Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #8423973  | PERMALINK

    Anonym
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    pinchGleich gekauft, das Teil.

    Du wirst das schätzen, glaube ich. Der Klang ist nicht allzu außerordentlich, aber die interpretatorische Kraft bezwingend. Bei der Gelegenheit: Man sagt Beethoven ja nach, er finde kein Ende; wie er das in der Missa Solemnis kurz und knapp hinsetzt, ist erstaunlich. Aber gut, die Form hat geholfen, denn das ganze Agnus Dei ist ja das Ende. Und es gibt eine sanfte, nicht aufgebauschte Schwarzkopf und Christa Ludwig ist kaum je tiefer, ernster, inbrünstiger gewesen. Soweit ich weiß.

    gypsy tail wind […] erfreue ich mich gerade über die Quelle des Lobes der Toscanini-Aufnahme mit Björling (und Milanov, Castagna, Kipnis – das ist wohl die, um die es ging?)

    Um diese Aufnahme ging es. Aber wie? Es gibt Menschen, die diesen musikalischen Schrottplatz loben?

    Nachdem ich in den vergangenen Wochen immer mal wieder Symphonien von Haydn und Mozart gehört habe, ist jetzt die Zeit reif, mich an Beethoven zu wagen.

    Und wenn Du mit der ersten Symphonie beginnst, wird Dich Beethoven sanft in seine symphonische Welt führen, vollgespickt von Haydn und Mozart. Dann, Nr. 2 bis 4 (ja, für mich auch die Eroica) wird’s fahrig, aufgelöst wird das in der Fünften, die Erholung kommt in der Sechsten, der große Höhepunkt ist die Siebte, wieder Erholung, völlig geläutert in der so sehr vernachlässigten Achten, und dann …

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    #8423975  | PERMALINK

    Anonym
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    Apropos „musikalischer Schrottplatz“. Gestern gehört, geweint:

    Was war denn da los? Das Intro ist ja noch stimmig, der Rest hingegen scheint im Hinausgehen gespielt worden zu sein. Ein unfassbares Durcheinander an schrägen Tönen, falschen Tempi und verkorksten Rhythmen. Der Maestro muss vor Gram in den Taktstock gebissen haben.

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    #8423977  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    War die Aufnahme denn von Toscanini zur Veröffentlichung vorgesehen? Oder ist das eine der vielen Leichenfleddereien, die in der Klassik noch häufiger an der Tagesordnung zu sein scheinen als im Pop-Bereich.

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    #8423979  | PERMALINK

    Anonym
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    otisWar die Aufnahme denn von Toscanini zur Veröffentlichung vorgesehen?

    Kann ich mir nicht vorstellen. Der offizielle Release dieses Broadcasts fand 1967 statt und vorher gab es scheinbar keinerlei Ambitionen, die Aufnahme zu veröffentlichen. „Leichenfledderei“ trifft es hier wohl sehr exakt. Interessant allerdings, wieviele Leichen in Toscaninis Keller da offensichtlich schlummern.

    --

    #8423981  | PERMALINK

    Anonym
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    pinchInteressant allerdings, wieviele Leichen in Toscaninis Keller da offensichtlich schlummern.

    Die Leningrader kenne ich mit Toscanini nicht – aber das war doch also mit seinem Hausorchester und er hätte, Broadcast hin oder her, wissen können, was ungefähr dabei rauskommt? Ich fürchte fast, er konnte mit dieser Musik nichts anfangen. Gibt es eigentlich eine Mahler-Symphonie von ihm? Da hat er wohl die Finger von gelassen?

    --

    #8423983  | PERMALINK

    Anonym
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    clasjazGibt es eigentlich eine Mahler-Symphonie von ihm?

    Würde mich auch interessieren. Kann mir aber ehrlich gesagt keine der 9 Symphonien unter Toscaninis Stab vorstellen. Am ehesten vielleicht die 6., da hätte ATs zupackende, forsche Art sicher noch am effektivsten gepasst.

    Bzgl. „Leningrader“: Grad nochmal angehört. Warum das NBC-Orchester bzw. Toscanini das „Invasionsthema“ des ersten Satzes so dermaßen versemmeln, ist schon sehr rätselhaft. Neben dem Takt liegen ist ja eine Sache, derart unrhythmisches Werkeln dürfte aber wohl einmalig sein. Das ganze Gebilde zerfällt ab dem ersten Trommelwirbel in sich zusammen und funktioniert null.

    Kennt jemand Toscaninis Interpretation der ersten Schostakowitsch-Symphonie? Ging er da ähnlich seltsam ans Werk?

    --

    #8423985  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Mahler gibt es glaub ich nicht – ich hatte das Büchlein (das auch Werke verzeichnet, die nicht enthalten sind) neulich in den Fingern und hatte nach Mahler geschaut. Aber ich grabe die Schachtel gerne nochmal aus.

    Zu den Schosti-Symphonien kann ich nichts sagen, kenne sie noch nicht (der Zyklus von Barshai wartet, aber das eilt nicht, erst ist Beethoven dran und von da arbeite ich mich langsam nach vorn).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8423987  | PERMALINK

    Anonym
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    CD2, 8. Symphonie

    Schon lange nimmer gehört. Hatte ich doch erheblich besser in Erinnerung. Vor allem der zweite Satz klingt mir bei Harnoncourt zu sehr nach Kaffeekränzchen mit Häkeldeckchen. Er geht mir das viel zu scheu und zu bedächtigt an. Leibowitz bleibt hier unangefochtene erste Wahl! So wie bei dem muss es klingen.

