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vorgarten
friedrich
lotterlotta
1976 gypsy-tail-wind…nach ein paar stunden benson-abstinenz geht auch dies album ganz flüssig durch die gehörgänge, ohne dass der schmalz rausläuft…zeitlich nun schon recht dicht an dem von dir geschmähten breezin‘ geht es hier doch recht straigth instrumental zur sache, vielleicht bin ich ja schon taub aber hier ist alles sehr sauber arrangiert und auch in den feinheiten wahrnehmbar….der genre-schwenk, mehr zum pop vollzog sich dann auf „in flight“ und „breezin“, (…)
Nein, Du bist nicht taub!
Ein klasse Album, das wir beide offenbar sehr ähnlich hören und das ich in anderen Worten aber eigentlich auch ganz ähnlich schon hier beschrieben habe. Edit: Zufällig brachte der Postbote gerade die CD dieses Albums, die ich mir zusätzlich zur bereits vorhandenen LP geleistet habe. Japanische „CTI Supreme Collection“, aus England geliefert, aber das war wirklich das günstigste Angebot.
ich hatte die gerade in einen plattenladen in athen in der hand. nehme ich vielleicht auf der rückreise mit.
….in einer vernünftigen pressung solltest du das vielleicht streichen….
das benson in den 70ern so schlecht beleumundet daherkam, lag meiner meinung nach daran, dass seine cti-alben imo überproduziert wurden, sein spiel wirkt darauf fast immer technikdomestiziert, würde fast sagen kalt, steril, emotionslos, hier noch einen lick drüber, da noch einen schlenker dazu….seltsamerweise wirkt er für mich live ganz anders, nur mal auf der „weekend in l.a.“ auf seite 2 „the greatest love of all“ anhören, da schwebt er so emotional über allem…ich glaub die cti-live-scheibe mit hubert laws muss ich mir doch noch irgendwo besorgen….
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Anouar Brahem – After the Last Sky | Drüben wurde um ein paar Worte gebeten … nach vier oder fünf Durchgängen will ich es versuchen. Das neue Album von Anouar Brahem bringt wieder Django Bates (p) und Dave Holland (b) zusammen, doch es ist sehr anders als der sieben Jahre zuvor eingespielte (beide schnell veröffentlicht, das neue wurde im Mai 2024 in Lugano aufgenommen) Vorgänger, der ja eher ein – grossartiger! – Ausreisser in Brahmes Diskographie darstellt. Statt eines Schlagzeugers ist hier erstmals ein Cello dabei, gespielt von Anja Lechner, mit der Brahem gemäss Adam Shatz‘ langem Essay im Booklet schon länger spielen wollte. Das Cello wird quasi zu zweiten Leitstimme neben der Oud, doch zugleich ist es verblüffend, wie Bates und vor allem Holland mit dem Instrument von Brahem fast verschmelzen, seine Phrasierung übernehmen, seine Melodien nahtlos fortspinnen. Das Ergebnis ist ein intimer Dialog, eine Art Kammermusik, die sich an den Grenzen, den Übergängen trifft, wie so oft bei Brahem – er macht ja keine „Fusion“ sondern Musik, die in Zwischenräumen lebt (Shatz geht von „Barzahk“ aus, dem ECM-Debüt von 1991, dessen arabischer Titel „separation“ oder „barrier“ bedeutet). Die Kunst der Maqamat – die arabischen Moden, das ganze Musiksystem der Region – spielt hier keine zentrale Rolle, das Quartett trifft sich an einem neuen Ort („Maqam“, das wusste ich nicht, heisst wörtlich gemäss Wikipedia „Ort, auf dem etwas errichtet ist“), an dem Jazz, die europäische Klassik, Tango und andere Einflüsse sich treffen. Das Ergebnis – vor der Tragödie Palästinas entstanden aber bei Brahem natürlich ohne jeglichen pädagogischen Furor – ist eine nachdenkliche, ruhige und doch sehr bewegte Musik, die bei mir ganz allmählich einsickert und sich mit jedem Hören neu öffnet. Ein zarter Dialog, eine fragile Nähe (Shatz leiht sich die „closeness“ von Charlie Haden aus), die im erwähnten sehr engen, aufeinander bezogenen Spiel immer wieder neu entsteht. Shatz