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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
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Art Ensemble of Chicago – The Third Decade | Von den vier Alben der vollen Besetzung für ECM glaub ich das mir am wenigsten wichtige … aber der fast schon archetypische Einstieg gefällt mir gerade wieder enorm gut.
Sollte ich auch mal re-evaluieren …. hier bereits deutlich ein Umstieg zu geschlossenen Strukturen, welche dem AEOC hörbar Spass bereiten ….
Ich fand das manchmal irgendwie recht nah an den Hard-Bop-Sachen von Sun Ra, oder auch an seinen späten Retro-Swing-Sachen … glaub schon, dass das irgendwie ein Chicago-Ding ist. Als ganzes Album funktioniert das für mich aber nicht recht, ergeht mir ähnlich wie mit den ersten beiden von Lester Bowie (die nächsten zwei mit der Brass Fantasy stehen ja demnächst an, da bin ich gespannt, kenne sie noch kaum (das eine gar nicht), besser kannte ich vor vielen Jahren mal ein paar Live-Mitschnitte ….
Empfinde ich ganz anders …. während Lester Bowie bei „All That Magic“ + „The Great Pretender“ als der dominierende Solist agiert und das ein Album kaum durchtragen kann (trotz Phillip Wilson), nehmen sich die fünf Individualisten des AEOC von der traditionellen Grundstruktur ausgehend jede Menge Freiheiten zu sehr abwechslungsreichen Beiträgen …. live natürlich ein (noch) ganz anderes Erlebnis ….
Da reden wir gerade aneinander vorbei, weil ich mich ungenügend erklärt habe: Der Vergleich zielt nicht auf stilistisches ab sondern auf den „Charakter“ im Hinblick auf die Form (als Album). Da finde ich dieses vierte AEC-Album mit „The Great Pretender“ und der – für meine Ohren etwas besseren – ersten CD von „All the Magic“ vergleichbar: als Ansammlung von teils hervorragendem, teils plätscherndem Material, das für mich kein rundes Ganzes ergibt.
Aha ok …. wobei wie gesagt für mich damals das AEOC zumeist Interessantes aus jedwedem Material machte ….
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WerbungJa, ist schon interessantes dabei, ich gebe ***1/2 (wie bei den Bowie-Alben auch – damit landen die so in der Region um Platz 250 herum, denke ich, weil sich davor halt die immense Menge an guten Alben einreiht, die keine direkten Lieblingsalben sind, also die Viersterner).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Das AEOC in den mitt80ern konzertant …. falls hier von Interesse …. :
AEOC live at Jazzaldia – Donostia, San Sebastian, July 26, 1987 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
Rerootin‘ Henny Vonk das hier musste auch mit, weil schon ewig auf der Einkaufsliste und preislich diesmal unschlagbar fuer ein schoenes Exemplar… Henny Vonk, die eigentlich Henny Tjong Ayong II hiess, in Surinam geborene Niederlaenderin mit indoensischen Wurzeln (die ganze Kolonialgeschichte – „rerootin“ duerfte darauf anspielen), liefert hier ein ziemliches Gesamtkunstwerk ab: selbstgemachter Webteppich fuers Cover: check. Scat + Vocalese + normal Singen: check. selbstgeschriebene Texte: check. notfalls selber Bass spielen: check. Sie weiss aber auch, wo man sich gut Hilfe holen kann… das b/dr Team hat sie sich von George Coleman ausgeliehen, der gerade in den Niederlanden auf Tour war, Clint Houston + Billy Higgins, faehige Leute. Komplettiert wird die Band von ihrem regulaeren Pianisten Rob van den Broeck. (Die regulaere Band war wohl ein Trio mit Schlagzeug, in der sie selber Bass spielte.) Komponiert hat sie ueberwiegend auch nicht selber, sondern spielt Stuecke von Miles Davis, Ornette Coleman, Herbie Hancock, die jeder gerne hoert – und die sie entsprechend vertont hat… Ich bin bei Gesangsalben ja immer ein bisschen skeptisch, aber das hier macht vieles richtig… tolles Programm an Stuecken, und eine fantastische Rhythmusgruppe, die ordentlich zur Geltung kommt – man hat fast den Eindruck, dass Clint Houston hier ueberproportional viel zu hoeren ist – entweder weil er den Bassplatz in einer Band uebernimmt, in der die Bassistin regulaer die Leaderin ist… oder weil die Leaderin als Bassistin Spass an gutem Bassspiel hat… Houston macht das jedenfalls super hier… und es ist kein Vokalalbum, auf dem die Band plattgemacht wird – im Gegenteil. Auf der B Seite gibt es zwei Tracks ohne die Gaeste, wohl etwas spaeter aufgenommen, um die Platte zu fuellen… die machen recht deutlich, dass Vonks (hier elektrischer) Bass normalerweise eine ziemlich zentrale Rolle in den Arrangements hatte… Wenn die Texte jetzt auch noch richtig super waeren, der Gesang eine kleine Spur toller, koennte das Album wer weiss wo mitspielen… aber auch so bin ich froh, dass es hier ist…
