Gute Texte – mit Begründung!

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Gute Texte – mit Begründung!

Ansicht von 15 Beiträgen - 166 bis 180 (von insgesamt 199)
  • Autor
    Beiträge
  • #7264815  | PERMALINK

    gnagflow

    Registriert seit: 18.11.2008

    Beiträge: 667

    Wird in unseren Schulen wahrscheinlich bald vom Lehrplan gestrichen.

    Schließlich brauchen wir doch junge Menschen, die für unsere Freiheit am Hindukusch sterben wollen, oder – Herr Rittmeister Guttenberg?

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #7264817  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    nAbend Wolfgang!

    Das siehst Du wohl leider nicht (!) zu pessimistisch, so wird es wohl sein.

    Gruss von der Ruhr, Extra

    --

    Vinyljunkie
    #7264819  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Bernd Begemann – Der Junge, der nie mein Onkel wurde

    Es blieb nicht viel übrig
    vom Jungen, der nie mein Onkel wurde
    eine Postkarte aus Franreich
    ein trotziger Gruß
    drei Rekruten versuchen zu rauchen wie richtige Männer
    ein Foto aus Rußland, vor seinem Panzer
    ein herzliches Beileid seines Kommandanten
    und der Brief seines Kameraden
    der dabei war
    und der schrieb, wie es wirklich war
    als der Tod sie fand
    und sie den Tod
    im ersten Zwielicht, um fünf Uhr in der Frühe
    und wie der Junge, der nie mein Onkel wurde
    nicht sofort tot war
    sondern noch eine halbe Stunde weiterlebte
    wie er weinte und schrie
    und sogar Gott anflehte
    Man könnte sagenm, er war ein Nazi, ein Möchtegernmörder
    Ich sage, erwar achtzehn
    und es ist schade
    so furchtbar schade
    um den Jungen, der nie mein Onkel wurde

    Hier wird einmal der ganze Irrsinn des Krieges in einfachen Worten dargestellt, es geht nicht um Ideologien, es geht darum, daß Menschen ihr Leben lassen müssen.

    --

    #7264821  | PERMALINK

    extrabreit

    Registriert seit: 21.07.2009

    Beiträge: 601

    Schoen … traurig … wahr!

    Extra

    „…die Wahrheit ist anders, als die Realitaet…“

    --

    Vinyljunkie
    #7264823  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Nachdem dieser Beitrag in einem anderen Thread gelöscht wurde, hier ein zweiter Versuch.

    Es geht um Juliane Werdings Song AM TAG, ALS CONNY KRAMER STARB – eine Cover-Version von THE NIGHT THEY DROVE OLD DIXIE DOWN ( Robbie Robertson) – der vom Abstieg eines Besessenen erzählt und auf wahren Begebenheiten beruht. Der deutsche Text stammt von Hans-Ulrich Weigel.

    Wir lagen träumend im Gras, die Köpfe voll verrückter Ideen
    Da sagte er nur zum Spaß: Komm lass uns auf die Reise gehen
    Doch der Rauch schmeckte bitter, aber Conny sagte mir was er sah
    Ein Meer von Licht und Farben, wir ahnten nicht was bald darauf geschah
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
    Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach
    Er versprach oft „Ich lass es sein“, das gab mir wieder neuen Mut
    Und ich redete mir ein, mit Liebe wird alles gut
    Doch aus den Joints da wurden Trips, es gab keinen Halt auf der schiefen Bahn
    Die Leute fingen an zu reden, aber keiner bot Conny Hilfe an
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
    Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach
    Beim letzten Mal, da sagte er: Nun kann ich den Himmel sehn
    Ich schrie ihn an: „Oh komm zurück“, er konnte es nicht mehr verstehen
    Ich hatte nicht einmal mehr Tränen, ich hatte alles verloren was ich hab
    Doch das Leben geht einfach weiter, mir bleiben nur noch die Blumen auf seinem Grab
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
    Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
    Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach

    [JULIANE WERDING – Am Tag, als Conny Kramer starb]

    --

    #7264825  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    tolomoquinkolomEs geht um Juliane Werdings Song AM TAG, ALS CONNY KRAMER STARB – eine Cover-Version von THE NIGHT THEY DROVE OLD DIXIE DOWN ( Robbie Robertson) – der vom Abstieg eines Besessenen erzählt und auf wahren Begebenheiten beruht.

    Was den Text leider nicht besser macht. Das ist so typische Gebrauchslyrik, die sogar funktioniert und ihren Zweck womöglich erfüllt. Wenn man die damals 16-jährige Juliane Werding dann singen hört, möchte man schreiend weglaufen. Ein ganz schlimmes Beispiel für „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7264827  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @ tolo: Dem Thread-Titel folgend, hätte ich jetzt gerne noch eine Begründung. Vielleicht kann ich mich ihr dann ja anschließen. Im Moment neige ich noch nicht dazu, den Text für gut zu halten.

