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Ich hab keine Zeit für Jazz, weil @vorgarten (und clasjaz und eine Freundin im echten Leben beide seit Jahren – aber es brauchte vorgarten) mir befahl, endlich mal Tindersticks zu hören. Alben Nr. 1-3 gestern, bei Nr. 2 war ich definitiv am Haken, Nr. 3-6 heute und irgendwo zwischen 3 und 5 war ich komplett drin und dran und überhaupt – und ich darf das hier schreiben, weil ich irgendwo las, dass sie „Elemente von Lounge Jazz“ (oder so ähnlich) in ihren Bandsound inkorporieren. Und weil ich mehrere Pausen brauchte – so kam das Diehl-Album gleich zweimal zum Zug – gab es heute bei der siebenstündigen Fahrt von Genf ins Tessin (inkl. Bus übern Pass, 2 Stunden, statt schnöde in 30 Minuten mit der Bahn durch einen Tunnel – und das, die Passfahrt, war definitiv der schönste und eindrücklichste Teil der Reise) auch mal noch die zwei hier:
Das erste wäre definitiv ein Fall für ein Matsuli-Reissue … hat aber eine Weile gebraucht, bis ich zu der Ansicht kam. Das zweite hingegen war Liebe aufs erste Ohr (CD-Reissue von 2008) – und ist seither ein Lieblingsalbum geblieben.
Gerade verklang aber erneut das zweite Tindersticks-Album.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbungwas habe ich denn da wieder angerichtet
freut mich sehr, ich höre das ja auch gerade alles durch und hatte in der mitte (zwischen CAN OUR LOVE… und THE HUNGRY SAW) eine ziemlich große tindersticks-lücke, danach habe ich sie aber häufiger live gesehen, da gab es auf jeden fall jazz-elemente… dauerhaft präsent sind sie mir natürlich durch die soundtracks zu den claire-denis-filmen (die in ihren beiden ersten noch musik bei abdullah ibrahim in auftrag gegeben hat, das schließt an vorherige posts hier an).
hier jetzt was anderes, bevor ich auch wieder zum chamber pop überwechsle:
meredith d’ambrosio, another time (1981)
kannte ich vorher nicht, weder die sängerin/pianistin, noch das album, das ganze 6 wilder-songs enthält (außerdem „a child is born“, zu dem er ja einen text geschrieben hat). schöne, intime angelegenheit, man merkt, dass d’ambrosio sich diese form des vortrags in vielen kneipen- und lobby-settings draufgeschafft hat. was mich aber wirklich erstaunt, ist die geschichte, dass coltrane sie gefragt hat, ob sie als sängerin 1966 mit nach japan kommen wolle – was hätte sie da gesungen? a love supreme? om? von alice begleitet?jedenfalls hat sie abgelehnt, weil sie alleinerziehend war:
JW: Returning to the 1960s, you had breakfast with John Coltrane in late 1965?
Md’A: Yes. I went to hear him play at Boston’s Jazz Workshop with McCoy Tyner, Jimmy Garrison, and Elvin Jones over a series of nights. I knew his Boston manager, Robin Hemingway, who took me to see them. After the gig one night, Coltrane, Robin and I went to Ken’s, a coffee shop nearby in Copley Square, for breakfast. We sat there till 3 a.m. talking. I was told later that John never laughed or smiled. But during our time at Ken’s, he was laughing and enjoying himself the entire time. I was happy to know that I was able to amuse him.JW: Did he hear you sing?
Md’A: Yes, he asked me to sing something for him, and I did. After I finished singing at the table, he was so moved he asked me to come with him to Japan and sing with the group.JW: Was he serious?
Md’A: Very. But Cyd was just four years old, and I was living with my parents after escaping my marriage. I explained why I couldn’t go with him. John understood.von hier.
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Habe um zuhause etwas Platz zu schaffen einen Stapel Schallplatten, die sowieso nur im Regal verstaubten, zum 2nd-Hand Händler geschleppt und im Tasuch ein paar alte Jazz und R&B-Scheiben nach hause getragen. Fangen wir mal mit dieser Obskurität an:
Lynn Hope and his Tenor Sax (1957)
Über Lynn Hope weiß man nicht viel, außer dass er mit seinem Jazz, R&B und Exotica-Cocktail in den 50ern eine große Live Attraktion war, aber danach aus dem Musikbusiness verschwand. Als konvertierter Muslim trug er gern einen Turban und ließ sich – wie man hier sehen kann – auch im Beduinendress mit Wasserpfeife abbilden. Ulkigerweise hat er ausgerechnet für das Aladdin-Label aufgenommen. Mit Tenderly hatte er 1952 einen Top 20-Hit. Das Cover der LP ist umwerfend!
