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Lady Gaga
11.05.2010
O2 World,BerlinMensch, was habe ich mich auf dieses Konzert gefreut. Und vorweg gesagt: Ich wurde nicht enttäuscht. Nein, das Konzert hat nicht nur meine Erwartungen erfüllt, es hat sie bei weitem überboten. Man spielt ja nach tollen Erlebnissen immer gerne mit Superlativen. Aber die folgende Annahme dürfte sich festigen: Lady Gaga war das beste Konzert, das ich je erlebt habe und da waren fulminante Sachen wie U2, Dave Matthews Band, Rolling Stones, Linkin Park, Metallica und Konsorten dabei. Aber nichts, wirklich nichts von dem hat soviel Spaß gemacht wie die Gaga Show am gestrigen Tag in der O2 World.
Man weiß gar nicht so recht, wie man anfangen soll. Zunächst einmal war ich etwas verwundert über die vielen freien Plätze in der Halle. Als dann aber die Support Band, mit Namen „Semi Precious Weapons“, ihr Set eröffnete, war mir alles klar. Viele Leute wurden scheinbar vorgewarnt, denn (mal wieder ein Superlativ), SPW war die schlechteste Vorband, die ich je gesehen habe, zumindest spielt sie da in der untersten Region mit. Da wurden alle Rock N Roll Klischees auf die Bühne geholt, von Alkoholflaschen, nackten Nippeln, High Heels bei Männern, Spagat und ganz viel Schminke. Achja, und vorallem ganz grausiger Musik. Wirklich furchtbar. Ein Misch aus Poison, Duran Duran, Kiss, Rammstein und Marilyn Manson. Zum vergessen, war aber dafür auch schnell vorbei.
Nach halbstündiger Pause eröffnete dann ein gewaltiges Intro die Gaga Show. Thematisch stellt die Show eine Fahrt auf Umwegen zum „Monsters Ball“ dar. Dafür gibt es knappe vier (!!!) wundervoll gestaltete Settings. Das erste Setting spielt in New York City zwischen Gaga und ihren Party begeisterten Freunden. Schon in den ersten 20 Minuten haut die Künstlerin einen Hit nach dem anderen raus. Ob „Just Dance“, „Dance In The Dark“ oder die B-Seiten wie „Vanity“ – mit solchen Songs bekommt man das Publikum sofort auf seine Seite. Und das Publikum ist ausgerastet vor Freude. Bei „The Fame“ zupft Frau Gaga mal ebenso in einer herrlich verrückten Performance den Bass, während „Just Dance“ für eine heiße Tanzperformance sorgt. Überhaupt war die Show mit tollen Tänzern bestückt. Das sah mächtig toll aus.
Zwischen den einzelnen Sets wurden immer wieder tolle Videos eingespielt, die extra für die Tour angefertigt wurden. Künstlerisch sehr wertvoll. Das überbrückte die kurzen Pausen wunderbar. Das zweite Set spielte in einer Art U-Bahn Schacht, inklusive einem Waggon auf der Bühne. Ob „Love Game“ oder „Telephone“, das Publikum war nicht mehr zuhalten. Zwischendurch sorgt Lady Gaga immer wieder für Authenzität, als sie locker mit dem Publikum redet, völlig greifbar, alles andere als fremd und ohne Allüren. Fast schon beschämt für die hohen Ticketpreise bedankt sich Gaga immer wieder dafür, dass die Leute Tickets gekauft haben für ihre Show. Ein paar deutsche Vokalben und Schimpfwörter hat sie auch gelernt. Das ist auf Konzerten nichts neues, wirkt bei der ausgeflippten Sängerin jedoch unglaublich sympathisch. Es folgt einer der Höhepunkte der Show, als Madame solo auf dem Klavier die Balladen „Brown Eyes“ und „Speechless“ performt. Die Songs sorgen für staunende Gesichter. Man wusste natürlich, dass Gaga auch toll singen kann, aber diese Stimme hat mich fast aus den Schuhen gehauen. Unfassbar starke Performance. Dann beginnt auch noch das Klavier zu brennen und das Bildnis ist perfekt inszeniert.
Herrlich natürlich auch die Kostüme der Sängerin: Mal als Nonne im Plastikkleid, mal in Unterwäsche, mal als weißer Engel mit Leucht-“Disco Stick“, dann blutverschmiert oder als Lack und Leder Queen, sowie in einem riesigen weißen Umhangskleid.
Die Party geht im dritten Set weiter, einem düsteren Wald mit toller Bühnenkulisse. Die Show wird nun etwas dunkler und Gaga kämpf sich durch „Monster“, „Teeth“, „Alejandro“ und Co. Dabei strahlt die Akteurin eine unglaublich Freude aus, die einfach ansteckt. Plötzlich blutet (Kunstblut) am Hals und malt sich mit der roten Schmiere in großen Lettern „BERLIN“ auf den Arm. Das sorgt natürlich für frenetischen Jubel. Dann ist es auch schon Zeit für das böse und riesige Monster. Und tatsächlich steht plötzlich ein mehrarmiges, riesiges Monster auf der Bühne. Sieht aus wie ein Unterseefisch oder sowas. Auf jeden Fall einfallsreich und fulminant. Während der „Paparazzi“ Performance erledigt Gaga das Monster und endlich ist der Weg frei für das große „Bad Romance“ Finale auf dem Monster Ball. Gaga tanzt lasziv im bekannten Orbit und liefert wieder eine gnadenlos spektakuläre Performance ab. Dann fällt der letzte Vorhang und alles ist leider vorbei.
