Mötley Crüe

Ansicht von 15 Beiträgen - 106 bis 120 (von insgesamt 276)
  • Autor
    Beiträge
  • #10762695  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,699

    bullitt

    gipetto
    Jip. Es gibt gemäß alter Weisheit zwei Arten von Musik: Gute und schlechte. Mötley Crüe gehören eindeutig zu letztgenannter Kategorie – garniert mit einer Extraportion Peinlichkeit.

    So, mit so einer Aussage kann ich hingegen problemlos leben. Auch wenn ich sie natürlich nicht teile.

    Unter dem Strich ist das aber nur ein noch gröberes Raster und letztlich ist damit nicht viel anderes gesagt wie in der Beschreibung, für die User basseck so viele Worte gebraucht hat.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #10762749  | PERMALINK

    basseck

    Registriert seit: 29.05.2009

    Beiträge: 65

    bullittEin Widerspruch in sich: Adult Orientated Rock, der sich in Teenager richtet, ist kein Adult Orientated Rock mehr und deine Definition musikalischer Wesensverwandschaft könnte man genau so für „Rock“ im Allgemeinen heranziehen. Dann kann man sich das Differenzieren in Sub-Genres aber auch gleich ganz sparen. Der Begriff AOR wurde seinerzeit nun mal recht konkret für eine bestimmte Stilrichtung in einem bestimmten Zeitfenster benutzt, genauso wie in Abgrenzung dazu anschließend die Begriffe Glam Metal und Sleaze Rock. Mir erschließt sich auch der Sinn nicht wirklich, dass rückblickend egalisieren zu wollen.

    Natürlich ist das ein Widerspruch. Aber wir haben es bei Bezeichnungen von Musikgenres wie AOR, Metal usw. nicht mit Musikwissenschaft zu tun, sondern mit Begriffen, die von Musik-Journalisten oder Musik-Managern erfunden wurden, um Bands besser einzuordnen und vermarkten zu können. Dabei handelt es sich immer um Begriffe, die keine absolute Trennschärfe garantieren können bzw. man kann viele Künstler nicht absolut trennscharf einordnen. Es gibt immer wieder Überschneidungen und Unklarheiten. Es gab ja auch mal die Bezeichnung „Melodic Rock“. Wo ist da jetzt die Trennlinie zum AOR und zum Pop Metal? Im Prinzip sind das alles nur künstliche Labels und Schubladen, die sich schon gar nicht die Musiker ausgedacht haben. Waren Ozzy Osbourne und Dio nun Heavy Metal, Hardrock oder Heavy Rock? War Ozzy in seiner „Ultimate Sin“-Phase nicht auch Hair Metal, zumindest optisch und klangtechnisch (Ron Nevison)? War „Shot In The Dark“ nicht auch ein bißchen AOR? Es ist schwierig, das alles eindeutig einzuordnen.

    Bei AOR muss man sich auch fragen, wen meint man eigentlich als „Erwachsenen“, wie alt muss man sein: 18, 21, 25, 30 oder 35? Bryan Adams, Pat Benatar oder Rick Springfield konnte man in den 80ern sicherlich als AOR bezeichnen, obwohl sich ihre Musik primär an Teenager richtete. Es konnten damals aber auch 30jährige was mit der Musik anfangen, weil im Gegensatz zu Mötley Crüe & Co. das Ganze dann eben doch weniger pubertär war, mit weniger Metal-Elementen, bizarren Bühnenklamotten und ordinären Texten.

    Ich finde den Einwurf von Pikas ganz plausibel: die Hair Metaller machten poppigen Hardrock/Heavy Metal. Und daran anschließend kann man AOR als poppigen Rock bezeichnen. Songwriting, Arrangement, Melodie, musikalisches Handwerk und oftmals technisch ausgefeilte und teure Studioproduktionen standen im Vordergrund.

     

    --

    #10762751  | PERMALINK

    basseck

    Registriert seit: 29.05.2009

    Beiträge: 65

    gipetto

    bullitt Dann kann man sich das Differenzieren in Sub-Genres aber auch gleich ganz sparen.

