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Werbunggypsy tail wind
Heute morgen mal wieder Dexter Gordon – One Flight Up, ein Album, das bei mir über die Jahre deutlich gewachsen ist … wenn man so will das modale Album von Dexter Gordon, durchzogen von einer etwas dunkleren Tönung als sonst (Hard, nicht Be Bop!) mit einer sehr cool aufgelegten Rhythmusgruppe (Kenny Drew, der junge NHOP und Art Taylor, der mir hier streckenweise ganz hervorragend gefällt) und dem ökonomischen Donald Byrd der späteren Sechziger (das fängt relativ früh an, aber ich meine den Stil, den man auch auf „Mustang“ oder „Blackjack“ hören kann). Dass Dexter Gordon in Sachen badness ein badass war, ist an sich klar, aber das Album ist atmosphärisch einfach anders als z.B. das ebenfalls hard bop-geladene mit Hubbard und dem Parlan Trio … näher kommt wohl das Quartett mit Drew (von dem mir ausgerechnet der Track am liebsten ist, der nicht auf dem Album sondern auf einer Resterampe landete, den Titeltrack von „Landslide“ meine ich). Anyway, als ich „One Flight Up“ damals im Rahmen der „Complete Blue Note Sixties Sessions“-Box kennenlernte (bis heute der Weg, wie ich diese Aufnahmen höre, ich hatte davor nur „Our Man in Paris“ einzeln), gefiel sie mir wohl besser als die schwächsten Sessions der Phase aber nicht annähernd so gut wie die grossen Klassiker oder auch wie das eben erwähnte Quartett mit Drew. Dass es mir heute besser gefällt als jene würde ich nicht sagen, aber es hat auf jeden Fall aufgeschlossen!
Was für ein Zufall, das Album habe ich gerade gestern bestellt.
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How does it feel to be one of the beautiful people?gypsy tail wind(…) … danach die CD, die gestern schon zur Nacht lief, Dave Douglas – Charms of the Night Sky, ein in der Tat charmantes und nächtliches Album im Quartett mit Douglas (t), Mark Feldman (v), Guy Klucevsek (acc) und Greg Cohen (b) (bei mir die etwas anders aufgemachte Neuauflage von 2015 mit – lma! – einem regulären Digipack):
Ein Album, das ich vor einigen Jahren sehr geliebt, aber lange nicht mehr gehört habe. Eigenartigerweise würde mir „charmant“ als Attribut für dieses Album nicht als erstes in den Sinn kommen – auch wenn es im Titel vorkommt – , „nächtlich“ aber sehr wohl. Auch sehr nebelverhangen und schwermütig, oder? Die Besetzung mit Akkordeon und Violine ist sehr ungewöhnlich und reizvoll und gibt der Platte einen besonderen Charakter. Hat auch so osteuropäische Einschläge.
Vielleicht eine ganz eigene Art von Charme?
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Na schau ma mal wie „groovy“ dies hier ist :teufel: :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)FriedrichEin Album, das ich vor einigen Jahren sehr geliebt, aber lange nicht mehr gehört habe. Eigenartigerweise würde mir „charmant“ als Attribut für dieses Album nicht als erstes in den Sinn kommen – auch wenn es im Titel vorkommt – , „nächtlich“ aber sehr wohl. Auch sehr nebelverhangen und schwermütig, oder? Die Besetzung mit Akkordeon und Violine ist sehr ungewöhnlich und reizvoll und gibt der Platte einen besonderen Charakter. Hat auch so osteuropäische Einschläge. Ich habe übrigens das Album erst seit ein paar Wochen, hörte damals aber am Radio ein Konzert der Gruppe (aus Willisau, glaube ich) und hörte dieses danach rauf und runter. Das Album zu kaufen war ein Wiederanknüpfen nach sehr langem Abstand.
Vielleicht eine ganz eigene Art von Charme?
Die Frage ist wohl, was man charmant empfindet … da gehört Nebelverhangenes und Schwermütiges gerade in Kombination mit nächtlich bei mir durchaus dazu. Die Musik hat auch eine grosse Wärme, finde ich.
@soulpope: klar, das Garland-Chambers-Taylor Trio ist schwer zu schlagen! Taylor ist ja auf zahlreichen tollen Alben dabei, aber er ist halt bei mir immer mal wieder ein Falls fürs Kopfkino, wie wir’s ja neulich auch mit Cranshaw und schon anderso beredeten („was wäre gewesen wenn … am Schlagzeug gesessen hätte“). Aber über die Jahre schätze ich ihn wohl generell etwas mehr als früher, die Garland Trios z.B. kenne ich allesamt deutlich weniger lange als z.B. die ganzen Miles Davis- und John Coltrane-Sessions … und klar, mit Coltrane finde ich Garland-Chambers-Taylor auch klasse, „Traneing In“, „Soultrane“ und „Settin‘ the Pace“ sind wirklich tolle Alben, aber z.B. auf „Tenor Conclave“ rennt Taylor fast in jedem Stück davon und das nervt mich (und er hatte damals auch gerne diesen quietschenden Schlagzeugstuhl … ob das woeas wie bei Glenn Gould und seinem Stuhl war?)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windDie Frage ist wohl, was man charmant empfindet … da gehört Nebelverhangenes und Schwermütiges gerade in Kombination mit nächtlich bei mir durchaus dazu. Die Musik hat auch eine grosse Wärme, finde ich.
