Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Jazz: Fragen und Empfehlungen
-
AutorBeiträge
-
Kennt eigentlich schon jemand das hier:
Eddie Gomez – Futher Explorations (Doppel-CD im Trio mit Chick Corea und Paul Motian)
Hab ja herzlich wenig Lust, kriminelle Organisationen zu unterstützen, aber irgendwie sieht die eben doch toll aus! Und wenn Corea sich aufs Piano und straighahead Jazz beschränkt überzeugt er mich auch heute durchaus noch.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deStudio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
Warum „A Day In The Life“ der größte Triumph von Lennon/McCartney ist
Joni Mitchell im RS-Interview: Leben im Director’s Cut
Zum Heulen zumute: Die traurigsten Filme auf Netflix
WerbungIch bin mal so frei und hole Napos neugierig-machenden Post auf meine Nachfrage nach Darius Jones aus dem 2012-Thread hier rüber:
Napoleon Dynamite“Book of Mæ’bul“ mag ich bislang am Liebsten. Die bisherigen drei Alben aus der Man’ish Boy-Reihe (to be continued!) lohnen sich aber alle sehr, vielleicht sind die Releases auch ein bisschen Jones‘ konzeptionell kleineres, persönliches Pendant zu den „Coin Coin“-Kapiteln: „Man’ish Boy (A Raw & Beautiful Thing)“ reflektiert musikalisch seine Kindheit in Virginia, „Big Gurl“ das Coming-of-Age an der Universität in Richmond und das aktuelle Album ist… nun, sein take on his love life. Selbst wenn man um diese Untertöne nicht weiß, offenbaren sich schon rein in seinem Spiel jeweils ganz verschiedene Facetten, was nicht zuletzt natürlich auch an der sehr passenden Auswahl der Mitmusiker für die jeweiligen Aufnahmen liegt. Insbesondere am Piano Cooper-Moore, der ja leider viel zu selten im Studio ist (dafür gibt es aber von ihm auf AUM das Triptych Myth Trio mit Tom Abbs und Chad Taylor!).
Das Großartigste, woran Darius Jones aber partizipiert hat – ach was, die beste Jazz-Session der letzten zehn Jahre! – ist die East Side-LP aus William Hookers „Earth’s Orbit“ auf NoBusiness. Das sind jedenfalls alles Alben, die mich in den letzten drei Jahren so konstant und on constant repeat begleitet haben, wie sonst nur noch wenig Neues.
Nicht sonderlich, ich kenne die LPs aber auch nicht so gut. Lohnt sich da etwas? Für mich sind die wie im Schlaf ineinandergreifenden Arrangements top notch Rebennack-Stuff, die Produktion bewahrt den Stücken eine Frische und vor allem Dynamik, die ich bei Dr. John schon lange nicht mehr gehört habe. Aber stimmt, die Songs sind in der zweiten Hälfte etwas schwächer. Trübt den Gesamteindruck allerdings nur geringfügig. Wären alle Cuts auf dem Level des Titelstücks, müsste die Besternung wohl noch höher ausfallen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWürdet ihr den Jazz als „Black American music“ bezeichnen? Ist Jazz primär eine schwarze Musik?
--
alexischickeWürdet ihr den Jazz als „Black American music“ bezeichnen? Ist Jazz primär eine schwarze Musik?
