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AutorBeiträge
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Ich muss zu Lowe ergänzen, dass es natürlich schon längst postmodernen Jazz gibt, seit den 80ern zumindest, da gibt es ein weites Feld von John Zorn oder Ray Anderson und all ihren Projekten … aber Lowe ist an deren Art von oft etwas oberflächlicher Hipness nicht interessiert und geht einen eigenen Weg, der mit Jaki Byards Amalgam-Piano zu tun hat oder der Traditionspflege eines Matthew Shipp, der ja schon bei einigen Projekten mitwirkte, nicht mit den Slickaphonics und ihrem Fun-Punk. Da wird nicht à la Tom Waits ein Retro-Shabby-Chic-Image gebaut – auch wenn mit Marc Ribot ein Bindeglied (auch zu Zorn) vorhanden ist. Und Ray Anderson taucht ja im Constant Sorrow Orchestra auch auf … aber das Netz von Lowe ist sehr viel weiter. Vielleicht könnte man manches, was er macht, auch neben das James Reese Europe-Projekt von Jason Moran stellen? Ich verstehe natürlich gut, wenn Lowes monströse Projekte nicht viel Anklang finden bzw. überfordern (ein 3-CD-Set 2011, ein 4-CD-Set 2014, eine Reihe von 5CDs 2016 oder so, eine 8-CD-Box 2019, eine 3-CD und eine einzelne 2022, und jetzt die zwei zusammengehörenden Doppel-Alben, die wohl als 4-CD Box gekommen wären, wenn ESP mehr Geld hätte – nehme an, die geben mehr oder weniger nur den Namen her und lassen die Leute selbst finanzieren) … und dazwischen all die Bücher, die annotierten, umfangreichen historischen Editionen („That Devilin‘ Tune“, „Really the Blues“ usw.), mit (hervorragenden) Transfers (ob er die selbst anfertigt oder vorliegende aufbessert weiss ich nicht, aber letzteres hat er auch gut im Griff, wie in den Jahren auf Org manchmal an geteilten Beispielen zu hören war). Grösster Respekt vor all dem – da geht einer quasi abseits der „offiziellen“ Geschichte unbeirrt seinen eigenen Weg, grätscht aber auch immer wieder rein, zieht tolle Leute in seinen Orbit (und stribt zwischendurch ein paar Male fast, aber macht immer weiter, immer weiter …)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
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Werbungأحمد [Ahmed] – Giant Beauty | Fraglos die rätselhafteste Neuerscheinung des Jahres … ein 5-CD-Set, das die Auftritte vom 10. bis 14. August 2022 beim festival for other music in Fylkingen in der Agglo von Stockholm dokumentiert. Pro Set „reimaginiert“ das Quartet (Pat Thomas-p, Joel Grip-b, Antonin Gerbal-d, Seymour Wright-as) jeweils ein Stück von einem der ersten vier Alben von Ahmed Abdul-Malik, in endlos verdichteten Riffs und Grooves … Musik, um Mitbewohner*innen irre zu machen, aber das sind an diesen Tagen im Jahr ja eh alle – es läuft CD 2 mit dem „Oud Blues“.
