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AutorBeiträge
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keithmoon2001
Ich wurde geboren in einer Baracke
im Flüchtlingslager Espelkamp.
Ich wurde gezeugt an der Oder-Neiße-Grenze,
ich hab nie kapiert, woher ich stamm.Ich bin auch ein Vertriebener.
Ich will keine Revanche, nur Glück.
Ich bin auch ein Vertriebener.
Fester Wohnsitz Osnabrück.Ich bin auch ein Vertriebener.
Schlesien war nie mein.
Ich bin auch ein Vertreibener.
Ich werd überall begraben seinAus „Vertriebener“ aus dem „Herz“-Album
oh, ein armes opfer ???
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:lol:
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„Weniger, aber besser.“ D. Ramssebsemiliaoh, ein armes opfer ???
Ich kann in dem Text keinerlei Opfer-Rolle erkennen, sondern eher die Zustands-Beschreibung eines Entwurzelten oder Heimatlosen, der sich nirgends wirklich ( oder überall ) zuhause fühlt.
Ich kann das ansatzweise sogar nachvollziehen, da ich in meiner Kindheit/Jugend mehrfach ( wenn auch nur regional ) umgezogen bin, und mich jedes Mal neu eingewöhnen musste.
DJ@RSOIch kann in dem Text keinerlei Opfer-Rolle erkennen, sondern eher die Zustands-Beschreibung eines Entwurzelten oder Heimatlosen, der sich nirgends wirklich ( oder überall ) zuhause fühlt.
Ich kann das ansatzweise sogar nachvollziehen, da ich in meiner Kindheit/Jugend mehrfach ( wenn auch nur regional ) umgezogen bin, und mich jedes Mal neu eingewöhnen musste.
Das ist ja lustig. Ich habe damals den Text als Ironie aufgefasst, mit dem Kunze die Politik der Vertriebenenverbände kritisiert hat. Sollte ich mich so geirrt haben?
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)naja, ein „vertriebener“ ist doch aber meistens opfer einer vertreibung, oder ??
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Look out kid You're gonna get hitMistadobalinaDas ist ja lustig. Ich habe damals den Text als Ironie aufgefasst, mit dem Kunze die Politik der Vertriebenenverbände kritisiert hat. Sollte ich mich so geirrt haben?
Du hast ja auch völlig recht.
Wenn er sagt, er wurde im Flüchtlingslager Espelkamp geboren, dann war das in Niedersachsen, damit ist er KEIN Vertriebener. Im Refrain sagt er dann, er sei AUCH ein Vertriebener.
Wenn man das Gegenteil dessen sagt, was man meint, nennt man das gemeinhin Ironie.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsMistadobalinaDas ist ja lustig. Ich habe damals den Text als Ironie aufgefasst, mit dem Kunze die Politik der Vertriebenenverbände kritisiert hat. Sollte ich mich so geirrt haben?
Das mag sein, entzieht sich meiner Kenntnis, die biographischen Teile des Textes sind allerdings Tatsachen.
Kai BargmannDu hast ja auch völlig recht.
Wenn er sagt, er wurde im Flüchtlingslager Espelkamp geboren, dann war das in Niedersachsen, damit ist er KEIN Vertriebener. Im Refrain sagt er dann, er sei AUCH ein Vertriebener.
Wenn man das Gegenteil dessen sagt, was man meint, nennt man das gemeinhin Ironie.
Ohne das großartig gegengeprüft zu haben zitiere ich jetzt mal aus der Wikipedia :
Am 30. November 1956 wird Kunze als Kind eines Lehrerehepaares auf dem Weg von einem Deutschland ins andere geboren. Familie Kunze stammt aus Guben (Niederlausitz), Heinz Rudolf wird im Flüchtlingslager Espelkamp bei Minden geboren. Kunzes Vater, der als Frontoffizier bei der Waffen-SS gedient hatte, war erst 1956 aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. Er findet Arbeit bei der Lagerleitung. Der berufliche Werdegang des Vaters bringt in den Folgejahren einen häufigen Wechsel des Wohnortes mit sich; Familie Kunze wohnt zuerst in Lengerich, dann in Georgsdorf, später in Bad Grund. Ende 1963 wird sie in Osnabrück heimisch, wo der Vater eine Tätigkeit als Hochschulassistent, Kunzes Mutter eine als Grundschullehrerin angenommen hatten. Heinz Rudolf Kunze bekommt im Alter von acht Jahren einen Bruder (Rolf-Ulrich, heute habilitierter Historiker) und wächst als „typisches Kleinbürgerkind“ (Zitat Kunze) in einem, auch tagsüber künstlich beleuchteten, Kellerraum auf.
Als Kind leidet Kunze an einer akuten Knochenkrankheit und sucht seine Interessen daher nicht im Sport, sondern im Lesen von Büchern und dem Hören von Musik. Erste eigene Textentwürfe entstehen. Beim Christlichen Verein Junger Männer (CVJM) erlernt er seine ersten Gitarrengriffe. „Beide Neigungen sind ungefähr gleich alt. Meine Eltern haben dies sehr früh erkannt und auch im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten immer gefördert und unterstützt. Ich musste eigentlich nie nach Büchern besonders fragen oder betteln.“, sagte Kunze im September 2000 in einem Interview.(…)Wo war jetzt die Ironie bei „Vertriebener“ ?
