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MinosDer Song war schon damals in seiner Altbackenheit/Spießigkeit kaum zu überbieten. Und mit der damaligen Friedensbewegeung hatte er nun gar nichts zu tun.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich sprach von der Zeit, dem Zeitgeist, wenn man so will.
MinosIch empfand ihn in der Hinsicht sogar eher als reaktionär.
:lol: Reaktionär?? Wo? Ich fand ihn eher klein-mädchenhaft naiv.
Wie eine Blume am Winterbeginn,
so wie ein Feuer im eisigen Wind,
wie eine Puppe, die keiner mehr mag,
fühl ich mich an manchem Tag.Dann seh ich die Wolken, die über uns sind,
und höre die Schreie der Vögel im Wind.
Ich singe aus Angst vor dem Dunkeln mein Lied,
und hoffe, dass nichts geschieht.Ein bisschen Frieden, ein bißsschen Sonne
für diese Erde, auf der wir wohnen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude,
ein bisschen Wärme, das wünsch ich mir.Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen
und dass die Menschen nicht so oft weinen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe,
dass ich die Hoffnung nie mehr verlier‘.Ich weiß, meine Lieder, die ändern nicht viel,
ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt.
Allein bin ich hilflos, ein Vogel im Wind,
der spürt, daß der Sturm beginnt.Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne
für diese Erde, auf der wir wohnen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude,
ein bisschen Wärme, das wünsch ich mir.Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen
und dass die Menchen nicht so oft weinen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe,
dass ich die Hoffnung nie mehr verlier‘ .Sing mit mir ein kleines Lied,
dass die Welt im Frieden lebt.MinosWie die Jury zusammengesetzt war, weiß ich nicht…
WikiBis 1997 wurde die Punktevergabe ausschließlich durch eine Jury bestimmt. Diese bestand pro Land aus 16 Personen – acht Experten und acht musikinteressierten Laien, die zudem aus verschiedenen Generationen sein mussten, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mick, der Song hatte mit dem damaligen Zeitgeist wirklich nur wenig zu tun. Mehr noch: Die Friedensbewegung fühlte sich durch Siegels schwachsinnigen Tralala-Text geradezu auf den Arm genommen. Spießig/Altbacken triffts sehr gut, reaktionär weniger, dafür ists letztlich viel zu nullundnichtig.
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Unsinn, natürlich war das der Zeitgeist über Frieden zu singen. Ich spreche ja hier nicht von der Güte der Umsetzung. Der Grand Prix war (schon) damals ein Liederwettbewerb für Spießer, also war das Liedchen goldrichtig, um auch Vati und Mutti zu Hause auf dem Sofa zu berühren.
Außerdem: der Friedensaktivist hat den Wettbewerb bestimmt nicht verfolgt, weil er zu der Zeit in Mutlangen Teil einer Menschenkette war.
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Mick67
Außerdem: der Friedensaktivist hat den Wettbewerb bestimmt nicht verfolgt, weil er zu der Zeit in Mutlangen Teil einer Menschenkette war.
Korrekt dargestellt.:-)
Der Grand Prix war, wie richtig beschrieben, extrem spiessig und wurde deswegen von den meisten jungen Leuten nur am Rande wahrgenommen. Es gab zu viel gute, interessante neue Musik, da musste man sich nicht mit derlei Schmonz beschäftigen. Heute ist aber sogar in einem Rock- Forum wie hier DSDS und Co. ein beliebtes Thema…..--
Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mick67Unsinn, natürlich war das der Zeitgeist über Frieden zu singen. Ich spreche ja hier nicht von der Güte der Umsetzung. Der Grand Prix war (schon) damals ein Liederwettbewerb für Spießer, also war das Liedchen goldrichtig, um auch Vati und Mutti zu Hause auf dem Sofa zu berühren.
Außerdem: der Friedensaktivist hat den Wettbewerb bestimmt nicht verfolgt, weil er zu der Zeit in Mutlangen Teil einer Menschenkette war.
Ich glaub, selbst in Menschenketten (oder sonst irgendwo in der Pampa angekettet) gabs kein Entrinnen vor dem Siegel-Murks.
Klar, Protestgesang war ständig präsent, im Over- wie auch im Underground. So gesehen berührte das also einen gewissen Zeitgeist schon ein kleines bisschen. Aber so grün und zugleich blauäugig waren wohl echt nur „Vati und Mutti vom Sofa“ aus, die beim Anhören dann das gerechte, gute Friedensgefühl verspürten. Und Siegel wäre nicht Siegel, wenn er nicht diesen ganz bestimmten Trend bedient hätte.--
Grade dieses „ein bischen“ empfand ich – und auch andere damals – als zumindest sehr naiv klingend. Warum eigendlich nur ein bischen Frieden? Wer soll in den Genuss dieses „bischen Friedens“ (+ Wärme, Sonne etc.) kommen?
@mick67: danke für den Wikipedia-Link! Wäre mal interessant zu erfahren, wie das Durchschnittalter der Experten in der Jury war.
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Stormy MondayHeute ist aber sogar in einem Rock- Forum wie hier DSDS und Co. ein beliebtes Thema…..
Wo steht denn, dass das hier ein Rock-Forum ist? Und muss ich als Hosenträger dann draußen bleiben?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?pinch…Und Siegel wäre nicht Siegel, wenn er nicht diesen ganz bestimmten Trend bedient hätte.
Und mehr wollte ich im Grunde gar nicht sagen und nun zurück zu Lena Mäuschen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mick67Und mehr wollte ich im Grunde gar nicht sagen und nun zurück zu Lena Mäuschen.
Dass sich Herren in leicht gesetztem Alter aber auch immer so umständlich ausdrücken müssen.
