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AutorBeiträge
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DR.NihilIch denke, Banana Joe hat sich mit seinem Post auch vor allem auf die Gegenwart bezogen.
So war das gemeint. Früher ist die Message einfach anders rübergekommen als heute, da auch andere Beweggründe dahinter standen. Heute wird dieses ganze Gangstergetue als Imagepolitur verwendet, dadurch entsteht ein völlig falsches Bild.
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WerbungNapoleon DynamiteMusikalisch ist das leider dann doch aber längst Banane. Wieviele interessante kommerzielle Sachen gibt es denn noch ausser den Neptunes?
Was aber kein reines Problem des HipHops ist sondern eines der heutigen Musik allgemein…
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You can't fool the flat man!Banana JoeHeute wird dieses ganze Gangstergetue als Imagepolitur verwendet,
Wobe ich denke, dass es im Hip-Hop auch schon immer um Image und das Entwerfen eines Images ging. Das fängt schon da an, dass man sich einen neuen Namen gibt. Allerdings ging es im Hip-Hop auch immer um Individualität und Style. Und davon sehe ich, um bei dem Typen zu bleiben, bei 50Cent nichts.
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na ja, wer 50 cents werdegang verfolgt hat, weiss dass er rapmusik seinerzeit neue impulse gegeben hat. 50 ist damals, als die plattenindustrie nichts von ihm wissen wollte
(columbia droppte ihn, während er wg der vielzitierten schussverletzungen ein paar wochen im krankenhaus lag, nachdem er schon ein album namens „power of the dollar“ für sie aufgenommen hatte)
neue wege gegangen. nicht nur geschäftlich
(er veröffentlichte das album auf eigene faust als bootleg, promotete sich über mixtapes die den strassenmarkt in den staaten beherrschen in dem umfang als erster kostengünstig selber – was zur folge hatte dass es mittlerweile tausende von dollars kostet auf diesen tapes unterzukommen – und brachte sich mit einem song namens „how to rob“, in dem er mit einem DEUTLICHEN augenzwinkern beschrieb wie leicht er sämtlichen damaligen Rap-megastars ihre klunker und kohlen abnehmen könne in der gesamten szene ins gespräch)
sondern auch musikalisch
(zu dem zeitpunkt war es z.b. unüblich auf den mixtapes, auf denen sich bis heute die eigentliche rap-szene abspielt, ganze songs zu performen. 50 fing damit an auch bei solchen tracks wieder melodiös gerappte hooks einzuführen, mehrere strophen zu performen und führte auch bei metaphern neue ideen ein).
sicherlich hat sich das mit dem erfolg geändert, er verpasste es, sich neu zu erfinden, trotzdem kann ich diese ständige verteufelung nicht mehr hören. ich bin kein fan mehr von dem mann, aber das eher aus musikalischen gründen und nicht weil ich seine videos nicht mehr sehen kann.
mein argument mit der abgrenzung war übrigens auch eher auf das entsprechende stadium bezogen, in dem dieser reflex entstand. mittlerweile hat sich das geändert – in amerika ist das rap-geschäft mit der gang-kultur sehr eng verschmolzen. wer sich als newcomer nicht zu einer der grossen gangs bekennt hat schlechte karten, der ärger geht da aber nicht von den konsumenten aus, sondern vielmehr von den gangs. wie in der gastronomie werden hier schutzgelder, etc. kassiert.
natürlich ist das nicht „richtig“, aber ich denke das hat seine wurzeln in der slum-kultur dort drüben. es hat wohl viel damit zu tun dass derjenige der es „geschafft“ hat zwar bewundert wird, aber gleichzeitig auch gehasst wird. diese komplexität macht es für mich persönlich mit so interessant mich mit dieser kultur zu beschäftigen. auch wenn mir bewusst ist, dass der 15jährige deutsche viva-konsument da wohl nicht differenzieren kann und ich sehr froh bin, nicht in diesem umfeld leben zu müssen.
noch dazu: es gibt da eine ganze menge mehr als die neptunes. zuviel als es hier aufzuführen… ein tipp für interessierte vielleicht, auch um das von mir beschriebene tempo in der rap-szene zu veranschaulichen ist dieser link:
http://www.hiphopgame.com/index2.php3?page=tracks
hier werden fast täglich (!) neue tracks aus der szene als stream legal gepostet, fast ausschliesslich alle von den, von mir beschriebenen mixtapes.
