Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12481713  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Joachim Kühn – Sounds of Feelings | Dass das ein echt gutes Album sein würde, hatte ich nach entsprechenden Aussagen von Clifford Allen drüben erwartet – dennoch (bin ja Kühn nicht besonders wohlgesonnen) eine feine Überraschung! Trio mit JF Jenny Clark und Aldo Romano (beide auch mal an Flöten, Glöcklein usw.), der Leader wechselt auch mal kurz ans Altsax (und eine Flöte, eine Shenai, Glöcklein …), das changiert zwischen frei und Groove, hätte auch ganz gut bei MPS unterkommen können, wenn noch etwas mehr Rock im Mix wäre – wie es ist, ist es bei BYG schon richtig. Lustig und passend, weil neulich beim Set des Kyle Eastwood Quintet die Musik aus „The Good, the Bad and the Ugly“ hängen blieb: „El Dorado“ beginnt mit Brunftschreien der jungen Herren, nach sechs Minuten oder so fällt es aber in einen Groove – und entpuppt sich genau als das Morricone-Thema … sie bleiben zu lange dabei und wiederholen es auch noch, das kann kein Zufall sein. Aber klar: ist ein Kühn-Stück, sonst hätte man ja noch wem was bezahlen müssen …

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #12481733  | PERMALINK

    lotterlotta
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    ….nachdem meine erste platte wegen eines pressfehlers wieder zurück ging, läuft die direkt bei ecm bestellte und dort vorher kontrolliert durchgehörte nun zum dritten mal nacheinander, mit jedem hördurchgang steigt die vorfreude auf das konzert in antwerpen. hoffe das wetter spielt am samstag noch ein wenig mit, vielleicht sollte ich morgen schon sehr früh fahren, ist wohl freitag  sonnig und warm…..

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12481745  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich hoffe, es wird gut in Antwerpen!

    Bei mir weiter mit BYG:


    Vom rätselhaft lyrischen „The Way Ahead“ von Jacques Coursil (gleiche Besetzung wie „Other Afternoons“, mit Arthur Jones, Beb Guérin und Claude Delcloo) zur Fortschreibung der Blue Note Avantgarde mit Grachan Moncur III und „New Africa“, mit Beigabe von AACM (Roscoe Mitchell) und Fire Music (Archie Shepp) und Free-Surrealismus (Dave Burrell, Alan Silva, Andrew Cyrille – letzterer erinnert in diesem Kontext durchaus ein wenig an Roy Haynes, mit ähnlich transparentem, hellem und stets unvorhersehbarem, stark rhythmisiertem Spiel) und dann wieder zum freien Gebläse von Kenneth Terroades „Love Rejoice“, wo der Titel natürlich schon Coltrane und Ayler heraufbeschwört. Mit dabei sind hier neben dem Leader (ts/fl) auch Ronnie Beer (as/ts7fl), Evan Chandley (bcl/fl), François Tusques (p/balafon*), Beb Guérin und Earl Freeman (b) und einmal mehr Delcloo (d) – dunkel ist das auch, grad wie Coursils Album, aber ungemein dichter und druckvoller.


    *) Das Ding am Ende vom ersten Stück klingt so verzerrt/dreckig, dass es eher wie ein Kalimba wirkt, aber die Balafon-typischen Sounds sind auch dabei und das war wohl einfach Überforderung des Tonmeisters (Daniel Valencien, Studio Saravah).

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    #12481753  | PERMALINK

    lotterlotta
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    …wie nicht anders zu erwarten der bass sehr im vordergrund, laws setzt da mal kontrapunkte, mal das piano im zwiegespräch mit dem bass, cobham grundiert, tritt gelegentlich an den becken in den vordergrund, insgesamt schon sehr ansprechend, der titel ist programm…

    @gypsy-tail-wind , danke , das hoffe ich auch!