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Rerootin‘ Henny Vonk das hier musste auch mit, weil schon ewig auf der Einkaufsliste und preislich diesmal unschlagbar fuer ein schoenes Exemplar… Henny Vonk, die eigentlich Henny Tjong Ayong II hiess, in Surinam geborene Niederlaenderin mit indoensischen Wurzeln (die ganze Kolonialgeschichte – „rerootin“ duerfte darauf anspielen), liefert hier ein ziemliches Gesamtkunstwerk ab: selbstgemachter Webteppich fuers Cover: check. Scat + Vocalese + normal Singen: check. selbstgeschriebene Texte: check. notfalls selber Bass spielen: check. Sie weiss aber auch, wo man sich gut Hilfe holen kann… das b/dr Team hat sie sich von George Coleman ausgeliehen, der gerade in den Niederlanden auf Tour war, Clint Houston + Billy Higgins, faehige Leute. Komplettiert wird die Band von ihrem regulaeren Pianisten Rob van den Broeck. (Die regulaere Band war wohl ein Trio mit Schlagzeug, in der sie selber Bass spielte.) Komponiert hat sie ueberwiegend auch nicht selber, sondern spielt Stuecke von Miles Davis, Ornette Coleman, Herbie Hancock, die jeder gerne hoert – und die sie entsprechend vertont hat… Ich bin bei Gesangsalben ja immer ein bisschen skeptisch, aber das hier macht vieles richtig… tolles Programm an Stuecken, und eine fantastische Rhythmusgruppe, die ordentlich zur Geltung kommt – man hat fast den Eindruck, dass Clint Houston hier ueberproportional viel zu hoeren ist – entweder weil er den Bassplatz in einer Band uebernimmt, in der die Bassistin regulaer die Leaderin ist… oder weil die Leaderin als Bassistin Spass an gutem Bassspiel hat… Houston macht das jedenfalls super hier…
Kenn ich gar nicht …. und ja, Clint Houston ein hervorragender (und womöglich unterschätzter) Bassist …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)redbeansandrice
Friedhelm Schönfeld
auf dem Weg in den kurzen Urlaub ging es kurz in einem Plattenladen vorbei… und natuerlich konnte ich nur ganz wenig mitnehmen :( datunter diese Platte als Einzelstueck aus einem Stapel mit DDR Free Jazz…das album mag ich ja sehr. mal auf einem plattenladenbummel mit gypsy & friedrich in ostberlin erstanden – müsste ich eigentlich mal häufiger machen, um amiga-platten zu finden.
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Ist lange her! Müssen wir postpandemisch* dann mal wiederholen, wenn sich die Gelegenheit ergibt!
*) obwohl ich ja gerade eher befürchte, wir kommen da nie mehr raus
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbahenny vonk klingt interessant…
bei mir special interest:
graham haynes & submerged, ECHOLOCATION
interessanterweise auf burning ambulace, ist aber schon ausgesprochenes elektronisches schichtwerk aus der drum&bass ecke (submerged kommt allerdings von laswell & john zorn her). haynes‘ luftig-warme, um 3 ecken gedachte kornettlinien passen gut zu den kantigen beats, die ich manchmal etwas unsubtil (eher unfunky) finde, so richtig toll ist aber vor allem das finish mit einem weichen ambient-track und einem krass-krawalligen closer, in dem haynes dann seine eigene elektronsiche trickkiste auspackt (er macht diese art von musik ja auch schon seit über 20 jahren).
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ich plan jedenfalls schon meine naechste Reise nach Amsterdam, um ein paar von den Sachen mitzunehmen, die ich stehenliess (darunter wohl zwei, drei weitere Amigas)… Friedhelm Schönfeld machte auch einen extrem starken ersten EIndruck… etwas gemischter sieht es hier aus:
Mike Wofford – Strawberry Wineueber die letzten Jahre hab ich so einiges von Mike Wofford erworben, und erstaunlich vieles davon ist erstaunlich toll… und ich kann gar nicht so gut beschreiben, was es ist, das mir da so gefaellt… aber auf diesem Album, seinem Debut mit ca 27, ist es irgendwie noch nicht so richtig da… was nicht heisst, dass das Album irgendwie schlecht waer, ist ein ganz normales Trioalbum
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.kathisi
jimmydean
kathisiKEITH JARRETT TRIO – At The Blue Note: The Complete Recordings
geht sich das in einem tag aus ?
