Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12509091  | PERMALINK

    friedrich

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    @thelonicaBin kein Experte bei The Three Sounds, aber finde auch, dass die ganz schöne Spannungsbögen hinbekommen hatten. Das geschieht oft über Gene Harris mit dem Drummer (z.B. mit einem Crash-Effekt) zusammen. Dynamics spielen konnten sie sehr gut, (…) Besonders auch wie die das Tempo verschleppen konnten und die Akzente setzten, ist sehr speziell. Der von friedrich gepostete Link zeigt das jedenfalls sehr gut. Wie gegensätzlich Drummer und Pianist dort zu hören sind und dann wieder in einen mehr einheitlichen Rhythmus kommen, das ist super.

    Das erwähnte Stück ist Things Ain’t What It Used To Be von Moods. Ich hatte das eigentlich nur einmal so nebenbei gehört aber dann aufgehorcht. Wie The 3 Sounds da auf fast 9 Minuten Spannung auf- und abbauen ist wirklich klasse!

    Nur mal so als Fußnote zum Thema Gene Harris: Die unten geposteten 4 Stücke von Gene Harris kenne ich von 3 verschiedenen Compis. Mal mit, mal ohne The 3 Sounds. Obwohl The 3 Sounds hier wohl nur noch der Markenname war und seine Begleiter andere sind als die bei den „original“ 3 Sounds. Das stammt alles aus der – wie @redbeansandrice so schön sagte – „halbseidenen Phase“ von Blue Note, ohne Alfred Lion und ohne Frank Wolf. Ganz anders, als das, was wir aus den späten 50ern und frühen 60ern von The 3 Sounds gewohnt sind. Verschiedene Produzenten (mehrmals George Butler), mal mehr mal weniger auf den Soul Jazz-Markt zielend, mal mehr, mal weniger herausfordernd. Finde ich aber alles gut, vor allem Book Of Slim und Higga Boom sind sogar fast schon exzentrische Perlen.


    Book of Slim
    von: Gene Harris And The Three Sounds – Elegant Soul (1968)


    Your Love Is Too Much
    von: Gene Harris / The Three Sounds (1971)


    Listen Here
    von: Gene Harris Of The Three Sounds (1972)


    Higga Boom
    von: Gene Harris – AstralSignal (1975)
    Komposition von Harvey Mason, den wir u.a. als drummer von Herbie Hancocks Headhunters kennen.

    Die 3 Blue Note Compis sind übrigens gar nicht übel. Puristen mögen darüber die Nase rümpfen, denn das sind natürlich Zusammenstellungen von ziemlich aus dem Zusammenhang gerissenen Stücken, mit denen man sich – jedenfalls bei den Blue Break Beats – an ein Hip Hop-Publikum wendet. Ein paar Stücke sind ursprünglich nicht mal auf Blue Note veröffentlicht worden. Aber da ist schon sehr viel sehr gute Musik dabei und wo sonst findet man einige dieser Obskuritäten, die da versammelt sind?

    Blue Break Beats Vol. 1
    Blue Break Beats Vol. 2
    Deep Blue – The United States Of Mind

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12509113  | PERMALINK

    thelonica

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    Angel Eyes“ von The Three Sounds hat auch wieder besondere perkussive Elemente. Das könnte Musik für ein Ballett sein.

    --

    #12509289  | PERMALINK

    lotterlotta
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    https://share.google/AamTQtUTvSFCN0VDc

    ab heut nachmittag hör ich all dies…

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12509297  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Toll, viel Spass @lotterlotta! Um das Marsalis Quartett beneid ich Dich!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12509361  | PERMALINK

    friedrich

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    Beiträge: 5,160

    gypsy-tail-windToll, viel Spass @lotterlotta! Um das Marsalis Quartett beneid ich Dich!

    Und Steven Bernsteins Sexmob!

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12509365  | PERMALINK

    friedrich

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    thelonicaAngel Eyes“ von The Three Sounds hat auch wieder besondere perkussive Elemente. Das könnte Musik für ein Ballett sein.

    Eine ganz schön freie Interpretation von Angel Eyes. Spielerisch, tänzerisch, manchmal fast etwas parodistisch, wenn Gene Harris kleine Details irgendwie überbetont, mal das Tempo verschleppt und dann wieder anzieht. Und auch mal völlig abschweift um dann wieder zur Melodie zurückzukommen. Für eine Band, die als eher konventionell gilt, ganz schön unkonventionell.

    Das Album Moods, von dem die obige Aufnahme von Things Ain’t … stammt, brachte übrigens gypsy-tail-wind hier ins Spiel.

    Meine Aussage mit „Ambient Music“ und „Bar Jazz“ von weiter oben nehme ich wieder zurück. ;-)

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    #12509655  | PERMALINK

    lotterlotta
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    ….vielleicht ja auch um das kleine sax-battle von steve coleman mit branford marsalis! auf jeden fall schade, dass steven bernsteins sexmob erst zum schluss dran waren, da war es schon recht frisch und feucht und es hörten nur noch ca 150 leute zu..klang aber spannend und marsalis war absolute spitze. das publikum ging aber bei tigran hamasyan völlig ab….

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12509663  | PERMALINK

    vorgarten

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    lotterlotta….vielleicht ja auch um das kleine sax-battle von steve coleman mit branford marsalis!

    wer ist denn da bei wem eingestiegen? die beiden haben ja gemeinsame geschichte, aber die vorstellung, dass sie sich über jarrett-material treffen, fänd ich witzig.

    --

    #12509671  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bernsteins Sex Mob hab ich vor vielen Jahren mal live gehört … im Stadtgarten in Köln mit @redbeansandrice. Gibt andere Alben von Bernstein (v.a. die Trilogie auf Tzadik), die mir lieber und naher sind. Aber bei einem Festival würde ich sicher auch zu seinem Set hin!

