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Jack deJohnette’s Directions – Cosmic Chickendas erste Album von einer von deJohnettes Working Bands, und – wie man leicht am Cover sieht – das ist noch nicht auf ECM sondern weiter auf Prestige/Fantasy… lief hier jetzt den morgen ueber via youtube einige Male, ist aber nicht so leicht zu fassen… Aufgenommen in San Francisco im Fantasy Studio, mit Keepnews als Koproduzent… entsprechend bleibt es, nun, eklektisch, deJohnette spielt weiterhin viele Instrumente (Klavier, Keyboard, Schlagzeug, Marimbaphon) aber Totalausfaelle gibt es bei den Tracks keine… die Band besteht neben deJohnette aus John Abercrombie (g), Alex Foster (as, ts) und Peter Warren (b) fuehlt sich durch die vielen overdubs von deJohnette aber oft groesser an… Foster ist ein guter Mann, sagte mir gar nichts, wenn man seine discogs credits liest, denkt man Studiohengst, stimmt wohl auch, aber hier traut er sich durchaus mal in Pharaoh Sanders Territorium wenn der Track es erfordert… Wie gesagt, eklektisch, es gibt rockige Tracks, auf denen Abercrombie teils ein bisschen uebertreibt, laengere Solopassagen von deJohnette, mal am Klavier, mal am Schlagzeug, mal an der Orgel… und jazzigere Tracks, die auch auf einem ECM Album nicht deplatziert waeren (Eiderdown zB), und am Ende sogar einen Stomp, der vorgibt, tief in die Jazzgeschichte zurueckzugehen und in einer Gruppenimprovisation endet. Bei so einem wilden Album, koennen einem gar nicht alle Momente gleich gut gefallen, aber ich glaub das waechst noch, wenn man es weiter hoert…
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Jack DeJohnette’s Special Edition – Inflation Bluesich musste zwischen diesen ganzen dubiosen Alben mal hoeren, wo die Reise hingeht + die hier konnt ich gerade in der Mittagspause erwerben, Kleinstadt heisst nicht viel Auswahl – und man kann ja nicht immer nur streamen … da hat sich aber jemand in den Jahren nach Cosmic Chicken die ganz grosse Stravinskyausgabe angehoert… mehr dann demnaechst, wenn wir soweit sind… vorher kommen ja noch die anderen Directions und New Directions Alben…
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.thelonicaBeim Lesen des Interviews wird schon klar, dass DeJohnette nicht in Schubladen passt. Mir gefällt die semi-chronologische Reihenfolge beim brillianten Interview. Da tauchen viele spannende Zusammenhänge auf.
das interview ist wirklich faszinierend, vielen dank für’s teilen, @redbeansandrice. bin noch gar nicht weit, aber wie er coltranes letzte band beschreibt, wie garrison und sanders und ali ihre rollen & spielweisen gefunden haben, überhaupt, wieviel bewunderung dejohnette über stilistisch ganz andersgeartete schlagzeuger formuliert (ali, milford graves, paul motian), leuchtet mir unmittelbar ein. ich habe dejohnette ja früher eher als einen angeber eingeschätzt, auf jeden fall als jemand mit großem ego, aber er weiß einfach, was er kann und ist sehr neugierig auf anderes.
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ich hatte nie so viel ueber deJohnette nachgedacht… aber je mehr ich les und hoer, desto beeindruckender find ich ihn… unglaublich vielseitig talentiert, und ja wirklich jemand, der fuer die ganze amerikanische Musik steht… in diesem Sinne, ein Corona-Benefit-Konzert fuers ganze Forum… Jack deJohnette packt die Melodica aus und spielt Like a Rolling Stone… und danach kommen noch Leute wie Steve Earle und Lucinda Williams und singen die anderen Tracks von Highway Sixty One Revisited… und wenn man ganz ehrlich ist: vielleicht ist Lucinda Williams auf Queen Jane Approximately ein bisschen ueberzeugender als Jack deJohnette auf seinem Track… aber die Geste…
Lucinda Williams, Steve Earle, John Medeski & Jack DeJohnette and others covered Bob Dylan‘s album Highway 61 Revisited as part of a livestream held yesterday on the 55th anniversary of the record’s release. The livestream was the first of the Bardavon Presents Albums Revisited series of complete album covers. The historic Bardavon Theater in Poughkeepsie, New York is home to the Hudson Valley Philharmonic orchestra.