meint, das Album sei vielleicht so etwas wie Brahems „Quatuor pour le fin du temps“ und auch eine Art Fortschreibung von „Ballad for the Fallen“, kein Requiem und keine Kapitulation sondern eine zarte Musik der Hoffnung, die ganz ohne Sentimentalität oder Melancholie auskommt und vielleicht gerade darin eine Kraft findet, die vielleicht wieder über die Musik hinaus weist. Der Albumtitel stammt von Edward Saïd, Shatz ordnet das alles ausführlich ein (auf 10 Seiten, nur in englischer Sprache) und verweist auch auf den Dichter Mahmoud Darwish (dem Brahem mit „The Astounding Eyes of Rita“ ein Album gewidmet hat). Darwish schrieb auch die Zeile: „Where should the birds fly after the last sky?“ – da sind wir wieder im Raum des Überganges, der Grenzen. Wo sind die Toten, wenn sie nicht mehr da sind? Wie (be)greift man das Unsichtbare, das, was nicht begriffen oder gegriffen werden kann? Brahems Musik kann das.Ich bin gerade nochmal hier … heute Morgen ab CD, am Abend dann im Konzert. Freue mich sehr darauf!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbalotterlotta
vorgarten
friedrich
lotterlotta
1976 gypsy-tail-wind…nach ein paar stunden benson-abstinenz geht auch dies album ganz flüssig durch die gehörgänge, ohne dass der schmalz rausläuft…zeitlich nun schon recht dicht an dem von dir geschmähten breezin‘ geht es hier doch recht straigth instrumental zur sache, vielleicht bin ich ja schon taub aber hier ist alles sehr sauber arrangiert und auch in den feinheiten wahrnehmbar….der genre-schwenk, mehr zum pop vollzog sich dann auf „in flight“ und „breezin“, (…)
Nein, Du bist nicht taub!
Ein klasse Album, das wir beide offenbar sehr ähnlich hören und das ich in anderen Worten aber eigentlich auch ganz ähnlich schon hier beschrieben habe. Edit: Zufällig brachte der Postbote gerade die CD dieses Albums, die ich mir zusätzlich zur bereits vorhandenen LP geleistet habe. Japanische „CTI Supreme Collection“, aus England geliefert, aber das war wirklich das günstigste Angebot.
ich hatte die gerade in einen plattenladen in athen in der hand. nehme ich vielleicht auf der rückreise mit.
….in einer vernünftigen pressung solltest du das vielleicht streichen….
friedrich
das benson in den 70ern so schlecht beleumundet daherkam, lag meiner meinung nach daran, dass seine cti-alben imo überproduziert wurden, sein spiel wirkt darauf fast immer technikdomestiziert, würde fast sagen kalt, steril, emotionslos, hier noch einen lick drüber, da noch einen schlenker dazu….seltsamerweise wirkt er für mich live ganz anders, nur mal auf der „weekend in l.a.“ auf seite 2 „the greatest love of all“ anhören, da schwebt er so emotional über allem…ich glaub die cti-live-scheibe mit hubert laws muss ich mir doch noch irgendwo besorgen….Du meinst, vorgarten sollte die Platte stehen lassen? Oder missverstehe ich Dich? Keine Ahnung, ob sie ihm gefallen könnte, aber ich glaube, wir haben sie ganz gut beschrieben.
Ich hatte mich zu Benson als Schnellspieler ja hier schon geäußert. Und dazu stehe ich, was die beschreibenen Fälle betrfft, auch immer noch. Das macht er aber auf anderen Alben weniger oder gar nicht und da höre ich ihn deutlich lieber. Auf seinen späteren Pop-Alben gibt es das wahrscheinlich kaum noch. Vielleicht geht es da wirklich mehr ums Gefühl als um die Technik.
Sind die 70er Alben von Benson tatsächlich so schlecht beleumundet? Hier im Forum kommen zumindest Blue Horizon und Body Talk ja bei Teilen der Forianer sehr gut weg und ich glaube bei der amtlichen Fachkritik auch. Die späteren Pop-Jazz-Alben haben die Jazz-Junkies damals wahrscheinlich nur mit spitzen Fingern angefasst. Das fängt vielleicht bei Good King Bad schon an. Aber es kommt immer drauf an, aus welcher Perspektive man das hört.
