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redbeansandrice … Generell findet sich in den production credits von Jean-Philippe Allard viel vom besten Jazz der 90er
ich habe gestern, nachdem ich THE WORLD IS FALLING DOWN gehört habe, noch ein interview mit allard gelesen, dessen lauf in den 90ern ja auch mit diesem album anfing. darin erklärt sich auch die merkwürdige besetzung (dodgion plus mclean, aber nur mclean spielt die soli; carter plus haden, aber carter nur als arrangeur; wieso taucht da plörtlich alain jean-marie auf?):
In the late eighties, I ran Polygram in France. Because of CDs, it was a good time for jazz, and we started to do some production in France. One of my favorite artists, ever, was Abbey Lincoln. We’d had no news of her since Talking to the Sun (1984), her Enja album. My colleague, Daniel Richard, and I shared the same love for what she did. So I decided to call her, despite a lot of people telling me that she was a “difficult person.” They in fact warned me.
…..I phone her, and we got along right away. She always talked about this first call. We started to speak about what she wanted to do, what she had in mind. We talked about concepts and musicians. I said, “With whom would you like to work, if you could choose anybody?”
…..She said, “Alain Jean-Marie,” a French pianist.
…..I was very surprised and said, “Okay, great. I love Alain Jean-Marie. What about Charlie Haden?” They’d never worked together. I don’t think they really knew each other.
…..“Yeah, okay,” she said. “What about Billy Higgins?” Theh she talked about the songs, her new songs.
…..I’d found a song of Charlie Haden’s called “First Song.” I thought it would be great for her to write lyrics for it. She loved the song and wrote lyrics right away. When we thought we were ready, we booked a studio in New York. It was my first time to go to New York, and in a short time I was walking into the studio with an artist. It was a very difficult session, but Abbey and I always got along very well; so that part was easy. She was always creating, writing new songs.
…..Why was the recording not easy?
…..First reason, Jackie McLean didn’t show up. The week before the sessions, he said he was booked, couldn’t make it, and would have to record his parts later. I knew he really wanted to record. So we got Jerry Dodgion to do the alto parts which were, later, replaced by Jackie’s. It’s hard to handle that sort of situation. You can’t postpone the recording. Everything was planned. I came from France. It was complicated.
…..Then, the second reason was Abbey got really sick in the middle of the session – some kind of flu or something. She had a high fever. She was very weak and couldn’t sing. She was totally devastated by that. I remember her crying. We had to make the session work without her; then, when she could walk, we finished.
…..Also, she wanted Ron Carter to write the arrangements. I thought that was a little strange. He could do the job, obviously, but he’s more known as a bass player than an arranger. Plus, we already had Charlie. To have Charlie and Ron Carter in the same room was not great. We had some conflicts – some personality clashes – and had to handle that. For all those reasons, it wasn’t easy, but at the end everything was cool. Jacke came and did his parts. Abbey recovered, and everybody was really happy. I learned a lot from that session.
zu lincolns dritter oder vierter karriere in den 90ern muss man natürlich auch noch erwähnen, dass sie 1990 in MO‘ BETTER BLUES mitspielte. ihre version der zusammenarbeit mit allard steht bei ted panken. finde ich alles sehr anrührend.
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Werbungdas Interview mit Allard ist nicht online, oder, sonst haettest du es verlinkt? Ist gut, dass er Daniel Richard erwaehnt, den hatte ich gestern vergessen und der verdient wahrscheinlich auch einen Teil vom Ruhm, bei manchen der Gitanes Produktionen taucht auch nur er auf…
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.oh, sorry, vergessen, den link einzufügen.
geht nicht mehr lang weiter, nur noch ein bisschen über den toningenieur jay newland. mit allard/richard gibt es bestimmt noch mehr interviews, vielleicht auf französisch, dann kann gypsy weiterhelfen. wie hing das überhaupt zusammen, polygram, verve, gitanes?