Wenn ich meine Notizen vom Auftritt beim Météo Festival in Mulhouse im Sommer 2018 nachlese (da war @redbeansandrice auch dabei), passt das immer noch, aber ich höre das heute ganz anders, bin davon begeistert, auch wenn ich nicht behaupten möchte, zu verstehen, wie das alles funktioniert:
gypsy-tail-wind
Météo | Mulhouse Music Festival – 21.-25.08.2018Die nächste Band, Ahmed, bestehend aus Pat Thomas (p), Joel Grip (b), Antonin Gerbal (d) und Seymour Wright (as), war eigentlich diejenige, bei der ich Erwartungen hatte. Das „eigentlich“ verrät schon: eingehalten wurden sie nur sehr bedingt. Im Programmheft, das heuer mit ziemlich blöden Texten glänzte, wurde eine Band angekündigt, die Ahmed Abdul-Malik zum Ausgangspunkt machte, einen in Sufismus bewanderten Musiker, der Ost und West habe verbinden wollen, „[a] kind of transcultural Sun Ra, closer to humans than to the inhabitants of the great beyond.“ Malik hätte die vier Musiker dazu inspiriert, seine Stücke neu zu denken, neue Möglichkeiten ans Licht zu bringen, die sie böten, was Vorstellungskraft und instrumentale Mittel bettreffe. Nunja. Los ging es noch halbwegs vielversprechend mit einem guten Solo von Joel Grip – eben: Ahmed Abdul-Malik, dachte man. Dann setzten die anderen ein und es geschah … nichts? Oder eben doch? Grip und Gerbal verzahnten sind in hypnotischen Grooves, vor allem Grip machte dabei durch das Set hindurch einen super Job, ohne jeglichen Ausrutscher (Gerbal verhaute sich mal ein wenig). Wright spielte nur hässliche Einzeltöne, meist in gleichbleibenden Abständen, manchmal kreischte sein Saxophon, dann kamen einfach wieder schrille, wüst gespielte Töne – quää … quää … quää … quää. Pat Thomas am Klavier hingegen machte ungefähr dasselbe wie mit Monk, einfach nun mit dem imaginierten Abdul-Malik. Das war nicht wenig genug und auch nicht viel genug – eigentlich dasselbe Dilemma wie am Abend davor (wo man wenigstens noch hätte sagen können: gut, Monks Stücke klingen ja auch alle irgendwie gleich). Man dachte bei dem Set unweigerlich an die tollen Sets, die im Vorjahr das milesdavisquintet! und The Necks spielten – doch eben: dazu lief bei Ahmed wiederum zuviel bzw. es gab zuwenig Stringenz. Es folgte nach dem langen Stück noch ein viel kürzeres als Zugabe – eine Zugabe, die eher die Band spielen wollte, als dass das Publikum sie eingefordert hatte. Im kleineren Format funktionierte das für mich dann auch etwas besser, es wurde tatsächlich deutlich, dass die vier jetzt ein anderes Stück spielten. Vielleicht hätten sie das ganze Set auch besser etwas kleinteiliger gestaltet? Jedenfalls Daumen hoch für Joel Grip!
Fazit: * * *--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Sunny Murray – s/tWild.
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gypsy-tail-wind
أحمد [Ahmed] – Giant Beauty | Fraglos die rätselhafteste Neuerscheinung des Jahres … ein 5-CD-Set, das die Auftritte vom 10. bis 14. August 2022 beim festival for other music in Fylkingen in der Agglo von Stockholm dokumentiert. Pro Set „reimaginiert“ das Quartet (Pat Thomas-p, Joel Grip-b, Antonin Gerbal-d, Seymour Wright-as) jeweils ein Stück von einem der ersten vier Alben von Ahmed Abdul-Malik, in endlos verdichteten Riffs und Grooves … Musik, um Mitbewohner*innen irre zu machen, aber das sind an diesen Tagen im Jahr ja eh alle – es läuft CD 2 mit dem „Oud Blues“.
Völlig geflasht davon – CDs 3 bis 5 liefen gerade auch noch. Album des Jahres!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbakleine ecm runde, in dieser reihenfolge gehört, womit das beste zum schluss kam, hoffe das ecm nilssen nicht verbiegt und er noch viele tolle alben auf ecm aber auch we jazz herausbringt….platte eine der stärksten in diesem jahr, gewinnt mit jedem hörgang….top 10
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!gypsy-tail-wind
gypsy-tail-wind أحمد [Ahmed] – Giant Beauty | Fraglos die rätselhafteste Neuerscheinung des Jahres … ein 5-CD-Set, das die Auftritte vom 10. bis 14. August 2022 beim festival for other music in Fylkingen in der Agglo von Stockholm dokumentiert. Pro Set „reimaginiert“ das Quartet (Pat Thomas-p, Joel Grip-b, Antonin Gerbal-d, Seymour Wright-as) jeweils ein Stück von einem der ersten vier Alben von Ahmed Abdul-Malik, in endlos verdichteten Riffs und Grooves … Musik, um Mitbewohner*innen irre zu machen, aber das sind an diesen Tagen im Jahr ja eh alle – es läuft CD 2 mit dem „Oud Blues“.
