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Harry „Sweets“ Edison & Eddie „Lockjaw“ Davis – Sweets & Lockjaw in Copenhagen
Die kenne ich noch gar nicht @pinball-wizard – sicher gut? Hoffe, das Tapscott-Reissue gefällt Dir auch gut!
Ja, die gefällt mir sehr. Sie wurde von Storyville veröffentlicht und ich hatte irgendwie im Hinterkopf, dass dieses Label hier im Forum zu den Guten zählt, was mir dann die Kaufentscheidung sehr erleichtert hat. Auch das Tapscott-Album gefällt mir sehr. Habe ja bereits The Dark Tree (die Doppel-CD mit Teil 1 und Teil 2) und diese hier könnte mir auf Dauer sogar noch besser gefallen(was schon was heißen will. Nach The Dark Tree lag die Messlatte bei mir schon hoch).
Storyville hat in erster Linie selber produziert (hie und da gab es aber Sachen im Graubereich, z.B. von Miles Davis – das Konzert aus Zürich 1960 ist inzwischen bei TCB aber direkt ab Quelle – Radioarchiv – in besserem Klang greifbar). Das ist schon mal der Hauptunterschied. 98 von 100 europäischen Reissue-Labels sind wohl Piraten, von denen wohl wiederum 95 illegal operieren (was aber wegen Unerheblichkeit selten Konsequenzen hat). Legal wäre es (und das entspricht/entsprach wohl der Praxis von Bear Family (high end), Avid (bottom end) oder Chronological Classics (stark schwankend je nach Qualität des auftreibbaren Materials) eigene Tranfers der Originalausgaben herstellen und die längeren Schutzrechte an Bildern/Covern und Texten/Liner Notes zu respektieren, diese also allenfalls in Rücksprache mit den Rechteinhabern abzudrucken. Bei all den anderen Labeln werden ja z.B. stets die Labellogos wegretuschiert, auch wenn Cover schamlos wiederverendet werden … früher vernebelte z.B. auch Fresh Sound noch, woher die Aufnahmen jeweils kamen (Angaben zu Erstausgaben fehlten), Lonehill und seine Bastarde (Domino, American Jazz Classics, Gambit usw.) halten das bis heute so. Und ihre „Transfers“ werden ja offensichtlich gerne von anderen Reissues geklaut, dann allenfalls mit ein paar Filtern etwas verändert (nicht zum Guten), um die Herkunft etwas zu vernebeln … es gibt überall Ausnahmen, klar, der Rückgriff auf frühere CDs würde ja was Qualität betrifft, mehr versprechen als (legale) laienhafte LP-Transfers von suboptimaler Quelle, aber auch das geht eben nicht auf. Bei Fresh Sound gibt es wohl ziemlich alle möglichen Fälle, anderswo in aller Regel eher den mit den geklauten, nachbearbeiteten Tranfers. Es gibt auch Fälle, wo die Überspielgeschwindigkeit nicht stimmt und ähnliches … die Piraten setzten (zusammen mit Para- und Militärs des halben Südens) den einstigen Toyota-Werbespruch um. Möglich ist eben fast alles. Damit hat Storyville aber nichts zu tun. Wenn sie (Modell Bear Family/Avid, Storyville dabei sicher über der Mitte der Güteskala) sich an PD-Material machen (das von Miles waren aber Bootlegs, da gibt es nichts zu beschönigen), dann in der Regel mit viel Gründlichkeit und ordentlicher Dokunentation (die Treasury Shows von Ellington, die V-Disc/Jubilee Shows usw). Was der Status der Boxen der letzten Jahre ist (2 x Ellington, Webster, Tatum, Wilson, Strayhorn, George Lewis …), da bin ich mir nicht sicher. Vieles (fast alles) kam schon vor Jahren auf Storyville heraus, teils sicher, bevor der Schutz ablief … es besteht also bei aller Gründlichkeit und guten Srbeit wieder teils Bootleg-Verdacht. Das wirklich bedauerliche ist aber, dass das Label wohl seit dem Tod des Gründers nur noch den eigenen Katalog recycelt. Für uns jüngere ist das natürlich oft super, aber ältere haben an dem Label entsprechend teils völlig das Interesse verloren … und das Recyceln ist inzwischen auch fast