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AutorBeiträge
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Da sich der Tod des zweifelsfrei bedeutsamsten deutschen Literaten der Nachkriegszeit in ein paar Tagen zum ersten Mal jährt:
Günter Grass begleitet mich seit meiner Jugend, zog mich wechselseitig an und stieß mich ab, verblüffte hier und erdrückte dort mit seiner Sprachgewalt, verwunderte und irritierte oft gleichermaßen binnen der Frist eines einzigen Satzes. Auch wenn ich sein Prosawerk aufgesogen habe wie kaum ein anderes, muss ich mir heute eingestehen, dass die meisten darunter zu subsumierenden Veröffentlichungen, zumal die episch angelegten, ihr Thema nicht selten verfehlen, weil ihr Urheber sich zu bremsen nicht immer verstand. Anders als Koeppen etwa, dessen betrüblicherweise recht schmal gebliebenes Werk ich ob dessen Präzision heute deutlich höher einschätze.
Dennoch schätze ich Einiges von Grass immer noch sehr, indes wende ich mich heute dann eher den Novellen und einzelnen Gedichten zu als den Romanen oder gar Theaterstücken.
Aber: Das erzählerische Werk in Sternen:
Die Blechtrommel * * * 1/2
Katz und Maus * * * * *
Hundejahre * * *
örtlich betäubt * 1/2
Aus dem Tagebuch einer Schnecke * *
Der Butt * * *
Das Treffen in Telgte * * * * *
Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus * * 1/2
Die Rättin * * *
Unkenrufe * *
Ein weites Feld * * *
Mein Jahrhundert * * * 1/2
Im Krebsgang * * * * 1/2
Beim Häuten der Zwiebel * * * * 1/2
Die Box * * *
Grimms Wörter * * 1/2--
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WerbungIm Rahmen der langen Nacht: „Wörter auf Abruf“
Deutschlandradio Kultur
http://www.deutschlandradiokultur.de/eine-lange-nacht-ueber-guenter-grass-woerter-auf-abruf.1024.de.html?dram:article_id=349189Die Wiederholung:
http://www.deutschlandfunk.de/lange-nacht.703.de.htmlEine Mitschnittmöglichkeit wird auch geboten.
Gute Nacht
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Literarische Fairneß: Günter Grass nach seinen besten Werken beurteilt:
Die Blechtrommel * * * * *
Katz und Maus * * * * 1/2
Hundejahre * * * *
Das Treffen in Telgte * * * * 1/2
Im Krebsgang * * * *--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Johnny Spazzy
Die Blechtrommel * * * 1/2Tatsächlich das einzige Buch, das ich von ihm gelesen habe. Ich finde es allerdings grandios!
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aber erst nach dem Film gelesen, oder ?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Wenzelaber erst nach dem Film gelesen, oder ?
Ja. Den Film habe ich in den 1980ern gesehen, das Buch so Ende der 90er dann erst gelesen.
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ich hatte auch versucht, das Buch nach dem Film zu lesen, kam aber nicht weit, hatte ich mir anders vorgestellt.
Allerdings etwas weiter als bei „Die Rättin“, wo der erste Satz lautete (aus dem Gedächtnis): „Auf Weihnachten wünschte ich eine Rättin mir“ . Da konnte ich dann nicht mehr.
Vielleicht probier ich es nochmal mit GG.--
Johnny SpazzyGünter Grass begleitet mich seit meiner Jugend, zog mich wechselseitig an und stieß mich ab, verblüffte hier und erdrückte dort mit seiner Sprachgewalt, verwunderte und irritierte oft gleichermaßen binnen der Frist eines einzigen Satzes.
„Erdrückend“ trifft es gut. Oder: Behäbig, schwerfällig, mutwillig grob, unbeirrbar und besserwisserisch. Für all das, was ich an deutscher Sprache und Literatur hingegen liebe, war bei Grass nie viel Platz.
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A Kiss in the DreamhouseGünter Grass ist für mich der Inbegriff einer starken SPD.
Einer Zeit, in der Helmut Schmidt in vielen Wahlbezirken der Schwerindustrie noch an die 90% gekommen ist. Eine Zeit, in der Sozi noch kein Schimpfwort war.
In seiner Freiburger Zeit ist mir Günter Grass mit seiner Nähe zu den Verrätern um Schröder immer wieder aufgestoßen.
Für mich hat er sich nie zu klar distanziert. Literatur und Kunst darf nie diese Nähe zur Politik suchen. Sie sollte sich nie gemein machen.
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