mit diesem „mixtape“-medium hat die rap-szene es meiner meinung nach ganz gut geschafft den inflationären wertigkeitsverlust von tonträgern zu kompensieren. die künstler müssen sich regelmässig auf diesen „bootleg-compilations“ präsentieren und können sich nicht bis zu ihrem nächsten album „ausruhen“. dafür haben sie die möglichkeit sich auszuprobieren (es wird wirklich alles mögliche gemacht), an den labels vorbei noch etwas geld zu verdienen (wenn sie ein eigenes tape herausbringen) und es als wirkungsvollen promotion-kanal für das nächste „richtige“ release zu nutzen. es gab mal ein tolles special auf mtv.com zu dem thema, konnte ich aber nicht mehr finden. (eine liste aktueller mixtapes gibt es trotzdem hier: http://www.tapekingz.com/newreleases.htm)
in deutschland findet dieses prinzip auch schon freunde, kool savas‘ „john bellow“-mixtape stieg sogar vor kurzem auf platz 17 der deutschen charts ein (okay, ne kunst ist das heutzutage auch nicht mehr), wobei die unterschiede zw. album und mixtape in deutschland noch fliessender sind (liegt wohl mit an der gema-pflicht)…
…hui, dass ich mich auch immer so reinsteigern muss. :o
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Wenn man bedenkt, dass die Leute vor 150 Jahren ihre E-Mails noch bei Kerzenlicht geschrieben haben...posterixnoch dazu: es gibt da eine ganze menge mehr als die neptunes. zuviel als es hier aufzuführen…
Napo sprach allerdings von bekannten Acts. Ich glaube, dass es gegenwärtig noch einige weniger bekanntere Sachen gibt, die gut sind, sehen hier viele so (siehe diesen Thread).
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es gibt da eine ganze menge mehr als die neptunes
Ich glaube, Napoleon hat das nur auf Mainstream-Sachen beschränkt.
Aber interessante Links!
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENokay, aber da gibt es halt ein problem. acts die in den staaten eine aufmerksamkeit auf superstar-niveau haben – sind hierzulande absolut unbekannt weil sie nicht oder nur wenig promotet werden. der begriff „mainstream“ ist da für mein verständnis etwas schwammig. ;)
z.b. young jeezy ist in die billboard charts auf platz 2 eingestiegen, den kennt hier kaum jemand. trotzdem hat er vielfach mehr als eine sarah connor verkauft.
es gibt gute zeitgenössische künstler, z.b. das album „the documentary“ von the game ist, wenn man mal von den typischen, durch jamba verursachten vorurteilen absieht, ziemlich gut. auch inhaltlich hat er etwas zu bieten was durchaus in gewissem masse an nwa zeiten anknüpft (und sogar „vernünftiger“ ist).
auch ludacris macht gute musik. aber wie gesagt, das kann man in deutschland natürlich nicht als mainstream sehen. momentan geht der trend ja auch sehr in richtung südstaaten-rap (dirty south), das hat sich in deutschland noch nicht so recht durchgesetzt, aber künstler wie slim thug oder auch der oben genannte young jeezy sind in amerika schon auf platin niveau. zum verständnis dieser musik kann ich noch auf den film „hustle & flow“ verweisen. ein wirklich guter film von john singleton der einem das lebensgefühl dieser spielart des rap erklärt. hier wird ein vergleich mit dem blues gezogen, dessen texte inhaltlich auch oft trivial gehalten sind und die minimalistische instrumentale auch mit den basslastigen breiten beats des dirrty south, zumindest von der philosophie her, vergleichbar sind.
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Wenn man bedenkt, dass die Leute vor 150 Jahren ihre E-Mails noch bei Kerzenlicht geschrieben haben...posterixin deutschland findet dieses prinzip auch schon freunde, kool savas‘ „john bellow“-mixtape stieg sogar vor kurzem auf platz 17 der deutschen charts ein (okay, ne kunst ist das heutzutage auch nicht mehr), wobei die unterschiede zw. album und mixtape in deutschland noch fliessender sind (liegt wohl mit an der gema-pflicht)…
also erst ma: willkommen im forum! :)
bin zwar net so der us-platten-digger aber zumindest zu den sachen mit den mixtapes muss ich sagen das des nun auch net mehr so ganz neu in deutschland ist. so haben eigentlich alle berliner im grunde ende der 90er mit mix-tapes bzw. tape-alben begonnen — ganz einfach weil sie sich nix anderes leisten konnten.