zum Erliegen gekommen, dünkt mich. Anyway, bei Storyville kann man eigentlich immer zugreifen, ohne sich irgendwas fragen zu müssen (die Gelegenheiten sind aber längst recht rat, dünkt mich, bzw. es sind dann eben Neuverpackungen, die mam wieder herauskommen. Die beiden „Duke Boxes“ sind jedenfalls sicher empfohlen, vor allem aber der Mitschnitt aus Fargo (2CDs, ich hab die Anniversary Edition in einer kleinen Longbox mit ausführlichem Booklet). Das ist ein grossartiges Dokument der Blanton/Webster-Band bei der Arbeit (ein Tanz-Gig in der Provinz, das tägliche Big Band-Brot halt). Tippfehler bitte aufs Handy schieben! —
Also, das waren wieder sehr gute hilfreiche Informationen. Danke dir. Vor allem, weil sie mir ein wenig Transparenz im Piratenlabel verschaffen. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich für den Fall, dass die Alben anderweitig nicht mehr zu bekommen sind, auf Avid zurückgreifen kann(habe ich bisher einmal gemacht – bei Cal Tjader). Mir gefällt halt die Aufmachung -vier Alben auf zwei CDs und die Cover alle auf die Vorderseite gequetscht) nicht. Aber wenn ihre Vorgehensweise legitim ist, kann ich das immerhin als Kompromiss in Kauf nehmen, bevor ich diese Alben gar nicht mehr bekomme. Real Gone Jazz treibts ja mit 8 Alben auf 4 CDs noch bunter, und man sieht das Cover-Artwork kaum noch(von dem fehlenden Informationen, die wir doch haben möchten mal abgesehen). Bewegen die sich eigentlich noch im legalen Bereich? Besonders ärgerlich finde aber Hallmark. Bin leider öfters drauf reingefallen. Klanglich Glücksache, mal gut mal schlecht. Informationen gibts so gut wie keine. Und dabei sind die offiziellen Ausgaben, die in sehr vielen Fällen ja noch auf dem Markt sind, entweder zum gleichen Preis zu bekommen oder kosten nur unwesentlich mehr.
Die CD-Ausgabe von Sweets & Lockjaw in Copenhagen, die ich habe, ist übrigens von 2007(die Aufnahme selbst von 1976). Dem Inlet entnehme ich, dass In Copenhagen eine Serie war, unter deren Namen auch noch von anderen Künstlern CDs veröffentlicht wurden(darunter u.a. auch noch mal Lockjaw, mit Johnny Griffin).
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pinball-wizard
Wobei…ein paar Alben aus der Prestige-Zeit fehlen noch
Diesmal sind bei der Amazon-Aktion eher die Impulse-Alben zu finden, sonst hätte ich dir geraten mal da zu stöbern. Ich nutze die Gelegenheit jedenfalls um ein paar (Bildungs-)Lücken zu füllen, v.a. bei den „Impulse-2-on-1“-Editionen von Pharaoh Sanders werde ich noch zuschlagen.
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pinball-wizard Besonders ärgerlich finde aber Hallmark. Bin leider öfters drauf reingefallen. Klanglich Glücksache, mal gut mal schlecht. Informationen gibts so gut wie keine.
Auf die bin ich leider eben erst „reingefallen“. Habe „1st Bassman“ von Paul Chambers für etwas mehr als 5 Euro entdeckt und leider erst nach der Bestellung gesehen von welchem Label die CD kommt. Die Ausstattung ist in der Tat eher spartanisch, habe aber auch schon schlimmeres gesehen. Klanglich konnte ich bisher nichts negatives feststellen im Vergleich zur MP3-Version die ich schon vorher hatte. Mal sehen, vielleicht greife ich bei meiner nächsten Bestellung bei Fresh Sound zu.
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thesidewinder
pinball-wizard Wobei…ein paar Alben aus der Prestige-Zeit fehlen noch
Diesmal sind bei der Amazon-Aktion eher die Impulse-Alben zu finden, sonst hätte ich dir geraten mal da zu stöbern. Ich nutze die Gelegenheit jedenfalls um ein paar (Bildungs-)Lücken zu füllen, v.a. bei den „Impulse-2-on-1“-Editionen von Pharaoh Sanders werde ich noch zuschlagen.
