Morrissey Deutschland-Tour 12/2006

Startseite Foren Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie Und so war es dann Morrissey Deutschland-Tour 12/2006

Ansicht von 15 Beiträgen - 241 bis 255 (von insgesamt 348)
  • Autor
    Beiträge
  • #5434087  | PERMALINK

    masureneagle

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 1,562

    Zwerge gehören nicht auf Konzerte. Es ist einfach nicht richtig, so klein zu sein. ;-)

    Randy Newman hat ihnen ein Denkmal gesetzt …

    und man/frau muß nicht hinter einem Schrank stehen bleiben

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #5434089  | PERMALINK

    nik

    Registriert seit: 06.09.2003

    Beiträge: 413

    masureneagleFrau Young

    …bringt die 80er ins neue Jahrtausend.

    Sie ist eine Mischung von Kate Bush / Björk / SIOUXSIE und Anne Clark.

    …und sie ist (optisch und akustisch) absolut grauenhaft. Ich habe nach drei Songs – die sich von einander praktisch nicht unterschieden – unbedingt ein Bier gebraucht. Nein, zwei.

    --

    Johnny Marr IS GOD
    #5434091  | PERMALINK

    metzger

    Registriert seit: 22.11.2002

    Beiträge: 2,397

    tina toledo@guenterdudda: Danke für die Bilder, und an alle anderen für die Berichte. Die Vorfreude steigt.

    Dem schließe ich mich mal an.
    Ich habe dieses Jahr extrem wenig Konzerte besucht, aber der Montag abend wird, wenn es auch nur halb so schön wird, wie den Schilderungen zu entnehmen ist, ein absoluter Höhepunkt.

    --

    Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
    #5434093  | PERMALINK

    thomlahn

    Registriert seit: 11.11.2003

    Beiträge: 8,143

    Ehe ich es vergesse:

    Allen heute Abend viel Spass in Düsseldorf.
    Und besonders Dir, Mone ;-)

    Wäre gerne hingefahren, klappt aber leider nicht.

    --

    ?
    #5434095  | PERMALINK

    metzger

    Registriert seit: 22.11.2002

    Beiträge: 2,397

    Die Welt:

    Das fängt ja prächtig an. Der Pianist legt eine kakophonische Etüde hin. Im Bühnenbild erscheint ein überlebensgroßer Pier Paolo Pasolini, und dort bleibt er auch als Ehrengast des Abends. Es ist das berühmte Bild, das Pasolini vor dem Kreuzigungshügel zeigt.

    Davor singt Morrissey nach langem Fehlen wieder davon, DJs aufzuhängen, Diskotheken anzuzünden, in der Schlacht zu sterben, über Vatermord und dann die hinreißende Hymne „You Have Killed Me“, die dem Sänger schlagartig bewusst macht: „Pasolini, das bin ich!“ Stolz deutet Morrissey auf das nun rot bestrahlte Foto. Dass dem Veteran der achtziger Jahre Demut und Bescheidenheit nie eigen waren, darf jetzt wieder im Konzert als großes Glück gefeiert werden.

    Denn so abwegig erscheint das gar nicht: Bereits Pasolini hatte sich Zeit seines kurzen Lebens bitter über kulturelle Nivellierung, Stillstand und Konformität beklagt. Sein „Vita Violenta“ liest sich heute wie die Vorlage für manchen Song von Morrissey. Für großartigen Ärger und immense Wertschätzung sorgt der inzwischen graue Misanthrop noch immer. Spielte sich der junge Steven Patrick Morrissey als Wiedergänger Oscar Wildes auf und ließ sich mit Lilien bombardieren, schüttelt er nun volksverbunden Hände von der Bühne. Ungeachtet der behäbigeren Würde eines 47jährigen.

    Zuletzt zeigt er sich den Deutschen im vergangenen Jahrhundert. Nun beginnt er eine kleinere Tournee in der Jahrhunderthalle Frankfurt-Höchst. Während die Farbenwerke draußen ihre Dämpfe in den ungemütlichen Dezemberhimmel schicken, tröstet Morrissey über die ruinierte Welt hinweg, indem er unablässig diese Welt besingt. Er sollte ohnehin nur deprimierende Industriegebiete oder viktorianische Theater mit seiner Musik beehren. Es ist schon ein kleines Wunder, dass er wieder auftaucht, wenn es kälter wird. Nicht meteorologisch, sondern allgemein klimatisch. Seine Band The Smiths begleitete hervorragend die Flucht nach Innen vor den Thatchers, Reagans oder Kohls.