Zu Frage 1:
Schwierig. Ich höre ziemlich viel „Jazz“ von „Afroamerikanern“, denn ich mag bestimmte Richtungen einfach sehr gern, aber es ist bei mir nicht abhängig von der Hautfarbe, weswegen ich diesen Begriff schwierig finde, aber es ist auch nicht so, dass ich ihn komplett ablehne. Das sollen Musiker lieber selber entscheiden – da geht’s ja teilweise schon mit Kategorien los, die der Musik überhaupt nicht gerecht werden. Darüber könnte man sicherlich viel diskutieren, aber irgendwie muss man eine passende Position für sich selber finden. Ich schätze z.B. auch Leute wie Pee Wee Russell, Nat Pierce, Barney Kessel, Herb Ellis, Louis Bellson oder Jackie McLean sehr, weswegen ich mit dem Begriff stets hadere. Beim Blues oder Soul sieht es für mich ganz ähnlich aus. Dass es ein italienisches Jazzlabel namens „Black Saint“ gibt, finde ich allerdings ganz interessant. Die politische Komponente sollte man nicht unterschätzen…
Zu Frage 2:
Schwarze Musik? Nein, das wäre zu pauschal. Blues schon eher, Swing und Boogie Woogie auch.
http://en.wikipedia.org/wiki/African-American_music
http://de.wikipedia.org/wiki/Afroamerikanische_Musik--
Swing? Bestimmt nicht… Benny Goodman, Glenn Miller – weisser geht kaum. Nicht dass das der ganze Swing wäre, aber Swing hat nicht nur eine Farbe.
Und die politische Komponente sollte man umgekehrt auch nicht überschätzen. Es gab und gibt unter Jazzmusikern viele Normalos, Kleinbürger, Angepasste… wie unter anderen Berufsgattungen (es betrachten sich auch längst nicht alle Jazzmusiker als Künstler).
Und McLean ist meines Wissens scharz. In dieser pervertierten Ordnung reicht ja ein My aus… wer nicht 200% weiss ist, ist schwarz.
Meine Antwort auf beide Fragen: ja und nein.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaalexischickeWürdet ihr den Jazz als „Black American music“ bezeichnen?
Nein, vornehmlich weil mir „music“ zu unspezifisch ist. So kann man Jazz nicht von Blues, Soul und Funk abgrenzen.
Ist Jazz primär eine schwarze Musik?
Kann man so sagen, allerdings mit der wichtigen Einschränkung, dass der interkulturelle Austausch im Jazz von Anfang eine wichtige Rolle spielt und nie auf die Afro-Amerikaner beschränkt bleibt. Jazz besitzt eben wie jede Musik auch eine universelle Komponente und die wird im Lauf der Jahrzehnte zunehmend wichtiger. Was den Ursprung angeht, stimmt die Aussage aber ganz sicher. Dennoch: Interessant am Jazz ist ja eigentlich das Grenzenüberschreitende.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.gypsy tail windSwing? Bestimmt nicht… Benny Goodman, Glenn Miller – weisser geht kaum. Nicht dass das der ganze Swing wäre, aber Swing hat nicht nur eine Farbe.
Ich dachte bei Swing mehr an Kansas City jazz und besonders die Anfänge, sorry. Auch beim Blues…
--
nail75Dennoch: Interessant am Jazz ist ja eigentlich das Grenzenüberschreitende.
Ja genau. Und da gab’s von Anbeginn… Jelly Roll mit dem „spanish tinge“, Märsche, Opern-Melodien – alles steckte von Anfang an schon drin, schon in New Orleans, als der Jazz überhaupt erst entstand. Das soll natürlich nicht in einem Revisionismus münden, der den essentiell schwarzen Charakter des Jazz in Abrede stellen soll – aber die Musik ist vielschichtiger, als einfache Phrasen gerne glaube machen wollen.
THELONICAIch dachte da mehr an Kansas City jazz und die Anfänge, sorry. Auch beim Blues…
Hm, Kansas ist natürlich eine eigene Sache… aber für die Anfänge stimmt das ja eben nicht so sehr.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Und McLean ist meines Wissens schwarz.Da wurde ich wohl missverstanden, McLean ist mir zufällig in die Aufzählung mit reingerutscht. Es ging mir nur (mehr) darum, dass für mich die Hautfarbe nicht entscheidend ist. McLean ist natürlich Afroamerikaner.
