Niedeckens BAP – Lebenslänglich

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  • #9695687  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,029

    Alles gut, habe ich auch nicht so verstanden. Und zumindest weiß ich, was du mit der Länge meinst. (bezogen auf die relativ ähnliche Stimmung der Lieder).

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
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    #9695689  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Es sind zu viele Balladen nach hinten heraus und die „Komisch“-Version ist öde. Da war die von vor 20 Jahren viel besser. Ansonsten weiß ich nicht, warum das jetzt keine BAP-Platte mehr sein soll. War denn „rockt andere kölsche Leeder“ eine BAP-Platte?

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9695691  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,029

    Wobei zwei der schnelleren Lieder Dausende Vun Liebesleedern und Vision Vun Europa auch gleich die schlechtesten Songs der Platte sind. Die Balladen finde ich eigentlich sehr gut, weil ich sie durchgehend sehr berührend finde. Ich fand jetzt auch Komisch gut, kenne aber die andere Version nicht,

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #9695693  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Nein, da muss ich Dir widersprechen, Dausende von Liebesleedern und Vision von Europa finde ich beide gelungen.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9695695  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Die Redaktionsleitung scheint verhindert, meine Review ist immer noch nicht online, deshalb poste ich sie halt hier:

    „Neue Besen kehren gut“ ist ein Bonmot, das in dem Song „Sankt Florian“, der auf einem Sammelsurium von Binsenweisheiten und Bauernregeln aufbaut, nicht enthalten ist. Und doch passt es perfekt zu „Lebenslänglich“, dem neuen Album von der Band, die jetzt (wieder?) NIEDECKENS BAP heißt und sich nicht ganz entscheiden kann, ob sie nun eine Band sein will oder die lediglich die temporäre Besetzung von Niedeckens Begleitkapelle. Nichtsdestotrotz will man aber ganz offensiv 2016 das 40ste Jubiläum feiern. Wäre dieses Album nicht so gut geraten, gäbe es reichlich Angriffsfläche um dem letztendlich schlecht kommunizierten Werdegang der Entwicklungen im Hause BAP auf den Zahn zu fühlen. So stellt man fest: Die Umbesetzungen und Umfirmierungen haben letztendlich zu einem spannenden neuen Kapitel in der Geschichte von Wolfgang Niedecken und seinen wechselnden Besetzungen geführt.

    Die Ausgangslage war durchaus gefährlich. Niedecken hatte sein geschmeidiges und stilvoll produziertes, aber unterm Strich langweiliges, Soloalbum „Zosamme alt“ als Anlass für eine lang ersehnte und sehr erfolgreiche akustische Tour genommen. Auf dieser war der in den 14 Jahren davor in der Band agierende Leadgitarrist Helmut Krumminga nicht mit von der Partie. Stattdessen übernahm der Mann von BAP-Dauergast (und jetzt Mitglied) Anne de Wolff – Ulrich Rode die Rolle des Leadgitarristen. Angenehmerweise spielt er nicht nur die klassische Leadgitarre, sondern ist ein Meister an allen Saiteninstrumenten und insofern in der Lage auch Steelguitars, Mandolinen, Banjos etc. zu bedienen. Nach der Tour stieg dann das neben Niedecken langjährigste Bandmitglied Jürgen Zöller (von 1987 bis 2014) aus und wurde durch Sönke Reich ersetzt.

    So gibt es an zwei zentralen Positionen eine Umbesetzung und da Krumminga auch der Hauptsongwriter von BAP war, entstand ein gewisses Vakuum, das Neuzugang Rode jedoch mit seinen Ideen für dieses Album mehr als ausfüllen konnte. Letztendlich ist es der kreative Input von de Wolff und Rode, die übrigens auch als Produzenten fungierten, der „Lebenslänglich“ zu einem besonderen Hörvergnügen macht.

    Das Album beginnt stark mit „Alles relativ“, das aus dem Flussplätschern des Rheins sich immer mehr steigert und dabei Niedecken gekonnt eine Revue seines (Er-)Lebens ziehen lässt. Das folgende „Absurdistan“ war vorab auch schon als digitale Single ausgekoppelt worden und vereint Ohrwurmqualitäten mit spannenden musikalischen Arrangements und einem klaren politischem Statement zur Weltlage, das zwar keine Lösungen anbietet, aber vor Augen führt, dass die aktuellen Probleme alles andere als neu sind und wir sie nur viel zu lange ausgeblendet haben.

    Mit „Dä Herrjott meint et joot met mir“ kommt dann die erste klassische Gitarrenrock-Nummer, die unter Beweis stellt, dass die neue Besetzung nicht nur unplugged kann. Der Bandsound hat sich im Vergleich zu dem Vorgänger-Studioalbum „Halv su wild“, das 2011 erschien, massiv verändert. Damals waren die Arrangements stark an der alten fünfköpfigen Bandbesetzung mit der dominanten Gitarre Krummingas orientiert, jetzt ist die Besetzung siebenköpfig, denn auch der fantastische Percussionist Rhani Krija ist ein fester Bestandteil der Band. Da Rode weitaus mehr auf dezente und geschmackvolle Fills setzt denn auf eine dominante Gitarre, öffnen sich Räume für die anderen Instrumente, die von der Band auch wunderbar abwechslungsreich genutzt werden.

    Auffallend ist allerdings, dass Niedecken wie auch schon auf seinem „Zosamme alt“-Album fast ausschließlich in tiefen Lagen singt, was sicherlich dem Alter geschuldet ist. Vielleicht haben ihm auch viele Leute zurückgemeldet, wie gut seine Stimme in den tiefen Lagen klingt. Auf Albumlänge fehlen jedoch leider die Momente, wo er mit seiner eigentlich noch immer sehr guten Stimme hoch geht. So wirkt alles mega-entspannt, doch Momente, in denen er durch die Stimme etwas mehr Dramatik erzeugen würde, täten dem Album durchaus gut.