Völlig geflasht davon – CDs 3 bis 5 liefen gerade auch noch. Album des Jahres!
…..da ich malik ja auch mag, führt wohl kein weg an der box vorbei! hatte auf bandcamp schon das erste set gehört und es als sehr fordernd erlebt! wie kannst du alle 5 hintereinander hören ohne völlig kirre zu werden….erklärt vielleicht deine aussage zum album des jahres das ist hammerharter aber genialer tobak…..wenn du probleme mit den nachbarn hast, könnte die box bei lautem abspielen diese endgültig lösen!!!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Set 1 hatte ich vor einer Woche oder so gehört @lotterlotta – heute nur Set 2 geplant gehabt, aber ich blieb hängen, und Set 3 war so phantastisch, dass ich danach auch nicht aufhören mochte. Und nach Set 4 dann halt auch nicht – zum Glück, weil Set 5 nochmal irre toll ist (3 und 5 nach diesem ersten Durchgang als Favoriten). Die Box ist übrigens richtig wertig gemacht – kriegt man als CD-Käufer die Tage ja nicht mehr so oft, umso schöner. Und das mit dem Album des Jahres war auch ganz unironisch gemeint … der aktuelle Stand des Irrtums, vor Sorey und Lloyd, den anderen Fünfsternern (Liste folgt bald – gerade läuft das letzte erst grad angeschaffte 2024er-Release und ich denke bis zum 25. bin ich mit dem Nachhören des halben Dutzends durch, bei dem ich das Gefühl habe, dass ich die zu schlecht einstufe, weil ich sie noch nicht mit genügend Fokus gehört habe).
Es läuft:
Anthony Braxton – Solo Bern 1984 / First Visit
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
John Coltrane – Soultrane--
…während gypsy-tail-wind gerade mit sissoko/gripper in musikalischer länderkunde badet, schüttle ich hiermit gerade die nadeln von den viel zu früh aufgestellten weihnachtsbäumen der nachbarschaft….
…und ja, das ist eine echte wohlfühlplatte, meine irgendwo auch in einer bestenliste des jahres dazu was gelesen zu haben und matsuli ist wohl auch ziemlich happy mit der scheibe und ihrem erfolg…erinnere mich nur nicht mehr wo sie erwähnt wurde, bei bandcamp oder discogs in einem post…
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Angelica Sanchez / Chad Taylor – A Monster Is Just An Animal You Haven’t Met Yet | Das Album mit dem besten Titel des Jahres … und eines, bei dem ich einige Anläufe brauchte, das aber inzwischen doch noch in die Top 10 des Jahres vorgedrungen ist. Ein Monster halt
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba…..so das mit den bäumen ist erledigt, vielleicht krieg ich hiermit auch noch die mitbewohner aus dem haus… mein dritter versuch! weiß nicht ob es an weihnachten liegt, meiner dem entsprechenden laune oder an der lautstärke, es wird vielleicht doch noch was mit mir und dieser scheibe……
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Frank Wright – Unity
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…..nun etwas besinnlicheres, musste leider umgetauscht werden, nun dann doch in einwandfreiem zustand und damit absolut passend zur zeit! warum das unter der ecm jazz sparte läuft kann ich nicht nachvollziehen, das ist von der anlage her eher klassisch inspiriert und könnte unter der new series flagge segeln. sclavis hat einen wundervollen ton und beide hören sich wohl genau zu, teilweise hat das was schwebendes…würde ich gerne mal unverstärkt in der elphi live erleben wollen….ein sehr schönes album! und das ich das cover klasse finde hatte ich glaub ich auch schon erwähnt…..
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!https://up.picr.de/49068525ef.jpg
zuletzt geändert von lotterlotta--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!DICK COLLINS AND THE RUNAWAY HERD – Horn Of Plenty
Läuft hier mal im Stream.
Die Aufnahmen hier unten waren heute auch schon zu hören.
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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