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Wird in unseren Schulen wahrscheinlich bald vom Lehrplan gestrichen.
Schließlich brauchen wir doch junge Menschen, die für unsere Freiheit am Hindukusch sterben wollen, oder – Herr Rittmeister Guttenberg?
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WerbungnAbend Wolfgang!
Das siehst Du wohl leider nicht (!) zu pessimistisch, so wird es wohl sein.
Gruss von der Ruhr, Extra
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Vinyljunkie
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Bernd Begemann – Der Junge, der nie mein Onkel wurde
Es blieb nicht viel übrig
vom Jungen, der nie mein Onkel wurde
eine Postkarte aus Franreich
ein trotziger Gruß
drei Rekruten versuchen zu rauchen wie richtige Männer
ein Foto aus Rußland, vor seinem Panzer
ein herzliches Beileid seines Kommandanten
und der Brief seines Kameraden
der dabei war
und der schrieb, wie es wirklich war
als der Tod sie fand
und sie den Tod
im ersten Zwielicht, um fünf Uhr in der Frühe
und wie der Junge, der nie mein Onkel wurde
nicht sofort tot war
sondern noch eine halbe Stunde weiterlebte
wie er weinte und schrie
und sogar Gott anflehte
Man könnte sagenm, er war ein Nazi, ein Möchtegernmörder
Ich sage, erwar achtzehn
und es ist schade
so furchtbar schade
um den Jungen, der nie mein Onkel wurdeHier wird einmal der ganze Irrsinn des Krieges in einfachen Worten dargestellt, es geht nicht um Ideologien, es geht darum, daß Menschen ihr Leben lassen müssen.
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Schoen … traurig … wahr!
Extra
„…die Wahrheit ist anders, als die Realitaet…“
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VinyljunkieNachdem dieser Beitrag in einem anderen Thread gelöscht wurde, hier ein zweiter Versuch.
Es geht um Juliane Werdings Song AM TAG, ALS CONNY KRAMER STARB – eine Cover-Version von THE NIGHT THEY DROVE OLD DIXIE DOWN ( Robbie Robertson) – der vom Abstieg eines Besessenen erzählt und auf wahren Begebenheiten beruht. Der deutsche Text stammt von Hans-Ulrich Weigel.
Wir lagen träumend im Gras, die Köpfe voll verrückter Ideen
Da sagte er nur zum Spaß: Komm lass uns auf die Reise gehen
Doch der Rauch schmeckte bitter, aber Conny sagte mir was er sah
Ein Meer von Licht und Farben, wir ahnten nicht was bald darauf geschah
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach
Er versprach oft „Ich lass es sein“, das gab mir wieder neuen Mut
Und ich redete mir ein, mit Liebe wird alles gut
Doch aus den Joints da wurden Trips, es gab keinen Halt auf der schiefen Bahn
Die Leute fingen an zu reden, aber keiner bot Conny Hilfe an
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach
Beim letzten Mal, da sagte er: Nun kann ich den Himmel sehn
Ich schrie ihn an: „Oh komm zurück“, er konnte es nicht mehr verstehen
Ich hatte nicht einmal mehr Tränen, ich hatte alles verloren was ich hab
Doch das Leben geht einfach weiter, mir bleiben nur noch die Blumen auf seinem Grab
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Glocken klangen
Am Tag als Conny Kramer starb und alle Freunde weinten um ihn
Das war ein schwerer Tag, weil in mir eine Welt zerbrach[JULIANE WERDING – Am Tag, als Conny Kramer starb]
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tolomoquinkolomEs geht um Juliane Werdings Song AM TAG, ALS CONNY KRAMER STARB – eine Cover-Version von THE NIGHT THEY DROVE OLD DIXIE DOWN ( Robbie Robertson) – der vom Abstieg eines Besessenen erzählt und auf wahren Begebenheiten beruht.
Was den Text leider nicht besser macht. Das ist so typische Gebrauchslyrik, die sogar funktioniert und ihren Zweck womöglich erfüllt. Wenn man die damals 16-jährige Juliane Werding dann singen hört, möchte man schreiend weglaufen. Ein ganz schlimmes Beispiel für „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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@ tolo: Dem Thread-Titel folgend, hätte ich jetzt gerne noch eine Begründung. Vielleicht kann ich mich ihr dann ja anschließen. Im Moment neige ich noch nicht dazu, den Text für gut zu halten.
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mit ein paar Zeilen den Drogenwahnsinn zu beschreiben, ist doch so schlecht nicht gelungen
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Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252alex8529mit ein paar Zeilen den Drogenwahnsinn zu beschreiben, ist doch so schlecht nicht gelungen
Es ist erstens ziemlich verkürzt, was für einen Songtext ja vielleicht noch geht, die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht. Die nahm den Song nicht ernst, weil er nur Klischees bedient. Es war ein Schlager im Gewand eines Folksongs, der vor allem die Eltern ansprach.