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mir fallen natuerlich die ganze Zeit noch Sachen ein, die ich gestern vergessen hatte, gerade Zeug, das ich damals noch nicht kannte… das Comeback von Sonny Simmons etwa… oder Orgeljazz: John Patton hat nochmal drei fantastische Alben aufgenommen (Blue Planet Man, This One’s For JA, Minor Swing), der meistaufgenommene Organist der 90er duerfte Joey DeFrancesco gewesen sein… ich kenn nicht viel, mag nicht alles was ich kenn, aber Goodfellas, eine Orgeltriosicht auf die italoamerikanische Tradition ist ganz gross…
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.Zu den Labeln kann ich leider auch nichts sagen, hab ich nie recherchiert und bin nie über Informationen gestolpert. Ob es Interviews in Frz. gibt müsste ich mal gucken …
Was die Orgel angeht, eins der Patton-Alben hab ich oben in der Liste – das mit Zorn, „Minor Swing“. Und Quartett mit Zorn: da ist mir das Sonny Clark Memorial Quartet durchgerutscht, das gehört auch zu meinen Neunziger-Klassikern, war soweit ich ich mich erinnere die allererste Begegnung mit Zorn – und lief definitiv schon so 1996 oder 1997 bei mir.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbahab das 89er Behrendt Jazzbuch nicht zur Hand, aber ich bild mir ein, Sonny Clark Memorial Quartet waer da schon dringestanden ;) Ist jedenfalls tatsaechlich aus den 80ern
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.Ah, okay – passt! Aufgenommen sogar schon 1985. Hatte mich vorhin auch sehr gewundert. Aber die Frage nach Zorn muss ich deshalb trotzdem anders beantworten, denn das war die erste Begegnung
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klar! Ich denk, was ich in den 90ern von Zorn kannte, neben meiner CD, war Kristallnacht, da hatt ich was im Radio gehoert, und Naked City, aus der Stadtbuecherei (glaub ich)
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.Das Gainsbourg-Album war dann übrigens auch eins meiner ersten von Tzadik, dazu erinnere ich mich noch an Ribots „Yo! I Killed Your God“. Und dann „Diaspora Soul“ von Steven Bernstein. Aber die beiden sind ja von 1999 und ich hörte sie wohl erst so 2001 oder 2002 (die Ribot zog ich aus der Aktionskiste, in der die herabgeschriebenen Titel landeten, die nicht mehr im Angebot sein würden – das dauerte natürlich jeweils eine Weile).
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für tzadik musste sugiyama erst bei DIW aufhören (oder lief das noch eine zeitlang parallel?). gainsbourg war 1997, burt bacharach (habe ich fast noch öfter gehört) auch. great jewish music.
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soulpope
vorgarten
h8g7f6Ich habe eben mal nachgesehen und festgestellt, wie viel Jazz ich doch auch in den 90-ern in die Sammlung genommen habe.
danke, das ist echt viel. und was davon ist übrig geblieben, hörst du heute noch?
h8g7f6 Blue Brass Connection Cool Affairs 1992 Blythe, Arthur Hipmotism 1991 Pullen, Don Ode To Life 1993
die mag ich auch sehr & hab ich bisher vergessen. lustig auch, dass offenbar alle ein anderes david-murray-album gehört haben.
Da gab uns David Murray ja auch genügend Wahlmöglichkeiten ….
Verkauft habe ich nichts davon, hören tu ich derzeit viel zu wenig, aber es ist nichts dabei, dass ich gar nicht mehr hören wollte.
Was mich überrascht: Null Reaktion auf Peter Herborn. Aber vermutlich überschätze ich dessen Bedeutung.
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h8g7f6
soulpope
vorgarten
h8g7f6Ich habe eben mal nachgesehen und festgestellt, wie viel Jazz ich doch auch in den 90-ern in die Sammlung genommen habe.
danke, das ist echt viel. und was davon ist übrig geblieben, hörst du heute noch?
h8g7f6 Blue Brass Connection Cool Affairs 1992 Blythe, Arthur Hipmotism 1991 Pullen, Don Ode To Life 1993
die mag ich auch sehr & hab ich bisher vergessen. lustig auch, dass offenbar alle ein anderes david-murray-album gehört haben.
Da gab uns David Murray ja auch genügend Wahlmöglichkeiten ….
Verkauft habe ich nichts davon, hören tu ich derzeit viel zu wenig, aber es ist nichts dabei, dass ich gar nicht mehr hören wollte.
