Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #10059561  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy-tail-wind
    Bei mir gab es gestern spät Neues von Horszowski – ein Schubert-Rezital von 1967 (mit den Moments musicaux D 780, den Impromptus D 935 und der Sonate D 960 – das ist mal ein Programm!), eingerahmt von Bachs BWV 1052 (1966 mit Musica Aeterna unter Frederic Waldman) und Mozarts KV 491 (live 1968, wieder mit dem San Juan Festival Orchester unter Alexander Schneider).
    Mehr zu diesem Album hier:
    http://www.musicweb-international.com/classrev/2005/Dec05/Horszowski_arbiter145.htm
    Das ist das erste von bisher zwei Arbiter-Sets, das in den Player wanderte, die Klangqualität ist passabel, kann man problemlos hören. Und es handelt sich auch um richtige CDs, keine CD-Rs – was ich nicht wusste, weil ich das Label bisher nicht kannte. Ich freue mich auf mehr von Horszowski, auch auf die Busoni-CD (die ich noch nicht anhörte), die vier späten Nonesuch-Alben und weiteres von Arbiter, was die nächsten Tage eintrudeln wird.

    Das läuft jetzt wieder – das Adagio von Bach ist klasse, aber sonst sind die Orchester wie wohl leider üblich nicht ganz auf der Höhe …

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10060211  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10060227  | PERMALINK

    atom
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    Mozart: Great Mass In C-Minor (Masaaki Suzuki/Bach Collegium Japan)

    Beeindruckend

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #10060233  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Brauche ich wohl nicht noch eine Aufnahme … obwohl ich Sampson gerne hören würde!

    Hier, in Endlosschleife, passt gerade perfekt (weil irgendwie nichts sonst passt, aber auch sonst):

    mit Dank an @vorgarten

    --

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    #10060265  | PERMALINK

    atom
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    @gypsy-tail-wind: Ich kenne davon nur eine Einspielung von Javier Perianes, da würde mich im Vergleich Henck interessieren, den ich bisher vor allem für seine Cage-Einspielungen kenne.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #10060277  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    atom@gypsy-tail-wind: Ich kenne davon nur eine Einspielung von Javier Perianes, da würde mich im Vergleich Henck interessieren, den ich bisher vor allem für seine Cage-Einspielungen kenne.

    Kann ich leider nicht viel sagen, ist für mich von dem einen oder anderen Stückchen da und dort noch Neuland.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10060315  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    gypsy-tail-windBrauche ich wohl nicht noch eine Aufnahme … obwohl ich Sampson gerne hören würde! Hier, in Endlosschleife, passt gerade perfekt (weil irgendwie nichts sonst passt, aber auch sonst): mit Dank an @vorgarten

    Muss ich mir mal beschaffen (?)/anhören …. kannte das nur von einer LeiheCD mit Arcadi Volodos und unter dessen Fingern war das blos inhaltslose Kunstfertigkeit ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10060435  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpope… mit Arcadi Volodos und unter dessen Fingern war das blos inhaltslose Kunstfertigkeit ….

    Gut, soviel kann ich mit einiger Gewissheit sagen: an Kunst-(oder Finger-)fertigkeit dachte ich bei den bisher insgesamt fünf oder sechs (und zahlreichen teilweisen) Durchgängen gewiss nie. Ich habe keine Ahnung, wieviel (von was überhaupt?) an diesen Stücken ist, aber das ist – wie z.B. die Klaviermusik von Lourié (in das neue 3-CD-Set habe ich kürzlich erstmals ein wenig reingehört) oder auch die des frühen Feldman – Musik, die für mich zu gewissen Tagen oder Stunden oder Stimmungen perfekt passt. Ich bleibe jedenfalls dran und höre als nächstes wohl die entsprechende CD aus dem Brilliant-Set, auf dem Mompou selbst (auf 4 CDs) mit seiner Klaviermusik zu hören ist. Eine CD mit Alicia de Larrocha war etwas schwieriger zu beschaffen, hat aber halbwegs geklappt (heisst: habe eine andere als die bestellte Ausgabe gekriegt, die zudem mit einem Fehldruck-Booklet kam, natürlich nichts davon angesagt – aber war günstig).

