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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Danke atom, werde mich mal umschauen.
Specials kenne ich, sind so lala – je nachdem, ob ich grade meine Ska-toleranten Tage habe…--
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WerbungDie 77er „Pink Flag“ von Wire habe ich selbst erst in der letzten Zeit entdeckt (damals hatte ich sie zwar wahrgenommen aber doch irgendwie verpaßt). Hervorragendes Album. Ich denke, wenn Dir „77“ von den Talking Heads gefällt, wäre „Pink Flag“ auch was für Dich, nightowl, auch wenn letztere deutlich rauher und punklastiger ist.
Ebenfalls unverzichtbar ist natürlich auch die 79er Entertainment! von Gang of Four.
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down by the river i shot my babyIch habe mir vor ein paar Tagen nach langer Zeit mal wieder „Chairs Missing“ von Wire angehört und war überrascht wie toll sie sich immer noch anhört. Kann ich nur empfehlen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaIch habe mir vor ein paar Tagen nach langer Zeit mal wieder „Chairs Missing“ von Wire angehört und war überrascht wie toll sie sich immer noch anhört. Kann ich nur empfehlen.
Die wird auch bald nachgeholt!
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down by the river i shot my babyIn den 60er Jahren war halt auch der Mainstream meistens sehr gut und die Chart-Singles von damals haben heute immer noch ihren Stellenwert. Im Laufe der Jahre ist das immer mehr auseinandergeklafft. Ich merke das auch heute daran, dass ich kein normales Radio mehr hören kann. Damals hat man förmlich am Radio geklebt. Die Zeiten ändern sich halt. Man muss die guten Sachen zunehmend selbst finden.
Die 80er Jahre waren für mich das Jahrzehnt, wo diese Schere erstmals sehr spürbar wurde und ich das, was mir gefiel, nicht mehr im Radio gefunden, sondern mir durch andere Quellen zugänglich gemacht habe.
Ich glaube inzwischen auch, dass diese ganze Video-MTV-Kultur der Musik eigentlich eher geschadet als genützt hat. Aber das ist ein anderes Thema.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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mick67… wieviel schlechte Musik in den 80ern gemacht wurde,
Es wurde hier schon öfter festgestellt, dass es zu jeder Zeit reichlich schlechte Musik gab.
… prägende Figuren für die Musik, in den 80ern Thompson Twins, Duran Duran, Boy George oder Phil Collins und das sagt doch alles.
Natürlich würde dies alles sagen, wenn dem denn so wäre. Die von dir genannten Musiker waren wohl kräftig präsent, aber doch nicht prägend! Jedenfalls nicht für mich, womöglich ist das mein Problem. Ich fand die damals schon Scheisse.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MistadobalinaIn den 60er Jahren war halt auch der Mainstream meistens sehr gut und die Chart-Singles von damals haben heute immer noch ihren Stellenwert. Im Laufe der Jahre ist das immer mehr auseinandergeklafft. Ich merke das auch heute daran, dass ich kein normales Radio mehr hören kann. Damals hat man förmlich am Radio geklebt. Die Zeiten ändern sich halt. Man muss die guten Sachen zunehmend selbst finden.
Die 80er Jahre waren für mich das Jahrzehnt, wo diese Schere erstmals sehr spürbar wurde und ich das, was mir gefiel, nicht mehr im Radio gefunden, sondern mir durch andere Quellen zugänglich gemacht habe.
Ich glaube inzwischen auch, dass diese ganze Video-MTV-Kultur der Musik eigentlich eher geschadet als genützt hat. Aber das ist ein anderes Thema.
Sehr guter Beitrag!
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1. Marvin Gaye – Here, My Dear
Diese Platte sucht im Soul ihresgleichen. Ein Scheidungsalbum und dennoch Funk. Gebet und Fluch in einem. Nach den Höhenflügen und Exzessen der späten 60er und frühen 70er dokumentiert Here, My Dear einen an seinem Lebensstil innerlich gebrochenen, reumütigen und zweifelnden Marvin Gaye, der für sich in 14 Kapiteln die Anfange und das Scheitern seiner Ehe zu Anna Gordy – Tochter des Motwon-Chefs – nachzeichnet und in schonungsloser Selbstexegese den Punkt sucht, an dem alles schief ging, um es nächstes Mal besser machen zu können. In When Did I Stop Loving Me, When Did You Stop Loving Me? wird das Ehegelübde als unerfüllbar hinterfragt und neu geschrieben:
“So if a fresh new love comes in, I won’t say those words again
Instead I’ll say I’ll try to love and protect you
With all my heart as long as you want me to baby“Worte können natürlich nicht beschreiben, wie herrlich ungewöhnlich Marvins Songs diesmal sind, wie sich seine Stimme in alle möglichen und menschenunmöglichen Höhenlagen schraubt, sodass auch der letzte Nerv bloßliegt, wie die Arrangements mit diesem – ihrem dominantesten Instrument – ineinanderfließen und eine Einheit bilden, die diesseits der Transzendenz liegt.