    Die mittleren und späteren Neunziger verdämmerte der Dandy überdrüssig über wenig inspirierten Liedern und in Hollywood, wo er im Haus Clark Gables hauste und sich sicher auch so fühlte. Seit zwei Jahren musiziert er wieder. Und so trifft der unbestritten führende Lamentierer zeitlich auf die jungen, ihn verehrenden Klagesänger, die wieder von Großbritannien aus die Stadien bevölkern. Bands, die Muse, Keane oder Coldplay heißen. Und als stünden sie verwirrt auf Riesenschultern, wird von ihnen die gefühlte Überforderung bejammert, die ein Dasein mit sich bringt, wenn es sehr lange lauwarm war.

    Die Klagelieder Morrisseys werden gespeist aus eigenen Erfahrungen als Industriearbeiterkind in Manchester, irisch-katholischer Erziehung, Punk und einem heute ungesund wirkenden Appetit auf abseitige Künste. Was sich nicht nur in den Liedern niederschlägt. Sondern auch in der unbestimmten Furcht, der Mann könnte sein Tremolieren unterbrechen, von der Bühne steigen und jemanden, der nur blöd sein Bier trinkt, aus der Halle prügeln. Einer dieser blassen Epigonen, Murray Lightburn von den Dears aus Montreal, macht das Dilemma gerade deutlich. Sein „Whites Only Party“ klingt nicht nur wie Morrissey vor 15 Jahren. Es erinnert an das düsterste Kapitel einer schwierigen Rezeptionsgeschichte. 1992 schmetterte das Original seinem rechts-elitären Weltanschauungen nicht abgeneigten Teil des Publi?kums ein „England den Engländern“ entgegen. Statt sich aller?dings zu schämen, spendeten die Angesprochenen Beifall. Linke und Asiaten gingen auf Distanz und Morrissey nach Übersee. Dass die Geschichte ausgestanden ist, auch ohne schonungslose Aufklärung und Reue und was sonst noch alles im Gewerbe üblich ist, beweist der böse Onkel jetzt in Frankfurt. Durch eine beherzte Aufführung des Trotzstücks „Irish Blood, English Heart“.
    Vor allem aber durch den unbeirrten Vortrag des anstößigen „National Front Disco“, bei dem sich die Musiker der Band um ihren Schlagzeuger zusammenrotten und in engen Hemden und gespannten Hosenträgern sowieso wie depressive Skinheads wirken. Darum hat sich Morrissey verdient gemacht: Er hat subkulturelle und soziale Randgruppen bei ihrem Marsch begleitet in die Mitte.

    Zeichenhaft lässt sich der einstige Schwulenaktivist, der angekommene Migrant oder der brillentragende Außenseiter immer noch erkennen. Das wird ausgiebig bei Morrissey gefeiert. Für sie lobt er seinen nie vergangenen Zukunftsekel. „Every Day’s Like Sunday“ sehnte sich schon 1988 förmlich nach dem Armageddon des Atomkriegs. Häufig geht es um Verzicht auf Fortpflanzung. Auch jüngere Lieder kommen selten ohne einen Hinweis auf den Brechreiz aus, der Morrissey befällt, wenn er durchs Leben und die Gegenwart flaniert.

    Sein Publikum ist hingerissen. Es zerteilt die Hemden brüderlich, derer sich Morrissey entledigt und anstelle seines Leibs hinunterwirft. Nachdem die Utopie zersungen wurde, und zwar gründlich, wird die Nostalgie gezaust. Dies freut und amüsiert ihn. „Die Vergangenheit“, ruft Morrissey, „ist ein grandioser Ort. Aber ich möchte da nicht leben.“ „Och!“ „Ihr etwa?“ Eifriges, begeistertes Geschrei. „Vergesst es.“

    --

    Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
    #5434097  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,379

    @ metzger: vielen Dank, große Worte für einen noch größeren Mann!

    @ günter: vielen Dank für die Bilder, die Leute mit den Quad-Shirts habe ich gesehen, dein Äußeres scheint mir auch vertraut. Der Typ, nö das bin ich nicht, der ist ja höchstens 1,90 m groß. Ich stand fairer Weise ziemlich genau 2 Reihen hinter dir.

    @ Life is a pigsty: wirklich kein schlechter Song, jedoch für meine Ohren nicht das Highlight des Albums. Am Anfang New Order Schlagzeug und nach hinten raus kramt Visconti die „Space Oddity“ Stimmung aus der Mottenkiste, na schön!
    „At last I am born“ u. „And on the streets I ran“ sind zusammen mit der aktuellen Single meine Favoriten. Die beiden erstgenannten spart er sich in Deutschland bisher leider aus, dafür gibt’s mit „Hero“ u. „Art“ m.E. mehr Albummittelmass.

