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Generation Coltrane/Miles/Ayler-Trees … da kann man zwar das Staubsauger-Wettblasen von 1958 mit Henderson, Coltrane usw. auch nicht geniessen, aber ist abgehärtet und nimmt das Zeug, für was es ist
(das alte Dylan 1966-CD-Bootleg, das ich so um 1992/3 herum an einer italienischen Autobahnraststätte kaufte, war auch nicht so gut, aber trotzdem die erste Judas-Begegnung)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.de7 Bands, die (fast) so gut sind wie Deep Purple
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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lotterlotta
soulpope
lotterlotta kam vorhin mit der Post, bin bei solchen Funden abseits der normalen Archive ja immer etwas skeptisch und velleicht auch zu kritisch, hier scheint mir die Aufnahme etwas zu blutarm zu sein, das gespielte ist klasse, der Klang eher mäßig, so mein erster Eindruck….als Document ihrer Zusammenarbeit aber nicht verzichtbar….
Ich fand auf Basis des heute morgen eingestellen Tracks den Klang in Ordnung …. aber wie schon öfter gesagt bin ich halt ein Kind der Kassettenrekordergeneration und ergo meine Schmerzgrenze tiefer ….
….wenn es danach ginge, müsste dies bei mir ja auch so sein, gab aber auch Tape Decks die waren high end, hatte da so ein Teil von Kenwood, für die damalige Zeit und meinen Geldbeutel ein Vermögen dafür ausgegeben……
Those were the days …. ich begann mit einem Philips Portable Recorder und habe mich später u.a zu einem Sony HiFi Deck „hochgearbeitet“ …. bezüglich der aktuellen Coltrane/Dolphy verstehe ich was Du meinst und doch bleibt meine Dankbarkeit für neues Material aus dieser Zeit unbeeinträchtigt ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Generation Coltrane/Miles/Ayler-Trees … da kann man zwar das Staubsauger-Wettblasen von 1958 mit Henderson, Coltrane usw. auch nicht geniessen, aber ist abgehärtet und nimmt das Zeug, für was es ist
(das alte Dylan 1966-CD-Bootleg, das ich so um 1992/3 herum an einer italienischen Autobahnraststätte kaufte, war auch nicht so gut, aber trotzdem die erste Judas-Begegnung)
Es gilt : I’d rather drink muddy water …. than to give up ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
lotterlotta
soulpope
lotterlotta kam vorhin mit der Post, bin bei solchen Funden abseits der normalen Archive ja immer etwas skeptisch und velleicht auch zu kritisch, hier scheint mir die Aufnahme etwas zu blutarm zu sein, das gespielte ist klasse, der Klang eher mäßig, so mein erster Eindruck….als Document ihrer Zusammenarbeit aber nicht verzichtbar….
Ich fand auf Basis des heute morgen eingestellen Tracks den Klang in Ordnung …. aber wie schon öfter gesagt bin ich halt ein Kind der Kassettenrekordergeneration und ergo meine Schmerzgrenze tiefer ….
….wenn es danach ginge, müsste dies bei mir ja auch so sein, gab aber auch Tape Decks die waren high end, hatte da so ein Teil von Kenwood, für die damalige Zeit und meinen Geldbeutel ein Vermögen dafür ausgegeben……
Those were the days …. ich begann mit einem Philips Portable Recorder und habe mich später u.a zu einem Sony HiFi Deck „hochgearbeitet“ …. bezüglich der aktuellen Coltrane/Dolphy verstehe ich was Du meinst und doch bleibt meine Dankbarkeit für neues Material aus dieser Zeit unbeeinträchtigt ….
….dem letzten Teilsatz stimme ich voll umfänglich zu, war nur erst einmal erschrocken als ich die erste Seite auflegte und fast nichts hörte, verstelle meine Lautstärke bei LPs eigentlich nie, hier musste ich doch ein wenig hochdrehen um dann den etwas schmalbrüstigen Klang mitzubekommen…….
Nun diese wundervolle Scheibe, Lautstärke wieder runter, habe nicht viele von ihr, die ist zum niederknien und ich hoffe darauf
„I think it’s gonna rain today“ zum Sterben schön
und der Titeltrack am Ende, Inselscheibe 🖤🖤🖤🖤🖤
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!…..hoffe bei ihr ja auf ein paar weitere reissues im Vinylformat!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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lotterlotta
…. Nun diese wundervolle Scheibe, Lautstärke wieder runter, habe nicht viele von ihr, die ist zum niederknien und ich hoffe darauf „I think it’s gonna rain today“ zum Sterben schön
und der Titeltrack am Ende, Inselscheibe 🖤🖤🖤🖤🖤
Sehr scheen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vijay iyer, stephan crump, marcus gilmore, break stuff (2015)
unterbrechung, traditionsbruch, break beats, das wortfeld, in dem sich „break stuff“ bewegt, ist für viele assoziationen geeignet, dabei ist das die bisher geschlossenste und flüssigste aufnahme des trios. dazu kommt eine neue eleganz, für die sicherlich auch die aufnahme verantwortlich ist. 2 typen von stücken, die aufwärtslaufende spirale und die stolpernde apparatur, ich habe oft nur auf crump gehört diesmal, der manchmal mit den drums verschmilzt, sehr oft aber völlig eigene wege geht. warum das nie auseinander fliegt, ist mir ein rätsel. und woher die emotionale wucht kommt, auch. wenig fremdmaterial hier, monk, coltrane und strayhorn, sehr toll ist die piano-solo-version von „blood count“.