@ DJ:
In einer weiteren Zeile heißt es: Ich will keine Revanche, nur Glück.
Die Vertriebenenverbände sind in der Regel extrem konservativ, machen bis heute Besitzansprüche etc. geltend. Auch das nimmt HRK hier auf die Schippe – ich verstehe den Text als (ironische) Aufforderung, mit dem Thema Vertreibung etwas entspannter umzugehen.
Das find mir auch vor dem Hintergrund seiner Herkunft stimmig: Er kommt aus einer Vertriebenenfamilie (mehr oder weniger; eigentlich ist mit dem Begriff was anderes gemeint als die Niederlausitz) und macht sich über den verbissenen Revanchismus lustig.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsKai Bargmann@ DJ:
In einer weiteren Zeile heißt es: Ich will keine Revanche, nur Glück.
Die Vertriebenenverbände sind in der Regel extrem konservativ, machen bis heute Besitzansprüche etc. geltend. Auch das nimmt HRK hier auf die Schippe – ich verstehe den Text als (ironische) Aufforderung, mit dem Thema Vertreibung etwas entspannter umzugehen.
Das war mir bisher nicht ganz so deutlich, kann ich aber nachvollziehen. Ändert aber an den autobiographischen Tatsachen auch nichts.
Das find mir auch vor dem Hintergrund seiner Herkunft stimmig: Er kommt aus einer Vertriebenenfamilie (mehr oder weniger; eigentlich ist mit dem Begriff was anderes gemeint als die Niederlausitz) und macht sich über den verbissenen Revanchismus lustig.
Ja, doch ! Mir ist klar, dass man bei Jemandem, den man nicht leiden kann, genauer hinsieht, aber ob Menschen, die aus der Niederlausitz stammen und in einem Flüchtlingslager unterkommen mit Vertriebenen in Verbindung gesetzt werden können oder nicht, halte ich für haarspalterisch. Sicher hat es zu allen Zeiten Menschen gegeben, auf die diese Vokabel passender zutrifft, aber hier wurde meines Erachtens die Goldwaage strapaziert.
@ DJ:
In einer weiteren Zeile heißt es:
Schlesien war nie mein.
Schlesien ist deutlich weiter östlich als die Niederlausitz. Das macht die Intention des Textes für meine Begriffe eindeutig.
P.S. Ich habe nichts gegen Kunze; mir hat nur sein letztes Album nicht gefallen. „Dein ist mein ganzes Herz” inkl. „Vertriebener” find ich gut: ****.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsKai Bargmann@ DJ:
In einer weiteren Zeile heißt es:
Schlesien war nie mein.
Schlesien ist deutlich weiter östlich als die Niederlausitz. Das macht die Intention des Textes für meine Begriffe eindeutig.
Wie ich bereits schrieb, war mir dieser Aspekt bisher nicht so deutlich und in dieser Beziehung gebe ich Dir Recht. Aber der autobiographische Aspekt mit den Auswirkungen auf das „Heimatgefühl“ ist auch nicht zu leugnen.
EDIT :
P.S. Ich habe nichts gegen Kunze; mir hat nur sein letztes Album nicht gefallen. „Dein ist mein ganzes Herz” inkl. „Vertriebener” find ich gut: ****.
Nun, da sind wir uns ja mal einig. :bier:
Kai Bargmann
P.S. Ich habe nichts gegen Kunze; mir hat nur sein letztes Album nicht gefallen. „Dein ist mein ganzes Herz” inkl. „Vertriebener” find ich gut: ****.So ging’s mir auch. Wenn er immer solchen lockeren Pop machen würde, würde ihm das besser stehen. Er hat ja eigentlich eine ganz typische Pop-Stimme.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@ dj:
Man muss HRK wahrscheinlich à la Harald Schmidt begreifen, der ja ZUGLEICH ernst ist und das Gegenteil meint. Dann kann man Heimatgefühl haben UND sich über die Revanchisten lustig machen.
Ansonsten: HRK nervt ein bisschen, genießt aber durchaus meine Sympathie. Man sollte sich klar machen, dass er eine ziemlich konsistente Karriere hingelegt hat (egal, wie man zum Output steht), mit 26 Alben, Büchern etc. Das schafft nicht jeder, verdient allen Respekt und ein :bier:
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsKai Bargmann@ dj:
Man muss HRK wahrscheinlich à la Harald Schmidt begreifen, der ja ZUGLEICH ernst ist und das Gegenteil meint. Dann kann man Heimatgefühl haben UND sich über die Revanchisten lustig machen.
Ansonsten: HRK nervt ein bisschen, genießt aber durchaus meine Sympathie. Man sollte sich klar machen, dass er eine ziemlich konsistente Karriere hingelegt hat (egal, wie man zum Output steht), mit 26 Alben, Büchern etc. Das schafft nicht jeder, verdient allen Respekt und ein :bier:
Mich hat er auch schon erheblich genervt, davon mal ab. Die z.T. mit „abgehoben-verschwurbelt“ nur unzureichend beschriebenen „Literatur“-Platten gehen mir z.B. auch erheblich auf den Keks. Aber auch hier trifft mal wieder die alte Weisheit zu : Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander…
Also, noch einmal : Prost ! :bier:
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Schlagwörter: Autor nicht nur der gescheitesten, sondern auch der schönsten Songs in deutscher Sprache, Unschuldslämmer unter sich
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