    Jip. Es gibt gemäß alter Weisheit zwei Arten von Musik: Gute und schlechte. Mötley Crüe gehören eindeutig zu letztgenannter Kategorie – garniert mit einer Extraportion Peinlichkeit.

    Jetzt sind wir wieder bei den Kriterien für gute und schlechte Musik. Natürlich völlig objektiv feststellbar.

     

    --

    #10762847  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    basseck Natürlich ist das ein Widerspruch. Aber wir haben es bei Bezeichnungen von Musikgenres wie AOR, Metal usw. nicht mit Musikwissenschaft zu tun, sondern mit Begriffen, die von Musik-Journalisten oder Musik-Managern erfunden wurden, um Bands besser einzuordnen und vermarkten zu können. Dabei handelt es sich immer um Begriffe, die keine absolute Trennschärfe garantieren können bzw. man kann viele Künstler nicht absolut trennscharf einordnen. Es gibt immer wieder Überschneidungen und Unklarheiten. ..

    Absolut, das streitet ja auch niemand ab. Genres und Sub-Genres wurden dann ausgerufen, wenn neue Trends geboren wurden und sich eine neue Zielgruppe formierte. Dass das nie nur mit Musik zusammenhing und musikalisch auch nie das Rad völlig neu erfunden wurde, versteht sich ja von selbst. Mode, Style, Attitüde, Bühennshows, Video-Clips sind alles weitere Elemente neben der Musik, die seinerzeit eine enorm große Rolle spielten und für Abgrenzung sorgten. Nirvana und Pearl Jam wurden 10 Jahre später wiederum  zunächst auch unter Metal einsortiert und zu Headbanger’s Ball geschickt, bis man dem Kind aus ganz ähnlichen Gründen einen eigenen Namen gab. Überschneidungen gab es da natürlich auch, man muss sich nur heute das Video zu „Alive“ nochmal anschauen. Da steckt noch zu 75 % 80er-Hardrock drin. Insgesamt entwickelte sich das aber in eine ganz andere Richtung, was sich mindestens so sehr an veränderter Haltung und Style zeigte wie an der Musik.

    pheebee
    Unter dem Strich ist das aber nur ein noch gröberes Raster und letztlich ist damit nicht viel anderes gesagt wie in der Beschreibung, für die User basseck so viele Worte gebraucht hat.

    basseck Jetzt sind wir wieder bei den Kriterien für gute und schlechte Musik. Natürlich völlig objektiv feststellbar.

    Das war ja auch nicht wirklich ernst gemeint. Mir ist aber lieber man sagt einfach subjektiv „find ich kacke“, als dass man nachträglich Genres umdefiniert, um das objektiv begründen zu können. Wie gesagt, da verstehe ich dann den Sinn und Zweck nicht.

    --

    #10762849  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,699

    Mir ist aber lieber man sagt einfach subjektiv „find ich kacke“, als dass man nachträglich Genres umdefiniert, um das objektiv begründen zu können. Wie gesagt, da verstehe ich dann den Sinn und Zweck nicht.

    So sehe ich das auch. Was mal ursprünglich für AOR gehalten wurde, kann doch heute jeder definieren wie er will. Alle, die etwas älter (z.B. Ü40) sind, haben doch schon AOR an der Backe, wenn sie die Musik ihrer Jugend hören, die i.d.R. keine jüngere Generation mehr interessiert. Im übrigen war AOR auch ursprünglich an erwachsene Hörer gerichtet, die sich aber im Prinzip nicht näher mit Pop/Rock Musik beschäftigen wollten, außer dass es leicht konsumierbar sein und möglichst wenige Störfaktoren enthalten sollte. Easy Listening mit anderen Mitteln.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    #10763021  | PERMALINK

    pakt-mit-dem-sound

    Registriert seit: 10.01.2016

    Beiträge: 2,585

    Während ihrer aktiven Zeit wurde MC nie als AOR Band bezeichnet, nie.

    --

    Pause, oder was?
    #10763025  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Die Ahnungslosen sind doch immer am lautesten. Egal zu welchem Thema.