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angelica sanchez, michael formanek, tyshawn sorey, float the edge (2016)
erstes trioalbum von sanchez, die verhältnismäßig wenig in diesem format arbeitet, sie tauchte vorher vor allem in bands mit malaby auf, später bei mazurek. formanek ist bei ihr immer mit dabei, sorey hier aber eine originelle wahl (normalerweise ist tom rainey ihr drummer), der eher so mitfließt und nicht gegen sie anrumpelt. sehr frei das ganze, aber selten atonal, mir scheint sanchez eher aus spätromantischen quellen zu schöpfen, sie spielt viel weniger aggressiv als z.b. kris davis, oder vielleicht ist perkussiv eher das richtige wort – hier geht es schon eher um die töne, den anschlag, feinheiten und etwas komplizierte entwicklungen.
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stephan crump, kris davis, eric mcpherson (borderlands trio), asteroidea (2017)
das anti-necks-piano-trio, drei leute, die sich offenbar in ihren vorherigen piano-trios (iyer, revis, hersch) gelangweilt haben und jetzt in hoher dichte unbedingt ihre originellen ideen ausspielen wollen. neue standards, wie ein klaviertrio klingen kann, viele manuell preparierte sounds, techno-informiertheit, dazu der eher klassische, auf andere art polyrhythmisch denkende drummer aus der mclean-schule, sie kriegen vielleicht manchmal nicht den großen bogen hin, aber alle paar sekunden einen moment, den man kaum greifen kann.
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gypsy-tail-wind
vorgarten
gypsy-tail-windIch hab Davis bisher nie in einem wirklich optimalen Setting hören können, glaub ich. Wäre mal wieder Zeit.
wie meinst du das, live? oder auch auf aufnahmen?
Sorry, war bisschen unglücklich formuliert: Wäre wieder mal Zeit für ein Konzert von bzw. mit ihr!
Auf CD gibt’s ja vieles und auch gutes aus der letzten Zeit – das eine, was mich von ihr wirklich total umhaut, ist bisher v.a. das Borderlands Trio – aber auf das Revis-Trio machst Du mir ja grad wieder Lust, das hat bei mir auch noch nicht so ganz geklickt … abgesehen davon finde ich Davis eine enorm faszinierende Pianistin, aber die Settings, in denen sie zu hören ist, sind meistens nicht zu 100% mein Fall. Live habe ich sie 2017 in Willisau im Duo mit Angelica Sanchez gehört und davor im Duo mit Christoph Irniger – doch an dem Abend spielte sie davor ein Solo-Set, und das solo war wirklich umwerfend (aber der Rahmen sehr unpassend und das danach folgende Duo für den Abend als ganzes ein Dämpfer).
Solo (zumindest ausgereift, albumlänge) kenne ich leider auf Tonträger nichts von ihr – gibt es das auch gar nicht oder hab ich das irgendwie verpasst? Wenn ich bei Discogs ihre Performer-Credits durchscrolle, habe ich nicht ganz die Hälfte da – was ja auch schon eine deutliche Aussage ist!
PS: ich wäre in 7 Stunden in Terranuova Bracciolini fürs Konzert beim Valdarno Festival – aber das ist halt am Montag und ich hab meine Ferien für den Rest des Jahres ziemlich verplant (inkl. drei Konzerte von Eve Risser Ende September, darunter auch erstmals „en corps“ live, worauf ich mich sehr freue – für meine Ohren ja in den letzten 10, 15 Jahren eins der tollsten Klaviertrios).sorry, hatte deine antwort gar nicht gesehen. dass wir beide AERIOL PIANO von kris davis haben, hast du mittlerweile erinnert – aber tatsächlich finde ich das borderlands trio auch nochmal toller, weil die prepared-effekte sich so interessant im bandkontext machen. eve risser (danke für die erinnerung) kenne ich (abgesehen vom orchester) wiederum nur solo (auch prepared piano und mit fuss-drum-pedal), da wäre das trio tatsächlich einen versuch wert, ich stelle mir das sehr spannend vor.
