"Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

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  • #7653429  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    redbeansandriceIch glaub die These („Ab den 60er Jahren stellte sich die Musik darauf ein, dass nur noch die ‚Idioten‘ im Publikum verblieben waren“) gefällt mir ganz gut, hab eigentlich auch den Eindruck, dass es erst in den 60er Jahren richtig schlimm wurde… und Jazzelemente gab es im Schlager der 50er Jahre ja durchaus (Hazy Osterwald…)

    Peter Alexander! In vielen deutschen 50er-Jahre Filmen, die ein wenig jugendlich und unangepasst sein wollen, findet sich Jazz oder jazzige Populärmusik.

    Deine Zusammenfassung meiner These gefällt mir gut. :lol:

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    #7653431  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    redbeansandriceIch glaub die These („Ab den 60er Jahren stellte sich die Musik darauf ein, dass nur noch die ‚Idioten‘ im Publikum verblieben waren“) gefällt mir ganz gut, hab eigentlich auch den Eindruck, dass es erst in den 60er Jahren richtig schlimm wurde… und Jazzelemente gab es im Schlager der 50er Jahre ja durchaus (Hazy Osterwald…)

    Klar, ab den späten 50ern gab es Jazzelemente, sogar R’nR-Elemente, Bossa Nova, Hawaii. Es gab das alles. Im „klassischen“ Schlager aber in sehr verwässerter Form.
    Im übrigen möchte ich nochmal betonen, dass ich Schlager keineswegs für durchgehend schlecht halte. In den 20s waren sehr viele sehr gut. In den 50s gab es noch einige gute. In den 60 gab es durch Einfluss von Beat noch den einen oder anderen. (z.B. Er gehört zu mir). Danach fällt mir kein guter mehr ein. Auch wenn es danach sehr wohl noch erkennbare Gefälle gab.

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    #7653433  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    nail75Nicht, wenn man Schlager als deutschsprachige Musik definiert. Dass es schlagerähnliche Musik auf der ganzen Welt gibt, ist vollkommen unbestritten. Aber man vergleiche mal George Jones, so schlagerhaft er rüberkommt, er singt wirklich traurige Songs. Wer singt denn im deutschen Schlager ernsthaft traurige Lieder, die wirklich von unwiderbringlichem Verlust handeln, wie beispielsweise „The Grand Tour“?

    You remember „Karl der Käfer“ oder Andrea Jürgens „Und dabei liebe ich Euch beide“? Sorry, aber aus der Nummer „unterschiedliche Textinhalte“ kommst Du nicht so einfach raus.

    --

    #7653435  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Da will ich auch gar nicht rauskommen, denn diese These ist wohlbegründet. Schlager beschäftigt sich mit kritischen Themen nur ausnahmsweise, wenn es gar nicht anders geht und dann auch nur in ganz harmloser und unverfänglicher Form. Gegen ein Kind, das beide Eltern liebt, kann man ja kaum etwas sagen, oder?

    @otis: Das sehe ich ähnlich. Das Gefälle zwischen deutschsprachigem Schlager der 50er und amerikanischem Pop der 50er ist nicht so riesig. Danach wird es allerdings schnell kritisch.

    --

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    #7653437  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    nail75Da will ich auch gar nicht rauskommen, denn diese These ist wohlbegründet. Schlager beschäftigt sich mit kritischen Themen nur ausnahmsweise, wenn es gar nicht anders geht und dann auch nur in ganz harmloser und unverfänglicher Form. Gegen ein Kind, das beide Eltern liebt, kann man ja kaum etwas sagen, oder?

    In dem Text geht es um die Scheidung der Eltern.

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    #7653439  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    nail75Peter Alexander! In vielen deutschen 50er-Jahre Filmen, die ein wenig jugendlich und unangepasst sein wollen, findet sich Jazz oder jazzige Populärmusik.

