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@stormy-monday: Prinzipiell finde ich so ein Understatement auch gut, aber „Schreiberling“ hat doch insgesamt eine abwertende Konnotation. Andererseits ist es auch nicht ungewöhnlich, sich solche Zuschreibungen anzueignen. Es würde den „Künstler“ und den „Publizisten“ aber auch aus dem Wolkenkuckucksheim holen, wenn man sich mal klar macht, dass das einfach Menschen sind, die ein bestimmtes Handwerk erlernt haben und es ausüben. So verstehe ich meine Tätigkeit auch. Warum sich also nicht als das bezeichnen, was man ist? Aber das wäre eigentlich etwas für den Worte-/Unwortethread, hier soll es ja um Videos gehen.
zojiBrief und Siegel das jugglers icculus meint und nicht Dich.
Eindeutig.
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Werbungford-prefectBöswillige Unterstellung. Ich konnte keinen Auftraggeber finden, für den ich als Schreiberling über die Vernissage in Saarbrücken hätte schreiben können. Auf der Mannheimer Plattenbörse war ich dagegen schon häufig.
Die Völklinger Hütte steht in Völklingen. Das ist bei Saarbrücken, doch nicht in Saarbrücken.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Bin da mal vorbei gefahren. Das ist so trostlos.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerreMein Großvater mütterlicherseits arbeitete dort, als es noch eine „richtige“ Hütte war. Die Stadt ist am Boden.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Mit das Erbärmlichste, das ich je als von Menschenhand Geschaffenem gesehen habe. Aber okay, ich war auch noch nicht an einem indischen Strand, wo Schiffe abgewrackt werden. Oder in Afrika, wo unser Elektroschrott vor sich hin kokelt.
Ein Video? So alt, so wahr:
…even the Jordan River has bodies floatin
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerre
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
pfingstluemmel
ford-prefectBöswillige Unterstellung. Ich konnte keinen Auftraggeber finden, für den ich als Schreiberling über die Vernissage in Saarbrücken hätte schreiben können. Auf der Mannheimer Plattenbörse war ich dagegen schon häufig.
Die Völklinger Hütte steht in Völklingen. Das ist bei Saarbrücken, doch nicht in Saarbrücken.
Kurzerhand hab ich die Stadtgrenzen verschoben und Völklingen in Saarbrücken eingemeindet. You’re right.
Ich war 1x in der Völklinger Hütte, im Herbst 1998 mit der Schule und frisch 18 Jahre alt geworden. In den dortigen Hallen fand eine Ausstellung über das mythologische Thema Prometheus statt. Das ist der, der an einen Felsen gekettet die Leber von einem Adler aufgefressen bekommt. Für einen anschließenden Vortrag mit einem Hütten-Mitarbeiter mussten wir in das obere Stockwerk eines Industriebaus über eine freihängende Metalltreppe … ein Mitschüler (ehemaliger Headbanger-Buddy von mir) hatte Höhenangst und blieb vorsorglich unten.
Die Völklinger Hütte ist ein Wahrzeichen der Industrialisierung durch die Stahlindustrie … darum sieht’s dort grau aus, wie im Ruhrpott. Davon abgeleitet gibt es doch das Wort „Verhüttung“ oder „verhütten“ für die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen. Ähnlich wie die Zeche Carl in Essen wird die Völklinger Hütte seit Jahrzehnten kulturell genutzt. Jährlich findet dort eine Street-Art- und Graffiti-Ausstellung mit wechselnden Sprayern statt.
Ich muss mir mal die Clips von Herr Rossi im Anfangspost in Gänze durchschauen.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!stormy-monday
Ein Video? So alt, so wahr:Ich will ja nicht auf deine Parade regnen, aber das ist kein Original-Clip von 1965, damals hat man noch keine Videos aus originalem Footage kompiliert. Tatsächlich entstand das erste Musikvideo dieser Art genau 20 Jahre später, um einen Dancefloor-Track zu bebildern, der seinerseits mit gesampelten Statements aus einer Vietnam-Doku arbeitete. Die ganze Ästhetik unterschied sich so drastisch von den seit den Sixties ritualisierten Protestsong-Topoi, dass es damals einiges Aufsehen und Diskussionen hervorrief. Inzwischen ist diese Form der Darstellung selbst schon wieder stereotyp.
Paul Hardcastle – 19
„After the song’s unexpected, rapid climb to the top of the UK Singles Chart, Chrysalis asked Vietnam Requiem directors Jonas McCord and Bill Couturié to rush a video into production. Due to the lack of a band able to perform the song, the video was primarily composed of clips from the Vietnam Requiem documentary, edited together by Ken Grunbaum. The first version of the video included footage from the television networks NBC and ABC, including a newscast by ABC anchorman Frank Reynolds. After it was aired on MTV in the US, NBC and ABC objected to the „bad taste“ of using the serious clips in a „trivial“ form of „propaganda“. McCord and Couterié were forced to produce a new cut incorporating public domain footage, but ABC permitted Reynolds‘ audio to remain. Couterié asserted at the time that the television networks opposed the video because it involved rock music.
