Joanna Newsom – Have One On Me

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  • #7455479  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Danke, dann werde ich die beiden Songs heute abend nochmal anhören.

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    #7455481  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    Zappa1 Das macht sie doch, oder? Sie harft und singt.

    Singen tut sie in allen Liedern, teils solo mit Harfe, teils mit kleinem Orchester, teils mit Piano.

    Das Pianostück Soft Chalk finde ich übrigens recht eingängig, auch ein Tipp für Leute, die Interesse daran haben sich Newsom zu nähern. Allerdings arbeitet sie da mit Tempoverschleppungen, das Lied mäandert und wandelt sich, teilsweise nähert sie sich fast einem Pianoboogie, nur um sich davon gleich wieder mit einem hohen Pianoträllern zu verabschieden. Also auch keine leichte Kost, die gibt es bei Newsom sowieso kaum.

    Schön, dass sich die Diskussion wieder versachlicht hat, das macht deutlich mehr Spass so.

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    ...falling faintly through the universe...
    #7455483  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    Manche Lieder kommen mir so vor, als hätte sie sie ausgehend vom Klang eines Wortes geschrieben. Wie sie z.B. in Soft Chalk auf „Flawlessness“ herumkaut, es dreht und wieder ausspuckt, oder in Esme das Wort „Kindness“. Ich habe die Vermutung, dass hierin ein Schlüssel für ihre Lyrik liegen könnte. War mir schon auf Ys aufgefallen, muss mal nachhören, auf welchen Liedern das war.

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    ...falling faintly through the universe...
    #7455485  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    Zappa1Ich dachte eigentlich, ich hätte es richtig verstanden. Aber jetzt kommst du mit Ironie und der ehrlichen handgemachten Musik. Das verwirrt mich. Das macht sie doch, oder? Sie harft und singt. Ehrlich und handgemacht.

    Also ich meinte das schon ernst, indem ich wissen wollte, was ich für Voraussetzung mitbringe, dass sich mir ihre Musik nicht erschließt und ich ihr widerstehen kann. Abgesehen von John Bills genannten Gründen…;-)

    Unter „handgemachter“ Musik versteht man doch eher schwitzende Männer an Gitarren, so war das gemeint. Frauen haben da nichts verloren. ;-)

    Ich hatte nicht verstanden, dass die Frage ernstgemeint war. Ich weiß es nicht, ehrlich…

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7455487  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,393

    nerea87Manche Lieder kommen mir so vor, als hätte sie sie ausgehend vom Klang eines Wortes geschrieben. Wie sie z.B. in Soft Chalk auf „Flawlessness“ herumkaut, es dreht und wieder ausspuckt, oder in Esme das Wort „Kindness“. Ich habe die Vermutung, dass hierin ein Schlüssel für ihre Lyrik liegen könnte. War mir schon auf Ys aufgefallen, muss mal nachhören, auf welchen Liedern das war.

    Vielleicht die Intonation von „(Be(ing) A) Woman“ in „Only Skin“ oder das Wort „Precious“ in „Cosmia“? Bei diesen beiden (und weiteren, die mir gerade nicht einfallen) hatte ich immer ein ähnliches Gefühl.

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    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #7455489  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    tina toledoVielleicht die Intonation von „(Be(ing) A) Woman“ in „Only Skin“ oder das Wort „Precious“ in „Cosmia“? Bei diesen beiden (und weiteren, die mir gerade nicht einfallen) hatte ich immer ein ähnliches Gefühl.

    Ja, stimmt, das ist es. Würde sogar sagen es ist der Ausdruck „precious heart“, den sie in Cosmia bearbeitet.

    Ich muss mir jetzt endlich mal die Have one on me Texte genauer anschauen, bis jetzt habe ich meist nur zugehört, ohne allzusehr auf die Wort zu achten. Mir scheint, da ist noch mehr zu entdecken.

    --

    ...falling faintly through the universe...
    #7455491  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,393

    nerea87Ich muss mir jetzt endlich mal die Have one on me Texte genauer anschauen, bis jetzt habe ich meist nur zugehört, ohne allzusehr auf die Wort zu achten. Mir scheint, da ist noch mehr zu entdecken.

    Auf jeden Fall. Bei mir ist es umgekehrt, habe bis jetzt fast überall mitgelesen, nun mal ohne.

    --

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    #7455493  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    Nochmal zu Soft Chalk, das mich derzeit in seinen Bann gezogen hat. Mir gefällt sehr, wie sie die Musik, die Melodien, die sie spielt, die Tempi, die Intonationen usw. nutzt, um sich auszudrücken. Sie setzt nicht eine Stimmung, die dann das ganze Lied durchgehalten wird (wie es im Pop meist üblich ist), sondern sie varriiert die Stimmungen, verändert sie, oft von einem Augenblick zum anderen. Dabei spielt sie nicht Variationen eines Themas, sie wechselt sogar die Themen selbst.