    Der Frage von @vorgarten (willkommen zurück!) schliesse ich mich an!

    Ich höre noch die letzten Runden Mike Osborne, dazu nebenan bald mehr :-)

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    #12509699  | PERMALINK

    lotterlotta
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    vorgarten

    lotterlotta….vielleicht ja auch um das kleine sax-battle von steve coleman mit branford marsalis!

    wer ist denn da bei wem eingestiegen? die beiden haben ja gemeinsame geschichte, aber die vorstellung, dass sie sich über jarrett-material treffen, fänd ich witzig.

    war so natürlich nicht, also nicht witzig aber klasse! marsalis ist bei coleman im zweiten stück eingestiegen, das publikum reagierte sxhon enthusiastisch beim betreten der bühne…hatte gehofft, dass coleman vielleicht am abend nochmal dazu kommt…marsalis set bestand aus jarrett material eigenem und standards im wechsel…ein swhr spannendee mix… übeehaupt war der lange konzerrtag wirklich alles wert, was ich dafür auf mich nahm! mal schauen was nächstes jahr so kommt…

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12509745  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Peter Lemer Quinet – Local Colour | Das Aufnahmedebut von John Surman (die zweite Session war dann die erste von Mike Osborne) … Lemer bin ich kürzlich bei Ray Russell wieder mal begegnet (die Doppel-CD auf Jazz in Britain, „The Complete Spontaneous Event“), hier ist er mit zwei Saxophonen und Rhythmusgruppe (Tony Reeves, Jon Hiseman) im Studio mit Eddie Kramer (der aber nur einen Low-Fi-Sound hinkriegt) – und die interessante Personalie ist der Mann am Tenorsax, Nisar Ahmad „George“ Khan, der auch mit Mike Westbrook aufnahm und später z.B. bei Robert Wyatt wieder auftaucht. Hier steht einiges mehr zu ihm:
    http://www.emanemdisc.com/E5211.html

    50 Jahre später gab es eine Reunion im Pizza Express, auch auf ESP-Disk‘ dokumentiert, und dort schreibt Lemer auch, dass er damals den ersten Check für die Aufnahme in den Sechzigern erhalten habe … es ist ja bekannt, dass das bei ESP so lief, aber trotzdem gut, das auch mal direkt von einem beteiligten Musiker zu lesen.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12509751  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Chris Laurence Quartet – New View

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    #12509783  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    lotterlotta

    vorgarten

    lotterlotta….vielleicht ja auch um das kleine sax-battle von steve coleman mit branford marsalis!

    wer ist denn da bei wem eingestiegen? die beiden haben ja gemeinsame geschichte, aber die vorstellung, dass sie sich über jarrett-material treffen, fänd ich witzig.

    war so natürlich nicht, also nicht witzig aber klasse! marsalis ist bei coleman im zweiten stück eingestiegen, das publikum reagierte sxhon enthusiastisch beim betreten der bühne…hatte gehofft, dass coleman vielleicht am abend nochmal dazu kommt…

    sehr schön. spricht mal wieder für die offenheit von marsalis, sich auf solches gelände zu wagen, die coleman-band ist ja krass aufeinander eingespielt. hätte ich gerne gesehen.

    --

    #12509835  | PERMALINK

    thelonica

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    BUDDY TATE – The Texas Twister

    Hier läuft es im Stream. Drummer Jackie Williams würde man von der Discography her wahrscheinlich etwas mehr bei den old school musicians verorten. Das stimmt auch zum Teil, er wurde in New York City 1933 geboren, Sonny Greer, Sid Catlett, Zutty Singleton, Jo Jones, Buddy Rich, Gene Krupa, Roy Haynes, Elvin Jones und Max Roach waren u.a. Vorbilder, Drummer die er gut fand. Für Oliver Jackson, der ein Freund von ihm war, ist er bei Earl Hines eingesprungen, Jackie hätte Hines beinahe bei einer Sowjetunion-Tour begleitet, es wurde angefragt bei ihm (es gibt diese Geschichte von Stanley Dance, dass Moskau wohl ein größeres Konzert von Earl Hines in Kiew verboten/verhindert hatte.). Bei der 73er Aufnahme von „The Count’s Men“ war er allerdings wohl der jüngste Musiker (ca. 40 Jahre alt). Was Williams im hohen Alter mit Marc Devine und Hide Tanaka im Trio zusammen spielte, finde ich ziemlich beeindruckend. „The Late Set“ (2020) vom Marc Devine ist ziemlich konsistent und macht Spaß zu hören.

    „The Texas Twister“ ist ein ganz gutes Buddy Tate Album mit Paul Quinichette, Cliff Smalls, Major Holley, Jackie Williams. Tate ist bei „Chicago“ auch mal wieder an der Klarinette zu hören.

     

    --

    #12509875  | PERMALINK

    thelonica

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    OSCAR PETERSON TRIO – Canadiana Suite

    Hier läuft’s im Stream. Habe seit einigen Jahren eine Faszination für Kanada. Falls es mal für mich über den Atlantik gehen sollte, dann nur nach Kanada, per Schiff allerdings. Dass es das Album nur als japanische CD gibt, dürfte erklären warum es im Peterson Thread nicht besternt wurde, wobei es einige Leute vielleicht doch kennen. Die Limelight Alben gefallen mir fast alle ganz gut. „With Respect To Nat“ habe ich vielleicht zweimal gehört. „Canadiana Suite“ funktioniert vielleicht als Musik für den Herbst gut, aber passt auch im nicht ganz so warmen Juli.

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