Pet Shop Boys – Nonetheless

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten Pet Shop Boys – Nonetheless

Ansicht von 7 Beiträgen - 16 bis 22 (von insgesamt 22)
  • Autor
    Beiträge
  • #12295667  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,593

    Sehr ordentliches Album. Die ersten vier Tracks sind toll, ab „Dancing Star“ wird es etwas schwächer, bleibt aber immer hörenswert. Die meisten Reviews im Internet geben ****, und das ist auch meine vorläufige Bewertung nach drei Spins.

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #12307435  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,203

    Gute Platte und die erste der PSB, die ich als so etwas wie ein bewusstes Alterswerk wahrnehme – man könnte auch victory lap dazu sagen. Das Songwriting ist erfreulicherweise deutlich konsistenter als zuletzt auf Hotspot und manchmal, vor allem am Anfang und am Ende, vereinigen sich Writing und Produktion zu wahren Monstern an Tracks. „Loneliness“ ist der Track für die Ewigkeit hier, „A New Bohemia“ auch sehr stark und „Love is the Law“ ein mächtiger Closer. „Feel“ hat es mir ebenfalls angetan.

    Ich hatte ein Album erwartet, bei dem die Produktion das Songwriting mit hoch reißt – einfach weil es auf Hotspot am Songwriting krankte und James Ford nicht zu Unrecht so einen hohen Ruf genießt. Zu meiner Überraschung ist es aber eher andersrum geworden: Die guten Songs lassen über die manchmal seltsam luftleere Produktion hinwegsehen. Auch wenn die Boys es hier insgesamt eher ruhig angehen lassen, fehlt ein paar der Tracks ein wenig der Arsch in der Hose. Soll heißen: Tracks wie „Feel“, „Why Am I Dancing?“ oder „Bullet for Narcissus“ sollten viel mehr schieben, „New London Boy“ ist ein wirklich schön geschriebener Song, der aber am Ende eher müde klingt als sentimental. Dem Bass fehlt es zu oft an Biss. Das hat Stuart Price deutlich besser hingekriegt.

    Manchmal bin ich auch irritiert ob der Wahl der Sounds oder wie sie abgemischt wurden. Manches klingt wie aus einem Billig-Preset eines Synthesizers für Einsteiger. Ob die Trompete am Anfang von „Why Am I Dancing?“ zum Beispiel echt ist und nur nach billigem Casio-Sound klingt oder tatsächlich einer ist – ich weiß es nicht. Dabei sind die Orchester-Arrangements so schön – ein echter Pluspunkt der LP. Insgesamt hab ich mir von James Ford mehr erhofft. Jessie Ware hat er einen überzeugenderen Electrodisco-Sound auf den Leib geschneidert.

    Es gibt auch kaum eine PSB-Platte, die ihre Einflüsse so sehr on the sleeve trägt wie diese hier. Hier ein bisschen Giorgio Moroder, dort etwas Cole Porter, Bobby Orlando schimmert hier und da auch durch, ebenso Dusty Springfield.

    Für diese Platte wäre Stuart Price trotzdem die falsche Wahl gewesen. Es bräuchte jemanden, der die Eleganz im Orchestralen und den Drive in den Dance-Elementen unter einen Hut bringen könnte. Durchsuche ich die PSB-Diskographie nach jemandem, der diese Kriterien erfüllt, bleibe ich irgendwie bei dem Namen Trevor Horn stehen.

    Ich bin dennoch zufrieden und freue mich über einen gelungenen neuen Eintrag in einer sagenhaft konsistente Pop-Diskographie.

    --

    #12309841  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,593

    @jan-lustiger: Danke für diese ausführliche und gelungene Review zu Nonetheless, das mir mit jedem Mal besser gefällt. Wie findest du „Dancing Star“ mittlerweile? Anfangs auch für mich eher ein Schwachpunkt, passt es inzwischen sehr gut zum Flow des Albums. Und „Loneliness“ ist ein echter Hit. der locker in meinen Top20 (vielleicht sogar den Top10) der PSB landet.

    --

    #12309953  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,218

    Ich danke auch, Jan! Bin nach zwei Durchgängen noch nicht ganz „drin“. Ehrlich gesagt, bleibe ich bislang vor allem an „The Schlager Hit Parade“ hängen.:)

    PS: „Christmas is always the sound of summer in the Schlager Hit Parade“, das, nun ja: schlagende Beispiel sah ich gestern auf Instagram, ein Mitschnitt von einem der vielen Schützenfeste, die um Pfingsten herum hier in der Region stattfinden, und da sah und hörte man ein Zelt voll beseelter Menschen, die mitten im frühsommerlichen Mai „Last Christmas“ text- und melodiesicher intonierten, einschließlich der Keyboardmelodien natürlich.:)

    --

    #12310035  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,203

    ewaldsghostWie findest du „Dancing Star“ mittlerweile? Anfangs auch für mich eher ein Schwachpunkt, passt es inzwischen sehr gut zum Flow des Albums.

    Das nehme ich ähnlich wahr! Ist auch schon vor Album-Release ein bisschen gewachsen. Ich mag die Melodieführung in den Strophen, den textlichen Inhalt und es ist auch einer der gut produzierten Tracks (alles in allem). Der große Minuspunkt ist tatsächlich der Refrain. Der ist ziemlich lazy mit uninspirierter Hook. Die bräuchte es aber natürlich für einen „richtigen“ Hit.

    @herr-rossi „The Schlager Hit Parade“ mag ich auch! Ist offenbar für einige der Schwachpunkt, aber ich halte es für so eine Art gelungener Essay in Songform, der das besungene Phänomen intelligent und eloquent in all seiner Ambivalenz beschreibt.

    Dass die Musik ziemlich cheesy ist, ist eigentlich selbsterklärend und stört mich nicht. Wird ja auch konterkariert durch eine Zeile wie „The future is forever / Let’s not dwell on the past“, mit der die Dialektik des Eskapismus im Schlager historisch eingeordnet wird.

    Dass sich quasi jeder deutsche Text, jedes Interview auf diesen einen Song gestürzt hat, weil er einen Deutschland-Bezug hat, zeugt mal wieder vom deutschen Geltungsbedürfnis… Das war schon bei den ganzen Berlin-Referenzen auf Hotspot so.

    zuletzt geändert von jan-lustiger

    --

    #12310041  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    jan-lustiger
    Dass sich quasi jeder deutsche Text, jedes Interview auf diesen einen Song gestürzt hat, weil er einen Deutschland-Bezug hat, zeugt mal wieder vom deutschen Geltungsbedürfnis… Das war schon bei den ganzen Berlin-Referenzen auf Hotspot so.

    Wenn’s ein Spiegelbild ist, das den Deutschen nicht behagt … Bratwurst isst man halt, redet aber nicht drüber, ne? Besingt sie schon gar nicht. Dann noch Glühwein und Wurst so dicht beieinander!

    Toller Song.

    Das Album will ich auch noch öfter hören.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12332239  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Heute feiert Neil Tennant seinen 70. Geburtstag. Happy Birthday, lad!

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
Ansicht von 7 Beiträgen - 16 bis 22 (von insgesamt 22)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.