"Indie": Genre? Vertriebsweg? Vorsilbe?

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  • #7449129  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    firecrackerEngland hat Marc Riley.

    Ein Blick auf die Playlist zeigt allerdings, dass die Auswahl zwar gut, aber der Fokus nicht so vielseitig und auf Unbekanntes ausgerichtet ist wie bei John Peel. Ich lobe mir den Sender www.dandelionradio.com, die Peel Fans sind. An ihn kommt niemand ran, aber durch diesen Sender und Paul Baskerville habe ich so halbwegs erst einen Überblick, was in England gerade los ist. Den Weitblick und der Blick in die Vergangenheit in einer wilden Mischung, das gab es nur bei Peel.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7449131  | PERMALINK

    flint-holloway

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,981

    JimKnopf
    Somit ist auch der Nachschub an frischen Bands zu den Majors größtenteils zum Erliegen gekommen (bestes Beispiel: seit den 90er hat es keinen neuen richtigen Trend mehr gegeben, nur neuaufgüsse und Retro)

    Aber auch nur wenn du von gitarrenschwingenden Vereinnahmungen der Majors sprichst.

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    #7449133  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    Some Velvet MorningEin Blick auf die Playlist zeigt allerdings, dass die Auswahl zwar gut, aber der Fokus nicht so vielseitig und auf Unbekanntes ausgerichtet ist wie bei John Peel.

    reicht schon, wenn jemand sich dem indie folk widmet. nicht so vielseitig mag sein. aber nicht auf unbekanntes? bin ganz froh, durch ihn auf laura marling, the leisure society und fanfarlo („fire escape“) aufmerksam geworden zu sein. es kommt ihm somit so etwas wie eine lebensrettende bedeutung zu.

    wenn ich wissen möchte was in england gerade so los ist, schaue ich „the inbetweeners“, „skins“, „the IT crowd“, oder „the mighty boosh“. indie on tv. mit indie soundtrack.

    der punkt: du siehst die lage etwas zu schwarz, Some Velvet Morning. bzw. zu rosa-rot, if i may say so.

    Some Velvet MorningIch lobe mir den Sender www.dandelion.com, die Peel Fans sind. An ihn kommt niemand ran, aber durch diesen Sender und Paul Baskerville habe ich so halbwegs erst einen Überblick, was in England gerade los ist.

    sicher, dass das der richtige link ist? anders gefragt: wie hört man über den link radio?

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #7449135  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    firecrackerreicht schon, wenn jemand sich dem indie folk widmet. nicht so vielseitig mag sein. aber nicht auf unbekanntes? bin ganz froh, durch ihn auf laura marling, the leisure society und fanfarlo („fire escape“) aufmerksam geworden zu sein. es kommt ihm somit so etwas wie eine lebensrettende bedeutung zu.

    wenn ich wissen möchte was in england gerade so los ist, schaue ich „the inbetweeners“, „skins“, „the IT crowd“, oder „the mighty boosh“. indie on tv. mit indie soundtrack.

    der punkt: du siehst die lage etwas zu schwarz, Some Velvet Morning. bzw. zu rosa-rot, if i may say so.

    Ich werde mal bei ihm reinhören. Vielleicht ist es ja ein guter Tipp, auch mit den Indie soundtracks. Jeder hat da so seine Quellen, die er schätzt. Die von Dir entdeckten Bands hat Paul Baskerville auch gespielt.
    Ich meinte natürlich www.dandelionradio.com und www.paul-baskerville.de mit Nachhörfunktion, wenn du angemeldet bist.

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    #7449137  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    SVM, der du dich hier so engagierst (für Peel und diverse Streams und Internetkanäle etc.), von welchen Tonträgern hörst du eigentlich vornehmlich?
    Kaufst du Musik oder hörst du in erster Linie via Stream und Computer?

    Eine in meinen Augen ganz entscheidende Frage in der Diskussion um „Indie“. Denn zunächst einmal ging es um das, was oben angesprochen wurde, um unabhängige Vertriebswege und damit um Geld, das in die eigenen Taschen fließen sollte.
    „Der Vertrag war gut. Wir kriegen 50% des Profits. Die politische Bedeutung von Rough Trade beginnen wir erst jetzt langsam zu begreifen… Da sind nur 15 Mann, um die Personalkosten niedrig zu halten und so größere Profite für Musiker zu ermöglichen. Dafür müssen die Musiker auch mitarbeiten.“ (Stuart Moxham von den YOUNG MARBLE GIANTS).