    Mir kommt das so vor wie an einem Tag, an dem sich Sonne und Wolken ständig abwechseln und das Zimmer, in dem man ist, mal hell und freundlich scheint, dann wieder düster und kalt. Faszinierend. Ich kann mich nicht erinnern, das so in der Popmusik bisher gehört zu haben.

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    #7455495  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    UDWIst mir hier bisher nicht aufgefallen. otis schrieb einmal, dass er es bedauert, dass „Have One On Me“ nicht analog aufgenommen wurde.

    Mittlerweile glaube ich zu wissen, dass es sogar analog aufgenommen wurde, aber dann nicht so perfekt, wie ich es mir vorstelle. Woran es dann liegt, weiß ich nicht. Dem Klangeindruck haftet für mich etwas leicht Steriles an, dabei bleibe ich.

    --

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    #7455497  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    otisMittlerweile glaube ich zu wissen, dass es sogar analog aufgenommen wurde, aber dann nicht so perfekt, wie ich es mir vorstelle.

    Gibt es dafür eine Quelle? Seitdem Du angefangen hast, darüber zu spekulieren, frage ich mich das auch.

    Wie man hier nachlesen kann, war Ys ein komplett analog aufgenommenes Album:
    http://www.arthurmag.com/2006/12/23/nearer-the-heart-of-things-erik-davis-on-joanna-newsom-from-arthur-no-25winter-02006/

    Ich zitiere mal aus dem Artikel, um zu vergegenwärtigen, was das für ein unglaublicher Aufwand war:

    Another bone of contention was Newsom’s insistence on recording the orchestra to analog tape, something that has probably not been done in LA since the Rodney King riots. Newsom always wanted an all-analog project, and rehearsed the familiar arguments with Parks: analog recordings capture more information than digital [das ist natürlich Schwachsinn, nur um das klarzustellen!], and are richer and warmer-sounding to boot. Parks agreed with her, but also pointed out that analog was a pain in the ass. Newsom kept on it, though, and eventually got her way. “It was definitely difficult but a lot of the difficulties weren’t things I, um, had to personally deal with.” […]

    Newsom recorded her own performance for Ys with Steve Albini, who has recorded thousands of musicians and works strictly with analog. […] Albini and Newsom met at LA’s slick Village Recording Studios, where Todd Rundgren was recording Meatloaf in the studio next door. Still, Albini had to go through five tape machines before getting one to work, and that one he had to fix himself. “It was a really embarrassing scenario,” says Albini. “Its not like we were in some cheap-shit chop shop. I’ve made records in people’s living rooms that went better from a technical standpoint.” Once he cobbled together a studio, Albini then faced the challenge of recording the harp. “It’s a quiet instrument. It doesn’t excite the room much, so you have to work close to it, but because it’s physically large you can’t just stick a mic up close to it.” Albini wound up placing four small Crown GLM mics, which are about the size of a kitchen match, along the instrument’s resonating belly. A nearby mic picked up the stereo image of Newsom playing, and a distant mic picked up the reverberant sound of the room. “It was fun,” says Albini, who enjoyed working with Newsom, a woman he describes simply as “bad ass.”

    The album was mixed by another analog enthusiast, the guitarist and producer Jim O’Rourke. The mixdown took place at New York’s Sear Sound, a legendary shrine to analog recording run by Walter Sear, a Joe Meeks-like figure who once sold synths with Robert Moog. This is what Newsom told O’Rourke she wanted: “I want the vocal and harp performances to feel central and grounded and close and intimate and still, as though they are taking place in a small space very close to the listener. I want the orchestra to feel hallucinatory and constantly shifting in space and I want it to be mixed in a way that relates to the story being told and the lyrics and the mood very closely.” After slaving two 24-track machines together to accommodate all the tracks, O’Rourke did a rough mix by instinct before returning for detail work.

    So es gab also zwei recording sessions, eine bei Albini für Joanna und eine für das Orchester, dann wurde das Album von O’Rourke gemixt und in den Abbey Road Studios gemastert (steht im Booklet).

    Die Musik für das neue Album wurde in nicht weniger als sieben unterschiedlichen Studios von fünf unterschiedlichen Toningenieuren aufgenommen und von zwei unterschiedlichen Leuten gemixt (sechs Lieder von O’Rourke und der Rest von Noah Georgeson) und dann wiederum in den Abbey Road Studios gemastert. Wenn das komplett analog geschah, dann war das ein riesiger Aufwand in so vielen verschiedenen Studios mit Tapes zu hantieren und das Zeug durch die halbe Welt zu schicken (Ostküste, Westküste, England, Japan). Andererseits würde es ja auch keinen Sinn machen, einen Teil analog und einen Teil digital aufzunehmen, oder?