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12481789  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die letzten zwei für den Moment, zwei Alben von Sunny Murray, hier auf einem CD-Twofer von Fuel2000 (auch lizenziert – das oder Charly sind auch die Ausgaben, die ich vom AEoC und Shepp habe) … „Sunshine“ stammt von den Monster-Sessions im August, das Basis-Trio mit Kenneth Terroade (ts) und Malachi Favors (b) ist nur im mittleren Stück zu hören, im etwas kurzen seitenfüllenden Opener (13:45) sind noch Lester Bowie (t), Archie Shepp (ts), Dave Burrell (p) und Alan Silva dabei, im Closer dann neben Burrell Roscoe Mitchell und Arthur Jones (beide as). Die Stücke sind in der Trackliste und in den Liner Notes vertauscht: „Flower Trane“ ist das Stück auf der A-Seite, aber in den Liner Notes das mit den Altsaxern und Burrell, bei „Red Cross“ ist es dann andersrum – keine Ahnung, was korrekt ist. Das zweite Album hat einen der besten Titel aller Zeiten: „An Even Break (Never Give a Sucker)“ und zum selben Basistrio (Terroade auch fl) kommt hier noch Byard Lancaster (as/ss/bcl/fl) dazu. Nach dem wilden Gebläse (aber gut strukturiert, finde ich!) des ersten Albums geht es hier abwechslungsreicher zu und her, im Opener rezitiert Murray, der auch Balafon spielt, eigene Zeilen. Die zwei Bläser verschränken sich ineinander, Favors/Murray sorgen für rasante Beats mit Time aber in einem ständigen Fluss, immer wieder anders betont und phrasiert. Nachdem das Moncur-Album mit 47 Minuten rekordverdächtig lang ist, dauern die zwei hier nur je etwa eine halbe Stunde. Aufgenommen wurde „An Even Break“ am 24. Oktober 1969 in Amougies und Claude Delcloo schreibt in den Liner Notes ein wenig über Murray (und wie sehr der swinge), über das Festival und darüber, wie Paris danach – als all die Musiker nach dem Festival in die Hauptstadt zurückfuhren, für einige Zeit die Free-Jazz-Kapitale der Welt wurde.

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    #12481823  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Vijay Iyer / Wadada Leo Smith – Defiant Life

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    #12481839  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Danke für die ganzen Posts zu den Actuel Alben! Hier in den Läden stehen noch ein paar, über die ich nachdenke (Love Rejoice, Cyrille solo…), das eine oder andere kommt in den nächsten Jahren sicher nicht dazu

    @lotterlotta auch von mir viel Spass in Antwerpen, es ist eine tolle Stadt, vielleicht die beste!

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    #12481939  | PERMALINK

    lotterlotta
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    @redbeansandrice

    danke, bin gespannt….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12481945  | PERMALINK

    atom
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    GIL EVANS – The Individualism of Gil Evans (Verve, 1964)

    Wahnsinns-Album! Ich bin jedes Mal von den Socken.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12482005  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    „Individualism“ flasht mich auch immer noch bei jedem Hören! Mehr noch als „Out of the Cool“, auch wenn ich mich echt nicht entschieden könnte zwischen den beiden! Bei mir natürlich die CD mit etwas Bonusmaterial, von dem ich gar nicht weiss, ob es davor schonwo erschienen ist (Discogs sagt, zwei der fünf Stücke gar nicht, das längste in gekürzter Fassung … wo die drei erschienen sind, weiss ich nicht, aber die Albumtracks sind wohl wirklich die Highlights).

    Bei mir gestern Messiaen im Konzert (Tamara Stefanowich und Pierre-Laurent Aimard mit den „Visions de l’amen“ – grossartig! Müsste eigentlich Klaviermusik sein, die auch Jazzhörer abholen könnte?), davor und danach bei den letzten Urlaubsvorbereitungen etwas ruhigere Fahrwasser mit dem jüngsten Album des Billy Hart Quartet, „Just“, das gleich mehrmals lief – und mir echt ans Herz gewachsen ist.