    John Peel hat Musiker und Labels unterstützt, damit sie Platten verkauften, damit die Musiker ein paar Pfund in der Tasche hatten.
    Die Entwicklung der letzten Jahre geht in die eher entgegengesetzte Richtung. Ich kenne mich nicht genügend aus, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Musiker durch ihre Myspace-Präsenz nennenswerte Einkünfte hätten oder durch das Abspielen via Internet-Radio.
    Das Hören von Streams ernährt keinen Künstler.

    --

    FAVOURITES
    #7449139  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Otis wie kommst du denn darauf, dass man Musiker via Computer/Internet nicht unterstützen kann? Viele kleine Labels verkaufen z.B. via iTunes und viele Bands vertreiben im Web ihre Tonträger selbst.

    SVM spielt übrigens sehr oft Vinyl-Platten in seinen Sendungen.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #7449141  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    otisSVM, der du dich hier so engagierst (für Peel und diverse Streams und Internetkanäle etc.), von welchen Tonträgern hörst du eigentlich vornehmlich?
    Kaufst du Musik oder hörst du in erster Linie via Stream und Computer?

    Ich höre und kaufe vornehmlich Schallplatten.

    --

    #7449143  | PERMALINK

    mogwai

    Registriert seit: 16.11.2003

    Beiträge: 1,876

    MistadobalinaOtis wie kommst du denn darauf, dass man Musiker via Computer/Internet nicht unterstützen kann? Viele kleine Labels verkaufen z.B. via iTunes und viele Bands vertreiben im Web ihre Tonträger selbst.

    das ist richtig. bei künstlern, die noch kein label haben, kann man die cds oft via paypal link ganz einfach ordern.

    streams an sich bringen natürlich kein geld ein, aber sie sind dennoch nicht uninteressant. grade für unbekannte musiker sind sie eine gute gelegenheit, ihr album vorzustellen und dadurch hörer davon zu überzeugen, die platte tatsächlich zu kaufen.

    --

    #7449145  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    otis
    John Peel hat Musiker und Labels unterstützt, damit sie Platten verkauften, damit die Musiker ein paar Pfund in der Tasche hatten.

    Das ist der Sinn und Zweck dahinter.

    --

    #7449147  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    Simon Reynolds hat vor ein paar Tagen einen Essay geschrieben über jenen Teil der musikalischen Landschaft, den man heute „Indie“ nennt: Clearing up the Indie landfill – als Teil seines Dekadenrückblicks Notes on the Noughties. Ist ganz interessant.

    --

    To Hell with Poverty
    #7449149  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    Some Velvet MorningEine Indie Abteilung habe ich noch in gar keinem Store gesehen. WOM sortierte sortierte Indie bei uns unter Rock/Pop ein, was teilweise mühsam war.

    Schau mal in den (Essen-)Steelenser „Rockstore“ rein. Was findest Du dort? Richtig: Die Indie-Ecke!

    Geht alles, gibt es alles.

    Extra

    --

    Vinyljunkie
    #7449151  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    CassavetesAls Kind der 90er kenne ich das, was hier als Genre gemeint ist, eigentlich auch nur als „Alternative“. „Indie“ ist bei uns hier auf dem Dorf ein Vertriebsweg und sonst nichts weiter.

    Das ist hier schon angedeutet worden: Eine Art Generationenproblem.

    Extra.

    …und ich meine mal: Indie war zuerst da. – Die Musik, nicht der Vertriebsweg!

    --

    Vinyljunkie
    #7449153  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    Gutes Radio tut immer gut, aber egal ob mit oder ohne Radio: Ich hatte und habe grundsaetzlich immer mehr Musik im Kopf, als Geld im Portemonnaie!

    Extra

    --

    Vinyljunkie
    #7449155  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Go1Simon Reynolds hat vor ein paar Tagen einen Essay geschrieben über jenen Teil der musikalischen Landschaft, den man heute „Indie“ nennt: Clearing up the Indie landfill – als Teil seines Dekadenrückblicks Notes on the Noughties. Ist ganz interessant.