Trotz der unglaublich hohen Eintrittspreise hat sich wirklich jeder Cent gelohnt. So eine Show bekommt man bei keinem anderen Künstler auf der Welt geliefert, da bin ich mir sicher. Das dann auch noch Optik, Sound und vorallem die super Stimme passen, ist umso genialer. Besser kann man es wirklich nicht machen. Ganz ehrlich, das geht nicht mehr. Fragt sich bloß, wie Lady Gaga sich da selbst noch toppen will. Aber da wird sie sich sicher noch was einfallen lassen!
RA RA KLEINE MONSTER!
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Videos:
Just Dance
http://www.youtube.com/watch?v=Vhx4HLYrRG8The Fame
http://www.youtube.com/watch?v=-MmB-ToeUzEBoys Boys Boys
http://www.youtube.com/watch?v=qaYdfBP0KxQTeeth
http://www.youtube.com/watch?v=kNm49ad1QKA
Speechless (!!!!!)
http://www.youtube.com/watch?v=1UTbp8TgKGYTelephone
http://www.youtube.com/watch?v=2pIGJSmUAHshttp://fincky.wordpress.com/2010/05/12/lady-gaga-11-05-2010-berlin/
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Fantastisch! Merci für Text und Monster, fincky.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,277
Letztes Jahr sah ich sie noch im Vorprogramm der Pussycat Dolls in der Frankfurter Jahrhunderthalle. Das war ganz kurz vor ihrem Durchbruch.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Scheint ja ein netter Abend gewesen zu sein.
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Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich fand die „Semi Precious Weapons“ zwar auch nicht gut, aber wenigstens waren sie nicht langweilig, so dass die Zeit relativ schnell verging. Ich habe schon viel viel schlimmere Vorbands erlebt.
Lady Gaga war großartig, keine Frage, allerdings waren finckys „Highlights“ in meinen Augen die einzigen Schwachpunkte der Show. Die langgezogenen Piano-Parts bei „Brown Eyes“ und „Speechless“ waren einfach nicht mein Ding und der (zum Glück meist dezent im Hintergrund spielende) Gitarrist hätte ruhig zu Hause bleiben können. Ansonsten war es ein tolles Konzert und eine Show, die zum Glück nichts mit dem knallbunten Kindergeburtstag zu tun hatte, den manche hier offensichtlich mit einem Gaga-Konzert assoziieren, aber das hat fincky87 alles bereits gut beschrieben. Meine persönlichen Höhepunkte: „Alejandro“, „So Happy I Could Die“ und „Bad Romance“. Einige der Hintergrundprojektionen und zwischenzeitlich eingespielten Filme fand ich übrigens dermaßen grandios, dass ich sie verdammt gerne (inkl. des jeweiligen Soundtracks) auf DVD hätte. (Hier, hier und hier Beispiele, leider nicht so atemberaubend wie in voller Größe vor Ort). Mein bestes Konzert seit langem. Move over Madonna, Lady Gaga is the new Queen of Pop!
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Bald erscheint ja die Monsters Ball DVD Kramer. Und ich könnte wetten, dass die Interludes seperat als Extras enthalten sein werden.
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Ich glaube, ich muss mich doch mal näher mit der Dame beschäftigen. Die Ausschnitte, die ich sah und hörte, sind – äh – faszinierend.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Danke, Fincky! Ich bin schon ein bißchen neidisch.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wieso fährst Du eigentlich nicht nach Oberhausen, Rossi?
Ich habe mal Neil Young dort gesehen, sicherlich eine der besseren Arenen in Deutschland.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Es war ein nahezu perfektes Spektakel in Berlin. Fuer mich als Gaga-Novize zuendete nicht alles, manche Publikumsanimationen (die eher als Atempausen dienten) und der zu sehr zerdehnte Balladenteil truebten den positiven Eindruck aber nur leicht.
Ich habe mein Kommen nicht bereut, 80,- Euro haette ich aber nicht bezahlt – Ebay war deutlich guenstiger. Und bin immer noch verwirrt und unsicher, was ich von der ganzen Sache halten soll. Fuer den Kauf von ein paar Singles (am Merchandising-Stand gab es kein Vinyl, Banausen!) hat es aber schon gereicht, ra-ra-ra-la-la!--
nail75Wieso fährst Du eigentlich nicht nach Oberhausen, Rossi?
In Veranstaltungen dieser Größenordnung trau ich mich nicht rein, so wie andere Höhenangst haben oder Flugangst oder nicht Fahrstuhl fahren können. klick
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Schöne Besprechungen, denen ich mich nur anschließen kann. Fincky, wo genau warst du eigentlich in der Halle? Du hättest gerne auch an unserem spontanen Forumstreffen teilnehmen können, das uns zu fünft noch bis kurz vor 2 Uhr in ein Lokal in Friedrichshain verschlug. Über das Konzert haben wir uns übrigens fast gar nicht unterhalten. War wohl schlicht zu großartig um so schnell verarbeitet werden zu können.
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@Rossi: Verstehe. Schade.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Herr RossiIn Veranstaltungen dieser Größenordnung trau ich mich nicht rein, so wie andere Höhenangst haben oder Flugangst oder nicht Fahrstuhl fahren können. klick
Das ist sehr schade. Auch wenn es vermutlich nichts ändert, sei aber trotzdem darauf hingewiesen, dass es sich bei den meisten Plätzen in diesen Hallen um Sitzplätze handelt, und das Konzert in Oberhausen vermutlich ebenfalls nur zu 75 % ausverkauft sein dürfte.
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