Ja, so ist das wohl. Eigentlich wunderte ich mich über mich selbst, dass ich mit dieser Musik das Wort „charmant“ (im Sinne von sympathisch, reizend) überhaupt nicht in Verbindung bringe – obwohl der Titel das Wort gebraucht. Aber es gibt ja auch den Charme der Schwermut, der Tristesse, sogar des Verfalls.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy tail wind@soulpope: klar, das Garland-Chambers-Taylor Trio ist schwer zu schlagen! Taylor ist ja auf zahlreichen tollen Alben dabei, aber er ist halt bei mir immer mal wieder ein Falls fürs Kopfkino, wie wir’s ja neulich auch mit Cranshaw und schon anderso beredeten („was wäre gewesen wenn … am Schlagzeug gesessen hätte“). Aber über die Jahre schätze ich ihn wohl generell etwas mehr als früher, die Garland Trios z.B. kenne ich allesamt deutlich weniger lange als z.B. die ganzen Miles Davis- und John Coltrane-Sessions … und klar, mit Coltrane finde ich Garland-Chambers-Taylor auch klasse, „Traneing In“, „Soultrane“ und „Settin‘ the Pace“ sind wirklich tolle Alben, aber z.B. auf „Tenor Conclave“ rennt Taylor fast in jedem Stück davon und das nervt mich (und er hatte damals auch gerne diesen quietschenden Schlagzeugstuhl … ob das woeas wie bei Glenn Gould und seinem Stuhl war?)
Ich spiel das auch wegen Taylor (und trotz Chambers ;-)) wollte aber keinen (neuen) Taylor Disput entfachen …. was Du in Deinem vorherigen Feedback ist IMO interessant und bringt gleichzeit doch keine schlüssige Klärung, warum er bei so vielen tollen Sessions der gefragte Mann war ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Grachan Moncur III . Evolution
Ich bin gerade mal ungefähr zur Hälfte durch, aber überraschenderweise gefällt mir „Evolution“ jetzt schon besser als „Some Other Stuff“. Die Kompositionen finden genau die Mischung aus minimal und komplex, die ich so sehr schätze. Anthony Williams, Lee Morgan und Bobby Hutcherson sind toll wie immer. Überrascht bin ich von McLeans Spiel, der mir in anderen Aufnahmen manchmal zu dick aufträgt, zu expressiv spielt. Hier hat er einen sehr feinen, zurückhaltenden Ton, der sich wunderbar in die Kompositionen und die Band einfügt. Auch Crenshaw, der hier ja nicht unkritisch gesehen wird, gefällt mir ausnehmend gut auf dem Album.
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so little is fun
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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UDWGrachan Moncur III . Evolution
Ich bin gerade mal ungefähr zur Hälfte durch, aber überraschenderweise gefällt mir „Evolution“ jetzt schon besser als „Some Other Stuff“. Die Kompositionen finden genau die Mischung aus minimal und komplex, die ich so sehr schätze. Anthony Williams, Lee Morgan und Bobby Hutcherson sind toll wie immer. Überrascht bin ich von McLeans Spiel, der mir in anderen Aufnahmen manchmal zu dick aufträgt, zu expressiv spielt. Hier hat er einen sehr feinen, zurückhaltenden Ton, der sich wunderbar in die Kompositionen und die Band einfügt. Auch Crenshaw, der hier ja nicht unkritisch gesehen wird, gefällt mir ausnehmend gut auf dem Album.
tolle Scheibe, auf welcher IMO vor allem Lee Morgan (für sich) neue Sphären erschliesst ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)25. September und 19. November 1961
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soulpopeIch spiel das auch wegen Taylor (und trotz Chambers ;-)) wollte aber keinen (neuen) Taylor Disput entfachen …. was Du in Deinem vorherigen Feedback ist IMO interessant und bringt gleichzeit doch keine schlüssige Klärung, warum er bei so vielen tollen Sessions der gefragte Mann war ….
Gut, das ist nochmal eine ganz andere Frage … ev. schlicht weil Taylor kein Junkie war? Ich weiss das nicht, aber Philly Joe Jones war ja z.B. notorisch unzuverlässig, bei Riverside wurde er aber doch regelmässig gebucht, Taylor war ja v.a. bei unzähligen Prestige-Sessions an Bord und ich stelle mir vor, dass die so schnell gehen mussten (eine LP von 40 Minuten Dauer in 3 Stunden), dass man halt schlicht öfter auf Leute zurückgriff, die verlässlich waren (und also auch immer wieder auf dieselben, z.B. auf Mal Waldron, wenn man neue Stücke oder Stücke mit gewissen Arrangement-Touches haben musste). Das wiederum ist natürlich kein Urteil über die (mangelnde) künstlerische Qualität der Involvierten, aber dass viele damals notorisch unzuverlässig waren ist ja bekannt. Wäre jedenfalls spannend, zu dem Thema (und überhaupt zu den alltäglichen Aspekten, dem Handwerklichen etc. hinter all den Aufnahmen) mal mehr zu lesen von jemandem, der da nicht (wie wir) nur drüber spekulieren kann.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJackie McLean Quintet – Hipnosis (Blue Note/ Heavenly Sweetness)
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey:sonne:
Kopfkino!
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakeysoulpopetolle Scheibe, auf welcher IMO vor allem Lee Morgan (für sich) neue Sphären erschliesst ….
schön für ihn. aber shaw wäre besser gewesen.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,932
vorgartenschön für ihn. aber shaw wäre besser gewesen.
„you have to settle for what you`ve got“
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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