    Für mich war Mompou bisher bloss ein Stücklein da und eines dort sowie die Interpretationen von François Couturier/François Méchali/François Laizeau (im klassischen Piano-Trio-Format des Jazz also), die ich zu gegebener Zeit mit neuen Ohren werde hören müssen. Ich kann dazu auf die Schnelle einzig eine französische Besprechung finden:
    http://www.pianobleu.com/actuel/MUSICA-CALLADA-FRANCOIS-COUTURIER-MECHALI-LAIZEAU.html

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10060473  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    gypsy-tail-wind

    soulpope… mit Arcadi Volodos und unter dessen Fingern war das blos inhaltslose Kunstfertigkeit ….

    Gut, soviel kann ich mit einiger Gewissheit sagen: an Kunst-(oder Finger-)fertigkeit dachte ich bei den bisher insgesamt fünf oder sechs (und zahlreichen teilweisen) Durchgängen gewiss nie.

    wie schön, dass diese empfehlung direkt gefruchtet hat. zum charakter der musik schreibt herbert henck im booklet u.a. folgendes:

    Ein erstes Durchblättern ließ das Notenbild vertraut und aus pianistisch-technischer Sicht mühelos spielbar erscheinen. Virtuoses, Ornamentales oder Spielerisches fehlte fast ganz, ebenso alles, was gewöhnlich zu den Errungenschaften moderner Musik zählt, wie etwa komplexe rhythmische Proportionen, häufige Taktwechsel, extreme Register, exzessive Dynamik, Häufung von Vorzeichen oder große Intervallsprünge.

    (…)

    Langsame Tempi überwogen, und die dynamischen Werte bewegten sich vor allem im leisen oder halblauten Bereich. Dramatische Steigerungen waren so die seltene Ausnahme. Alles schien auf Gleichmaß, Ruhe und sangbare Linien angelegt. Ausgewogenheit, Beschränkung und Unaufdringlichkeit standen im Vordergrund, und im Wesentlichen bestimmte ein Tonfall von Wehmut, Trauer, Stille oder Versenkung den Ausdruck der Musik.

    Am Ende des ersten Heftes gab es einen Vermerk, in dem der Komponist die Schwierigkeit beschrieb, die wahre Bedeutung des Zyklustitels zu übersetzen. Mompou verwies dabei auf den spanischen Mystiker San Juan de la Cruz [Johannes vom Kreuz] (1542–1591), der in einem seiner Gedichte «La Música Callada, la Soledad Sonora» besungen hatte:

    la noche sosegada,
    en par de los levantes de la aurora,
    la música callada,
    la soledad sonora,
    la cena que recrea y enamora;

    San Juan de la Cruz, Cántico espiritual

    Er gleicht der Nacht, mit stiller Ruh gekrönet,
    Die schon entgegen geht dem Morgenlicht;
    Er ist Musik, die nur verschwiegen tönet,
    Ist Einsamkeit, die süß in Klängen spricht,
    Ein Abendmahl, das froh zu neuer Lieb’ erfrischt.

    Johannes vom Kreuz, Geistlicher Gesang II, 15
    Übersetzung von Bernhard Panzram

    De la Cruz habe hier versucht, so Mompou, die Idee einer Musik auszudrücken, welche die Stimme des Schweigens selbst sei: «à exprimer ainsi l’idée d’une musique qui serait la voix même du silence».

    Allein dem zweiten Stück war ein Zitat aus dem Gedicht Les pas (aus den Poésies – Charmes, 1922) von Paul Valéry (1871–1945) vorangestellt:

    Car j’ai vécu de vous attendre,
    Et mon coeur n’était que vos pas.

    denn ich lebte vom Dich-Erwarten,
    und mein Herz war nichts als dein Schritt.

    (Übersetzung von Rainer Maria Rilke)

    (…)

    Fast alle Stücke waren kurz und fanden auf ein oder zwei Seiten Platz. Gleichwohl schienen sie sich über ihr aufgezeichnetes Ende hinweg fortzusetzen, da der Komponist (zumindest in den ersten beiden Heften) konsequent auf den traditionellen Doppelstrich am Schluss der Stücke verzichtet hatte. Symbolisch führten Bögen an den letzten Noten ins Leere und bedeuteten, die pedalisierten Klänge von diesem Punkt an sich selbst zu überlassen und ihren eigenen Gesetzen nachzugeben, nach denen sie ausklingen und sich in Instrument und umgebendem Raum verlieren.