Danke dir. Sehe gerade, drei aus dem Angebot fehlen mir noch (Expression, Impressions und At Newport). Würde ja passen.
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pinball-wizard Besonders ärgerlich finde aber Hallmark. Bin leider öfters drauf reingefallen. Klanglich Glücksache, mal gut mal schlecht. Informationen gibts so gut wie keine.
Auf die bin ich leider eben erst „reingefallen“. Habe „1st Bassman“ von Paul Chambers für etwas mehr als 5 Euro entdeckt und leider erst nach der Bestellung gesehen von welchem Label die CD kommt. Die Ausstattung ist in der Tat eher spartanisch, habe aber auch schon schlimmeres gesehen. Klanglich konnte ich bisher nichts negatives feststellen im Vergleich zur MP3-Version die ich schon vorher hatte. Mal sehen, vielleicht greife ich bei meiner nächsten Bestellung bei Fresh Sound zu.
Das ist an Infos für Hallmark-Verhältnisse erstaunlich viel. Bei Mingus Oh Yeah ist lediglich die Trackliste angegeben und am Ende noch der Hinweis „All tracks composed by Charles Mingus“. Das wars. Dürftiger gehts kaum. Und ein paar übliche Grundinfos sollten ja doch selbstverständlich sein. Klanglich gibts hier Gott-sei-Dank nichts zu bemängeln. Aber auch das habe ich bei Hallmark schon anders erlebt. Man muss wirklich penibelst genau hingucken, von wem die CD ist, bevor man sie bestellt. Sonst fällt man auf Hallmark immer wieder rein
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Die CD-Ausgabe von Sweets & Lockjaw in Copenhagen, die ich habe, ist übrigens von 2007(die Aufnahme selbst von 1976). Dem Inlet entnehme ich, dass In Copenhagen eine Serie war, unter deren Namen auch noch von anderen Künstlern CDs veröffentlicht wurden(darunter u.a. auch noch mal Lockjaw, mit Johnny Griffin).Ja, das fällt auch schon unter das erwähnte Recyceln: die „In Copenhagen“-CDs gab es alle (?) schon davor, mit anderen Titeln … ich habe ein paar von denen.
Was Real Gone Jazz betrifft*, ich denke das ist der Bodensatz. Würde mich wundern, wenn dort einer ist, der einen Plattenspieler bedienen kann … ich weiss es natürlich nicht, gehe aber schwer davon aus, dass dort nur existierendes neu zusammengesetzt wird. Oder gleich MP3 von Amazon/Apple auf CDs gepresst … legal wäre, wenn wie bei Avid die Original-LPs überspielt würden (ich denke nicht mal spätere Nachpressungen, wie es sie bei Prestige oder Blue Note haufenweise gibt, wären eine wirklich legale Quelle).
Avid, klar, die Dinger sind hässlich, aber dass es sich um LP-Rips handelt, ist ja klar zu hören. Und es gab wohl auch eine qualitative Entwicklung. Ich hab über ein Dutzend Doppel-CDs und dann noch die Hoagy Carmichael-Box … da schimmert bei allem Dilletantentum schon auch ein wenig Liebhaberei durch.
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*) Nicht mit Real Gone Music zu verwechseln, letztere machen zwar wenig Jazz, haben aber ein paar rare Schätze wieder ans Licht gebracht, z.B. von Gene/Clarence Shaw (1957 bei Mingus, sein vielleicht schönstes Leader-Album bei Real Gone Music), Prince Lasha, Ahmed Abdul-Malik, George Braith, Sonny Fortune/Stan Hunter, Capitol-Alben von Cannonball Adderley … umd eine rare Live-Aufnahme von Herbie Mann mit toller Band (glaub in Ergänzung zum offiziellen Atlantic-Album, das ich nicht kenne)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Vor der nahenden Gewitterfront …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Und auch dies geht wie Sahne runter …. Dank hier an den Verführer aka „gypsy“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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Ganz dicke Empfehlung …. um einen Bettel zu haben via hier …. :
http://www.cdjapan.co.jp/product/SICP-4220
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Bassdonner und Pianoblitze ….
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soulpope
Und auch dies geht wie Sahne runter …. Dank hier an den Verführer aka „gypsy“ ….
Hier:
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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