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pinchDie Friedensbewegung fühlte sich durch Siegels schwachsinnigen Tralala-Text geradezu auf den Arm genommen.
*Klugscheißermodus an*
Siegel hat aber nur die Melodie verbrochen. Der Text ist nach wie vor von Bernd Meinunger.
*Klugscheißermodus aus*
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Cassavetes*Klugscheißermodus an*
Siegel hat aber nur die Melodie verbrochen. Der Text ist nach wie vor von Bernd Meinunger.
*Klugscheißermodus aus*„Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt.“ – wer ist denn dieser Bernd Meinunger?
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pinch„Ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt.“ – wer ist denn dieser Bernd Meinunger?
Wikipedia:
Bernd Meinunger (* 30. September 1944 in Meiningen), auch bekannt unter dem Pseudonym John O’Flynn, ist ein deutscher Liedtexter.
In Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Freund Ralph Siegel schuf er zahlreiche Hits wie „Ein bißchen Frieden“ (Nicole), „Moskau“ (Dschinghis Khan) oder „Theater“ (Katja Ebstein), die auch beim Eurovision Song Contest Erfolg hatten.
Auch mit dem Produzenten David Brandes war Meinunger als Texter erfolgreich. Acts wie E-Rotic, Vanilla Ninja und Gracia profitierten von seinen Songtexten.
Von ihm sind auch „Run & Hide“ (von Gracia gesungen, von Meinunger als John O’Flynn getextet) und „A Miracle of Love“ (von Nicole Süßmilch mit Marco Matias gesungen, von Meinunger als Jim Leary getextet); die Finalisten-Titel der deutschen Vorentscheidung zum ESC 2005.
Auch beim Eurovision Song Contest 2005 selbst war Meinunger mit zwei Titeln vertreten. Neben dem deutschen Beitrag „Run & Hide“ von Gracia), stammt auch der Schweizer Beitrag „Cool Vibes“ von Vanilla Ninja ihm. Komponiert wurden beide Lieder von David Brandes.
Meinunger ist Doktor der Agrarwissenschaften. Seine berufliche Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Agrarabteilung des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo Institut). Insgesamt schrieb Meinunger über 3800 Titel, die er aber in der Regel nie anhört und oft auch nicht wiedererkennen würde. Er versteht sich als Handwerker, der innerhalb eines halben Tages einen Text zu einer Melodie liefert
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!pinchIch glaub, selbst in Menschenketten (oder sonst irgendwo in der Pampa angekettet) gabs kein Entrinnen vor dem Siegel-Murks.
Klar, Protestgesang war ständig präsent, im Over- wie auch im Underground. So gesehen berührte das also einen gewissen Zeitgeist schon ein kleines bisschen. Aber so grün und zugleich blauäugig waren wohl echt nur „Vati und Mutti vom Sofa“ aus, die beim Anhören dann das gerechte, gute Friedensgefühl verspürten. Und Siegel wäre nicht Siegel, wenn er nicht diesen ganz bestimmten Trend bedient hätte.In den Menschenketten kam dieser Murks eher nicht vor – wobei ich die friedensbewegte Musik Anfang der 80er nicht verherrlichen will, denn richtig hip war die schon damals nicht: Joan Baez, Konstantin Wecker und ganz viele Wandergitarren-Coverversionen von blow-ow-ow-ow-owinginthe wind. Und das Trommelgruppen-Unwesen, gemeinsam trommeln, gerne auch im Regen … in der 80er-Friedensbewegungsszene gab es vieles, das ungut an die kulturellen Blödelrituale der doch reichlich benebelten Woodstock-Zeit anknüpfte.
Aber natürlich hat „Ein bisschen Frieden“ an den Zeitgeist angeknüpft: hat ihn banalisiert, verballhornt, spießerwohnzimmerkompatibel gemacht, ausgebeutet. Eine besonders üble Cover-Version, sozusagen. Das Ergebnis war insofern doppelt schlimm, da ja bereits das Original (sprich: die friedensbewegte Szene) ganz und gar nicht frei von alternativ-spießigen, selbstgerechten Zügen war.
Aber eins weiß ich gewiss: Die Mutlangen- oder Anti-AKW- oder Anti-Pershing-II-Demonstranten haben Nicole und ihr Liedchen nicht freudig adoptiert, dafür war in dieser Szene das Bewusstsein, dass dieses Machwerk „verlogen“, „berechnend“ und ideologisch letztlich eben doch reaktionär sei, zu ausgeprägt; und dazu die Selbstironie nicht ausgeprägt genug.
So sehr mich allerdings die Humorlosigkeit der damaligen bürgerlich-breiten Protestlinken anödet – in einem Punkt war früher doch alles besser: Man fand den Chanson-Grandprix einfach doof und hatte noch nicht den Drang, jeden drögen Scheiß halb ironisch augenzwinkernd halb ernsthaft zum „Kult“ oder „Event“ zu erklären. Und da lag man bis heute doch weitgehend richtig, finde ich, auch wenn Lindenstraßen-Schauspieler und Gründer von Quatschklubs das ganz dolle anders sehen.
Lena finde ich aber gar nicht schlimm. ** bis **1/2, um mal im Besternungs-Jargon zu reden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Merci, mikko. Passt ja super zum ollen Siegel und dessen Gruselkabinett, jenes Künstlerethos des Handwerkers Meinunger.
@bullschuetz: So gesehen kommt’s hin. Als Verballhornung par excellence ist der Friedensschlager natürlich ein Paradebeispiel für alles was in den 80ern hierzulande stupide bis zum Abwinken war. Zum Glück hab ich das nur ganz am Rande mitbekommen, mir aber ohnehin keinen Reim auf die Erscheinung „Nicole“ machen können. Hatte eine glückliche Kindheit.
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Schlagwörter: LENA, Lena Meyer-Landrut
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