Bardavon executive director Chris Silva hosted the livestream that began with John Medeski and Jack DeJohnette performing an instrumental arrangement of “Like a Rolling Stone.” The Weight Band covered “Tombstone Blues” followed by The Darwin Effect featuring Jimmy Vivino, Rich Pagano and John Sebastian taking on “It Takes a Lot to Laugh, It Takes a Train to Cry.” Guy Davis played “From A Buick 6” and Steve Earle was given “Ballad of a Thin Man.”
The livestream then presented a performance of “Queen Jane Approximately” by Lucinda Williams. The B-52’s vocalist Kate Pierson performed the title track “Highway 61 Revisited” while backed by The Restless Age. The trio of Happy Traum with Larry Campbell and Cindy Cashdollar covered “Just Like Tom Thumb’s Blues.” The closing track, “Desolation Row,” was covered by Mike + Ruthy of The Mammals. A bonus performance of the Highway 61 Revisited outtake “Can You Please Crawl Out Your Window” by Laura Stevenson brought the livestream to an end.
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.Das Dylan-Cover ist ganz ordentlich. Augustus Pablo spielte ja auch die Melodica und wurde ungefähr ab der selben Zeit an diesem Instrument auch aufgenommen Ende der 60er, DeJohnette vielleicht noch ein bißchen früher (müsste ich mal prüfen). Beim Interview fehlen mir noch die letzten 10 Seiten, lese ich dann später. Ich fand spannend, wie er sich das Schlagzeugspielen selber beigebracht hat.
Hier läuft noch „Peacemeal“ von Lee Konitz. Gefällt mir gut.
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redbeansandrice
Keith Jarrett / Jack DeJohnette – Ruta And Daitya
die feinen Unterschiede… wenn er sieht, wie ein Weltklassepianist wie Keith Jarrett sich mit seiner Blockfloete laecherlich macht, faellt es auch einem Jack deJohnette leichter, mal einfach nur Schlagzeug zu spielen und vielleicht ein bisschen Tabla… Jarrett spielt auf dem ALbum etwa in gleichen Teilen Keyboards, Klavier und Blockfloete… witzigerweise ist die Intensitaet auf den Blockfloetentracks am hoechsten, die Floete wird fast als Percussion eingesetzt – und dafuer ist sie dann doch eher aufdringlich… die Keyboard und Klaviertracks leben dagegen davon, dass durch den fehlenden Bass einfach schoen viel Luft ist… gerade die Klavierpassagen sind eher pastoral, die Keyboardpassagen haben auch rockigere Momente… da ist es leicht, zu behaupten, dass sie hier ihre Entwicklung von Miles zu ECM vorwegnehmen… das ist ja dieses Tape, das die beiden in ihrer Freizeit bei Miles aufgenommen haben, und dann spaeter an Eicher veraeusserten… viele schoene Momente, aber um sowas wie einen Sog oder Kohaerenz zu entwickeln, ist das Album ein bisschen zu heterogen… und das mit der Blockfloete haett ich eher gelassengerade nachgelesen, was jarrett da spielt, ist eine pakistanische flöte, anfang der 60er in schweden gekauft, ursprünglich wohl eine nasenflöte. finde keine bilder davon, aber sie kommt auf dem SPIRITS-album nochmal dominant zum einsatz.
ich höre das alles genauso wie du. im ecm-thread wusste ich noch nicht, dass jarrett die aufnahmen einfach an eicher vertickt hatte, da dachte ich noch: für sowas fahren die deutschen an die westküste:
vorgartenECM 1021 keith jarrett / jack dejohnette: ruta and daitya mit diesem schönen cover mit anleihen aus der naiven malerei und lustigen panflöten auf stücken mit titeln wie „sounds of peru“ stellen sich zwei hauptprotagonisten des labels (bis heute) erstmals vor. dafür reisen herr rapp und herr wieland und wahrscheinlich auch herr eicher ins sonnige kalifornien, und sammeln ein paar sound- und rhythmus-sketches der damals noch bei miles davis arbeitenden musiker zusammen. ich mag das album irgendwie, obwohl es weder hand noch fuß hat, vieles funktioniert so derartig offensichtlich nicht, dass man den beiden geradezu zurufen möchte: jetzt setzt euch endlich hinter die instrumente, die ihr gelernt habt und lasst das mal sein mit handtrommel und panflöte und freier improvisation. aber selbst, wenn man schon genug hat auf dem sonnenüberstrahlten spielplatz, überrascht einen der wahwah-gospelfunk von „you know you know“ am ende dann doch. vor dem geistige auge sieht man die ganze zeit papa miles still in der ecke sitzen und über seine viel zu braven kinder schmunzeln.
kann man vielleicht so stehen lassen, jedenfalls ist auch beim wiederhören „you know you know“ für mich der einzige starke track, aber im ganzen höre ich das auch gerne als den entspannten quatsch, der er ist.
