Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
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nail75Nochmal: Schlager ist deutsch. Schlagerähnliche Musik anderer Länder ist nicht deutsch und damit kein Schlager.
Stimmt.
Paloma Blanca ist holländischer Pop, musikalisch wie ein Schlager. Aber eben nicht Schlager, weil nicht deutsch.--
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WerbungcoleporterWürde ich so nicht ganz unterschreiben: Simple Harmonik und simple sequenzartig aufgebaute Melodien sind durchaus oft kennzeichnend für Schlager.
Aber es stimmt natürlich, dass auch das „Drumherum“ wichtig ist.Die Harmonik gehört ja auch zum Drumherum. Gutes Beispiel wohl „Satelite“ und eine seltsame Coverversion der Nationalhymne von Bonfire: Bei beiden Liedern sind in der aktuellen Fassung die Harmonien stark vereinfacht worden.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!otisStimmt.
Paloma Blanca ist holländischer Pop, musikalisch wie ein Schlager. Aber eben nicht Schlager, weil nicht deutsch.„Paloma Blanca“ ist Schlager, egal in welcher Sprache gesungen. Ich bleibe dabei, dass Deutschsprachigkeit ein gerngesehenes aber kein notwendiges Kriterium des Schlagers ist.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)ReinoDie Harmonik gehört ja auch zum Drumherum.
Ui, da könnte man jetzt wieder eine ganz neue Diskussion anfangen: Was macht einen Song aus und was das Arrangement?
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)nail75Nochmal: Schlager ist deutsch. Schlagerähnliche Musik anderer Länder ist nicht deutsch und damit kein Schlager.
Ich finde bei „Conny Kramer“ kann man die Verwässerung bedenkenswerter Themen besonders gut sehen. Das ist trotz des Themas süßlich und rührselig. „Dixie“ ist hingegen bei einem ganz anderen Theman dramatisch und gar nicht sentimental, sondern trotzig und hart. Dass Conny dennoch ein überdurchschnittlicher Schlager ist, zeigt, wie niedrig das durchschnittliche Niveau des Schlagers ist.
Nail, an Deinen Definitionen stört mich, daß Deine tiefe Aversion gegen Schlager ständig durchscheint, milde ausgedrückt.
Zudem sollte man auch die Interpretin berücksichtigen. Die Werding war damals 15 oder 16 Jahre alt, von daher passt der Text. Du urteilst aber aus der Onkelwarte.--
otisDas hast du schön gesagt.
Und warum? Weil durch Arrangement und Vortrag wenigstens ein Mindestmaß an Credibilty rüberkommt. Man stelle sich das mit großem Orchester und Backgroundgesang vor!Erstmal ist es das Original, dann steckt Levon Helm Juliane Werding gesanglich locker in die Tasche. Der deutsche Text ist flach und banal, im Vergleich zu den komplexen Lyrics von Robertson (und wohl auch Helm, der vermutlich die Quelle der südstaatenfreundlichen Aussagen). Die musikalische Begleitung ist bei der Band herausragend und dynamisch, die Hintergrundmusik bei Werding ist eben da. Das Lied funktioniert übrigens auch ganz hervorragend mit Orchester (The Last Waltz, Rock Of Ages).
Was die geographische Herkunft angeht, bin ich übrigens gerne bereit, auf deutschsprachig zu erweitern. Meinetwegen auch auf „mitteleuropäisch“ oder ähnliches.
Mick67Nail, an Deinen Definitionen stört mich, daß Deine tiefe Aversion gegen Schlager ständig durchscheint, milde ausgedrückt.
Zudem sollte man auch die Interpretin berücksichtigen. Die Werding war damals 15 oder 16 Jahre alt, von daher passt der Text. Du urteilst aber aus der Onkelwarte.Ja, das gebe ich auch offen zu.
Den Text hat sie aber nicht geschrieben, der stammt von Hans Ulrich Weigel. Aber der Vollständigkeit halber, das FAQ von Juliane Werdings Homepage:
Wer war Conny Kramer?
Der seit 1972 besungene Junge hieß eigentlich Peter und stammte aus Julianes Bekanntenkreis, mit dem sie als Teenager in einer Fußgängerzone von Essen „Straßenmusik“ gemacht hat. Er war der erste Drogentote in Essen. Nachdem Juliane Werding dieses Erlebnis ihrem damaligen Texter erzählt hatte, schrieb er den deutschen Text zu Robbie Robertsons „The Night They Drove Old Dixie down“. Für den Hauptdarsteller ließ er sich den Fantasienamen „Kalle Kramer“ einfallen. Juliane fand den Namen nicht gelungen und änderte ihn kurzerhand in „Conny Kramer“ ab – als kleine Hommage an ihren ersten Freund namens Conrad.http://www.juliane-werding.de/service/faqs.htm#9
Immerhin konnte Kalle Kramer verhindert werden.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
Den Text hat sie aber nicht geschrieben, der stammt von Hans Ulrich Weigel. Aber der Vollständigkeit halber, das FAQ von Juliane Werdings Homepage:http://www.juliane-werding.de/service/faqs.htm#9
Immerhin konnte Kalle Kramer verhindert werden.
Und wenn der Text vom Papst gedichtet wurde, hier zählt für mich die Interpretin und zu ihr passt der Text. Das kann sich der Weigel m.E. zugute halten.