Sowohl Top-Instrumentaltechnik als auch Top-Produktionstechnik gehören bei diesen Alben sicher zum Konzept. Weder George Benson noch Creed Taylor sind asketische Minimalisten und Creed Taylor gibt sich auch nicht mit spontanen Skizzen zufrieden.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)ich meinte nicht das seinen frühen siebziger alben schlecht geredet wurden, der mann war damals bei vielen jazzfreaks wie ein rotes tuch, ich kannte da einige die da nur die nase rümpften. imo änderte sich sein gitarrenspiel mit der hinwendung zum gesang, auf einmal hörte man in seiner saitenarbeit wesentlich mehr gefühlvolle momente…
ich meinte nicht das @vorgarten sie stehen lassen sollte, eine gute pressung sollte er auf jeden fall mitnehmen
ich hoffe das brahem – konzert wird toll, ich höre ihn ja am nächsten samstag in antwerpen. nun mal fertig machen für die fahrt nach köln, james brandon lewis trio um 18:00uhr im stadtgarten, hätte da noch ein ticket in der ersten reihe übrig für umme!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!…und das er beides gut kann, als sänger stücke hervorragend interpretieren und fantastisch gitarre spielen zeigt er auf diesem doppelalbum…
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Ich halte halt auch so dagegen, dass der Jazzmusiker, der *kein* Schnellspieler ist, mir erst noch gezeigt werden müsste (und da komme niemand mit Chet Baker oder Miles Davis bitte, das wäre nämlich ein Irrtum!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windIch halte halt auch so dagegen, dass der Jazzmusiker, der *kein* Schnellspieler ist, mir erst noch gezeigt werden müsste (und da komme niemand mit Chet Baker oder Miles Davis bitte, das wäre nämlich ein Irrtum!)
Bill Frisell! Bei dem habe ich manchmal das Gefühl, er lässt einen Ton einfach im Raum stehen und sich dort ausbreiten. Oder er spielt überhaupt keinen Ton. Oder die alten Swing-Saxofonisten mit hoher Balladen-Kompetenz. Aber eigentlich geht es auch gar nicht darum, ob einer schnell spielen kann oder nicht, sondern ob es mehr ergibt als die Summe seiner Teile.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)SAM JONES & COMPANY – Down Home
Sam Jones ist hier auf „Round Midnight“ am Cello zu hören, Les Spann spielte Flöte, Piano Joe Zawinul plus Israel Crosby und Vernel Fournier. Das klingt sehr schön und vielleicht ein bißchen „esoterisch“, mich erinnert es auch ein bißchen an frühere Chico Hamilton Gruppen, wobei natürlich das Cello von Sam Jones super klingt. Wo bekommt man sonst noch Musik mit Leuten wie Leuten wie Snooky Young (Lunceford, Basie etc), Les Spann (Quincy Jones), Pat Patrick (Sun Ra), Crosby/Fournier (Ahmad Jamal), Blue Mitchell (Horace Silver etc.), Clark Terry (Ellington), plus Ron Carter, Ben Riley, Wynton Kelly, Jimmy Heath, Frank Strozier und Jimmy Cleveland (Quincy Jones)? (Ein paar weitere Sessions auf Riverside haben ähnlich abgefahrene Besetzungen, und die Quincy Jones Band hatte für eine Big Band ein paar sehr individuelle Stimmen: Spann, Budd Johnson, Melba Liston, Patti Bown etc.). Für die größere Besetzung hatte hier Ernie Wilkins arrangiert und dirigiert. Insgesamt wirkt die Musik etwas softer, „Thumbstring“ (von Ray Brown) könnte fast Ellington oder Quincy Jones sein. Das muss auch an Ernie Wilkins liegen, der ja (mit Melba Liston) zudem für Q arrangiert hatte…
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friedrich
Aber eigentlich geht es auch gar nicht darum, ob einer schnell spielen kann oder nicht, sondern ob es mehr ergibt als die Summe seiner Teile.Ich glaub nicht, dass das bei den Swing-Meistern stimmt … und dass viele manchmal wenig spielen, ist ja auch klar (Frisell) – aber bei dem Satz, den ich zitiere, finden wir uns eh alle wieder
Hier jetzt (Feiertag bzw. Feiernachmittag und ich hab den Morgen auf frei, auch nötig, da ich erst gegen 1 ins Bett kam nach dem grossartigen Brahem-Konzert):
Sunny Murray – Hommage to Africa