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redbeansandrice
Jack DeJohnette – Sorcery
Was macht man als Kuenstler, wenn man zwei 14 minuetige Tracks hat? Ein sehr kurzes Album? Man nimmt nochmal zwei starke 5 minuetige Tracks auf? Auf Sorcercy, seinem Debut fuer Prestige von 1974 hat sich deJohnette fuer die zweitfaulste Loesung entschieden: vier belanglose drei minuetige Tracks, die keinem wehtun, weil sie ja nur drei Minuten haben…hier bin ich auch sehr bei dir, die beiden langen tracks sind toll (ich höre auch die martin luther king suite auf der b-seite noch etwas stärker als du), da geht auch das konzept des eklektischen gut auf, weil alle ein bisschen neu über instrumente und sounds nachdenken. den opener, „sorcery“, nehmen dejohnette, abercrombie und holland auf dem ersten gateway-album ja bald nochmal auf, aber maupins bassklarinette ist hier schon sehr toll… den rest kann ich wieder gut verschmerzen, das durcheinandersingen ist ja eher ein skandieren von politischen frusterfahrungen, sowas nehme ich grundsätzlich ernst. ansonsten wird ja hier durchaus schon an kollaborativen utopien gearbeitet, die keinen race-diskurs mehr anspielen mögen…
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Jack DeJohnette’s Directions – Untitledbei den Alben bis hier hab ich mich ja immer ueber die zu laxe Produktion beklagt… jetzt ist die Produktion da, deutsche Wertarbeit… so werden die Kanten geschliffen und die bekloppteren Ideen ausgebremst… aber kann das funktionieren? Fragt man sich, gerade wenn man eine vage Vorstellung von deJohnette zu diesem Zeitpunkt in seiner Karriere hat und die ueblichen Vorurteile ueber ECM… Man kann ein bisschen streiten, was jetzt deJohnettes ECM Debut ist, formal wohl das Album mit Jarrett, aber das war vorher, dann gibt es Gateway, das kollaborative Trio mit Abercrombie und Holland… oder halt das hier, zum ersten Mal mit eigener Band auf ECM und nur einem einzigen Namen auf dem Cover…
Das Cover von Cosmic Chicken hat deJohnette noch nach seinen Vorstellungen gestalten koennen (steht im Interview). Hier hat er wahrscheinlich einfach aus Manfreds Covervorschlaegen den Obszoensten ausgewaehlt… und dann hat Manfred seinen Vorschlag fuer den Albumtitel durch Untitled ersetzt… so stell ich es mir jedenfalls vor. In der Besetzung gab es im Vergleich zu Cosmic Chicken zwei Wechsel, einen neuen Bassisten, Mike Richmond, und einen professionellen Pianisten und Keyboarder, Warren Bernhardt (credits damals: Richie Havens, Tim Hardin, Gerry Mulligan, Don McLean, Astrud Gilberto, T-Bone Walker und seitdem viele weitere). DeJohnette spielt folglich nur noch Schlagzeug (und Saxophon, klar). Eine andere Entscheidung, die gefallen zu sein scheint: DeJohnette und Abercrombie sind keine Rocker. Abercrombie spielt immer noch ein bisschen Funk und auf Pansori Visions imitiert er eine Sitar, aber die ganz grossen Jimi Hendrix Momente bleiben im Proberaum, weswegen das Klangbild deutlich ausgewogener ist…