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Mick67Nail, an Deinen Definitionen stört mich, daß Deine tiefe Aversion gegen Schlager ständig durchscheint, milde ausgedrückt.
Zudem sollte man auch die Interpretin berücksichtigen. Die Werding war damals 15 oder 16 Jahre alt, von daher passt der Text. Du urteilst aber aus der Onkelwarte.Glaube aber nicht dass dieser Text bei damaligen Teenagern besonders viel Credibility hatte, da gab es doch bei den Beatles den Stones, oder Hendrix die spannenderen Drogentexte. Die Botschaft kommt mir doch zu sehr mit erhobenen Zeigefinger rüber, und sprach doch sicher eher die damaligen Eltern an, die bei ihren Zöglingen dann noch mehr darauf achteten dass sie sich nicht mit Hippies und Gammlern abgaben.
Achja, deine Frage an mich einige Posts zuvor: In diesem Fall glaube ich dass sich dass Lied über den Text als Schlager definiert, und darüber dass es sich als vermeintlich hip gibt, die Musik ist mir dabei egal.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.otis
undWir lagen träumend im Gras,
Die Köpfe voll verrückter Ideen.
Da sagte er nur zum Spaß,
Komm‘ laß‘ uns auf die Reise geh’n.
Doch der Rauch schmeckte bitter,
Aber Conny sagte mir, was er sah,
Ein Meer von Licht und Farben,
Wir ahnten nicht,
Was bald darauf geschah.Am Tag, als Conny Kramer starb,
Und alle Glocken klangen,
Am Tag, als Conny Kramer starb,
Und alle Freunde weinten um ihn.
Das war ein schwerer Tag,
Weil in mir eine Welt zerbrach.Er versprach oft, ich laß‘ es sein;
Das gab mir wieder neuen Mut,
Und ich redete mir ein,
Mit Liebe wird alles gut.
Doch aus den Joints da wurden Trips,
Es gab keinen Halt auf der schiefen Bahn.
Die Leute fingen an zu reden,
Aber keiner bot
Conny Hilfe an.Am Tag, als Conny Kramer starb,
Und alle Glocken klangen,
Am Tag, als Conny Kramer starb,
Und alle Freunde weinten um ihn.
Das war ein schwerer Tag,
Weil in mir eine Welt zerbrach.Beim letzten Mal sagte er,
Nun kann ich den Himmel seh’n.
Ich schrie ihn an, oh komm‘ zurück.
Er konnte es nicht mehr versteh’n.
Ich hatte nicht einmal mehr Tränen,
Ich hatte alles verloren, was ich hab‘.
Das Leben geht einfach weiter,
Mir bleiben nur noch
Die Blumen auf seinem Grab.Liebe ich und würde ich unter einer Rubrik Schlager / Liedermacher einordnen.
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Blitzkrieg BettinaGlaube aber nicht dass dieser Text bei damaligen Teenagern besonders viel Credibility hatte, da gab es doch bei den Beatles den Stones, oder Hendrix die spannenderen Drogentexte.
Blöde Frage: Konnten die Leute zu der damaligen Zeit Englisch?
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBlitzkrieg BettinaGlaube aber nicht dass dieser Text bei damaligen Teenagern besonders viel Credibility hatte, da gab es doch bei den Beatles den Stones, oder Hendrix die spannenderen Drogentexte.
Gute Güte, da gab es die Beatles längst nicht mehr und Hendrix war ebenfalls längst tot.
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FAVOURITESNesLiebe ich und würde ich unter einer Rubrik Schlager / Liedermacher einordnen.
Jeder Liedermacher wird sich dagegen verwahren! Und einige auch, weil sie einfach bessere Texte schreiben.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!otisGute Güte, da gab es die Beatles längst nicht mehr und Hendrix war ebenfalls längst tot.
Ja gut, aber die Platten hatte man doch noch zu Hause;-) Warn ja nur einige Beispiele von mir, um zu zeigen dass sie bei der damaligen hippen Jugend, die tatsächlich potentielle Drogenopfer sein könnten, auf wenig Akzeptanz gestossen sein dürfte.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Schlagermusik ist Funktionsmusik und als solche konzipiert und daher auch immer recht leicht zu erkennen. Sie ist in erster Linie Produkt, und frühestens in zweiter, nein, in gar keiner Linie, Kunst. Einfältige, rührselige Texte, gleichzusetzen mit billigstem sensationsheischendem Journalismus oder vielleicht noch mehr mit Groschenromanen – in Verbindung mit musikalischen Arrangements, die nie Gefahr laufen, einen Herzschrittmacher außer Kraft zu setzen, sind stilbildend. Echte Gefühle wirken in der Schlagermusik störend. Diese Definition stellt keine Ansprüche an die Sprache, natürlich gibt es die mit diesem Produkt versorgte Kundschaft weltweit.
Das ändert nichts daran, daß es Übergänge und Grenzbereiche gibt.
95 % Produkt plus 5 % Leidenschaft, dann sind wir halt bei Dieter Thomas Kuhn…--
So viel ablehnende Haltung zum Schlager, wird wirklich langsam Zeit dass Franz hier auftaucht:-)
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht. -
Schlagwörter: Schlager
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