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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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muffkimuffki@ Dick: Belanglose Information? Kann ich nicht nachvollziehen.
ich kann nicht nachvollziehen, dass man die „Entscheidungen“ eines 17jährigen, der 5 Jahre lang Krieg erlebt hat, so wichtig nimmt!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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muffkimuffkiEs gibt auch Leute, die sagen das über den Krieg im Libanon, über die Gesundheitsreform und sogar über den neuesten Roman von Herrn Coetzee. Ist das alles dann also auch belanglos?
Solche Leute kenne ich natürlich überhaupt nicht. Kant und Dummheit wurden hier ja auch schonmal zitiert. Und der neueste Roman von Coetzee ist belanglos.
Sonic JuiceNa, bei beim Studium von 5 Feuilletons pro Tag musst Du Dir ja selbst extrem unangenehm sein.
Na, Treffer. Aber dafür kriege ich ja meine Medizin.
Bei Deiner Signatur würde ich übrigens aufpassen, dass die Leute das nicht als Zustimmung missverstehen. Das wäre mir unangenehmer als Dir.
Hätte gar nicht gedacht, dass das funktioniert. Lasse keine Signaturen anzeigen. Mal schauen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceOder liest Du die grob geschätzten 100 Seiten alle aus Desinteresse?
Oh, da hattest Du wohl noch einen blitzartigen Einfall, der hinzugefügt werden musste. Wenn ich’s überschlage, sind’s – jetzt im Sommer – eher so fünf bis sechs Seiten pro Feuilleton (Fernsehprogramm!) und dann läuft’s eher so auf 40, maximal 50 hinaus (wenn man die Gefälligkeitsrezensionen rauslässt noch weniger). Ich habe Zeit, ja.
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1. Grass hat den Nobelpreis, seine Ehrendoktorwürden und seinen Ehrenbürgerstatus aus Gründen bekommen, die jetzt nicht aufgehört haben zu existieren. Man muss sie nicht mögen oder nachvollziehen können, aber das ist ein ganz anderer Punkt.
2. Nicht mal dem überzeugten Nazi-Kollaborateur Knut Hamsun hat man den Nobelpreis aberkannt. (Und viele Literaturfans lesen auch heute noch gerne Celine oder Jünger.)
3. Es gab über die Jahrzehnte nicht nur Möglichkeiten für Grass, seine lässliche Verfehlung bekannt zu geben, es gab immer auch Gelegenheit, ihn zu kritisieren. Immerhin, seine Bücher, seine Zeichnungen und seine Skulpturen taugen allesamt nichts. Da gab’s Gelegenheit genug. Nur: Jetzt graben sich die ganzen Feuilleton-Pfeifen aus der Erde und werfen mit dem aufgeschaufelten Dreck, weil sie wohl ihre Stunde gekommen sehen.
4. Wenn die ganze Affaire dazu führt, dass Herr Grass sich ein wenig zurücknimmt und nur noch, sagen wir, 98 Prozent des Weltgeschehens kommentiert statt 510, dann ist das immerhin ein gewaltiger Sprung für Grass und ein kleiner Schritt für die Menschheit.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Die Grundfrage ist wohl: warum erst jetzt?
Ich denke, da gibt es zwei Möglichkeiten.
1 Grass wollte ernsthaft mit sich ins Reine kommen, hat seine Autobiographie geschrieben und wollte die Welt mit besserem Gewissen verlassen. Er hätte das Ganze ungesagt sein lassen können, aber er hat es nicht getan.
2 Es ist ihm jemand in letzter Zeit auf die Schliche gekommen. Da hat er vorher reagiert.Ich denke, dass 2 eher nicht zutrifft. Er wird an seinem neuen Buch schon des längeren geschrieben haben. Insofern wird eine Drucksituation sich nicht neu ergeben haben. Er hätte es also mit ins Grab nehemen können.
Dann träfe 1 zu. Dann: Hut ab!
Und es ist dann ein interessantes psychologisches Versteckspiel, was er da mit sich selbst angestellt hat. Ich sähe dann seine moralischen Zeigefinger in etwa auch so, wie Broder in dem Beispiel mit der Großmutter. Völlig logisch und verständlich. Darüber aufregen können sich nur die Angeschmierten. Und die haben es nicht besser verdient.--
FAVOURITESDominick BirdseyWoher kommt eigentlich die Redewendung: Da ist Grass drüber gewachsen?
Von Kiffern?
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Wenn da Tomaten drin wären, dann wäre es Zwiebelsuppe!Dick Laurentich kann nicht nachvollziehen, dass man die „Entscheidungen“ eines 17jährigen, der 5 Jahre lang Krieg erlebt hat, so wichtig nimmt!