    --

    #10763029  | PERMALINK

    pakt-mit-dem-sound

    Registriert seit: 10.01.2016

    Beiträge: 2,585

    Hab grad bei Wiki nachgeschaut, sogar Van Halen, Bon Jovi, Def Lepard oder gar Queen werden diesem Genre zugeordnet…Jesus!
    Anscheinend traut sich dort schon jeder Honk Geschichte zu schreiben…

    --

    Pause, oder was?
    #10763309  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    pakt-mit-dem-sound Während ihrer aktiven Zeit wurde MC nie als AOR Band bezeichnet, nie.

    Diesen simplen Fakt versuche ich hier seit zwei Wochen wortreich wie vergeblich klar zu machen.   :bye:

    pheebee
    So sehe ich das auch. Was mal ursprünglich für AOR gehalten wurde, kann doch heute jeder definieren wie er will.

    Naja, das eben genau nicht. Was man ursprünglich als AOR bezeichnet hat kann man retrospektiv nicht einfach umdefinieren. Ansonsten Zustimmung. Theoretisch könnte man gegenwärtig alle Spielarten des „Rock“ im weitesten Sinne als AOR bezeichnen, weil von Elvis bis Linkin Park alles von primär Erwachsenen Hörern konsumiert wird. Sinn macht das dann natürlich auch nur sehr bedingt.  ;-)

    zuletzt geändert von bullitt

    --

    #10763375  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    pheebee Was mal ursprünglich für AOR gehalten wurde, kann doch heute jeder definieren wie er will.

    Klar, jeder kann machen, was er will. Nur scheitert, wenn jeder die Begriffe mit seinen Privatdefinitionen belegt, halt irgendwann der Versuch, ein vernünftiges Gespräch zu führen.

    Es muss, wenn man Begriffe analytisch wirksam machen will, schon einen definitorischen Kern geben, auf den sich alle verpflichten, sonst wirds babylonisch. Nur so lassen sich dann auch Grenzphaenomene einordnen, nämlich in ihrer Übereinstimmung mit wie in ihrer Abweichung vom definitorischen Typus. Wenn man von Bryan Adams über Foreigner bis Motley Crue alles umstandslos unter AOR einsortiert, dann geht wirklich jede systematische wie historische Trennschaerfe verloren. Dann kann man auch gleich sagen, irgendwie sei alles Rock ’n‘ Roll.

    Wenn der eine sagt, unter einem Esel verstehe ich sowohl das Tier mit dem Euter und den Hörnern (steht ja auch im Stall rum) , als auch das Tier, das Maeh macht (klingt ja fast wie Muh), mag das zwar lustig sein, taugt aber nicht als Grundlage für eine Fachdebatte unter Botanikern (das sind nach meiner Definition Menschen, die sich mit Huftieren befassen).

    --

    #10763387  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,699

    bullschuetz

    pheebee Was mal ursprünglich für AOR gehalten wurde, kann doch heute jeder definieren wie er will.

    Klar, jeder kann machen, was er will. Nur scheitert, wenn jeder die Begriffe mit seinen Privatdefinitionen belegt, halt irgendwann der Versuch, ein vernünftiges Gespräch zu führen.
    Es muss, wenn man Begriffe analytisch wirksam machen will, schon einen definitorischen Kern geben, auf den sich alle verpflichten, sonst wirds babylonisch. Nur so lassen sich dann auch Grenzphaenomene einordnen, nämlich in ihrer Übereinstimmung mit wie in ihrer Abweichung vom definitorischen Typus. Wenn man von Bryan Adams über Foreigner bis Motley Crue alles umstandslos unter AOR einsortiert, dann geht wirklich jede systematische wie historische Trennschaerfe verloren. Dann kann man auch gleich sagen, irgendwie sei alles Rock ’n‘ Roll.
    Wenn der eine sagt, unter einem Esel verstehe ich sowohl das Tier mit dem Euter und den Hörnern (steht ja auch im Stall rum) , als auch das Tier, das Maeh macht (klingt ja fast wie Muh), mag das zwar lustig sein, taugt aber nicht als Grundlage für eine Fachdebatte unter Botanikern (das sind nach meiner Definition Menschen, die sich mit Huftieren befassen).