What is the difference between the words in our song and the 7 o’clock news? The only difference is rock’n’roll. And why did they love the documentary and hate the video so much? Every word in the song is from the film, and there was never any argument with the facts. The only difference is the music.“ (Wikipedia)
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ford-prefect
Ich muss mir mal die Clips von Herr Rossi im Anfangspost in Gänze durchschauen.Die sollten eigentlich genau dein Ding sein.
Wo ich so darüber nachdenke, dieser Clip von 1984 arbeitete auch schon mit gesampeltem Footage, die Idee lag also bereits in der Luft. Passt auch zum Industrie-Thema:
Depeche Mode – People Are People
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herr-rossi
stormy-monday
Ein Video? So alt, so wahr:Ich will ja nicht auf deine Parade regnen, aber das ist kein Original-Clip von 1965, damals hat man noch keine Videos aus originalem Footage kompiliert. Tatsächlich entstand das erste Musikvideo dieser Art genau 20 Jahre später, um einen Dancefloor-Track zu bebildern, der seinerseits mit gesampelten Statements aus einer Vietnam-Doku arbeitete. Die ganze Ästhetik unterschied sich so drastisch von den seit den Sixties ritualisierten Protestsong-Topoi, dass es damals einiges Aufsehen und Diskussionen hervorrief. Inzwischen ist diese Form der Darstellung selbst schon wieder stereotyp.
„19“ hatten wir neulich schon mal im US- Wahlkampfthread. Kam im Mai 1985 raus, im Oktober legten die Artists United Against Apartheid unter Federführung von Steve Van Zandt nach. Durchaus ein Push Richtung Mandelas Freilassung, mit dem Konzert zu seinem 70. Geburtstag zusammen. Auch hier wurde Footage verwendet, allerdings tauchen auch die teilnehmenden Künstler auf. Es ging vor allem darum, Bands und Künstler wie The Who und Black Sabbath von Gastspielen in diesem rein weissen Zockerresort abzuhalten.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerrestormy-monday
Little Steven’s SunCity VideoNow we’re talking. Ich hab das seit damals nicht mehr gesehen, definitiv das coolere „We Are The World“, auch wenn der Track auf 7 Minuten Länge gedehnt etwas nerven kann. Dass Rapper mit eingeladen wurden, war 1985 noch nicht selbstverständlich, bis zu „Yo! MTV“ sollten noch drei Jahre vergehen. Beachtliches Staraufgebot. Nur Paul Simon wollte nicht dabei sein, weil seine Freundin Linda Ronstadt zu den Künstler:innen zählte, die bereits in Sun City aufgetreten waren. Der Track co-produziert von Arthur Baker und „music video directed by Jonathan Demme with Godley & Creme“. Eigentlich alles richtig gemacht, trotzdem gefloppt.
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Ich kann trotz ol Grumpy und Bruce, Ray, Willie und noch ein paar anderen We are the World nur schwer ertragen, warte aber masochistisch immer, bis mir Cindy die Häärchen aufstellt. Schon ein wenig pervers, ich weiss.
Hatte lovely Linda und ein paar andere nicht aufgezählt. Sun City war schon ein, ach, wie würde es ein kommender Prez nennen, Shithole.
Ich finde auch herausragend, dass erst mal die Rapper dran sind beim Sun City – Ding. Mit all ihrer Wut.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerreEin Video? Ein Video! Irgendwann kam jemand mal drauf, weil es nicht genügend originale Künstler- Footage gab, die durchaus sinnvoll mit anderem Footage zu hinterlegen. Hier sogar ein Cover:
Amerika wie es war und wie es ist.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerrestormy-mondayEin Video? Ein Video! Irgendwann kam jemand mal drauf, weil es nicht genügend originale Künstler- Footage gab, die durchaus sinnvoll mit anderem Footage zu hinterlegen.
Ja, die „Slide Shows“ von Fans aus den Anfangstagen von YouTube, ehe dort Künstler und Label selbst aktiv wurden. Die waren meist sehr bemüht und teilweise superkitschig. Die hatten oft den Vibe dieser Glückwunsch- und Gruß-Filmchen, die Omas und Opas gerne über WhatsApp oder Facebook verschicken.;) Echte Video-Kunst war selten dabei.
Lana Del Rey war ja eine der ersten, die YouTube als Plattform genutzt haben, um auf ihre Musik aufmerksam zu machen. Sie produzierte ihre ersten Clips selbst und nutzte dabei die Collagen-Technik, um quasi Fieberträume vom Amerika der 50s und 60s zu erschaffen. Sie nannte das „Hollywood Sad Core“. Los ging es 2010 mit „Diet Mountain Dew“, ein Jahr später dann der Durchbruch mit „Video Games“. Bis auf Letzteres sind diese Clip vom offiziellen Kanal längst verschwunden, aber es gibt Reposts.
Diet Mountain Dew
Video Games
PS: Damals machte ja das Wort von der „Retromania“ die Runde, und das alle aktuelle Pop-Kunst nur noch Zitat sei. Dabei wurde verkannt, dass das, was u.a. Lana trieb, eine eigenständige und weiterdenkenkende Auseinandersetzung mit dem gigantischen Ton- und Bildarchiv war, das dank der neuen Möglichkeiten des Internets nun auf einmal frei zur Verfügung stand.
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Und bevor es Tiktok gab, gab es Herbers und van Doesburgh mit Twist and Shout…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
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