Wie gesagt, für einen Schlagertext ist das gar nicht mal so schlecht.--
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die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht.das glaube ich auch
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Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252bullschuetzDem Thread-Titel folgend, hätte ich jetzt gerne noch eine Begründung. Vielleicht kann ich mich ihr dann ja anschließen. Im Moment neige ich noch nicht dazu, den Text für gut zu halten.
MikkoWas den Text leider nicht besser macht. Das ist so typische Gebrauchslyrik, die sogar funktioniert und ihren Zweck womöglich erfüllt. Wenn man die damals 16-jährige Juliane Werding dann singen hört, möchte man schreiend weglaufen. Ein ganz schlimmes Beispiel für „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“
Der Text von Weigel ist in Zusammenarbeit mit Juliane Werding entstanden und geht auf ein persönliches Erlebnis der Nachwuchssängerin zurück, die mit dem Drogentoten befreundet war, um den es im Song geht. Die textliche Verarbeitung eines solch dramatischen Ereignisses, den Verlust eines Freundes, dem man nicht helfen kann, würde ich nicht Gebrauchslyrik nennen wollen. Über die Formulierungen „Der Zweck heiligt die Mittel“ oder „Was sind wir doch betroffen heute!“ bin ich erschrocken. Wenn man dem Text aus der Rückschau eine gewisse Naivität vorhalten möchte, okay (wir im 21. Jahrhundert sind ja viel cooler), aber wie schon angesprochen, es sind die Gefühle eines Teenagers zu Beginn der Siebziger Jahre und es gibt diesen realen Hintergrund. Drogenproblematik und ganz persönliche Trauer textlich ansprechend in diesem kurzen Song unterzubringen, finde ich durchaus gelungen.
Mikko…die potenzielle Zielgruppe (jugendliche Suchtgefährdete) wurde jedoch zweitens eher nicht erreicht.
Darum geht es auch gar nicht.
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Tolo, ich kenne den Song seit damals. Man konnte ihm ja gar nicht entkommen. Und ich kenne auch die Hintergrundgeschichte. Und gerade deshalb hielt ich den Text schon damals für furchtbar naiv und platt. Dass die gute Juliane da persönlich betroffen war, macht es doch nicht besser.
Wie ich bereits schrieb, hat der Text sogar was, in seiner rührend naiven Art. Das ändert aber nichts daran, dass er mir schon damals ziemlich auf den Keks ging.--
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Danke, tolo, interessant – die Entstehungshintergründe dieses Textes kannte ich nicht. Textliche Qualität lässt sich so aber, glaube ich, nicht begründen. Wenn jemand aus wirklicher Betroffenheit dichtet, wird daraus nicht automatisch Kunst – sonst wären die Teenager-Tagebücher dieser Welt voll mit großartiger Lyrik. In Wahrheit führt in solchen Aufzeichnungen aber millionenfache Gefühls-Authentizität und echte, tiefe Betroffenheit zur millionenfachen Reproduktion abgegriffenster Klischees (zumindest muss ich dieses Urteil im Nachhinein über meine eigene Teenager-Lyrik fällen).
Fazit: Ich finde den Text nach wie vor nicht sonderlich gut.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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tolomoquinkolom…wie schon angesprochen, es sind die Gefühle eines Teenagers zu Beginn der Siebziger Jahre und es gibt diesen realen Hintergrund. Drogenproblematik und ganz persönliche Trauer textlich ansprechend in diesem kurzen Song unterzubringen, finde ich durchaus gelungen….
Der Text wirkt als hätte ein professioneller Texter die gefühlsechte „Lyrik“ einer Heranwachsenden ins Dieter-Thomas-Heck-Hitparadendeutsch übersetzt. In Verbindung mit der unangreifbaren Melodie bleibt aber ein gewisser Charme. JW mag in ihrer jugendlichen Naivität suchtgefährdete Gleichaltrige als Zielgruppe gesehen haben, das Label sicher nicht.
Auch wenn ich dafür keine Mark geopfert hatte, hob sich der Titel zwischen der ganzen anderen Radio-Schlagerkost – die noch nicht auf Spartensender verschoben war – schon ab … und ich kann gar nicht mal ausschließen, dass die warnende Botschaft zumindest für einen ca. 13jährigen (in der damaligen Zeit) richtig rüberkam.--
Wenn die Behauptungen über Drogenkarrieren wenigstens irgendwas mit der Wirklichkeit zu tun gehabt hätten. Haschisch war nur selten die Einstiegsdroge für Heroin. Und schmeckt der Rauch wirklich bitter? Als Nichtraucher sind Joints völlig an mir vorrübergegangen. Ist der nicht eher etwas süßlich?
Der Endreim „Tag“ („Tach“?) auf „zerbrach“ ist auch nicht gerade sensationell.--
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