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AutorBeiträge
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Normalerweise stehe ich Helene Fischer und Co ja eher schulterzuckend gegenüber. Das findet halt in einer musikalischen Welt statt, mit der ich nichts zu tun habe.
Das hier ist aber schon sehr gruselig: “Wir VW-Fahrer haben’s gut.“
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WerbunglathoAnsonsten natürlich props an dich und Zuckermann: prima Exegese!
Schließe mich an. Danke!
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I hunt aloneClose to the edgeMit dem großen Teil ihres Publikums, das am liebsten in angeheitertem Zustand „Atemlos durch die Nacht“ trällert, werden die zunehmenden künstlerischen Ambitionen allerdings zu Mißverständnissen führen.
Da muß ich an Roy Black denken. Im Herzen ein Rocker, der aber aus seiner Rolle als Schlagerfuzzi nicht mehr herausfand und stark darunter litt.
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I hunt alonenail75Letztlich will ja (fast) jeder, der professionell Popmusik macht, ein Produkt verkaufen, ja er ist darauf angewiesen. Die Kritik daran verstehe ich daher nicht ganz.
Der erste Teil des Satzes ist falsch, weil er wesentliche Unterschiede unter den Teppich kehrt. Der letzte Halbsatz ist richtig: Man ist darauf angewiesen, wenn man keine andere Geldquelle hat. Es gibt aber keinen Grund, diesen ökonomischen Zwang auch noch gutzuheißen oder der Kritik zu entziehen. „Produkt“ (product) ist ja ein Ausdruck aus der Musikindustrie. Gemeint wird meistens nicht das „Gemachte“, sondern die Ware, das zum Verkauf bestimmte Produkt. Kritik äußern kann man beispielsweise dann, wenn der Warencharakter den Produktionsprozess überformt oder dominiert, wenn also Musik und Auftritt auf Verkäuflichkeit bei den Zielgruppen oder „Popularität“ getrimmt werden, statt künstlerischen, ästhetischen Kriterien zu folgen. Die Folgen kann man meines Erachtens bei Helene Fischer feststellen (glatte Gefälligkeit, Kitsch und Vermeidung von Wagnissen, um das Stammpublikum nicht zu verprellen). Man kann übrigens auch ein Publikum finden, ohne auf Verkaufszahlen zu schielen oder unbedingt „populär“ werden zu wollen. Der Satz „Alle wollen verkaufen!“ ist deshalb falsch, weil er über diese Unterschiede hinweggeht.
lathoFischer und andere Schlager-Stars sind so offensichtlich nach dem Publikumsgeschmack gebürstet – nicht anecken, deutsche Werte, „liefern“ – dass es peinlich ist. Das ist zwar auch professionell gemacht, aber eben so augenfällig „gemacht“, dass man es nicht übersehen kann.
Genau.
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To Hell with PovertyHelene Fischer verkauft das Produkt eines Produzententeams; namentlich Herrn Ließmann alias Jean Frankfurter, der vorher schon Bata Illic, Costa Cordalis, Nicole, Fernando Express, Patrick Lindner und Andere groß gemacht hat, sowie Texte von Irma Holder (u. a. Texte für Albin Berger, Geschwister Hofmann, Howard Karpfenmehl etc.), Joachim Horn-Bernges (u. a. Howie, Bernhard Brink, Andrea Berg), Tobias Reitz (u. a. Mireille Mathieu, Semino Rossi, Stefanie Hertl) und natürlich Kristina Bach. Das ist über weite Strecken schlicht kalkulierte Routine und austauschbare Massenware. Wenn es nicht Helene Fischer trällern würde, gäbe es bestimmt irgendein anderes Goldkehlchen, das sich der Lala annehmen würde.