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7455499  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    And in lighter news – People hugging the new Joanna Newsom album:
    http://huggingthenewjoannanewsomalbum.tumblr.com/

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7455501  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Das neue Album von Joanna “Handsome” ist viel zu lang, ein zähes Monument der Ziellosigkeit und der Unentschlossenheit. Und obwohl Josef Winkler im aktuellen musikexpress von “Liebenswürde” schreibt (man kann’s auch “nett” nennen), erinnert Newsoms Triptychon eher an wogende Belanglosigkeiten, deren musikalischer Schaum nicht nur nicht der Rede Wert, sondern auch kaum auseinanderzuhalten ist. Wenn mir nach Tori Amos oder Kate Bush zumute ist, dann höre ich Tori Amos oder Kate Bush und keinen lauwarmen Aufguss. Bin schon sehr gespannt wie das Rolling Stone Magazin, das auf dem Cover seiner neuesten Ausgabe von dieser Alice im Wunderland und ihrer zweistündigen Kitschnarkose schwärmt, diesen Betörungszustand erklären wird und weshalb gerade eine plappernde Badeente die Zukunft des Pop sein soll.

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    #7455503  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,873

    Ach was. Pointierte Nonsense-Kritik, blog-styled. Geschlosseneres, trotz einer Vielzahl von Tonfarben schlüssiger Zusammengesetztes als die erste LP des „Triptychons“ habe ich in den letzten Jahren nur selten gehört, das hat weder etwas von Tori Amos‘ banaler Seelenschau noch Kate Bushs verkünstelter Exaltiertheit. Je öfter ich das Album höre, desto aus sich heraus gereifter und zwingender erscheinen mir auch noch die verwinkeltsten Tunes, die gerade durch den Gesang eh schon eine eigene Natürlichkeit behalten. Die Strukturen, Arrangements, die Produktion haben doch stets etwas Klares und im Klang Eindeutiges, eigentlich an sich schon keine Bezugsfläche für etwaige Elfen- und Esoterikklischees. Shapes & shades jedenfalls, die mich momentan stark in Aspruch nehmen.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #7455505  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Napoleon Dynamite Die Strukturen, Arrangements, die Produktion haben doch stets etwas Klares und im Klang Eindeutiges, eigentlich an sich schon keine Bezugsfläche für etwaige Elfen- und Esoterikklischees.

    Da sagst du was, das mag der intendierte Grund sein für diesen von mir oben „etwas steril“ genannten Klang. Er hat nichts Einschmeichelndes, die Saiten schwingen nicht sanft aus, der Klang ist da, das Sphärische fehlt. Guter Ansatz.

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    #7455507  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    tolomoquinkolomDas neue Album von Joanna “Handsome” ist viel zu lang, ein zähes Monument der Ziellosigkeit und der Unentschlossenheit. Und obwohl Josef Winkler im aktuellen musikexpress von “Liebenswürde” schreibt (man kann’s auch “nett” nennen), erinnert Newsoms Triptychon eher an wogende Belanglosigkeiten, deren musikalischer Schaum nicht nur nicht der Rede Wert, sondern auch kaum auseinanderzuhalten ist. Wenn mir nach Tori Amos oder Kate Bush zumute ist, dann höre ich Tori Amos oder Kate Bush und keinen lauwarmen Aufguss. Bin schon sehr gespannt wie das Rolling Stone Magazin, das auf dem Cover seiner neuesten Ausgabe von dieser Alice im Wunderland und ihrer zweistündigen Kitschnarkose schwärmt, diesen Betörungszustand erklären wird und weshalb gerade eine plappernde Badeente die Zukunft des Pop sein soll.

    Oh, das sehe ich aber ganz anders, denn wie Napo schon schrieb:

    Napoleon DynamiteDie Strukturen, Arrangements, die Produktion haben doch stets etwas Klares und im Klang Eindeutiges, eigentlich an sich schon keine Bezugsfläche für etwaige Elfen- und Esoterikklischees. Shapes & shades jedenfalls, die mich momentan stark in Aspruch nehmen.

    Das Album enthält nichts Kitschiges. Gar nichts. Es ist auch kein Aufguss von Kate Bush oder Tori Amos (bäh!), erinnert höchstens in manchen Momenten an sie, ebenso wie an Joni Mitchell.

    Was ich ein wenig nachvollziehen kann, ist der Vorwurf der Gleichförmigkeit. Aber was Du, tolo, als austauschbar empfindest, wirkt auf mich hypnotisch und träumerisch. Irgendwie kann ich in der Musik ganz versinken. Daher empfinde ich es auch nicht als zu lang trotz seiner epischen Länge. :-)

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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