    Du hast jetzt ziemlich genau das ausführlich ausformuliert, wofür mein Satz ursprünglich stand.
    Aprospros Rock’n’Roll: auch hier gilt dies -wie du schreibst- in ähnlicher Form. Dies wurde erst kürzlich in einem Roots-Thread angesprochen und auch da kam zum Vorschein, dass R’n’R in allen möglichen Lebenslagen -auch sehr zweckentfremdet- verwendet wird.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    #10763409  | PERMALINK

    roughale

    Registriert seit: 09.09.2009

    Beiträge: 3,315

    Das Problem bei der Diskussion ist, dass es eine Diskussion um Begriffe sind, die nicht musikalisch, sondern aus der Marktwitschaft sind, so wollen die Labels ihre Bands verkaufen, daher fallen auch oft musikalisch sehr unterschiedliche Bands in eine dieser Kategorien, aus meiner Sicht, ist das ziemlicher Unsinn (die Begriffe, nicht die Diskussion – die ist nur Zeitverschwendung  :yes: ). Hairmetal allerdings ist wohl eher ein abwertender Begriff, der aus der Journaille bzw den Fankreisen kommt und ist genauso dumm…

    --

    living is easy with eyes closed...
    #10763411  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    @pheebee Ich wollte Dir nicht widersprechen, sondern nur auch noch mal unterstreichen, was ja auch @bullitt betont. Und ja, du hast recht, ich neige zur Ausführlichkeit…

    zuletzt geändert von bullschuetz

    --

    #10763501  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,291

    gipetto

    bullitt
    Dann kann man sich das Differenzieren in Sub-Genres aber auch gleich ganz sparen.

    Jip. Es gibt gemäß alter Weisheit zwei Arten von Musik: Gute und schlechte. Mötley Crüe gehören eindeutig zu letztgenannter Kategorie – garniert mit einer Extraportion Peinlichkeit.

    Peinlich im Sinne von „Schau mal, der zeigt sein Pimmerl her!“ oder wegen dem Getue? Wie MC zu ihrer aktiven Zeit wahrgenommen wurden, kann ich nicht sagen, aber seit ich mich mit der Band auseinandersetze, bleibt schon der Eindruck, dass die ziemlich real sind. Also den Lifestyle leben/lebten, den sie nach außen hin vorgaben zu leben. Und alle Vorurteile und allen Ungefalle beiseite: stehen dir nicht mal bei „Kickstart my heart“ alle Haare zu Berge?

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10763571  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 12,714

    cleetus

    gipetto

    bullitt Dann kann man sich das Differenzieren in Sub-Genres aber auch gleich ganz sparen.

    Jip. Es gibt gemäß alter Weisheit zwei Arten von Musik: Gute und schlechte. Mötley Crüe gehören eindeutig zu letztgenannter Kategorie – garniert mit einer Extraportion Peinlichkeit.

    Peinlich im Sinne von „Schau mal, der zeigt sein Pimmerl her!“ oder wegen dem Getue? Wie MC zu ihrer aktiven Zeit wahrgenommen wurden, kann ich nicht sagen, aber seit ich mich mit der Band auseinandersetze, bleibt schon der Eindruck, dass die ziemlich real sind. Also den Lifestyle leben/lebten, den sie nach außen hin vorgaben zu leben. Und alle Vorurteile und allen Ungefalle beiseite: stehen dir nicht mal bei „Kickstart my heart“ alle Haare zu Berge?

    Ich bin grundsätzlich ein großer Freund des Pimmelzeigens. Aber ich mag Stumpfsinn mit Stil, ich mag Understatement, ich mag Subtilität. Davon haben Mötley Crüe rein gar nichts zu bieten. Statt dessen gibt es Posertum mit Haarspray, Schminke und Spandexhosen.

    Aber doch, bei Kickstart Your Heart stehen mir die Haare zu berge. Weil es so unendlich kacke ist. Alles. Sound, Musik, Gesang.

    Sorry… :-(

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
Ansicht von 15 Beiträgen - 106 bis 120 (von insgesamt 276)

Schlagwörter: , ,

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.