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Go1Der erste Teil des Satzes ist falsch, weil er wesentliche Unterschiede unter den Teppich kehrt. Der letzte Halbsatz ist richtig: Man ist darauf angewiesen, wenn man keine andere Geldquelle hat. Es gibt aber keinen Grund, diesen ökonomischen Zwang auch noch gutzuheißen oder der Kritik zu entziehen. „Produkt“ (product) ist ja ein Ausdruck aus der Musikindustrie. Gemeint wird meistens nicht das „Gemachte“, sondern die Ware, das zum Verkauf bestimmte Produkt. Kritik äußern kann man beispielsweise dann, wenn der Warencharakter den Produktionsprozess überformt oder dominiert, wenn also Musik und Auftritt auf Verkäuflichkeit bei den Zielgruppen oder „Popularität“ getrimmt werden, statt künstlerischen, ästhetischen Kriterien zu folgen. Die Folgen kann man meines Erachtens bei Helene Fischer feststellen (glatte Gefälligkeit, Kitsch und Vermeidung von Wagnissen, um das Stammpublikum nicht zu verprellen). Man kann übrigens auch ein Publikum finden, ohne auf Verkaufszahlen zu schielen oder unbedingt „populär“ werden zu wollen. Der Satz „Alle wollen verkaufen!“ ist deshalb falsch, weil er über diese Unterschiede hinweggeht.
Nein, der Satz ist vollkommen richtig, denn er geht über diese Unterschiede nicht hinweg. Zentral für die Popmusik ist ja gerade, dass sie auf der Möglichkeit beruht, dem Publikum eine Ware in Form von Tonträgern oder Konzerten zu verkaufen. Wir hatten ja schon mal über die Voraussetzungen der Popmusik gesprochen: es handelt sich um eine Massenkultur und alles, was mit „Masse“ zu tun hat, zwingt automatisch zur Professionalisierung. Ob das ein kleines Label ist oder ein großer Musikkonzern macht übrigens keinen Unterschied. Ökonomische Zwänge gibt es überall, mir ging es um eine Beschreibung, nicht um Kritik.
Die Frage, wie man seine Musik verkauft, ist eine andere. Und auf dieser Ebene können wir über diese Kritik diskutieren:
Kritik äußern kann man beispielsweise dann, wenn der Warencharakter den Produktionsprozess überformt oder dominiert, wenn also Musik und Auftritt auf Verkäuflichkeit bei den Zielgruppen oder „Popularität“ getrimmt werden, statt künstlerischen, ästhetischen Kriterien zu folgen. Die Folgen kann man meines Erachtens bei Helene Fischer feststellen.
Genau dasselbe kann man im Detail bei Taylor Swift sehen, wo versucht wird, eine amerikanische Country- bzw. Schlagersängerin zu einem weltweiten Popstar zu machen.
Aber der Gegensatz zwischen „kommerziellen“ und „künstlerischen“ Aspekten des Musikmachens sollte nicht verabsolutiert werden. Vieles geht Hand in Hand. Wenn Taylor Swift lieber traurige Liebeslieder in kleinen Clubs singen wollte, wenn Helene Fischer lieber Chansons in Theater singen wollte, dann würden sie es auch tun.
Es gibt sicherliche zahllose Beispiele für Bands, die nur zusammengestellt wurden, um einen Trend zu bedienen. Aber bei vielen anderen Künstlern dominiert die ökonomische Seite nicht so einseitig. Viele lernen das Spiel zu spielen und entwickeln Strategien, um das Beste für sich herauszuholen und ihr künstlerisches Schaffen zu vermarkten. Denn letztlich müssen auch Musiker von etwas leben, sie müssen ihre Nische finden, in der sie mit ihrem Talent Geld verdienen können.
Es ist ja nicht so, dass sich bei Musikern um seelenlose Musikroboter handelt: oben schmeißt man Geld rein und unten kommt Musik raus. Stattdessen ist es so, dass Musiker oft gemeinsam mit ihrem Management und der Plattenfirma eine Strategie entwickeln, um ihre Musik zu verkaufen. Das machen unbekannte Musiker genauso wie weltbekannte. Wenn das auf Dauer nicht gelingt, dann ist das ein Problem, denn weder eine kleine noch eine große Plattenfirma können sich einen Musiker leisten, der kein Geld einbringt. Wenn Musiker hingegen kein Management und keine Plattenfirma haben, dann müssen sie sich um alles selbst kümmern: Pressearbeit, Booking, Produktion, Aufnahmen, Technik.