Kurzum: Eines der besten Alben, die ich ich in meinem Leben bisher gehört habe.2. Serge Gainsbourg – Histoire De Melody Nelson
Zugegeben: Ich spreche kaum ein Wort französisch. Deshalb bin ich auch nicht in der Lage dazu, die Nuancen zu fassen, an denen die obszöne Tragik der Liebesbeziehung zwischen einem minderjährigen britischen Mädchen und einem älteren Herrn aus Frankreich sichtbar wird. Dass Gainsbourg hier seiner Beziehung zu Jane Birkin ein Denkmal gesetzt hat, ist hinlänglich bekannt.
Alles beginnt damit, dass das Lyrische Ich Melody mit seinem Rolls Royce („the spirit of ecstasy“)anfährt, und sich ihrer annimmt. Nach einem wilden Intermezzo, kehrt Melody verblüht heim und kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der Protagonist bleibt verstört zurück.
Soviel in groben Zügen zum Konzept. Das beeindruckende an Melody Nelson ist allerdings die Musik, oder: die Art und Weise, wie die scheinbare Unvereinbarkeit von Ästhetik und Perversion, Unschuld und Sexualität, aufgelöst wird. Bei der Begegnung beider Liebenden trifft ein hypnotisch pulsierender Bass auf ein Meer sich in unerreichbare Höhen schraubender Streicher. Diese Gegenüberstellung entspricht auch der Figurenkonstellation und gibt Melody Nelson sein charakteristisches Klangbild, zusammen natürlich mit Gainsbourgs mal lüsternen, mal verlustgezeichneten Flüstern. Rimbaud liest auf Speed ein Märchen von Oscar Wilde?3. Dennis Wilson – Pacific Ocean Blue
1977 waren die Beach Boys längst tot. Nach einem kreativen Hoch Anfang der Siebziger, war man mit dem Riesenerfolg von Endless Summer wieder von den Schatten der Vergangenheit konfrontiert. Die Fraktion um die Herren Love und Jardine gewann die Überhand in einer Band, die längst keine mehr war, und fand sich freudig mit dem Schicksal ab, von nun an als Oldie-Kapelle durch die Lande zu tingeln: ‚America’s Band‘ war geboren. Brian driftete wieder ab, Carl lenkte, ganz Harmoniemensch, ein und Dennis? Dennis, dem die kreativen Freiräume nun endgültig untersagt blieben, machte sich endlich an die Umsetzung seines lang gehegten Plans: Ein Soloalbum.
Pacific Ocean Blue ist hoffnungslos überproduziert, wie nur Alben der der Siebziger es sind. ‚Klangwände‘ aus Synthesizern und Chören, die nur von seiner vom Leben (und vom Alkohol…) gezeichneten Stimme durchdrungen werden können. Mal rauh wie ein Reibeisen, mal mächtig wie eine Posaune, dann wieder zärtlich…River Song, Thoughts Of You, Time, Dreamer, You And I, End Of The Show: kein Song ist wie der andere. Mal öffnen sich Schlünde, mal greift er nach den Sternen.
Die Figur Dennis wird in all ihren Facetten, in ihren Widersprüchen, fassbar und es zeigt sich , dass seine Stärken und Schwächen, sein Talent und sein Untergang, in seiner Exzessivität gründen.
Pacific Ocean Blue ist vielleicht das nach Pet Sounds beste Album aus dem Hause Wilson. Der Rest ist Staunen…Anm.: Pacific Ocean Blue ist im Moment leider nicht auf CD erhältlich
4-10 Unkommentiert
04. Gene Clark – No Other
05. George Harrison – All Things Must Pass
06. The Beach Boys – Sunflower
07. Neil Young – On The Beach
08. Stevie Wonder – Innervisions
09. The Pretty Things – Parachute
10. Harry Nilsson – Nilsson Schmilsson--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MistadobalinaIn den 60er Jahren war halt auch der Mainstream meistens sehr gut und die Chart-Singles von damals haben heute immer noch ihren Stellenwert. (…) Damals hat man förmlich am Radio geklebt. Die Zeiten ändern sich halt. Man muss die guten Sachen zunehmend selbst finden.
der letzte Satz ist der einzige, dem ich Zustimme. Das liegt aber aus meiner Sicht mehr an der Quantität als an der Qualität!