Cleane E-Gitarre, nachdenkliches Saxophon, lyrisches Klavier… ganz schwer zu sagen, wie viel Eicher ihnen hier reingeredet hat… auf dem Track, der ironischerweise „The Vikings are Coming“ heisst, fuehlt man sich spuerbar an Jan Garbarek erinnert – aber das mag schlicht Zeitgeist sein. Im grossen und ganzen ist das jedenfalls ein ausgewogenes und wunderschoenes Album, das wirklich abwechslungsreich genug ist… es ist wohl einfach sehr gut produziert, die Tracks sind alle total verschieden, aber so, dass man noch immer erkennt, dass es die gleiche Band auf dem gleichen Album ist… manches klingt wie Proto-Smooth Jazz (Morning Star), anderes wie Jan Garbarek, aber dazwischen ist Raum fuer Funk und vieles mehr… und wenn man gegen Ende der vorletzten Tracks denkt, dass einem eventuell die Ecken und Kanten fehlen, kommt der Malibu Reggae, ein Track der nur ganz haarscharf an Manfreds kritischem Ohr vorbeigekommen sein kann… Produktionsentscheidung, das ans Ende zu setzen, damit der geneigte Hoerer einfach nach 43 geschmackvollen Minuten aussteigen kann… ? (ich find den Track super) Im Ganzen wohl knappe **** mit Luft nach oben
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.@vorgarten, apropos nochmal aufgenommene Stuecke: hab das noch nicht verfolgt aber Bwaata von Compost gibt es auch nochmal auf Joe Hendersons Multiple (und Inflation Blues nochmal auf Inflation Blues – hab ich vorhin gehoert aber noch nicht verglichen)
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.Bin neugierig auf „Sorcery“ geworden. Sehr ungewöhnliches Album, besonders produziert, sperrig und hat doch im Detail viele schöne Momente. Ich höre es noch etwas anders, frage mich zudem, ob es etwas überproduziert sein könnte (oder ist es genau richtig so). Da gibt’s einige Momente die an das Art Ensemble of Chicago erinnern, ok Psychedelic Rock auch, aber es bleibt ja nicht irgendwo stehen. „The Rock Thing“ z.B. ist vielleicht so ein Ding für Leute die „Fun House“ von The Stooges mögen. Dave Holland ist hier überall großartig. Und die King Suite hat auch Momente, die an Robert Wyatt erinnern, oder das Art Ensemble (bzw. Bowie’s Brass Fantasy). Der Anfang der „Reverend King Suite“ klingt noch arrangiert, aber da sind mehrere sehr schöne Übergänge drin.
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Danke, das sind interessante Gedanken! An die Parallelen mit Wyatt in diesen Jahren um 1970 hatt ich auch schon gedacht, vieles ist formal, aber… Schlagzeuger, die auch Keyboard spielen , ueberraschend soulig singen, und gerne ihre Spielzeuginstrumente auspacken (bzw, bei Wyatt war das natuerlich ein Wechsel, als das mit dem Schlagzeug nicht mehr ging), Lyrics in denen ueberraschend deutliche politische Statements und dusselige Wortwitze beide ihren Platz haben… Musik, die oft sehr zart ist, aber auch Raum fuer echte Rock Momente und (vielleicht ueberraschender) echte Free Jazz Momente hat… mit Dave Holland und (ich denke) Lydia deJohnette, hatte Jack deJohnette ja auch immer zwei Leute aus dem London der Sechziger um sich… und ja, AEC, deJohnette kommt ja aus der Szene… und ab dem uebernaechsten Album auf meiner Liste kommen ja auch die Alben, auf denen Lester Bowie dann Alex Foster ersetzt (New Directions).