Man kann übrigens auch ein Publikum finden, ohne auf Verkaufszahlen zu schielen oder unbedingt „populär“ werden zu wollen.
Ja, man kann. Es gibt vollständig kompromisslose Künstler, die nur ihren eigenen Intentionen folgen. Aber auch sie müssen irgendwie überleben, irgendwie muss Kohle reinkommen. Ansonsten verschwinden sie irgendwann aus dem Musikbetrieb. Und selbst diese Künstler kümmern sich um Tourneen, Auftrittsmöglichkeiten, Möglichkeiten des Geldverdienens insgesamt. Jemand wie Peter Brötzmann hat sicherlich nie geglaubt, „populär“ im größeren Maßstab zu werden. Er sagte mal in einem Gespräch, mit seiner Musik könne man eigentlich gar kein Geld verdienen. Und doch fand er sein Publikum. Aber seine Karriere funktioniert nicht grundsätzlich anders als die anderer Musiker.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Helene Fischer ist eine singende Sagrotanflasche?
Dieser Wertung könnte ich mich anschließen.Comedian Jan Böhmermann holte in einem Gespräch mit dem „Zeit Magazin“ zu einem Seitenhieb gegen Helene Fischer aus. Der Moderator verglich die Schlagersängerin mit einem bekannten Desinfektionsmittel.
Im Rahmen eines Statements zu seiner eigenen Show, die bald vom Sender ZDFneo auf das ZDF versetzt werden soll, bezeichnete Jan Böhmermann Helene Fischer als eine „singende Sagrotan-Flasche“.--
I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Helene Fischer ist hübsch und kann sehr schön singen. Was will man mehr?
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pinchHelene Fischer ist hübsch und kann sehr schön singen. Was will man mehr?
Dass sie auch was Schönes singt.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!pinchHelene Fischer ist hübsch und kann sehr schön singen. Was will man mehr?
Eine Stimme, die nicht austauschbar klingt. Songs, die nicht austauschbar klingen.
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MikkoDass sie auch was Schönes singt.
Das scheinen ihre Fans ja zu finden.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.AnnaMaxHelene Fischer ist eine singende Sagrotanflasche?
Dieser Wertung könnte ich mich anschließen.Ja, darüber musste ich am Donnerstag auch schon sehr schmunzeln. Oder, frei nach SPON (Arno Frank) und Sloterdijk: „Hätte der Neoliberalismus Brüste aus Beton, sähe er aus wie Helene Fischer.“
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Na, dann darf das nicht fehlen:
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Das tolle an meiner Käseglocke ist, dass darunter Helene Fischer nicht stattfindet. Ich habe die Dame und ihr Werk exakt einmal mitbekommen, und zwar auf dem letztjährigen ESC-Opening. Und da das nicht schön war, wirkt sie weiter im Verborgenen.
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RockingRollEine Stimme, die nicht austauschbar klingt. Songs, die nicht austauschbar klingen.
Zugegeben: Ich kenn nur ‚Atemlos‘. Und das klingt sowas von austauschbar, wie aus dem Schlagerbaukasten zusammengesetzt. Keine Ahnung, wie so ein Ding hierzulande derart erfolgreich sein kann – aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe. Abseits dessen, dass die Frau „singen kann“, ist da wohl wie so oft die optische Erscheinung von größerem Vorteil. Das allergruseligste an diesem deutschen Phänomen bleibt aber wohl ihr Lebenspartner, der Gute-Laune-Flori.
*und weg*
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LASST UNS MIT KAVIAR SCHMEISSEN, DAMIT DER PÖBEL AUSRUTSCHT! -
Schlagwörter: À bout de souffle de la nuit, Gefühlsduselei, nail75 analysiert die Sachlage, Peter Brötzmann, Schmalz, Stil nuttig aus dem Quelle-Katalog
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