    In der zweiten Hälfte der Platte häufen sich dann ruhige, balladenartige Songs, wie sie auch auf sein Soloalbum gepasst hätten, die ein wenig die Spannung nehmen. Während das für Jürgen Zöller geschriebene „Schrääsch hinger mir“ noch klar punkten kann, versinkt die Dylan-Coverversion von „Simple twist of fate“ („Komisch“) leider völlig in Belanglosigkeit. Merkwürdig, dass Niedecken den Song noch einmal aufgenommen hat, denn den hat er vor zwanzig Jahren schon für sein „Leopaardefell“-Album viel besser eingespielt – er erschien zwar nur auf einer Single-B-Seite, aber da war er ein toller Bonus, hier stellt er den Tiefpunkt dar.

    Insgesamt überwiegt jedoch klar die Inspiration, die eine solche Umbesetzung mit sich bringt. Ob diese Besetzung auch eine Ära prägen wird, ist ungewiss. Fest steht jedoch, dass die Band, die sich jetzt NIEDECKENS BAP nennt, in sehr vielversprechender Form agiert und die Vorfreude auf die anstehende Tour anheizt.

    In Sternen: ****

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9695697  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,029

    j.w.Nein, da muss ich Dir widersprechen, Dausende von Liebesleedern und Vision von Europa finde ich beide gelungen.

    Beim ersten rudere ich auch schon zurück ;-)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #9695699  | PERMALINK

    onkelllou
    Vom Forum ernannter Troll und Stones Hasser

    Registriert seit: 19.04.2007

    Beiträge: 2,307

    BAP ist heute ein Thema bei ASPEKTE
    http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/c736b822-1406-36dd-bbf3-bd196f7c161a/9f465855-4dc7-48b8-985b-904cff91b4c6?doDispatch=1

    --

    Exile on Main Street wird vollkommen überbewertet
    #9695701  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,894

    TheMagneticField Sound und stimmungstechnisch ist das meiner Meinung nach sehr nah an den „Bap Zieht Den Stecker“-Aufnahmen.

    Sehr schön. Und sie wirkten im letzten Jahr alles andere als tot.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #9695703  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,894

    Close to the edgeNaja, da waren es Bap-Songs.

    Was sind oder waren denn „BAP Songs“? Früher Musik Heuser, Text Niedecken. Dann kamen Musik Krumminga, Text Niedecken. Heute Musik? (ich hab das Album noch nicht) und Text Niedecken. Die anderen brachten doch auch früher meist nur kleine Ideen (wenn überhaupt) mit ein. Und heute scheint der Input der anderen Musiker (z.B. von Anne de Wolf) doch sogar größer zu werden. Ich kann deine Kritik ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #9695705  | PERMALINK

    lattenschuss

    Registriert seit: 06.06.2011

    Beiträge: 12,663

    „Lebenslänglich“ beginnt tatsächlich mit ****. Da sind schon starke Sachen dabei.

    In meinen jungen Jahren war ich großer BAP-Fan. Irgendwie typisch BAP-Fan in den 80ern. Zeltlager mit der Sozi-Jugend, Proteste und bürgerkriegsähnliche Zustände an der geplanten Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf.

    Das klingt auch bei Niedecken heute noch an. Da werden Erinnerungen wach.

    Später wird das Album dann deutlich ruhiger und geht eher in Richtung ***1/2. Mal schauen, wie das Album die Zeit überdauert.

    --

    #9695707  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,659

    Close to the edgeIch sag ja auch nicht, dass es schlimm ist, dass „Lebenslänglich“ keine Bap-Platte ist. Es steht nur dummerweise drauf.

    Das ist alles eine Frage des Marketings. Bap steht und fällt mit Niedecken. Und wenn sich Niedeckens Bap besser verkauft als Wolfgang Niedecken, dann ist das für mich nachvollziehbar.
    Es gibt in der Geschichte tausende ähnliche Beispiele. John Watts hat als Fischer-Z auch immer mehr verkauft als solo …

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    #9695709  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,113

    j.w.War denn „rockt andere kölsche Leeder“ eine BAP-Platte?

    Nein. Und da schließt sich der Kreis, wie Dittsche sagen würde. Denn die lief schließlich auch unter Niedecken´s Bap.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #9695711  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,113

    Onkel TomWas sind oder waren denn „BAP Songs“?

    Ich würde sagen, der Anfang des Albums, vor allem „Absurdistan“ sind noch auf Bap getrimmt. Aber zwei Drittel des Albums würde man instrumental nicht mal im Entferntesten mit Bap in Verbindung bringen. Unter Kopal und Krumminga war das noch so.

    AnnaMaxDas ist alles eine Frage des Marketings. Bap steht und fällt mit Niedecken. Und wenn sich Niedeckens Bap besser verkauft als Wolfgang Niedecken, dann ist das für mich nachvollziehbar.

    Eben.
    Und natürlich ist es nachvollziehbar.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #9695713  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Aber dann ist es doch „ehrlicher“ das so als Niedeckens BAP zu verkaufen und nicht mehr nur „BAP“ zu schreiben.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9695715  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,113

    j.w.Aber dann ist es doch „ehrlicher“ das so als Niedeckens BAP zu verkaufen und nicht mehr nur „BAP“ zu schreiben.

    Ja, auf jeden Fall. Es ist quasi die diplomatische Zwischenlösung.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
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