Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Heinz Rudolf Kunze
-
AutorBeiträge
-
Close to the edgeDein Problem, wohlgemerkt. Ich hatte lediglich erörtert, dass Heiner Lürig für die mainstreamigen Sachen zuständig war, dieses aber keinesfalls problematisch gesehen.
Obwohl er seine musikalische Integrität bereits in der zweiten Hälfte der 80er verspielt hatte (OT. j.w.), hast Du die alle? Respekt, aber vielleicht gefallen sie dir nicht mehr, weil Du sie einfach zu oft gehört hast…:roll:
Da Du Dich so sehr für die Stimmigkeit meiner Aussagen interessierst: Ich habe mir die CDs Anfang der 2000er Jahre auf einem Flohmarkt zu einem Spottpreis gekauft, einfach weil ich neugierig war, ob mir die Platten wohl gefallen würden, ob HRK da noch mal was gemacht hat, was mir gefällt. Und ganz übel sind die Platten nicht, aber weit von der Klasse seiner Werke in der ersten Hälfte der 80er entfernt.
Im übrigen bitte ich darum, hier nicht Wulff zum Thema zu machen. Danke für das Verständnis.
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueHighlights von Rolling-Stone.deDie 30 besten EDM-Alben aller Zeiten
Neu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im August
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im August 2025
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im August 2025
Werbungj.w.…
Im übrigen bitte ich darum, hier nicht Wulff zum Thema zu machen. Danke für das Verständnis.Ich wollte mich eigentlich raushalten, weil ich HRK noch nie sonderlich mochte, aber hier möchte ich nachfragen, warum nicht? Immerhin hat HRK das ja angestossen… Bonus Frage: Hat der demnächst irgend eine neue Veröffentlichung am Start? Dann verstehe ich den Ausrutscher…
--
living is easy with eyes closed...Stormy MondayFür Juristen, ja ja…
Aha, wie war das noch gleich mit dem Rechtsstaat?
RoughaleIch wollte mich eigentlich raushalten, weil ich HRK noch nie sonderlich mochte, aber hier möchte ich nachfragen, warum nicht? Immerhin hat HRK das ja angestossen… Bonus Frage: Hat der demnächst irgend eine neue Veröffentlichung am Start? Dann verstehe ich den Ausrutscher…
Ja, ein paar Posts weiter vorne gibt es ein paar Aussage zum neuen Album “Ich bin“.
--
Ah, ok danke Mick, dann hake ich das als Promotionsaktion ab…
--
living is easy with eyes closed...RoughaleAh, ok danke Mick, dann hake ich das als Promotionsaktion ab…
Das ist es bestimmt nicht.
--
Wenn hier explizit Aussagen von HRK zum Thema Wulff diskutiert werden, hat das ja hier auch seinen Platz. Aber wenn das Thema Wulff losgelöst von HRK hier wieder aufgekocht wird, ist das der falsche Ort.
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w.Wenn hier explizit Aussagen von HRK zum Thema Wulff diskutiert werden, hat das ja hier auch seinen Platz. Aber wenn das Thema Wulff losgelöst von HRK hier wieder aufgekocht wird, ist das der falsche Ort.
Da gebe ich dir voll Recht, so soll es natürlich nicht abschweifen, daher habe ich fertig
--
living is easy with eyes closed...j.w.Und ganz übel sind die Platten nicht, aber weit von der Klasse seiner Werke in der ersten Hälfte der 80er entfernt.
Das ist jetzt wieder eine ganz andere Kiste. Dem besonderen Charme der frühen Alben mit Mick Franke habe ich auch nachgetrauert. Aber der WEA-Vertrag ging über 5 Studioalben (und die erste Liveplatte), und wäre ohne den kommerziellen Durchbruch durch „Herz“ kaum verlängert worden. Heiner Lürig hatte also quasi den klaren Auftrag Charteinzug und größere Hallen, und diesen hat er glänzend erfüllt. Für viele war das aber tatsächlich Integritätsverlust. Aber die Schnittstelle lag zwischen Franke und Lürig, während Du schriebst, Du hättest den Integritätsverlust mit „Einer für Alle“ wahrgenommen. Und das ist unlogisch, weil die Anbindung an die schrägen frühen Sachen da ja langsam zurückkehrte. „Schutt und Asche“ z.B. ist so integerer Kunze-Song, mehr geht gar nicht. Auf „Herz“ oder „Wunderkinder“ wäre so ein Song undenkbar gewesen.
