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pfingstluemmel
irrlichtWir hier sind nur ein Haufen von Nerds von Freaks. Findet euch damit ab.
Nerd ist doch auch so eine Bezeichnung, die nur in einer Gesellschaft entstehen kann, in der sich die Mehrheit der Leute für nichts interessiert, das über das (verwertbare) Allgemeinwissen hinausgeht. Leute, die für nichts brennen. Lebende Tote.
Passt
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 25.04.2024, 21:00 Uhr: My Mixtape #142 - 2002 Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinHighlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
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WerbungirrlichtWir hier sind nur ein Haufen von Nerds von Freaks. Findet euch damit ab.
Wenn das bedeutet leidenschaftlich Musik zu lieben, bin ich gerne ein nerdiger Freak.
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nicht_vom_forum
pfingstluemmel
Nerd ist doch auch so eine Bezeichnung, die nur in einer Gesellschaft entstehen kann, in der sich Leute für nichts interessieren, das über das Allgemeinwissen hinausgeht.Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Grenze schon vor dem Interesse für Allgemeinwissen verläuft. Aber vielleicht habe ich auch einfach seltsame Vorstellungen von „Allgemeinwissen“…
Das ist doch arg beschränkt, gerade was Musik angeht. Und das war es schon immer. Dann wurde eben in den 80ern nicht gestreamt, statt dessen hörte man „Radio“ und irgendwelche Sampler von K-Tel, die Radio-Hits sammelten. Auch damals ging das Interesse der Allgemeinheit nicht an zwei, drei Hits der Fab Four vorbei und Leute, die Hank Williams hörten waren Nerds (hießen damals noch „Eigenbrötler“). Und die 70er dürften in der Beziehung auch nicht anders gewesen sein. Der große Teil der Leute hört das, was man ihnen vorsetzt und ist an weiterem auch nicht interessiert. Das war so, das ist so, das wird immer so sein.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoDann wurde eben in den 80ern nicht gestreamt, statt dessen hörte man „Radio“ und irgendwelche Sampler von K-Tel, die Radio-Hits sammelten. Auch damals ging das Interesse der Allgemeinheit nicht an zwei, drei Hits der Fab Four vorbei und Leute, die Hank Williams hörten waren Nerds (hießen damals noch „Eigenbrötler“). Und die 70er dürften in der Beziehung auch nicht anders gewesen sein. Der große Teil der Leute hört das, was man ihnen vorsetzt und ist an weiterem auch nicht interessiert. Das war so, das ist so, das wird immer so sein.
So beobachtete ich das auch.
Bei mir kommt noch aus eigener Erfahrung etwas Ernüchterndes hinzu. Wir waren damals in den Siebzigern eine Clique, in der ein halbes Dutzend Jungs waren, die seinerzeit ein ähnlich gesteigertes Interesse daran hatten, interessante Musik zu entdecken, wie ich. Wir trafen uns, um gemeinsam Musik zu hören. Wir kauften gemeinsam Vinyl ein von unserem kargen Taschengeld. Wir nahmen die Musik der anderen auf Tonbänder auf. Es war ein reger Austausch. Später verlor man sich zwangsläufig aus den Augen. Und wenn man sich heute mal über den Weg läuft, was in einer Kleinstadt wie dieser durchaus passiert, dann stelle ich fest, dass die Begeisterung für Musik bei allen außer mir komplett verschwunden ist. Die alten Plattensammlungen existieren nicht mehr, die Tonbänder genau so wenig. Musik hört man nur noch im Vorbeigehen.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
In den 70ern und 80ern lief das in meinem Bekanntenkreis ganz ähnlich ab. Und damals besaß ich weit mehr Cassetten, als Vinylalben. Man fuhr gemeinsam zu Konzerten und hing viel zusammen. Und wenn man mal in der Stadt war, konnte man sicher sein, im hiesigen Plattenladen mindestens einen Bekannten anzutreffen.
Auch bei mir wurde der Kreis derer, die mit Begeisterung dabei waren, stetig kleiner. Und heute sind es nur noch ganz wenige, die sich überhaupt noch mit Musik befassen.--
Geht mir ähnlich wie euch beiden, pipe & sam.
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How does it feel to be one of the beautiful people?latho…und Leute, die Hank Williams hörten waren Nerds.
Dann war ich wohl einer.
Vielleicht war ich in anderen Cliquen unterwegs als Ihr, aber nach der Schule trafen sich am Bahnhof immer ein paar hundert Leute um aktuelle Politik zu diskutieren, zu rauchen und die musikalische Gerüchteküche am Laufen zu halten. „Schon die neue Floyd gehört? Ich bring sie am Samstag zur Party mit“. “ Wer fährt mit zu Zappa nach München?“ “ Mein Kenwood, den ich von nem GI habe, macht seltsame Geräusche, hat jemand nen Tipp?“ Alles ganz analog, ohne zig Musikmagazine wie heute, wo ich mich manchmal wundere, wer das alles (noch) liest. Ich denke schon, dass das Interesse an Musik damals grösser war, teile allerdings auch Pipes Beobachtung, dass die Interessierten von damals nicht mehr so unterwegs sind. Liegt vielleicht auch an der Zerfaserung in zu viele Stränge. Und, meine persönliche Meinung, weil viel aktuelle Musik halt auch etwas langweilig geworden ist. Kein Marc Bolan mehr und kein Bowie. Und kein gut sortierter Plattenladen.
