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nail75Ich bin ja überrascht, wer hier auf einmal Sympathien für Noughties-Power Chords, moderne Soundspielereien und Stadionrock-Getrommle bekundet. Nein, die Produktion ist unpassend – kommt aber mit reichlich Alkohol und Schlamm sicherlich gut.
Die Songs sind nicht überragend, aber auch nicht unangenehm, obwohl „Birthday“ sich mit seiner anstrengenden Penetranz ordentlich Mühe gibt. Durchschnitt eben. Einzig „Paris“ macht deutlich, was möglich gewesen wäre, wenn Morrissey eine subtilere, offenere Produktion gewählt hätte. So ist das Album einfach zu viel des Guten. Aber kommerziell sicherlich eine gute Idee – so etwas kann man im Radio problemlos neben Linkin Park und Nickelback spielen.
Das ist es wieder. Wie erklärt sich denn dieses Wort „Noughties“? Ich sage immer noch Nuller oder „unserer“ Jahrzehnt, aber der Sinn von „Noughties“ erschließt sich mir nicht. Vielleicht kann mir da ja jemand weiterhelfen.
Nail, eine gute Beschreibung und „Paris“ fällt qualitativ schon aus dem Rahmen. Es ist für mich interessant, dass Morrissey gerade sein eher schlechtes Soloalbum veröffentlicht und es prompt in Deutschland auf Platz Eins ist. Und in den USA auf 11. Das ist so absurd, weil „Ringleader“ und „You are the quarry“ viel besser waren. Mir scheint, dass die Werbetrommel bei der neuen Platte sehr intakt ist. Noch bevor das Album überhaupt rauskam, hat beispielsweise NDR 2 das komplette Album am Vormittag einmal kurz vorgestellt.
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Werbungfincky87Das Album ist auf Platz 11 der US Billboardcharts eingestiegen. Reife Leistung oder?
Eine Leistung der Werbeabteilung des Labels wohl eher, aber es ist ja kein Einzelfall das ein populäres Album eines sonst guten Künstlers eher ein Schlechteres ist. Das Morrissey selbst zwei Punkte vor Springsteen in den USA ist, wundert mich dann wirklich.
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nail75Ja.
Weiterer Ausreißer nach unten: „I’m OK by myself“. Gerade zum Schluß ein wirklich übles Gekloppe. Sehr gut hingegen „That’s how people grow up“. Wie schade, dass man den teilweise vorzüglichen gelang nicht etwas weiter nach vorne gemischt und dem Trommler die Hände auf dem Rücken zusammengebunden hat.
Ein wirklich furchtbares Ende. „I´m OK by myself“ wäre besser ein Non Album Track.
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Was mich eher wundert ist, daß plötzlich alle an die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen glauben. Ihr arbeitet in Marketing?
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Bei HR3 wurde gestern Abend im Rahmen der Albumcharts auch so geredet, als sei der 4. Platz in den LP Charts eine klare Sache, weil Morrissey „einfach ein gutes Album gemacht“ hätte u. Morrissey die Themen anspräche die „junge Leute“ interessiere, was dieser dann wiederum in einem eingespielten Interview charmant kommentierte.
„Ich selbst bin doch kein junger Mann mehr…wie kann ich dann die Sprache der Jugend sprechen?“.
Fishing for complimentsWas wurde exemplarisch dann aus YOR gespielt?
„Thats how people grow up“
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
fairerweise sollte man erwähnen, dass es „Album der Woche“ ist und jeden Tag ein anderer Song gespielt wird.
Das beste ist glaube ich das Interview in der Spex, wo sich Morrissey doch recht abfällig über die Devotionaliensammler und „erklär mir deine Texte“-Fans äussert…(ich habe es jetzt geschafft, Refusal 1x im Wohnzimmer durchlaufen zu lassen, während ich in der Küche war. Ich hatte Angst…)
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Es kommt mir so vor als ob ich ein ganz anderes Album besitze als jene, die hier von Stadion- oder anderem Rock sprechen. Und warum man jetzt ständig Chartsplatzierungen heranziehen muss verstehe ich auch nicht so recht.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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atomUnd warum man jetzt ständig Chartsplatzierungen heranziehen muss verstehe ich auch nicht so recht.
Eine gute Frage, wobei Morrissey die heutige Bedeutung der Charts im Spex-Interview ja treffend charakterisiert. Aber wer Inhalte nicht versteht, oder sich nicht dafür interessiert, der beschäftigt sich eben mit seichten Oberflächlichkeiten wie den Charts, auch wenn die über die Jahre vollkommen irrelevant geworden sind. Nerdfutter.
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atomEs kommt mir so vor als ob ich ein ganz anderes Album besitze als jene, die hier von Stadion- oder anderem Rock sprechen. Und warum man jetzt ständig Chartsplatzierungen heranziehen muss verstehe ich auch nicht so recht.
kramerEine gute Frage, wobei Morrissey die heutige Bedeutung der Charts im Spex-Interview ja treffend charakterisiert. Aber wer Inhalte nicht versteht, oder sich nicht dafür interessiert, der beschäftigt sich eben mit seichten Oberflächlichkeiten wie den Charts, auch wenn die über die Jahre vollkommen irrelevant geworden sind. Nerdfutter.
Hohe Chartplatzierungen in Deutschland für Künstler von der Klasse eines Morrissey sind aus meiner Sicht immer erfreulich, denn auch wenn das Album nicht super sein mag, ist es doch besser als 90% der restlichen Charts. Oder 95%. Ich nehme die Platzierungen jedoch allenfalls wohlwollend und beiläufig zur Kenntnis.
Unabhängig davon würde mich schon interessieren, wie Ihr beispielsweise die Gitarren oder Keyboard-Sounds auf dem neuen Album charakterisieren würdest. Erinnern die Euch überhaupt nicht an gängige moderne Rockalben-Produktionen? Und was denkt Ihr über das Schlagzeug?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.fincky87Das Album ist auf Platz 11 der US Billboardcharts eingestiegen. Reife Leistung oder?
Aber immernoch hinter Nickelback!
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Hold on Magnolia to that great highway moonatomEs kommt mir so vor als ob ich ein ganz anderes Album besitze als jene, die hier von Stadion- oder anderem Rock sprechen. Und warum man jetzt ständig Chartsplatzierungen heranziehen muss verstehe ich auch nicht so recht.
Hm, wieso „heranziehen“? Das klingt so negativ. Ich freue mich über die hohen Charts-Platzierungen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)atomEs kommt mir so vor als ob ich ein ganz anderes Album besitze als jene, die hier von Stadion- oder anderem Rock sprechen. Und warum man jetzt ständig Chartsplatzierungen heranziehen muss verstehe ich auch nicht so recht.
Du sprichst mir aus der Seele, atom. „Stadionrock“? „moderne Soundspielereien“? Schwachsinn.
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MistadobalinaHm, wieso „heranziehen“? Das klingt so negativ. Ich freue mich über die hohen Charts-Platzierungen.
Das ist nicht unbedingt negativ, aber unwichtig, weil Chartplatzierungen eigentlich nur die Qualität der Promoter, nicht aber der Musik dokumentieren.
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kramerDas ist nicht unbedingt negativ, aber unwichtig, weil Chartplatzierungen eigentlich nur die Qualität der Promoter, nicht aber der Musik dokumentieren.
Logo, trotzdem freut es mich für Morrissey, dass er mit der Platte Geld verdient.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857) -
Schlagwörter: Morrissey, Stadionrock?
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