Ich fange mal an… Ist heute ein guter Begleiter durch den Arbeitstag, ansonsten ist morgen ja auch noch Zeit!
Tanze gerade zu „Autumn Leaves“ durchs Büro. Dieses Stück scheint Jarrett immer besonders zuu inspirieren. 26 Minuten Höchstgenuss!
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Love goes on anyway!
Loek Dikker Waterland Ensemble – Tan Tangound von den beiden Alben hab ich auch endlich eins, und zwar das mit der vergroesserten Band, dreimal Blech, dreimal Reeds, zwei Streicher plus Rhythmusgruppe… wenn man auf die Mitte zwischen Brecht/Weill, Mingus und Birth of the Cool zielt, kann man eigentlich fast ueberall landen… aber meistens wohl so ungefaehr hier… ja, es ist teilweise etwas theatralisch… aber es macht schon Spass
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Loek Dikker Waterland Ensemble – Tan Tango und von den beiden Alben hab ich auch endlich eins, und zwar das mit der vergroesserten Band, dreimal Blech, dreimal Reeds, zwei Streicher plus Rhythmusgruppe… wenn man auf die Mitte zwischen Brecht/Weill, Mingus und Birth of the Cool zielt, kann man eigentlich fast ueberall landen… aber meistens wohl so ungefaehr hier… ja, es ist teilweise etwas theatralisch… aber es macht schon Spass
Hahaha ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-windIst lange her! Müssen wir postpandemisch* dann mal wiederholen, wenn sich die Gelegenheit ergibt!
unbedingt!
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soulpope
redbeansandrice
Loek Dikker Waterland Ensemble – Tan Tango und von den beiden Alben hab ich auch endlich eins, und zwar das mit der vergroesserten Band, dreimal Blech, dreimal Reeds, zwei Streicher plus Rhythmusgruppe… wenn man auf die Mitte zwischen Brecht/Weill, Mingus und Birth of the Cool zielt, kann man eigentlich fast ueberall landen… aber meistens wohl so ungefaehr hier… ja, es ist teilweise etwas theatralisch… aber es macht schon Spass
Hahaha ….
die direktere Referenz aus der Region ist wohl Willem Breuker, aber im Vergleich dazu ist es vielleicht wirklich meist eine Spur braver (obwohl auch mal frei improvisiert wird) und samtiger / hat eine Prise mehr Gil Evans… der Saxophonsatz ist mit Gerd Dudek und Harry Verbeke vergleichsweise hochkaraetig besetzt… daneben gibt es zwei Geiger, ueber den einen heisst es auf der Innenhuelle, er mache normalerweise „schmalzy semi-classical music“
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Nat Pierce – Boston Bust Out, Orchestra 1948-1950die zwei Platten wollt ich auch schon ewig, und sie standen da nebeneinander, als haetten sie schon ewig zusammengehoert (gleiches Eingangsdatum vom Laden hatten sie auch, insofern war das wohl so)… und musikalisch gibts hier nichts zu diskutieren – klar wurde 1947-1950 teilweise anderswo tollere Musik gemacht als hier in Boston – aber jenseits der absoluten Topsachen aus New York (Charlie Parker, Birth of the Cool…) kann es nicht viel gewesen sein… bekannteste Namen sind sicherlich neben Pierce selber Serge Chaloff und Charlie Mariano, wobei man Mariano ausgiebig zu hoeren kriegt und Chaloff nur auf zwei Tracks… dazu gibt es die erste Reihe der unbekannten Bostoner Bebopper (Art Pirie, Gait Preddy, Sonny Truitt…) und eine Saengerin (Teddy King), die ich erstaunlich gut find…
trotzdem war beides ein kleines bisschen ein Fehlkauf: statt der linken Platte nimmt man lieber die CD, die noch eine weitere exzellente Session hat (15 vs 21 Tracks) und bei der rechten fehlte das Insert, das eigentlich dabei sein soll… immerhin decken die zwei Platten die gleiche Periode ab, ueberschneiden sich aber nicht (auch nicht mit den Extratracks der CD), es gibt einzig einen Track, von dem die linken den Mastertake hat und die rechte den alternate – die Labels Hep und Zim hatten sich naemlich abgesprochen…
und das war das Ergebnis von: auf keinen Fall zu viel kaufen, weil ichs ja alles schleppen muss…
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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