    @ masureneagle: ich glaub nach hinten raus ist deine Zeitangabe wirklich genauer. Er spielt momentan mit Zugabe u. Publikumschat circa 1 Stunde 40 Minuten. Eine Wahnsinnszeit im Vergleich zu früher (50 Minuten – 1 1/4 std. maximal)

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #5434099  | PERMALINK

    nik

    Registriert seit: 06.09.2003

    Beiträge: 413

    Dennis Blandford@ metzger: vielen Dank, große Worte für einen noch größeren Mann!

    Also große Worte waren das meiner Meinung nach nicht. Falls Herr Pilz tatsächlich auf dem Konzert geweilt hat, ist er jedenfalls nach den Stücken, die ihn bewogen haben zu kommen, gegangen.

    Wenn man das so unbefangen liest, muss man sich hinterher die berechtigte Frage stellen: „Äh, wie war das Konzert jetzt?“

    --

    Johnny Marr IS GOD
    #5434101  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,379

    O.K. Nik, er gibt zu wenig über den eigentlichen Abend wieder, die Person Morrissey u. der Karrierverlauf stehen vollmundig im Vodergrund, aber dafür gibts ja die Fans, die emotionaler schreiben….:thetwins:

    Will ich doch noch nach Düsseldorf, müßte ich so langsam los…

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #5434103  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    Dennis BlandfordWill ich doch noch nach Düsseldorf, müßte ich so langsam los…

    na dann mal viel spass!

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
    #5434105  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,379

    Ich will, ich kann aber nicht…definitiv, leider ! :zensur:
    Danke für den youtube Hinweis von Frankfurt.
    Du hast noch alles vor dir, du Glückliche!

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #5434107  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    an mozzer denke ich noch nicht wirklich. heute abend erstmal auflegen auf unserer stammtisch-weihnachtsfeier und morgen wohl auch noch party. wobei ich mir das mit morgen gut überlegen muß, denn völlig zerschossen will ich auch nicht zu mozzer. das hatte ich neulichs bei den bluetones hat mir ein wenig den abend versaut.

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
    #5434109  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,379

    Ganz ganz kurzes off-topic:

    Bluetones, die ersten drei Alben (besonders Nr. 1): JA
    Danach: Nein

    Live bei uns aber ziemlich selten. Dafür hab ich aber GENE 1997 in Offenbach gesehen. M.E. nur 1 x in Deutschland überhaupt kurz auf Tournee. Komisch, dass es die nicht mehr gibt, die Bluetones aber immer noch.

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #5434111  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    Dennis BlandfordGanz ganz kurzes off-topic:

    Bluetones, die ersten drei Alben (besonders Nr. 1): JA
    Danach: Nein

    Live bei uns aber ziemlich selten. Dafür hab ich aber GENE 1997 in Offenbach gesehen. M.E. nur 1 x in Deutschland überhaupt kurz auf Tournee. Komisch, dass es die nicht mehr gibt, die Bluetones aber immer noch.

    gene haben ende 2004 ihren letzten auftritt im astoria gehabt und sich danach aufgelöst. ich hab sie 1995 live gesehen. war toll. damals war martin rossiter auch noch ein kleiner mozzer-verschnitt. die bluetones waren anfang novmeber auf tour und das konzert war richtig nett, da sie aus allen platten ihre songs fürs set zusammengestellt hatten.

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
    #5434113  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,379

    @ popkid: 1995 Gene live in England, oder?

    @ Düsseldorfer Publikum: Viel Spass heute Abend u. eifrig Eindrücke posten

    Dennis

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #5434115  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    @dennis: nein, in roskilde. in reihe 1 und die anderen 10.000 hinter mir. sehr lustig fand ich, wie mr. rossiter sich mit einem shirt abwischte und es mittig ins publikum warf. die bwegungen plötzlich fand ich irgendwie amüsant. ich konnte mich allerdings auch am geländer festhalten. viele andere arme würstchen nicht. :-D
    und dann kam vorne jemand im graben mit hässlichen gelben shirts mit grünem gene-schriftzug vorbei und verteilte die shirts. bei mir angekommen, ein blick von mir auf die dinger und ich schüttelte mit dem kopf. ich hätte mal besser doch eins genommen. aber wer dachte damals schon an ebay?
    irgendwo hab ich noch fotos von dem auftritt rumzuliegen.

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
Ansicht von 15 Beiträgen - 241 bis 255 (von insgesamt 348)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.