    Ein interessanter Artikel, Go1. Mir ist der Satz am Ende aufgefallen:
    „Unexpectedly, the pre-indie associations of the word „independent“ – the post-punk ideal of music that’s forward-thinking and all-gates-open, that embraces technology and is challenging without wholly abandoning pop pleasure or dance groove – have been reactivated.“
    Bei ihm schneiden die Noughties ja ganz gut ab als eine Art Rückbesinnung auf alte Werte (das Wort „Indie“ verwendet er dabei die ganze Zeit). Schwächen sah er in den Schlagzeugern und in der Rhythmik der Bands Ender 90er. Vielleicht hat Techno/House ja doch seinen Einfluss auf Indie gehabt, dass klar war, dass Rhythmik nun einmal wichtig ist und der Dancefaktor integriert wird. Von Vertriebswegen ist beim Wort Indie überhaupt nicht die Rede. Nur ganz klar bleibt es doch noch nicht für mich, wieso auf einmal die Noughties Indie wiedentdecken. Woher kam der Impuls? So, wie ich Reynolds verstanden habe, war nach Brit Pop Katerstimmung in der Indie Szene. Die Bands waren unmotiviert. Viele haben gar keinen Vertrag bekommen und dann auf einmal ändert es sich zum Guten? Wie kommt es? Spielen politische Dinge mit hinein wie der 11. September? Eine Aufschreien, dass doch nicht alles Spaß und Rave ist. Musikalisch würde ich dem 11. September zugutehalten, dass er mit der Bush Regierung, dem Krieg zynisch formuliert den amerikanischen Musikern indirekt viel Gutes getan hat. In der globalen Welt sind die Folgen der Terroranschläge auch in Europa zu spüren gewesen und haben die Musiker beeinflusst.

    --

    #7449157  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Zu der Diskussion kamen mir mehrere Überlegungen:
    1.) Die Umschreibung von Mikko als „kraftvolle moderne Rockmusik“ ist nicht sonderlich aussagekräftig, da noch allgemeiner und noch weniger abgrenzungsfähig als der Begriff „Indie“
    2.) AH Um schreibt in etwa, daß ab dem Zeitpunkt der Begriff „Indie“ Postpunk/New Wave/Alternative abgelöst hat, wo die Majors an Bedeutung verloren hätten. Vielleicht ist es aber genau anders herum: In dem Augenblick wo die Bands zum Mainstream wurden, bzw. bei den Majors unterschrieben wurde der Begriff „Indie“ (im Sinne von unabhängigem Label) sinnentleert, absorbiert und bürgerte sich deshalb ein, da es eben keine Gefahr/Konkurrenz mehr für die Majors war (als Teil vom Mainstream und Aufhebung der Dualität). Mit Dualität, Gegensätze wie Indie/Mainstream, Pop/Indie habe ich jedenfalls etwas Bauchschmerzen (vielleicht noch mehr mit dem Begriff Alternative, der vollkommen sinnentleert ist/Mainstream- siehe u.a. auch den kommerziellen Erfolg der Indieclubs, bzw. der Musikexpress ist kein Undergroundblatt).
    3.) Zu den Möglichkeiten des Internets: Alles schön und gut als Plattform (für beliebig viele Bands), nur ohne Label, entsprechender Promotion kommt keine Band hoch, geschweige denn kann sie von Musik leben.

    Gemeinsamkeit bei den Indiebands sehe ich nur insoweit, als daß sie häufig einen Bezug zu Postpunk haben (der Begriff beschreibt ja eine Zeit) und die Ästhetik des „second order“ (wie es Diederichsen beschreibt), der Postmoderne verinnerlicht haben- allerdings stilistisch sehr ausdifferenziert, vielleicht auch durch die Möglichkeiten des Internets und dem unendlich großen Backkatalog (die Bands lassen sich kaum auf einen Nenner bringen). Insoweit hat Mikko dann doch wieder recht: Eine mögliche Spielart moderner Popmusik und nicht mehr, mit subkultureller Abgrenzung hat das schon lange nichts mehr zu tun- siehe auch das Alter von Herrn Koch. Zu SVM: Eine Beziehung zum 11. September sehe ich in keiner Weise, sondern ein ganz normaler Wechsel wie ihn die Popmusik schon immer erlebt hat (Ex- und Hop auch aus kommerziellen Gründen), wenn ein Stil ausgereizt ist. Aber vielleicht sind meine Thesen auch grundfalsch.

    --

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