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas Murray-Album klingt stellenweise wie durch einen dicken Vorhang aufgenommen… Beim Titelstück (=Seite A der LP) frage ich mich, was „Part 2“ ist: noch ein Resteschnipsel vom grossen Blow-Out, den man auch noch verwenden wollte, um die sonst nur 15minütige A-Seite etwas zu pimpen? Musikalisch finde ich das alles ziemlich toll – ein Community-Ding mit vielen der Leuten, die damals in Paris waren: Shepp, Mitchell, Bowie, Thornton, Moncur, Burrell, Silva, Jeanne Lee, dazu Kenneth Terroade (den wohl Murray aus London rüberholte, steht zumindest in seinem dt. Wiki-Eintrag) und in der Titelsuite an Percussion auch noch Arthur Jones, Favors und Earl Freeman. Schade um den dumpfen Sound, aber macht grad einigen Spass, ohne dass ich je auf die Idee käme, die einzelnen Stimmen herauszudestillieren. Thornton/Bowie und Shepp/Terroade sind zwar die einzigen doppelt besetzten an Kornette/Trompete bzw. Tenorsax, aber das ganze lebt eh nicht von Soli.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windIch halte halt auch so dagegen, dass der Jazzmusiker, der *kein* Schnellspieler ist, mir erst noch gezeigt werden müsste (und da komme niemand mit Chet Baker oder Miles Davis bitte, das wäre nämlich ein Irrtum!)
Ist nicht jeder professionelle Musiker ein „Schnellspieler“? Den Begriff müsste man ja auch erstmal definieren. Naives „Noten pro Zeit“ jedenfalls kein sinnvolles Kriterium.--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknicht_vom_forum
gypsy-tail-windIch halte halt auch so dagegen, dass der Jazzmusiker, der *kein* Schnellspieler ist, mir erst noch gezeigt werden müsste (und da komme niemand mit Chet Baker oder Miles Davis bitte, das wäre nämlich ein Irrtum!)
Ist nicht jeder professionelle Musiker ein „Schnellspieler“?
Da geh ich grad im Jazz davon aus, ja – zumindest potentiell, und wenn es da mal Leerlauf gibt, finde ich das in den meisten Fällen nicht weiter tragisch (wenn’s denn vorbeigeht
)
Bin immer noch hinterm Vorhang:
Dave Burrell – Echo | Hier hab ich die Sunspots-CD – und die scheint, insofern man nicht alles von BYG als Bootleg betrachtet, offiziell zu sein („Issued under license from Charly Licensing Aps“), hergestellt beim als ESP-Disk‘-Bootlegger bekannten Florentiner Firma Abraxas … die Band ist hier, drei Tage vor der Murray-Session (BYG war da eine ganze Woche im Studio Saravah eingemietet und nahm all die Leute auf) kleiner: Thornton, Moncur, Jones, Shepp, Burrell, Silva, Murray – aber auch hier gibt es zwei lange Stücke, die als kollektive Efforts funktionieren: 20 Minuten „Echo“ und 22 Minuten „Peace“. Vom Burrell, wie wir ihn 20-25 Jahre später mit David Murray hören, ist hier noch wenig zu erahnen – auch wenn ich mir einbilde, dass die wilden Cluster, die er in die Tasten hämmert, von den Klangfarben her schon manchmal recht eigen sind – er geht anders in die Höhe als z.B. McCoy Tyner 1965 mit Coltrane oder Cecil Taylor es tun, findet im Effekt schon irgendwie eigene Stimmungen, die durch die Bläser- und Drums-Klangwälle hindurchschimmern.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagestern hab ich zufällig hier ein tolles Dave Burrell Interview mit Clifford Allen von 2004 gelesen… dass er zum Beispiel als einer der ersten durch diese Berklee School Sache gelaufen ist… (war das Real Book aus der Burton Generation? ne, wahrscheinlich etwas später…)
so I went to Berklee. [When I got there] Quincy Jones was graduating, and I was much inspired by hearing his charts being played down in the basement. I was also impressed by Gary Burton and the way he and the upperclassmen were studying the music. In the dormitories it was pretty evident who was really serious about the music; Gary and his crowd were seniors, and they were bolder than we were – I was just getting started with Sonny Sharrock, Ted Daniel, and those people. I immediately saw that it had to be all or nothing at all; you couldn’t just practice sometimes. I had to really study very, very hard and that’s how I got the bug.