Ich glaube inzwischen auch, dass diese ganze Video-MTV-Kultur der Musik eigentlich eher geschadet als genützt hat. Aber das ist ein anderes Thema.
wenn man das „ursprüngliche“ bevorzugt, dann schadet natürlich jede Entwicklung.
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MelodyNelson4-10 Unkommentiert
Bitte unbedingt nachholen, Deine Kommentare sind großartig und die Auswahl sehr eigenständig. Was ich bisher von Serge gehört habe, hat bei mir den Verdacht genährt, dass ohne Verständnis der Texte das Ganze unverständlich bleibt. Dem scheint doch nicht so zu sein.
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NiteOwl
wenn man das „ursprüngliche“ bevorzugt, dann schadet natürlich jede Entwicklung.Ich bevorzuge nix „Ursprüngliches“, sondern frage mich halt nur, inwiefern Promo-Videos der Entwicklung der Musik zuträglich waren. Die Verknüpfunng von Bildern und Tönen, die man serviert bekommt, anstatt dass sie im eigenen Kopf entstehen, erscheint mir eben nicht sehr sinnvoll. Die Musik an sich entwickelt sich durch solche Marketing-Instrumentarien meiner Meinung nach nicht weiter.
Aber diese Diskussion hat eben mit dem thread-Thema nichts zu tun.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@Mel.Nelson
schöne Liste, endlich macht mal einer weiter….
Gene Clark wäre auch fast in meine Liste gekommen, allerdings mit White Light,
Sunflower mag ich auch ganz gerne.., Neil Young sowieso und Harry Nilsson wollte ich mir schon öfters mal anhören…kannst du da was genauer zu sagen und welches Album würde sich denn für den Einstieg empfehlen…--
and now we rise and we are everywhereFällt mir zwar schwer, aber ich werde es auch mal mit einer Liste versuchen, kann bei mir aber nur eine temporäre Auswahl sein.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MistadobalinaAber diese Diskussion hat eben mit dem thread-Thema nichts zu tun.
yep, bin auch ruhig!
(aber es fällt schon auf, hier werden fast nur Einzelinterpreten gelistet…)--
Herr RossiBitte unbedingt nachholen, Deine Kommentare sind großartig und die Auswahl sehr eigenständig. Was ich bisher von Serge gehört habe, hat bei mir den Verdacht genährt, dass ohne Verständnis der Texte das Ganze unverständlich bleibt. Dem scheint doch nicht so zu sein.
Danke :) Die Kommentare werden, so ich Zeit finde, demnächst nachgeholt.
Melody Nelson war mein Einstieg in Serges Schaffen. Sicherlich entgeht einem ein großer Teil seiner Werks, wenn man die Texte nicht versteht (vgl Dylan, Cohen etc.), allerdings achtet man so wesentlich stärker auf die Musik und die Stimmungen, die sie zu vermitteln im Stande ist, d.h. man kann Gainsbourg hören wie Klassik und Jazz, wo der Zugang über die textuelle Ebene zumeist auch nicht vorhanden ist.nikodemusHarry Nilsson wollte ich mir schon öfters mal anhören…kannst du da was genauer zu sagen und welches Album würde sich denn für den Einstieg empfehlen…
Was Harry Nilsson anbetrifft, habe ich zwar selbst noch einigen Nachholbedarf, aber das, was ich bisher habe – neben Nilsson Schmilsson noch Pandemonium Shadow Show und Aerial Ballet – kann ich uneingeschränkt empfehlen. Für den Einstieg lohnen sich meiner Meinung nach Nilsson Schmilsson und Aerial Ballet (erhältlich als Doppel-CD zusammen mit Pandemonium Shadow Show) gleichermaßen, da sie sehr eingängig sind und mit One, Everybody’s Talkin‘, Without You und Jump Into the Fire wirkliche Klassiker zu bieten haben, an denen man sich so lange festhalten kann, bis sich einem die etwas vertrackteren Stücke erschließen. Nilsson einzuordnen ist hingegen schwierig. Neben der ihm häufig attestierten Nähe zu Randy Newman, ließen sich als Berührpunkte noch die Beatles, Burt Bacharach, Simon And Garfunkel, Phil Spector und Motown anführen. Pop in Reinkultur.
Auf meinem eigenen Wunschzettel stehen noch folgende:
Harry, The Point und Son Of Schmilsson. Diese sind vermutlich auch noch den ein oder anderen Hördurchgang wert.--
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