    --

    #7264829  | PERMALINK

    alex8529

    Registriert seit: 12.03.2005

    Beiträge: 4,753

    mit ein paar Zeilen den Drogenwahnsinn zu beschreiben, ist doch so schlecht nicht gelungen

    --

    Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252
    #7264831  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    alex8529mit ein paar Zeilen den Drogenwahnsinn zu beschreiben, ist doch so schlecht nicht gelungen

    Es ist erstens ziemlich verkürzt, was für einen Songtext ja vielleicht noch geht, die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht. Die nahm den Song nicht ernst, weil er nur Klischees bedient. Es war ein Schlager im Gewand eines Folksongs, der vor allem die Eltern ansprach.
    Wie gesagt, für einen Schlagertext ist das gar nicht mal so schlecht.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7264833  | PERMALINK

    alex8529

    Registriert seit: 12.03.2005

    Beiträge: 4,753

    Mikko
    die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht.

    das glaube ich auch

    --

    Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252
    #7264835  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    bullschuetzDem Thread-Titel folgend, hätte ich jetzt gerne noch eine Begründung. Vielleicht kann ich mich ihr dann ja anschließen. Im Moment neige ich noch nicht dazu, den Text für gut zu halten.

    MikkoWas den Text leider nicht besser macht. Das ist so typische Gebrauchslyrik, die sogar funktioniert und ihren Zweck womöglich erfüllt. Wenn man die damals 16-jährige Juliane Werding dann singen hört, möchte man schreiend weglaufen. Ein ganz schlimmes Beispiel für „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“

    Der Text von Weigel ist in Zusammenarbeit mit Juliane Werding entstanden und geht auf ein persönliches Erlebnis der Nachwuchssängerin zurück, die mit dem Drogentoten befreundet war, um den es im Song geht. Die textliche Verarbeitung eines solch dramatischen Ereignisses, den Verlust eines Freundes, dem man nicht helfen kann, würde ich nicht Gebrauchslyrik nennen wollen. Über die Formulierungen „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“ bin ich erschrocken. Wenn man dem Text aus der Rückschau eine gewisse Naivität vorhalten möchte, okay (wir im 21. Jahrhundert sind ja viel cooler), aber wie schon angesprochen, es sind die Gefühle eines Teenagers zu Beginn der Siebziger Jahre und es gibt diesen realen Hintergrund. Drogenproblematik und ganz persönliche Trauer textlich ansprechend in diesem kurzen Song unterzubringen, finde ich durchaus gelungen.

    Mikko…die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht.

    Darum geht es auch gar nicht.

    --

    #7264837  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Tolo, ich kenne den Song seit damals. Man konnte ihm ja gar nicht entkommen. Und ich kenne auch die Hintergrundgeschichte. Und gerade deshalb hielt ich den Text schon damals für furchtbar naiv und platt. Dass die gute Juliane da persönlich betroffen war, macht es doch nicht besser.
    Wie ich bereits schrieb, hat der Text sogar was, in seiner rührend naiven Art. Das ändert aber nichts daran, dass er mir schon damals ziemlich auf den Keks ging.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7264839  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Danke, tolo, interessant – die Entstehungshintergründe dieses Textes kannte ich nicht. Textliche Qualität lässt sich so aber, glaube ich, nicht begründen. Wenn jemand aus wirklicher Betroffenheit dichtet, wird daraus nicht automatisch Kunst – sonst wären die Teenager-Tagebücher dieser Welt voll mit großartiger Lyrik. In Wahrheit führt in solchen Aufzeichnungen aber millionenfache Gefühls-Authentizität und echte, tiefe Betroffenheit zur millionenfachen Reproduktion abgegriffenster Klischees (zumindest muss ich dieses Urteil im Nachhinein über meine eigene Teenager-Lyrik fällen).
    Fazit: Ich finde den Text nach wie vor nicht sonderlich gut.

    --

    #7264841  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    tolomoquinkolom…wie schon angesprochen, es sind die Gefühle eines Teenagers zu Beginn der Siebziger Jahre und es gibt diesen realen Hintergrund. Drogenproblematik und ganz persönliche Trauer textlich ansprechend in diesem kurzen Song unterzubringen, finde ich durchaus gelungen….

    Der Text wirkt als hätte ein professioneller Texter die gefühlsechte „Lyrik“ einer Heranwachsenden ins Dieter-Thomas-Heck-Hitparadendeutsch übersetzt. In Verbindung mit der unangreifbaren Melodie bleibt aber ein gewisser Charme. JW mag in ihrer jugendlichen Naivität suchtgefährdete Gleichaltrige als Zielgruppe gesehen haben, das Label sicher nicht.
    Auch wenn ich dafür keine Mark geopfert hatte, hob sich der Titel zwischen der ganzen anderen Radio-Schlagerkost – die noch nicht auf Spartensender verschoben war – schon ab … und ich kann gar nicht mal ausschließen, dass die warnende Botschaft zumindest für einen ca. 13jährigen (in der damaligen Zeit) richtig rüberkam.

    --

    #7264843  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    Wenn die Behauptungen über Drogenkarrieren wenigstens irgendwas mit der Wirklichkeit zu tun gehabt hätten. Haschisch war nur selten die Einstiegsdroge für Heroin. Und schmeckt der Rauch wirklich bitter? Als Nichtraucher sind Joints völlig an mir vorrübergegangen. Ist der nicht eher etwas süßlich?
    Der Endreim „Tag“ („Tach“?) auf „zerbrach“ ist auch nicht gerade sensationell.

    --

    Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!
Ansicht von 15 Beiträgen - 166 bis 180 (von insgesamt 199)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.