HRK kam damals ja in einen unlösbaren Konflikt, an dem ständig rumbalanciert wurde. Einerseits schmeichelte ihm der Erfolg, die Goldenen Schallplatten, die vollen großen Hallen sehr. Aber künstlerisch war das nicht mehr das, was er eigentlich machen wollte. Der Erfolg war ein grißes Mißverständnis. Heinz wollte nicht nur Erfolg, sondern er wollte ihn künstlerisch unabhängig, mit dem zeug das er gerne gemacht hätte. Und so begannen die Grabenkämpfe mit Heiner, wieviel schräges Zeug ein Album verträgt. Lürig ist zwar auch ein Vollblutmusiker, der auf Tour für manches Experiment zu haben war, aber er war als Produzent eben auch der Kaufmann. Und als solcher das Regulativ für Alben, die die immer höher werdenden Kosten (Stichwort Rumour Brass) auch einspielen konnten.
Bis hin zu „Macht Musik“ ging das voll auf. Dann folgte eine längere Pause und ein Album, dass nach langer Zeit mal wieder weitgehend nach HRK´s Vorstellungen aufgenommen wurde. „Richter-Skala“, Kunze´s eigentlich beste Platte, die auch Lürig´s Lieblingsalbum ist. Konsequenterweise sorgte eben dieses Album für den Karriereknick. Die Mitte der 80er hinzugewonnen Mainstreamfreunde wanderten nämlich entsetzt ab zu den aufstrebenden Pur und waren fortan nicht mehr gesehen.
--
Nicht, daß ich Kunze mit Bob Dylan auf eine Stufe setzen möchte, aber j.w.’s Einstellung liest wie die eines Greenwich Village Folkies, der von Dylan ja auch nichts mehr hält, seitdem er die E-Gitarre in die Hand genommen hat.
Mir ist jedenfalls der Lürig-Kunze wesentlich lieber als der Deutschlehrer mit erhobenem Zeigefinger.
--
Mick67Mir ist jedenfalls der Lürig-Kunze wesentlich lieber als der Deutschlehrer mit erhobenem Zeigefinger.
Bist Du dann auch einer derer, die wie CTTE beschrieben hat, bei „Richter-Skala“ sich von Kunze abwendeten und lieber Pur hörten?
@ CTTE: Auf die Floskel „ein großes Mißverständnis“ können wir uns, denke ich, einigen. Ich unterstelle Kunze auch nichts böses, auch seine schlimmsten Schlageranbiederungssongs haben es nicht geschafft, mir das, was ich an ihm früher und auch noch heute geschätzt habe, zu nehmen. Er tut mir ein bisschen leid. Er hat Entscheidungen getroffen, die ihm kurz- bis mittelfristig wohl genützt haben, ihm jedoch in langfristiger Betrachtung eine künstlerische Integrität und Akzeptanz verwehrt haben, die er durchaus hätte haben können.
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w.Bist Du dann auch einer derer, die wie CTTE beschrieben hat, bei „Richter-Skala“ sich von Kunze abwendeten und lieber Pur hörten?
Nein! Ich habe mich weder hin- noch abgewendet, sondern mir einfach nur jedes neue Kunze Album zumindest mal angehört. Manche gefielen, manche nicht. So what? Was das mit Pur zu tun haben soll, muß ich nicht verstehen.
j.w.@ CTTE: Auf die Floskel „ein großes Mißverständnis“ können wir uns, denke ich, einigen. Ich unterstelle Kunze auch nichts böses, auch seine schlimmsten Schlageranbiederungssongs haben es nicht geschafft, mir das, was ich an ihm früher und auch noch heute geschätzt habe, zu nehmen. Er tut mir ein bisschen leid. Er hat Entscheidungen getroffen, die ihm kurz- bis mittelfristig wohl genützt haben, ihm jedoch in langfristiger Betrachtung eine künstlerische Integrität und Akzeptanz verwehrt haben, die er durchaus hätte haben können.
Schlageranbiederung? Sorry, aber das Argument ist soooo deutsch.