    @clasjaz: Da du es oben erwähnt hast: Die „Eroica“ ist dir zu „fahrig“? Wie kommt’s? Welche Einspielungen zählen hier – wenn überhaupt – zu deinen Faves? Ist die 1944er Furtwängler darunter?

    --

    #8423989  | PERMALINK

    Anonym
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    Toscanini und Mahler kann ich mir auch nur kaum vorstellen … Macht ja auch nichts, aber Schostakowitsch hätte er vielleicht auch lassen sollen. Je mehr ich mir den Herrn ins Gedächtnis rufe, bleibt nicht sehr viel. Viele Anregungen wohl, aber es geht selten in eine Liebelei bei mir über, vielleicht am ehesten Dvoráks Neunte, Brahms-Symphonien und auch etwas Beethoven. Das wäre bei der Eroica, pinch, wohl gerade mein Fave, obwohl ich bei der Symphonie keine Vorliebe habe, da sie mir als Werk nicht sehr behagt. Furtwängler kenne ich mit der Dritten nicht, das sollte ich aber wohl ändern. Gerade haue ich mir, angeregt durch Euch, die g-moll-Symphonie, also Nr. 40, von Mozart von Furtwängler um die Ohren, zusammengeschnipselt von 1948 und 1949. Phantastisch, eines hat Furtwängler wirklich Toscanini voraus: Atem, der auch einmal Zeit gibt. Wenn ich auch noch einmal fragen darf, gypsy, gibt es die Missa Solemnis von Furtwängler in Deiner Box?

    Das Fahrige meinte ich als unbeständiges Suchen, das Beethoven ja häufig betreibt oder betrieb – aber dabei immer Lösungen vorgibt, die mir nicht geradewegs einleuchten. Ich verstehe die Erste und die Fünfte, als Knall nach der Suche und dann ging das Finden los. Das zweite Klavierkonzert (der Zählung nach, es ist ja wohl das erste) ist auch so eine verschrobene Sache für mich. Mit der ich mich einfach nicht beschäftige; es gibt auch das Umgekehrte, Werke, bei denen man spürt, da ist etwas, aber noch nicht die richtige Einspielung gefunden. Und sucht und sucht. Bei der Eroica, um das auch so zu sagen, suche ich einfach nicht.

    Und die Achte von Beethoven, das darf natürlich gar nicht nach Kaffeekränzchen sein! Vielleicht hätte das Carlos Kleiber noch hinterlassen sollen. Oder Gould, sie stand ja auf seinem Dirigierplan nach dem 50. Geburtstag.

    Und, es gibt ja Toscaniniges bei Mahler VI: Mitropoulos (den ich für weit ernster als den italienischen Husaren halte, entschuldigt, es ist für mich gar kein Wunder, dass Horowitz in den Stall gefunden hat, großes Können, aber immer mit der immergleichen Pauke) und Zender.

    Und Furtwängler mit der g-moll-Symphonie haut mich gerade einfach um im Schlusssatz. Wahnsinn. Was nörgelt Toscanini denn an Furtwängler herum?

    --

    #8423991  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Nein, die Missa solemnis gibt’s in der Furtwängler-Box leider nicht – hat er sie denn überhaupt gemacht?

    Jetzt läuft die zweite CD hiervon, Beethovens Pastorale und die erste, danach Brahms‘ Tragische Ouvertüre – Aufnahmen aus dem Oktober 1937:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8423993  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 68,343

    Kurzer Zwischenruf, bevor ich versuchen will, mir die erste in Ruhe zu Gemüte zu führen: die sechste mag ich wohl bisher am liebsten, wenn Glenn Gould sie am Klavier spielt :-)

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    #8423995  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    clasjazJe mehr ich mir den Herrn ins Gedächtnis rufe, bleibt nicht sehr viel.

    Doch doch. Diese ganzen Graupen können dem Guthaben auf Toscaninis Konto letztlich nichts. Schuberts „Große in C-Dur“ (NBC, ca. 50er Jahre), der frühe Beethoven-Zyklus, Brahms 1-4, die Wagner-Overtüren, alles grandiose, geniale Geschichten unter des Maestros Dirigat. Und seine Sachen mit dem Philadelphia Orchestra sind durch die Bank ebenfalls vom Feinsten! Nie ein besseres „La Mer“, nie eine bessere „Pathetique“ gehört! Und Horowitz magst du nicht sonderlich, nehme ich an?

    --

    #8423997  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Ich höre mich jetzt also an Beethovens erster Symphonie fest … vorhin lief die 1937er Einspielung Toscaninis, jetzt Furtwängler, mit dem Concertgebouw Orchestra 1950. Danach wohl zum Kontrast gleich nochmal, dann von Toscanini 1951 mit seinem NBC Orchestra.

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    #8423999  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,129

    gypsy tail windKurzer Zwischenruf, bevor ich versuchen will, mir die erste in Ruhe zu Gemüte zu führen: die sechste mag ich wohl bisher am liebsten, wenn Glenn Gould sie am Klavier spielt :-)

    Da habe ich eine Filmsequenz vor dem geistigen Auge: Gould spielt die Sechste in einem leeren Konzertsaal…völlig entrückt und zutiefst berührend. Meinst du das?

    --

    #8424001  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    grünschnabelDa habe ich eine Filmsequenz vor dem geistigen Auge: Gould spielt die Sechste in einem leeren Konzertsaal…völlig entrückt und zutiefst berührend. Meinst du das?

    Ja. Es gab auch eine CD davon*, aber in die Gould-Ausgabe von letztem Jahr fand die leider, leider, leider keine Aufnahme.

    *) ich weiss nicht, ob das dieselbe Einspielung ist/war

    --

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