Neutral Milk Hotel

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  • #3458575  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    neutral milk hotel’s in the aeroplane over the sea ist wohl eine der besten scheiben, die ich mir in letzten jahren gekauft habe. da stimmt einfach alles, vom coverartwork über die musik bis hin zu den texten.

    schade, dass eine derartig kreative und innovative band nach nur zwei alben das handtuch geworfen hat. in der band steckte so viel (leider unentdecktes) potential, dass da noch weitere geniale alben zu erwarten gewesen wären.

    so muss man sich als fan eben mit diesem und dem etwas unausgegorenen vorgänger on every island begnügen. aber auch dieses album hat seine ganz speziellen momente.

    wie sang schon neil young: it’s better to burn out than to fade away!

    und als kleines trostpflaster gibt es ja inzwischen okkervil river!

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    #3458577  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Go1Und auch wenn im Text vom Tod die Rede ist (gar nicht selten), klingt die Musik für mich vital. Im Zweifelsfall spüre ich eben die Lebensfreude, die man immer spürt, wenn man gute Musik hört… „Oh Comely“ ist sicher ganz und gar unfroh, aber die natürliche Reaktion auf diesen Track ist doch einfach Bewunderung (bzw. „HOLY SHIT!“).

    Nun, mir ist gar nicht daran gelegen, anderen meine Interpretation aufzuzwingen (das kann man glücklicherweise eh nicht, und die gängigen Forums-Sottisen à la „Hugh“ mache ich nicht mit), aber an dieser Stelle doch noch ein, zwei Erläuterungen, warum ich das Album so höre, wie ich es tue, vielleicht kann ich mich verständlicher machen.

    Den Kontrast zwischen den Texten und der vitalen und schönen Musik höre ich natürlich auch, mit „krank“ meinte ich aber auch nicht ätherisch, kraftlos, siechend. Vielleicht hätte es „verstört“ besser verdeutlicht. Die Wucht und Schönheit (und auch der Humor an einigen Stellen) wächst hier aus Verzweiflung, und das ist für mich zentral. Sicher sind meine Hörart und mein Urteil a) dadurch geprägt, dass „Oh Comely“ für mich der wichtigste Track auf dem Album ist, und b) dadurch, dass mir die Texte immer präsent waren und ich sie für eine Interpretation genauso wichtig finde wie die Musik bzw. sie mein Hören bestimmen. Die ganze Holocaust-Thematik, das zentrale Thema, die hoffnunglose und resignierte Anne-Frank-Verehrung, teenage angst (die ja nicht nostalgisch-distanziert betrachtet wird, sondern präsent bleibt), die Vivisektion des Geliebten, insgesamt die ganze Körpermechanik, das will auf mich alles andere als pausbäckig wirken, ebenso wie Mangums grenzgängerischer Gesangsstil.

    Dass man als Hörer das Ganze genießt, bewundert und sich darob des Lebens erfreut, das steht doch auf einem anderen Blatt. Mir geht es ja auch nicht wirklich schlecht, wenn ich das Album höre (im Gegenteil), es ist eine Inszenierung oder eine Art Psycho-Trip, der mich mitreißt, aber zugleich genieße ich es, wie man eben auch Kunst genießen kann, die eine Todesthematik hat.

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    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #3458579  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,740

    Sehr interessant eure Gedanke zu der Platte zu lesen! Motiviert mich auch zu eine erneuten Auseinadersetzung, habe sie lange nicht gehört.

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    #3458581  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Carrot Floweran dieser Stelle doch noch ein, zwei Erläuterungen, warum ich das Album so höre, wie ich es tue, vielleicht kann ich mich verständlicher machen.

    Aber sicher doch! Das war klar und treffend. :-)

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    To Hell with Poverty
    #3458583  | PERMALINK

    floh

    Registriert seit: 05.03.2005

    Beiträge: 10

    Jeff Mangum hat übrigens am Wochenende bei zwei E6 Konzerten in Folge das erste Mal seit über 7 Jahren einen Neutral Milk Hotel aufgeführt. Begleitet von Julian Koster an der singenden Säge.
    Nachzulesen, anzuhören und dunkel anzusehen: hier!

    Natürlich möchte man sich keine zu großen Hoffnungen machen, aber vielleicht gefällt es ihm ja doch mal wieder live zu spielen.
    In The Aeroplane Over The Sea ist 10 Jahre alt, dazu folgendes Zitat:

    Certainly, none of Mangum’s friends doubt he will one day return. Carter says Mangum’s dream is to be like Soft Machine founder and noted eccentric Robert Wyatt — to drop off the face of the earth for 10 years and come back with another brilliant record. „I would imagine that’s exactly what he’ll do. But it will take 10 years of fragments before he’s accumulated enough.“

    aus Link

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    #3458585  | PERMALINK

    katsche

    Registriert seit: 01.08.2007

    Beiträge: 759

    #3458587  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,740

    I like!

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    #3458589  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 16,069

    Laut dem Admin des [COLOR=“#0000CD“]The Elephant 6 Townhall-Forums gibt es in dieser Woche eine große Ankündigung. Vielleicht neues Solomaterial von Jeff Mangum oder gar ein NMH Album? Man darf gespannt sein.

    Edit: Handelt sich wohl nur um Konzerttermine.

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #3458591  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,740

    Naja, was heißt nur? Das sind immerhin die ersten Konzerte des original Line-Ups seit 15 Jahren! Aber klar, jetzt hofft man natürlich auch, dass da neues Material kommt aber die Chancen stehen ja nicht schlecht. Die werden ja nicht fünf Shows spielen und dann wieder abtauchen – hoffe ich jedenfalls.

    Auch schön, die Postkarte mit dem Covermotiv ist aufgetaucht:

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