--
Mick67Was das mit Pur zu tun haben soll, muß ich nicht verstehen. (…)
Schlageranbiederung? Sorry, aber das Argument ist soooo deutsch.
ad 1) Lass es Dir von CTTE erklären
ad 2) Oh, das tut mir leid, ich wollte Dein Sprachempfinden nicht verletzten. Schlag doch mal ein Wort oder eine Phrase vor, die Kunzes Flirt mit der leichten, seichten Muse besser auf den Punkt bringt, vielleicht können wir uns dann darauf einigen.--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueClose to the edgeDas ist jetzt wieder eine ganz andere Kiste. Dem besonderen Charme der frühen Alben mit Mick Franke habe ich auch nachgetrauert. Aber der WEA-Vertrag ging über 5 Studioalben (und die erste Liveplatte), und wäre ohne den kommerziellen Durchbruch durch „Herz“ kaum verlängert worden. Heiner Lürig hatte also quasi den klaren Auftrag Charteinzug und größere Hallen, und diesen hat er glänzend erfüllt. Für viele war das aber tatsächlich Integritätsverlust. Aber die Schnittstelle lag zwischen Franke und Lürig, während Du schriebst, Du hättest den Integritätsverlust mit „Einer für Alle“ wahrgenommen. Und das ist unlogisch, weil die Anbindung an die schrägen frühen Sachen da ja langsam zurückkehrte. „Schutt und Asche“ z.B. ist so integerer Kunze-Song, mehr geht gar nicht. Auf „Herz“ oder „Wunderkinder“ wäre so ein Song undenkbar gewesen.
HRK kam damals ja in einen unlösbaren Konflikt, an dem ständig rumbalanciert wurde. Einerseits schmeichelte ihm der Erfolg, die Goldenen Schallplatten, die vollen großen Hallen sehr. Aber künstlerisch war das nicht mehr das, was er eigentlich machen wollte. Der Erfolg war ein grißes Mißverständnis. Heinz wollte nicht nur Erfolg, sondern er wollte ihn künstlerisch unabhängig, mit dem zeug das er gerne gemacht hätte. Und so begannen die Grabenkämpfe mit Heiner, wieviel schräges Zeug ein Album verträgt. Lürig ist zwar auch ein Vollblutmusiker, der auf Tour für manches Experiment zu haben war, aber er war als Produzent eben auch der Kaufmann. Und als solcher das Regulativ für Alben, die die immer höher werdenden Kosten (Stichwort Rumour Brass) auch einspielen konnten.
Bis hin zu „Macht Musik“ ging das voll auf. Dann folgte eine längere Pause und ein Album, dass nach langer Zeit mal wieder weitgehend nach HRK´s Vorstellungen aufgenommen wurde. „Richter-Skala“, Kunze´s eigentlich beste Platte, die auch Lürig´s Lieblingsalbum ist. Konsequenterweise sorgte eben dieses Album für den Karriereknick. Die Mitte der 80er hinzugewonnen Mainstreamfreunde wanderten nämlich entsetzt ab zu den aufstrebenden Pur und waren fortan nicht mehr gesehen.
„Einer für alle“ war insofern ein Knick, als die Texte weniger politisch waren, als bei den beiden Vorgängern.
Ich habe in Kunze zuerst eine Art Liedermacher gesehen, bei dem auch die Post abgehen darf.
Seine protestantischen Selbstkasteiungen aus der Frühphase waren nie mein Ding.
„Schräg“ in textlicher Hinsicht bedeutete für Kunze ab den 90ern nur, mit Metaphern überflutete Stücke zu schreiben, die außer ihm selbst wahrscheinlich niemand entschlüsseln kann.
Geradeaus und doch feingeschliffen wie auf „Herz“ und „Wunderkinder“ wurde er textlich nie wieder.
Ich bin sicher, dass viele, die sich mit der Zeit von ihm abgewendet haben, nicht zu Pur oder später Xavier Naidoo gewechselt sind, sondern bei anderen mitteilungsbedürftigen Deutschrockern hängengeblieben sind.
--
DemonMesst ihr Anstand und moralische Integrität tatsächlich nur daran,
ob jemand nachweisbar gegen das Gesetz verstoßen hat?Demut zeigen den gegenüber die gefehlt haben….wer frei von Schuld ist werfe den ersten Stein.
--
Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“Jesus war ein exzellenter Moralist, aber ein beschissener Politiker.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Autor nicht nur der gescheitesten, sondern auch der schönsten Songs in deutscher Sprache, Unschuldslämmer unter sich
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.