    Die zerfließenden klangfarblichen Mischungen, deren mannig­faltige Schwingungen und Schwebungen sich der Notation entziehen, erschienen mir bald als Zentren dieser Musik, in denen sich das Vorangegangene sammelte und sich oft geradezu vom Materiellen und Sinnlichen ins Immaterielle und Geistige wandelte. Dieses Enden im Raum, im Leeren und Unfassbaren beeinflusste mein Hören und meine interpretatorische Ausarbeitung des Werkes nachhaltig. Die an den Schlüssen gemachte Klangerfahrung übertrug sich allmählich zurück ins Innere der Stücke, wo es häufiger bei einem mit Fermaten bezeichneten Innehalten einen vergleichbaren Stillstand der Klänge gab, und wirkte schließlich, begünstigt durch die langsamen Tempi, bis in das Verklingen einzelner Töne nach.

    --

    #10060489  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    vorgarten zum charakter der musik schreibt herbert henck im booklet u.a. folgendes:

    Langsame Tempi überwogen, und die dynamischen Werte bewegten sich vor allem im leisen oder halblauten Bereich. Dramatische Steigerungen waren so die seltene Ausnahme. Alles schien auf Gleichmaß, Ruhe und sangbare Linien angelegt. Ausgewogenheit, Beschränkung und Unaufdringlichkeit standen im Vordergrund, und im Wesentlichen bestimmte ein Tonfall von Wehmut, Trauer, Stille oder Versenkung den Ausdruck der Musik.

    Das passt sehr gut zu meiner Wahrnehmung – auch das Valéry-Zitat und die letzten beiden Abschnitte. Ich habe das Booklet mal zu lesen begonnen, aber wurde wohl unterbrochen. Muss ich noch nachholen.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10060557  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    @gypsy + vorgarten :

    Dank für euren Input …. hab heute nach Wochen des gesundheitlichen Müßigganges einen positiven Meilenstein erreicht – und mir noch auf der Heimfahrt die Mompou Henck Aufnahme bestellt …. Schritte zur Normalität ;-) …. und als Pointe : als De Larrocha fiel habe ich nach der Mompouaufnahme erfolglos in den Schränken gesucht und nach telefonischer Rückfrage von meiner Frau @Tirol erfahren dass dort die CD factory sealed verwahrt ist …. let me get a witness :-) ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10060667  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    soulpope@gypsy + vorgarten :
    Dank für euren Input …. hab heute nach Wochen des gesundheitlichen Müßigganges einen positiven Meilenstein erreicht – und mir noch auf der Heimfahrt die Mompou Henck Aufnahme bestellt ….

    wie schön, freut mich (beides).

    --

    #10060695  | PERMALINK

    soulpope
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    Registriert seit: 02.12.2013

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    vorgarten

    soulpope@gypsy + vorgarten : Dank für euren Input …. hab heute nach Wochen des gesundheitlichen Müßigganges einen positiven Meilenstein erreicht – und mir noch auf der Heimfahrt die Mompou Henck Aufnahme bestellt ….

    wie schön, freut mich (beides).

    :-D ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10060697  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    Und da ich mich mit Material begnügen muss welches vorort vorhanden ist ;-) …. :

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10060755  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Bei der war ich schon … guter Stoff!

    Und v.a. der Steinbericht freut natürlich zu hören! Meine Ausgabe von Larrochas Mompou ist Vol. 4 einer Spanish Piano Music-Reihe bei Decca, eine dicke alte Doppel-CD (mit blauem Tray … was es nicht alles gab; auf CD 1 gibt es Musik anderer Komponisten), dabei ist auf der Innenseite des Covers eine falsche Tracklist für CD 1 … hab mich noch nicht um korrekte Angaben bemüht, die CD kam gerade erst an.

    Ansonsten hoffe ich, dass Henck Dir auch gefallen wird!

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