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Bei mir dann auch mal wieder ein Klaviertrio – eine Mischung aus diesem typischen Tapscott-Mäandern und satten Grooves, die von Ray Drummonds Bass ausgehen und von Billy Hart auf seine so eigenen Art stets irgendwie gebrochen werden, auch da, wo er sie noch verstärkt.
Was das Trio en corps angeht, auf Bandcamp kann man immerhin von beiden Alben (beide bei DarkTree erschienen) den jeweils kürzeren Track anhören:
https://darktree.bandcamp.com/album/en-corps--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbajaon moran, tarus mateen, nasheet waits (the bandwagon), thanksgiving at the vanguard (2017)
großer fehler, dass ich mir dieses album bisher nicht besorgt habe. es gibt ja bereits einen offiziellen bandwagon-mitschnitt aus dem vanguard, aber der ist von 2003, und sie sind jedes jahr um diese zeit dort, um dem neuen material aus den vielen anderen kontexten ins triofromat zu übersetzen und damit auf den traditionellen boden des vanguards zu übersetzen. es ist irgendwie alles drin, was ich bisher formatspezifisch gehört habe, plus einer weiteren ebene, die sich direkter (hörbar) aufs publikum überträgt, die afroamerikansiche popmusik, soul (auch verstärkt dadurch, dass mateen mittlerweile nur noch einen trockenen e-bass spielt), manchmal rollen nina-simone-grooves durch den raum, eins von vielen geschenken für die anwesenden. das bleibt dann doch wohl das gegenwärtige klaviertrio, das mir am nächsten ist, auf sehr vielen ebenen.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,939
gypsy-tail-wind
Bei mir dann auch mal wieder ein Klaviertrio – eine Mischung aus diesem typischen Tapscott-Mäandern und satten Grooves, die von Ray Drummonds Bass ausgehen und von Billy Hart auf seine so eigenen Art stets irgendwie gebrochen werden, auch da, wo er sie noch verstärkt ….
Stimme Dir bezüglich der Eingriffe von Ray Drummond und Billy Hart zu …. besonders Letzterer entwickelt hier beträchtlich Eigenleben …. schon guad ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)sam harris, martin nevin, craig weinrib, harmony (2018)
a monastic trio. ich glaube, kein jüngerer pianist (und keine jüngere pianistin) hat alice coltrane so gut verstanden wie harris, dessen white boys club (fällt irgendwie auf) hier eine fantastische afroamerikanische séance zelebriert: nur 5 stücke, gerahmt von zwei arpeggio-studien, dazwischen ein skelettierter blues und ein großer gospelroller, weinrib greift nur einmal kurz zu den sticks, ansonsten ist das als hypnotischer schwebezustand angelegt. ornamente um eine eigenartige verzweiflung herum, die sich als stoßseufzer selber sampeln. das faszinierendste klaviertrio-album der letzten zeit, dass kaum einer kennt (außerhalb dieses forums), digital only, knapp 30 minuten, das geld geht zu black lives matter, eine beschwörung.
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Mein Neffe P., Anfang 20, Student der Soziologie in Osnabrück, schenkte mir letztes Jahr zum Geburtstag eine Metal-CD (Danzig III – How The Gods Kill, mit gruseligem H.R. Giger-Cover). Da stand er selber drauf und wollte mir damit wohl eine Freude machen. Irgendwie ist ihm das sogar gelungen.
Vor einer Weile teilte er mir aber mit, dass er jetzt auch gerne Jazz höre. Angefangen hat er mit Miles Davis und Dave Brubeck. Kein schlechter Einstieg, meinte ich. Ob ich denn noch weitere Tipps hätte? Ich stöbere seit Tagen im Plattenregal, was ich denn empfehlen könnte. Eine schöne Compilation? Was von Blue Note? Oder von CTI? Etwas, das leicht ins Ohr geht und gleichzeitig Geist und Seele nährt und erfreut? Was am besten auch noch in die warme Jahreszeit passt? Kenny Burrells Midnight Blue kam in die engere Wahl, außerdem Cal Tjader Plays Mambo. Und dann ist doch eigentlich ein Stan Getz Bossa Nova-Album unvermeidlich! Getz/Gilberto war eigentlich schon gesetzt. Aber vielleicht ist das sogar ein bisschen zu naheliegend? Was habe ich denn sonst noch so von Getz?
Aus dem Regal gezogen und mal aufgelgt:
Stan Getz – Sweet Rain (1967)
Was für eine Schönheit! Die Bossa Nova ist zwar nicht mehr persönlich anwesend, aber ihr Geist ist noch zu spüren. Da verbindet sich Leichtigkeit mit Raffinesse und Lebendigkeit und auch mal mit etwas Abenteuerlust. Sehr erfrischend!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler) -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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