Sorcery ueberproduziert: Ich glaub ich weiss, was du meinst. Es waere wahrscheinlich ein leichtes gewesen, mit der vollen Band nochmal zweimal 5 Minuten im Stil des ersten Tracks aufzunehmen, und dann haette ich nichts zu meckern… Stattdessen hat man sich zweimal fuer die Kombination eines scheinbar leichtgewichtigen Tracks (The Right Time, Four Levels of Joy) und eines rockigen Tracks (Rock Thing, Epilog) entschieden, auf seine Art vielleicht ein zu ambitioniertes Konzept… und was ich bei meiner Lektuere im Internet schon auch gesehen hab: Fast alle dieser vier Tracks haben ihre Freunde, ich mag ja Epilog (hab ich anderswo als das absolute highlight beschrieben gesehen), vorgarten findet The Right Time gut, ueber Rock Thing liest man an verschiedenen Stellen Gutes und selbst Four Levels of Joy hat seine Freunde (ich find den Track auch fuer sich genommen ganz huebsch, ich komm nur mit dem hin und her nicht klar)
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Jack DeJohnette’s Directions – New RagsMit New Rags, dem dritten und letzten Directions Album sind wir jetzt tief in dem Teil von ECM-Land, in dem es kein Laecheln gibt… Besetzung ist quasi die gleiche wie auf Untitled, nur Klavier spielt der Meister jetzt wieder selbst… ECM-Land… um es deutlich zu sagen: Mit New Age hat das hier nichts zu tun, das ist einfach sehr ernster, etwas karger, unterkuehlter, hochprofessionell gespielter moderner Jazz… das Album beginnt eher langsam mit einem langen Stueck, in dem sich ruhige und unruhige Improvisationen abwechseln, gefolgt von deJohnettes Ballade fuer seine Frau, Lydia, im Trio mit Klavier, Altsaxophon und Bass. Wunderschoen, aber die Soloversion auf Time & Space fand ich besser. Danach gewinnt das Album ein bisschen an Fahrt und teilweise Konturen, auf Flys hat man zum Beispiele tolle verzahnte Interaktion von Bass und Schlagzeug… New Rags, der erste Track von Seite zwei macht aehnlich weiter, wechselt dann aber ein paar Mal die Richtung und muendet in einem Calypso, der vage an Albert Ayler erinnert… bin mir bei allen drei Alben unsicher, ob Alex Foster mich nervt, oder ob er genau der richtige Saxophonist fuer diese Band ist… ist jedenfalls schon beeindruckend, wie er umschalten kann, von kargen Linien, die ein Mark Turner Gedaechtnisseminar um Jahrzehnte vorwegnehmen, zu Esoterik, zu hymnischem Spiel, das auch bei Abdullah Ibrahim oder so nicht fehl am Platz gewesen waere (sein naechster Job war dann auch tatsaechlich bei McCoy Tyner, einer faulen discogs Recherche nach zu urteilen jedenfalls). Auf dem letzten Track bleibt die Intensitaet dann fast durchgaengig hoch, Foster kann das, bei Abercrombie bin ich mir nicht so sicher, da gefallen mir die stillen Momente besser. Ueberhaupt kein schlechtes Album, aber wenn ich morgen nochmal ein Directions Album hoeren muesste, waere es wohl eher Untitled.
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.redbeansandriceapropos nochmal aufgenommene Stuecke: hab das noch nicht verfolgt aber Bwaata von Compost gibt es auch nochmal auf Joe Hendersons Multiple (und Inflation Blues nochmal auf Inflation Blues – hab ich vorhin gehoert aber noch nicht verglichen)
ah, daher kam mir „bwaata“ so bekannt vor. die henderson-version (mit holand & dejohnette) ist natürlich ein traum.
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redbeansandrice
The Richard Davis Trio Featuring Joe Beck & Jack DeJohnette – Song For Wounded KneeDas Album lief hier jetzt den Nachmittag ueber und es ist wirklich fantastisch, kammermusikalisch, introspektiv, trotzdem abwechslungsreich… dadurch, dass vorne (Becks Gitarre) nicht zu viel passiert, kann man sich wunderbar auf die Interaktion hinten (b/dr) konzentrieren… das ist jetzt wirklich mal eins der allerbesten Alben, die nie auf CD herauskamen, das Album, das Gabor Szabo vielleicht irgendwann haette machen koennen, aber nie gemacht hat.
interessant, wie du das hörst. ich komme so gar nicht hinein, höre viel unfokussiertes mäandern, vor allem von beck. aber richard davis erzeugt bei mir generell manchmal weißes rauschen. und warum der „song for wounded knee“ nicht als „blue monk“ bezeichnet wird, was er ja überdeutlich ist, leuchtet mir auch nicht ein.
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„Song For Wounded Knee“ funktioniert vielleicht besser, wenn versucht wird es wie einen Soundtrack oder Folk Album zu hören. Komisch formuliert, denn es ist ja „improvisierte“ Musik (und auch Avantgarde Jazz). Insgesamt spricht es mich auch weniger an, trotz toller Ideen liebevoller Aufmachung. Der Track „America the Beautiful?“ hat mich nicht sehr beeindruckt. Jack DeJohnette hätte das Album vielleicht produzieren sollen.
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Schlagwörter: Drums, ECM, Jack DeJohnette
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