Was mich überrascht: Null Reaktion auf Peter Herborn. Aber vermutlich überschätze ich dessen Bedeutung.nene, der war schon wichtig damals, der deutsche Maria Schneider? oder Django Bates? hab ich damals irgendwie nie einrichten koennen, da mal genauer nachzuhoeren, aber der gehoert definitiv auf die Erinnerungsliste… (es gab da noch einen zweiten, Klaus irgendwas, der mir gerade nicht einfallen will)
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.ich habe die beiden LARGE-alben damals auch gehört, zunächst, weil da die ganzen m-base-leute dabei waren, aber dann doch auch wegen der arrangements. und ich glaub, ich hab die auch mal live gesehen. wollte ich auch immer mal vertiefen.
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vorgarten
gypsy-tail-windDas Gainsbourg-Album war dann übrigens auch eins meiner ersten von Tzadik, dazu erinnere ich mich noch an Ribots „Yo! I Killed Your God“. Und dann „Diaspora Soul“ von Steven Bernstein. Aber die beiden sind ja von 1999 und ich hörte sie wohl erst so 2001 oder 2002 (die Ribot zog ich aus der Aktionskiste, in der die herabgeschriebenen Titel landeten, die nicht mehr im Angebot sein würden – das dauerte natürlich jeweils eine Weile).
für tzadik musste sugiyama erst bei DIW aufhören (oder lief das noch eine zeitlang parallel?). gainsbourg war 1997, burt bacharach (habe ich fast noch öfter gehört) auch. great jewish music.
Die Chronologie ist mir auch nicht bekannt. Aber ich hab die Alben halt erst mit etwas Verzögerung gekauft ‐ und nur die, die herabgesetzt zu finden waren. Neu kosteten die wohl sowas wie 45 DM und das war dann mehr als die Hälfte meines Monatsbudgets. Ich war halt bis Januar 1999 Schüler, Werkstudent dann erst ab Herbst 2001, das gehört zur Erklärung für den zu weiten Teilen arbiträren Charakter dessen, was ich so bis 2001/2 an aktuellerer Musik gekauft habe. Der Fokus lag auf Blue Note, Thiele-Impulse, OJCCDs … Prestige, Riverside, Contemporary – die unterschiedlichen Charaktere der Label erschlossen sich mir auch erst mit der Zeit.
Herborn ist für mich nur ein Name – Verwechslungsgefahr mit Herbolzheimer, keinerlei Assoziationen. Da gabs hier halt andere Leute, denen ich aber aus denselben Gründen nicht folgte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
vorgarten
gypsy-tail-windDas Gainsbourg-Album war dann übrigens auch eins meiner ersten von Tzadik, dazu erinnere ich mich noch an Ribots „Yo! I Killed Your God“. Und dann „Diaspora Soul“ von Steven Bernstein. Aber die beiden sind ja von 1999 und ich hörte sie wohl erst so 2001 oder 2002 (die Ribot zog ich aus der Aktionskiste, in der die herabgeschriebenen Titel landeten, die nicht mehr im Angebot sein würden – das dauerte natürlich jeweils eine Weile).
für tzadik musste sugiyama erst bei DIW aufhören (oder lief das noch eine zeitlang parallel?). gainsbourg war 1997, burt bacharach (habe ich fast noch öfter gehört) auch. great jewish music.
Die Chronologie ist mir auch nicht bekannt. Aber ich hab die Alben halt erst mit etwas Verzögerung gekauft ‐ und nur die, die herabgesetzt zu finden waren. Neu kosteten die wohl sowas wie 45 DM und das war dann mehr als die Hälfte meines Monatsbudgets. Ich war halt bis Januar 1999 Schüler, Werkstudent dann erst ab Herbst 2001, das gehört zur Erklärung für den zu weiten Teilen arbiträren Charakter dessen, was ich so bis 2001/2 an aktuellerer Musik gekauft habe. Der Fokus lag auf Blue Note, Thiele-Impulse, OJCCDs … Prestige, Riverside, Contemporary – die unterschiedlichen Charaktere der Label erschlossen sich mir auch erst mit der Zeit.
verstehe ich gut. ich habe auch fast nie was gekauft, höchstens second hand und sofort wieder umgetauscht, wenn mir was nicht gefiel (vieles bedauere ich heute oder kaufe es nach). und vor allem viel ausgeliehen und gebrannt. du kennst ja meine vergleichsweise schmale physische sammlung.
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Schlagwörter: 90s, Jazz der Neunzigerjahre
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