    Das alles waren Filme vom Ende der 50s. Und widersprich tin keienr Weise meiner These. Schau dir die Hitparaden an, sofern vorliegen, oder zumindest die Hits, sie waren in großen Teilen unbeeinflusst von Jazz oder R ’n R.
    Was die Volksmusik anbelangt (mit Folk oben meinte ich die tradtionelle Volksmusik eines Landes), so war sie sicher ziemlich entwertet durch die Nazis. Dennoch gab es genügend Schlager, die auf ähnliche Strukturen und Melodieelemente aufbauten.
    Ich kann mich gut erinnern, als Heinos erste Singles mit Volksliedern als Schlagern auf den Markt kamen (lange vor den linken Liedermachern). Das war ausgeprochen provokativ:
    Für die einen: wie kann man nur? Rückfall in unselige Zeiten. Furchtbar. Hass.
    Für die anderen: Endlich wieder unsere alten Lieder. Endlich jemand, der es diesen Gammlern zeigt.
    Und so peinlich es ist: in meiner Klasse gab es so einige, die Jenseits des Tales oder was weiß ich gut fanden. Sie sahen es in einer Linie mit den furchtbaren Country-Verballhornungen eines Ronny oder was weiß ich.
    Grotesk das alles.

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    #7653441  | PERMALINK

    rob-fleming

    Registriert seit: 08.12.2008

    Beiträge: 12,838

    nail75. Schlager beschäftigt sich mit kritischen Themen nur ausnahmsweise, wenn es gar nicht anders geht und dann auch nur in ganz harmloser und unverfänglicher Form.

    Richtig, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Udo Jürgens mit dem ‚Ehrenwerten Haus‘ würde sich als eine solche Ausnahme auch noch anbieten.

    --

    Living Well Is The Best Revenge.
    #7653443  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    otisIn den 60 gab es durch Einfluss von Beat noch den einen oder anderen. (z.B. Er gehört zu mir).

    Du meinst „Er ist wieder da“.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7653445  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    Rob FlemingRichtig, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Udo Jürgens mit dem ‚Ehrenwerten Haus‘ würde sich als eine solche Ausnahme auch noch anbieten.

    Udo Jürgens ist sowieso schon immer ein Grenzgänger zwischen Schlager und anspruchsvollerem Pop gewesen, ob man die Poesie von „Was ich dir sagen will“ nimmt oder den subtilen Anti-Drogen-Song „Rot blüht der Mohn“.

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7653447  | PERMALINK

    knuffelchen

    Registriert seit: 14.06.2006

    Beiträge: 13,199

    Was ist den eigentlich mit dem typischen Austro-Pop. Wie z.B. Peter Cornelius „Du entschuldige i kenn Di“, Ambros „Zwicks me“, Goiserns „Hiaddamadl“ oder Fendrichs „Es lebe der Sport“. Sind das Schlager? Oder Pop mit deutschem Text?

    Das waren hier zumindest Hits, jetzt kann man schon das eben gelesene „Evergreen“ dafür „beugen“.

    coleporterUdo Jürgens ist sowieso schon immer ein Grenzgänger zwischen Schlager und anspruchsvollerem Pop gewesen

    Vielleicht, weil er auch ein Österreicher ist?

    --

    Für mehr Rock auf Radio Stone FM:  Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag  15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm Young
    #7653449  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    MikkoDu meinst „Er ist wieder da“.

    Oh, natürlich.

    --

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    #7653451  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Es gibt schon sehr traurige „Schlager“, z.B. „Manuela“ von Gunnar Welz, geschrieben von Peter Orloff. Handelt von einem tödlichen Autounfall. Und damit sind wir bei Alexandra. Schlager?

    --

    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #7653453  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    KnuffelchenVielleicht, weil er auch ein Österreicher ist?

    Das glaube ich nicht. Deutschsprachig sind sie ja alle, auch Fendrich, Cornelius, Ambros und Co.

    --

    #7653455  | PERMALINK

    knuffelchen

    Registriert seit: 14.06.2006

    Beiträge: 13,199

    Mick67Das glaube ich nicht. Deutschsprachig sind sie ja alle, auch Fendrich, Cornelius, Ambros und Co.

    Könntest Du das nochmal anders erklären? Ich kann Dir jetzt nicht wirklich folgen.

    --

    Für mehr Rock auf Radio Stone FM:  Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag  15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm Young
    #7653457  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Stormy MondayEs gibt schon sehr traurige „Schlager“, z.B. „Manuela“ von Gunnar Welz, geschrieben von Peter Orloff. Handelt von einem tödlichen Autounfall. Und damit sind wir bei Alexandra. Schlager?

    Da gibt es auch so’ne und solche, ähnlich wie bei Udo Jürgens. Grundsätzlich rechne ich beide dem deutschen Schlager zu, aber beide haben eben auch anspruchsvolle, chansonartige Lieder gesungen. Udo Jürgens hat übrigens auch Songs für Alexandra geschrieben.

    --

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