Das Video zeigt ein Promo-Foto von ihm:
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)den song habe ich ja noch nie gemocht, aber in so einem prä-ska-rhythmus gefällt er mir
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Tatsächlich hab ich das Lynn Hope Album als jamaikanische Ausgabe, da scheint es wirklich Interesse und Austausch gegeben zu haben…
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.redbeansandriceTatsächlich hab ich das Lynn Hope Album als jamaikanische Ausgabe, da scheint es wirklich Interesse und Austausch gegeben zu haben…
Wirklich? Wow!
Lynn Hope hatte offenbar keine Berührungsängste , was die Wahl seiner musikalischen Mittel betrifft, und war tatsächlich in Jamaika sehr populär. Hier eine sehr schön knisternde jamaikanische Single mit Hope’s Version von Blue Moon, das auf der LP auch enthalten ist.
Kenne ich diesen Song nicht auch von Elvis? Lynn Hope spielte aber auch Lateinamerikanisches, Summertime und packenden R&B. Was wirkt, wird gespielt!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)@vorgarten und @gypsy-tail-wind
ich käme ja nie auf die idee die tindersticks auch nur annähernd im jazz zu verorten, toll sind sie ohne frage, es gibt auch kein wirklich schlechtes album, eine zeit lang habe ich sie ständig gehört und ihr erstling
ist einfach schon grandios, hatte bisher nur leider immer pech mit den versuchen, die scheibe auf annehmbaren vinyl zu bekomen…
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!dass dir die tindersticks, erst jetzt so richtig unter kommen wundert mich dann aber doch schon, sind doch mit eine der wichtigsten Bands in den letzten 30 Jahren, eine band auf die sich sowohl kritiker als auch musikliebhaber einigen können. meine liebsten alben von ihnen sind das debut, II, the something rain und waiting room…ihr erstling gehört für mich unter die top 20 der besten debutscheiben aller zeiten….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!diese hier wird mit jedem Umlauf besser, wow!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
@ „gypsy“ : schön dass Du zu den Tindersticks gefunden hast ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)@lotterlotta Ich hab im Pop/Rock-Bereich halt fast so viele blinde Flecken wie die meisten anderen beim Jazz
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbalotterlotta
ich käme ja nie auf die idee die tindersticks auch nur annähernd im jazz zu verorten, toll sind sie ohne frage, es gibt auch kein wirklich schlechtes album, eine zeit lang habe ich sie ständig gehört und ihr erstling
ist einfach schon grandios, hatte bisher nur leider immer pech mit den versuchen, die scheibe auf annehmbaren vinyl zu bekomen…natürlich haben die tindersticks genausowenig mit jazz zu tun wie talk talk, bei denen dieser flirt ja auch immer behauptet wurde. ich bin allerdings mit dem soundtrack zu NENETTE ET BONI eingestiegen, reines instrumentalalbum (abgesehen vom neueinsatz von „tiny tears“), schlagzeug mit besen gespielt, vibrafon… vom sound her vielleicht das, was sich manchen leute unter jazz vorstellen. bei der trackumfrage werden die insrumentalsachen bestimmt keine rolle spielen.
das debüt finde ich ja ziemlich unfertig und ohne song-highlights, aber das würde ich wohl anders hören, hätte ich sie damals schon entdeckt und verstanden, dass das total anders klang als das, was sonst so auf dem markt war. aber das gehört in den tindersticks-thread, den es ja gibt.
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Scott Walker? Der und Jarvis Cocker sind die Bezüge, die ich beim Hören knüpfe (aus dem kleinen Fundus der mir bekannten Popmusik
) – natürlich sind das keine direkten Parallelen oder so, aber Anknüpfungspunkte in Sachen Stimmung, Art des Lead-(Sprech-)Gesangs, bei Walker auch da und dort in der Instrumentierung (die ja schon manchmal jazzige Anklänge hat … bei Walker tauchte ja mal noch der alte Verschwörungstrottel Evan Parker auch, wenn mich nicht alles täuscht? Der, also Walker, der späte zumal, hatte schon eine andere – manchmal vielleicht: etwas gesuchte – Radikalität).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagenau, die weltmüden melancholischen hetero-männer (ok da müsste ich walker ausnehmen) sind wohl der andere naheliegende zugang zu den tindersticks, das war mir nie bewusst, lese ich gerade aber überall. das hätte mich natürlich damals total abgeschreckt
ich bin eigentlich erst fan seit einem live-erlebnis mitte/ende der nuller, da habe ich staples‘ eigenartigen gesang als etwas erlebt, das er mit mühe und oft querschießend gegen eine wahnsinnig gute (gut klingende), homogene band einsetzen musste.
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THE FRANK WESS QUARTET – The Frank Wess Quartet
Ein Reissue einer Moodsville-LP, hier via YT. „It’s So Peaceful In The Country“ von Alec Wilder ist gleich das erste Stück. „Southern Comfort“ auf Prestige wollte ich eigentlich auch noch irgendwann hören.
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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