B. der elfenhafte Gesang von „on battleship hill“ nach dem schwungvollen Intro. „Maketh Murder“, „Living Rose“ und „Bitter Branches“ gefallen mir bisher am besten, wobei gut 2/3 der Songs sehr gut bis großartig sind.
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Keep on Rocking!Ich höre das Album gerade zum XXXXXten Male, und bin immer wieder aufs Neue hingerissen. Könnten auch die „Spätkäufer“ und Nichtmöger sich überwinden, hier ihre Eindrücke zu posten? Gebt mir Worte!
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerIch höre das Album gerade zum XXXXXten Male, und bin immer wieder aufs Neue hingerissen. Könnten auch die „Spätkäufer“ und Nichtmöger sich überwinden, hier ihre Eindrücke zu posten? Gebt mir Worte!
Ein paar Worte aus dem Musikalischen Tagebuch:
Sokrates
19. Februar 2011
PJ Harvey – Let England Shakedr.musicKommt sie bei Dir auch sooo gut weg? Lobeshymnen häufen sich.
SokratesZiemlich gut, doch. Derzeit wohl ****. Wie Du sagen würdest: Die läuft mir gut rein – Polly Jean hat zur Abwechslung mal wieder gute „Melos” geschrieben.
Insofern sind die Begründungen in den Lobeshymnen falsch: Ich glaube kaum, dass irgendjemand (in Deutschland) die Platte ihrer Texte wegen hört bzw. weil es eine Anti-Kriegs-Platte sein soll. Übertriebene Intellektualisierung!
Onkel TomP-J- Harvey – Let England Shake
dr.musicUnd gut?? Will ich mir auch noch zulegen.
Onkel TomJa, gefällt. Es fehlen die oft schrägen Töne, die mich auf anderen Alben von ihr eher gestört haben. Das ganze Album hat etwas „feierliches“,
dr.musicJa, habe viele recht positive Rezensionen dazu gelesen. Das muss dann was werden.:-)
Onkel Tom(Wie findest Du) P.J. Harvey. :sonne:
SokratesDu schriebst bei den ersten Eindrücken 2011, dass es noch nicht viele, aber dafür ziemlich gute Platten gab. Dem stimme ich zu. PJ Harvey gehört dazu.
„England“ ist ihre zugänglichste Platte seit „Stories“ – mir gefällt (wie Dir), dass sie auf die nervigen Dissonanzen der Alben dazwischen verzichtet und sich auf gute Songs konzentriert hat. Das ist Reduktion im positiven Sinn.
Ich würde die Stimmung aber nicht als feierlich bezeichnen, eher folkig. Mit einfachen Mitteln hat sie eine Menge erreicht. Eine positive Überraschung, keine Ausfälle, ****, vielleicht am Ende noch ein halber mehr.
Onkel TomEinigen wir uns auf „feierlich folkig“. Liegt bei mir auch im ****er Bereich. Das Vorgänger Album soll ja auch so ruhig gehalten sein, Kenne ich aber bisher nicht.
SokratesPJ Harvey hat mit „England“ ihre beste Platte seit „Stories from the City“ gemacht. Wenn ich mir die Autoharp wegdenke, die in ihren Armen wie ein Ersatzbaby liegt, könnten es ****1/2 werden – und ein Platz ganz vorn in den Jahrescharts, wenn nicht viel Unvorhergesehenes passiert.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsCarrot FlowerIch höre das Album gerade zum XXXXXten Male, und bin immer wieder aufs Neue hingerissen. Könnten auch die „Spätkäufer“ und Nichtmöger sich überwinden, hier ihre Eindrücke zu posten? Gebt mir Worte!
Bitte schön: Erste Single („The Words That Maketh Murder“) sehr schön, mit ebenbürtiger Flipside („The Guns Called Me Back Again“]. Zweite Single („The Glorious Land“) wird mit Spannung erwartet. Erst dann fällt die Kaufentscheidung für das Album…
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…okay, die zweite Single ist eingetroffen. „Land“ ist wirklich hübsch, aber doch eine Ecke schlechter als „Murder“. Was mich stört, ist die gequetschte letzte Strophe: „What is the glorious fruit of our land?“ (wirkt schlecht phrasiert). Der Einsatz der Trompeten mag originell sein, aber ganz überzeugend fügen sie sich nicht ein. Knappe * * * 1/2. Die Flipside „The Nightingale“ ist eher blaß und gluggert an mir vorbei, knappe * * 1/2.
Was letztlich bedeutet, dass ich immer noch unschlüssig bin, ob der Kauf der LP noch Sinn macht. Gegenwärtig tendiere ich zu: nein.
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Schlagwörter: PJ Harvey
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