Heute treffen sich keine Schüler mehr am Bahnhof, ausser die, die auf den Bus wollen…
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Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll growKann @pipe-bowl Erfahrung auch so ähnlich bestätigen, zw. 13 und 20 war der musikalische Eindruck/Erfahrung bei mir sicher noch intensiver als heute. Zudem war das gemeinsame Erleben oder Hören mit Freunden vor allem von Alben deutlich mehr verbreitet, die gemeinsame Schnittmenge viel größer.
Auf der Gegenseite: in dem oben genannten Zeitraum habe ich im Gegensatz zu heute deutlich weniger aktuelle Neuerscheinungen gekauft als heute. Da wären 10 – 15 Stck. schon viel gewesen…30 – 40 wie heute undenkbar.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Roykostormy-mondaynach der Schule trafen sich am Bahnhof immer ein paar hundert Leute um aktuelle Politik zu diskutieren, zu rauchen und die musikalische Gerüchteküche am Laufen zu halten
Heute treffen sich keine Schüler mehr am Bahnhof, ausser die, die auf den Bus wollen…
Wow! ein paar hundert Leute? 200, 300 oder 500? Klingt wie tierisches Gedrängel
Unser Bahnhof ist heute als „gefährlicher Ort“ eingestuft und da hält man sich besser überhaupt nicht mehr auf, egal wie alt man ist oder was man zu tun hat. Cops and robbers ya kno’…
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel BeckettJa, da kamen schon ein paar Hundert zusammen. War „kuschlig“.
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Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll growclauGeht mir ähnlich wie euch beiden, pipe & sam.
Hier auch.
Manchmal komme ich mir selbst fremd vor, wenn ich daran denke, dass ich selbst die Platten, die ich als 14-15 jähriger kaufte, heute noch besitze und zu allem Überfluss sogar noch höre. Am I weird? Ein Schulfreund, mit dem ich damals in Sachen Plattenkauf ganz dicke war, hat irgendwann seine komplette Sammlung einfach komplett in Kartons auf die Straße gestellt, wie manche Leute ihre überschüssige Apfelernte vor den Gartenzaun stellen. Nach dieser letzten Begegnung mit ihm vor Jahren brauchte ich erstmal einen Schnaps.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel BeckettDas könnte meiner Plattensammlung auch passieren, wenn es mich dereinst wegbretzelt. Vermutlich hat da keine(r) der 14 Neffen und Nichten Interesse daran.
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Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll growNatürlich ist die Nachlassverwertung noch mal eine ganz andere Situation. Da wird es für die meisten schon allein aus Platzgründen wenig attraktiv sein, eine alte Plattensammlung zu übernehmen. Und der Erlös aus der Veräußerung der Platten reicht vermutlich nicht mal für einen Trauerkranz und den Sargschmuck.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel BeckettpheebeeNatürlich ist die Nachlassverwertung noch mal eine ganz andere Situation. Da wird es für die meisten schon allein aus Platzgründen wenig attraktiv sein, eine alte Plattensammlung zu übernehmen. Und der Erlös aus der Veräußerung der Platten reicht vermutlich nicht mal für einen Trauerkranz und den Sargschmuck.
Daher rechtzeitig vorsorgen und die eigene Plattensammlung in Lebensphasen, wo man mehr Zeit und noch alle Latten am Zaun hat, nach und nach veräußern. Könnte ein kleines regelmäßiges Zubrot sein bei den schmalen Renten, die auf uns zu kommen. Ich digitalisiere schon dafür und nehm dann nur noch den Festplattenreceiver mit ins Pflegeheim. Dauert hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte. Oder ich hör einfach nur noch Musik, die ich vorher nicht gekannt habe. Soll jung halten.
wahr
pheebeeNatürlich ist die Nachlassverwertung noch mal eine ganz andere Situation. Da wird es für die meisten schon allein aus Platzgründen wenig attraktiv sein, eine alte Plattensammlung zu übernehmen. Und der Erlös aus der Veräußerung der Platten reicht vermutlich nicht mal für einen Trauerkranz und den Sargschmuck.
Daher rechtzeitig vorsorgen und die eigene Plattensammlung in Lebensphasen, wo man mehr Zeit und noch alle Latten am Zaun hat, nach und nach veräußern. Könnte ein kleines regelmäßiges Zubrot sein bei den schmalen Renten, die auf uns zu kommen. Ich digitalisiere schon dafür und nehm dann nur noch den Festplattenreceiver mit ins Pflegeheim. Dauert hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte. Oder ich hör einfach nur noch Musik, die ich vorher nicht gekannt habe. Soll jung halten.
Mein Problem dabei: ich fühle mich noch viel zu jung für diese Art von „Vorsorge“.
Im Gegenteil: noch kommt ständig neues Material rein…--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett -
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