--
THELONICADa wurde ich wohl missverstanden, McLean ist mir zufällig in die Aufzählung mit reingerutscht. Es ging mir nur (mehr) darum, dass für mich die Hautfarbe nicht entscheidend ist. McLean ist natürlich Afroamerikaner.
Ach, sorry! Hatte mich ja auch schon gewundert.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windJa genau. Und da gab’s von Anbeginn… Jelly Roll mit dem „spanish tinge“, Märsche, Opern-Melodien – alles steckte von Anfang an schon drin, schon in New Orleans, als der Jazz überhaupt erst entstand. Das soll natürlich nicht in einem Revisionismus münden, der den essentiell schwarzen Charakter des Jazz in Abrede stellen soll – aber die Musik ist vielschichtiger, als einfache Phrasen gerne glaube machen wollen.
Ja, genau. :bier:
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Der Jazz ist ein Mix aus verschiedenen Einflüssen aus afrikanischer Musik, kreolischer Musik, europäischer Klassik und dem Blues.
Die Wurzel der Musik liegen natürlich im Blues und sind schwarz ohne den Blues kann der Jazz nicht funktionieren.
Die erste Jazzaufnahme war weiß, musikalisch sicherlich nichts besonderes.
Der Jazz lässt Mauern einreißen und ist eine übergreifende Musik.Daher halte ich von dieser Schubladisiererei wenig.
--
gypsy tail windMeine Bestellung:
Rob Brown Trio – Sounds
Charles Rumback Quartet – Two Kinds of Art Thieves
Roswell Rudd/Mark Dresser – Airwalkers
Whit Dickey – Sacred Ground
Michael Blake Trio – Right before your very ears
Gerry Hemingway – The Whimbler
Whit Dickey – In a HeartbeatZu meiner Schande besitze ich bisher erst zwei Clean Feed CD, „Live at the Bop Shop“ von der NU Band und Marty Ehrlichs „Things Have Got to Change“.
Heute kam meine zweite Bestellung:
Paal Nilssen-Love – Townorchestrahouse
Russ Lossing / Mat Maneri / Mark Dresser – Metal Rat
Dennis González’s Spirit Meridian – Idle Wild
Dennis González Boston Project – No Photographs Available
Charles Gayle Trio – Consider the Lillies…
Charles Gayle / Sirone / Gerald Cleaver – Shout!Netterweise schliessen auch alle drei Magnetverpackungen diesmal (Lillies, Photographs und Metal Rat).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Charles Gayle / Sirone / Gerald Cleaver – Shout!platz 11 meiner ewigen jazz-bestenliste, wie ich gerade gesehen habe.
zurecht, natürlich. nach dem letzten stück braucht man eine kur. oder es ist die kur, je nachdem.--
ich versuch schon seit Tagen, mir ein, zwei weitere John Zorn Alben zu kaufen, nachdem hier in den letzten Wochen At the Gates of Paradise, The Rain Horse und Mount Analogue (keine richtigen Jazzalben aber…) ziemlich unersetzlich geworden sind… jetzt such ich schon seit einigen Tagen, kann mich aber so gar nicht entscheiden – irgendwelche Vorschläge oder Einschätzungen? ich habe es mal ein bißchen eingegrenzt auf
Filmworks XIII: Invitation to a Suicide
Filmworks XXI: Belle de Nature/The New Rijksmuseum
Music for Children
Taboo & Exile
Alhambra Love Songs
In Search of the Miraculous
The Goddess — Music for the Ancient of Days
The Gnostic Preludesaber das ist eine unbeholfene Eingrenzung auf der Basis von Soundsamples (natürlich konnt ich nicht von allen seinen Alben samples hören…) …furchtbare Diskografie… (ps hab zur Orientierung (meiner) ein paar youtube links ergänzt, repräsentativ sind natürlich nicht alle für ihre Alben…)
--
. -
Schlagwörter: Empfehlungen, Fragen, Jazz-Empfehlungen
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.