Du weißt doch wahrscheinlich selbst, dass das gar nicht Kern der Debatte ist. Selbst die, die ihn jetzt an den Pranger stellen, meinen damit nicht den 17-Jährigen, sondern den Großschriftsteller, der jahrzehntelang auf der einen Seite nicht öffentlich gemacht hat, was er als 17-Jähriger getan hat oder was mit ihm passiert ist, der aber auf der einen Seite sich über all die Jahre als moralische Instanz gebärdet hat.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Jörg König1. Grass hat den Nobelpreis, seine Ehrendoktorwürden und seinen Ehrenbürgerstatus aus Gründen bekommen, die jetzt nicht aufgehört haben zu existieren. Man muss sie nicht mögen oder nachvollziehen können, aber das ist ein ganz anderer Punkt.
2. Nicht mal dem überzeugten Nazi-Kollaborateur Knut Hamsun hat man den Nobelpreis aberkannt. (Und viele Literaturfans lesen auch heute noch gerne Celine oder Jünger.)
Richtig
3. Es gab über die Jahrzehnte nicht nur Möglichkeiten für Grass, seine lässliche Verfehlung bekannt zu geben, es gab immer auch Gelegenheit, ihn zu kritisieren. Immerhin, seine Bücher, seine Zeichnungen und seine Skulpturen taugen allesamt nichts. Da gab’s Gelegenheit genug. Nur: Jetzt graben sich die ganzen Feuilleton-Pfeifen aus der Erde und werfen mit dem aufgeschaufelten Dreck, weil sie wohl ihre Stunde gekommen sehen.
Mal davon abgesehen, dass zumindest ein Teil seiner Bücher natürlich sehr wohl etwas taugt – Du glaubst im Ernst, „die ganzen Feuilleton-Pfeifen“ lassen jetzt endlich ihre Grass-Frustrationen raus, nachdem sie es jahrzehntelang nicht auf die Reihe bekommen haben, Grass dafür zu kritisieren, dass er ein schlechter Künstler ist? Das wäre natürlich ziemlich weit hergeholt. Selbstverständlich ist Grass laufend auch laufend vom Feuilleton kritisiert worden – und das nicht zu knapp. Oder was möchtest Du eigentlich sagen?
4. Wenn die ganze Affaire dazu führt, dass Herr Grass sich ein wenig zurücknimmt und nur noch, sagen wir, 98 Prozent des Weltgeschehens kommentiert statt 510, dann ist das immerhin ein gewaltiger Sprung für Grass und ein kleiner Schritt für die Menschheit.
Dem vermag ich nicht zu widersprechen.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]otisDarüber aufregen können sich nur die Angeschmierten. Und die haben es nicht besser verdient.
Wen meinst Du und warum haben sie es nicht besser verdient?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Hast du den Broder-Artikel gelesen?
Ich meinte die, die an seinen Lippen gehangen haben. Jene, die seine Predigten gebraucht haben.--
FAVOURITESotisHast du den Broder-Artikel gelesen?
Ich meinte die, die an seinen Lippen gehangen haben. Jene, die seine Predigten gebraucht haben.Ja, habe ich, verstand nur gerade nicht, dass Du Dich darauf bezogst. Was hältst Du denn von dem Broder-Artikel?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Etwas überzogen, wie immer bei ihm. Aber die eine oder andere Zielrichtung ist sicher richtig.
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FAVOURITESotis
2 Es ist ihm jemand in letzter Zeit auf die Schliche gekommen. Da hat er vorher reagiert.
Ich denke, dass 2 eher nicht zutrifft.Wenn du da mal Recht hast! Im nächsten Jahr werden die Stasi-SS Akten veröffentlicht. Spätestens dann wäre alles herausgekommen.
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Jörg König
2. Nicht mal dem überzeugten Nazi-Kollaborateur Knut Hamsun hat man den Nobelpreis aberkannt. (Und viele Literaturfans lesen auch heute noch gerne Celine oder Jünger.)Ich mag Hamsun sehr und möchte das eigentlich nicht unkommentiert lassen. Hast Du „Auf überwachsenen Pfaden“ gelesen? Hamsun war keineswegs ein überzeugter Kollaborateur. Er hat einen Fehler gemacht, ja, und das hat er bereut und teuer bezahlt. Aber von „Überzeugung“ würde ich da wirklich nicht sprechen.
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schön, wie mit zweierlei maß gemessen wird…
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I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus! -
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