also ich denke dabei an so leute wie b-tight & sido (royal ts/alles ist die sekte) oder auch orgasmus oder frauenarzt oder bushido. der hat von seinem tape-debüt „king of kingz“ auf i love money im eigenvertrieb mal eben locker mehrere 1000 verkauft über mundpropaganda etc. bevor dann aggro auf ihn aufmerksam wurde.
und grade eben ist bei aggro berlin wieder so ne tendenz dahin zu beobachten das es auch wieder mehr in die tape-richtung gehen soll. so arbeitet fler zur zeit an seinem mix-tape (kommt aber, so wie die „bello story“, auch auf cd) „FLER 90210“ und von b-tight & tony d ist ja auch schon vor einer woche die „heisse ware“ rausgekommen die wirklich ein mix-tape is in dem sinn das die songs nicht komplett ausgespielt werden sondern das da alles mögliche drauf gemixt ist von einzelnen strophen über komplette lieder bis hin zu diversen features (u.a. auch tim dog!). auch die host-struktur (in dem fall sido, der das ganze moderiert) ist hier gegeben.
ist kein einwand oder so gegen das was du geschrieben hast aber ich dachte mir vielleicht interessiert sich ja noch wer für die deutsche bzw. berliner perspektive.--
ich verhandle nicht mit psychopathen[/b]Wobei ich ja denke, dass es Demos auch in anderen Musikgenres gibt.
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posterixder begriff „mainstream“ ist da für mein verständnis etwas schwammig. ;)
Stimmt natürlich.
Empfiehl mir mal was von Ludacris, fand die Sachen an denen er beteiligt war bisher eher immer recht großklotzig.
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A Kiss in the Dreamhousesido
bin zwar net so der us-platten-digger aber zumindest zu den sachen mit den mixtapes muss ich sagen das des nun auch net mehr so ganz neu in deutschland ist.das habe ich beim lesen auch gedacht. vielleicht hat sich posterix einfach nur unglücklich ausgedrückt, aber spätestens seit funkmaster flex sind mixtapes auch in deutschland relativ verbreitet.
@nihil
aber doch nicht in dieser form? mixtapes würde ich nicht als demos bezeichnen.--
dagobert
@nihil
aber doch nicht in dieser form? mixtapes würde ich nicht als demos bezeichnen.Ja, hast recht, war Unsinn von mir.
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@sido & nihil
klar habt ihr beide nicht ganz unrecht. der unterschied liegt meiner meinung nach darin, dass sich die szene da drüben grösstenteils über diese „alternative plattenindustrie“ definiert. mit demos an sich hat das nicht mehr viel zu tun. die tape reihen sind eher fach-magazinen ähnlich, die regelmässig erscheinen und wer was auf sich hält muss darin vertreten sein.
klar bringt hier auch jeder sein tape heraus, allerdings ist der unterschied zum normalen album (welches einfach in eigenvertrieb erscheint) bzw. demotape da etwas verschwommener.
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Wenn man bedenkt, dass die Leute vor 150 Jahren ihre E-Mails noch bei Kerzenlicht geschrieben haben...posterix@sido & nihil
klar habt ihr beide nicht ganz unrecht. der unterschied liegt meiner meinung nach darin, dass sich die szene da drüben grösstenteils über diese „alternative plattenindustrie“ definiert. mit demos an sich hat das nicht mehr viel zu tun. die tape reihen sind eher fach-magazinen ähnlich, die regelmässig erscheinen und wer was auf sich hält muss darin vertreten sein.
Aber zu bekommen sind diese Tapes hier doch eigentlich so gut wie nicht oder? Also die von „da drüben“.;)
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posterixdie tape reihen sind eher fach-magazinen ähnlich, die regelmässig erscheinen und wer was auf sich hält muss darin vertreten sein.
da fällt mir jetzt spontan als vergleich die sache mit den exclusives auf den heft-cd´s in der „juice“ ein.
aber das ist irgendwie dann auch wieder was anderes als das was in den staaten geht. da haste schon recht.--
ich verhandle nicht mit psychopathen[/b] -
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