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    #12482025  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Randy Weston – Blue Moses | Perfekte Musik zum Zugfahren … und wirklich toll! Ich würd jetzt – Fan, der ich ja bekanntlich bin – sagen, Westons Pianistik verliert nicht sooo viel durch das Rhodes (ganz anders als z. B. bei Hank Jones oder Kenny Barron). Und Sebesky hat das echt gut gemacht. Nur mal „Ganawa (Blue Moses)“: das vom Moog, der nach Mischung aus Marimba und Balafon klingt, gedoppelte Rhides, das klein besetzte Intro, dann die Bläser mit viel Punch, offen und direkt, die dann hinter Hubbards Solo aber mit gedeckten gedämpften Sounds wieder auftauchen. In den Bläsern die Cries des Horns (Jimmy Buffington vermutlich?), was dem Ganzen einen Touch „jungle“ (Ellington oder Mombasa?) gibt (und durchaus Elemente vom besten Big Band-Album vorwegnimmt, das Weston kurz darauf einspielte, „Tanjah“). Grover Washington wird dadurch zum Denken gezwungen, riffen reicht hier nicht, denn das tun schon alle anderen (er tritt ein wenig in die Fussstapfen von Stanley Mister T.). Danach so eine gestapelte Fanfare (Oliver Nelson?) wieder mit offenen Bläserklängen – und Weston findet einen unglaublich eleganten Flow, nur um von einem Percussion-Intermezzo unterbrochen zu werden. Dazu kommt Hubert Laws an der Flöte (der besten Ton in Sachen Jazzflöte?)… und dann Billy Cobham, erstmal nur mit dem Hi-Hat, bevor die ganze Band wieder durch das Thema rifft, nochmal mit dem schreienden Horn. Sebesky hängt eine Art Drehschluss an (ein Rondo?) … das ist wirklich phantastisch gemacht! Und so ist daa auch bei den drei anderen Stücken.

    Ah, noch was: mich dünkt, man hat hier sogar Ron Carter (the perennial Ron) anders aufgenommen, trockener, viel weniger raumgreifend als üblich – und auch das ist perfekt, macht sein tolles Spiel nur noch effektiver.

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    #12482099  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die weitere Zugmusik:



    Groove Holmes hatte am 2. Mai Geburtstag, aber das fand ich erst später heraus.

    Und jetzt ein Album, das auch mal ein Reissue verdient hätte:

    Roots | Südafrikanischer Jazz-Rock von 1975. Barney Rachabane (as), Duke Makhasa (ts [und fl, nehme ich an]), Dennis Mpale (t), Jabu Nkosi (org [allerdings ist nur ein Piano zu hören]), Sipho Gumede (elb), Peter Morake d), produziert hat Almon Memela und vergleicht spielte er auch die Gitarre, die bei Discogs in den Credits fehlt?

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    #12482123  | PERMALINK

    atom
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    gypsy-tail-wind„Individualism“ flasht mich auch immer noch bei jedem Hören! Mehr noch als „Out of the Cool“, auch wenn ich mich echt nicht entschieden könnte zwischen den beiden! Bei mir natürlich die CD mit etwas Bonusmaterial, von dem ich gar nicht weiss, ob es davor schonwo erschienen ist (Discogs sagt, zwei der fünf Stücke gar nicht, das längste in gekürzter Fassung … wo die drei erschienen sind, weiss ich nicht, aber die Albumtracks sind wohl wirklich die Highlights).

    Dreifünftel wurde 1974 hier veröffentlicht. Vom Gesamtmaterial ist für mich sogar Time Of The Barracudas mein Favorit.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12482149  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ah, danke – und dort ist „Spoonful“ gekürzt … die Reihe ist trotz generischer Cover teils echt gut … aber ich kenne sie nur, weil ich anderswo schon geguckt habe, woher irgendwelches Material auf CDs stammt.

    An die andere Platte, von der dort Bonusmaterial zu finden ist („Guitar Forms“, ja?) dachte ich übrigens heute beim dritten oder vierten Hörgang von „White Rabbit“ ein paar Male. Mein Benson-Favorit ist das nicht, das sind bisher eher „Beyond…“ und „Body Talk“, mir ist auf „White Rabbit“ glaub ich etwas zu viel los – die kreischenden Hörner von „Blue Moses“ gibt es dort auch gleich wieder.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12482785  | PERMALINK

    stardog

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    Cecil Taylor European Orchestra – Alms/Tiergarten Spree

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