Amina Claudine Myers – Song For Mother Eim Stream, Myers an Piano und Orgel, nur begleitet von Pheeroan Aklaff, kannte ich nicht und gefällt mir sehr, auf jeden Fall schonmal mehr als das Bessie Smith Album… viel hat Myers ja über die Jahre nicht aufnehmen können, toll dass da jetzt nochmal was kommt…
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.Alan Silva and his Celestial Communication Orchestra – Luna Surface | Noch ein heftiges Album aus den Sessions im August 1969 … wieder grosse Besetzung und ein paar Gesichter, die auf den anderen Alben noch nicht auftauchten: Anthony Braxton (ss/as), Leroy Jenkins (v),Bernard Vitet (t, frh) und Claude Delcloo (d). Der Leader spielt Violine, den Bass übernehmen Beb Guérin und Favors, wieder dabei sind Shepp (ss), Terroade, Moncur und Burrell. Das ist wohl sowas wie das Xenakis-Album im BYG-Katalog … und es ist echt heftig, zumal es nur ein Stück (in zwei Teilen) über 28 Minuten gibt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandricegestern hab ich zufällig hier ein tolles Dave Burrell Interview mit Clifford Allen von 2004 gelesen… dass er zum Beispiel als einer der ersten durch diese Berklee School Sache gelaufen ist… (war das Real Book aus der Burton Generation? ne, wahrscheinlich etwas später…)
so I went to Berklee. [When I got there] Quincy Jones was graduating, and I was much inspired by hearing his charts being played down in the basement. I was also impressed by Gary Burton and the way he and the upperclassmen were studying the music. In the dormitories it was pretty evident who was really serious about the music; Gary and his crowd were seniors, and they were bolder than we were – I was just getting started with Sonny Sharrock, Ted Daniel, and those people. I immediately saw that it had to be all or nothing at all; you couldn’t just practice sometimes. I had to really study very, very hard and that’s how I got the bug.
Danke, gucke ich noch rein … „upperclassmen“ – haha, passt vermutlich genau. Wann das genau los ging mit dem Real Book und so weiss ich nicht, hätte gedacht in den frühen Siebzigern oder so? Aber Burton war da schon massgeblich involviert, soweit ich weiss.
Ach ja, das steht im Wiki-Artikel (und bezieht sich nur auf das „Real Book“, das wir kennen, da wird auch erwähnt, dass es ähnliches wenigstens seit den Zwanzigerjahren gab):
Pat Metheny claims that while teaching at Berklee College of Music from 1973 to 1974, one of his guitar students and one of Gary Burton’s vibraphone students (both of whom wish to remain anonymous) invented the idea of assembling the anthology that would form The Real Book. Early editions included several compositions by Metheny as „Untitled Tune“ as they had not yet been recorded and released.
redbeansandrice
Amina Claudine Myers – Song For Mother E im Stream, Myers an Piano und Orgel, nur begleitet von Pheeroan Aklaff, kannte ich nicht und gefällt mir sehr, auf jeden Fall schonmal mehr als das Bessie Smith Album… viel hat Myers ja über die Jahre nicht aufnehmen können, toll dass da jetzt nochmal was kommt…Das mit dem neuen Album im Stream war wohl wirklich ein Fehler, es gibt jetzt nur noch den Opener:
https://redhookrecords.bandcamp.com/album/solace-of-the-mind
Immerhin wissen wir, dass es bereit ist--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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