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AutorBeiträge
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Sonic JuiceNaja, bei der Äußerung solcher Vorwürfe bietet es sich schon an, die eigene Rechtschreibung mal kritisch zu überprüfen. So liest sich das unfreiwillig komisch.
Stimmt, nicht darauf geachtet. Den Grammatikfehler hast du nicht gesehen. Aber ich will auch keinen Literatur-Nobelpreis.
Hab es korrigiert.--
Wenn da Tomaten drin wären, dann wäre es Zwiebelsuppe!Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
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WerbungMick67Ich grinse nur: der personifizierte erhobene Zeigefinger hat Dreck am Stecken.
Die Tatsache an sich ist ja nicht so tragisch, da wir 1. nicht die damaligen Zwänge beurteilen können und 2. einem 17-jährigen nicht unbedingt unterstellt werden kann, daß er schon genau weiß, was er tut.
ABER: mit der Tatsache erst im Alter rauszurücken bestätigt nur meine Ansicht, daß man die Leute, die besonders gern die Moralkeule schwingen mit besonderer Vorsicht zu genießen sind.
Darf ein ehemaliges Mitglied der SS grundsätzlich nicht mit der Moralkeule schwingen oder den Zeigefinger erheben? Gerade vor einem solchen Sozialisationshintergrund kann das doch besonders lehrreich und aufschlussreich sein.
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BullittDarf ein ehemaliges Mitglied der SS grundsätzlich nicht mit der Moralkeule schwingen oder den Zeigefinger erheben? Gerade vor einem solchen Sozialisationshintergrund kann das doch besonders lehrreich und aufschlussreich sein.
Natürlich darf man oder man sollte es sogar. Ich sagte ja bereits, er war erst 17 Jahre alt, die eigentliche Tatsache wirft ihm auch kein Mensch vor. Wir Jüngeren können auch nicht beurteilen, welche Zwänge damals dazu führten.
Nur sich nach so langer Zeit erst dazu zu bekennen, das ist der Skandal und gewiß kein Verdienst, wie es manche – auch hier – glauben machen wollen.
Den Jesus Spruch „wer frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein“, den hat Grass selbst jahrzehntelang mißachtet, in dem er fleißig Steine geworfen hat.
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HellCreeperHab es korrigiert.
Ok. Ich habe den Pranger auch wieder weggeräumt.;-)
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I like to move it, move it Ya like to (move it)MetzgerDie Hintergründe hinsichtlich des Zeitpunktes der Veröffentlichung liefert mal wieder die taz.
:lol: was findet ihr denn so schlimm an dem artikel? ist ja als kommentar ausgewiesen. bin ja auch kein großer TAZ-Fan, aber das war doch recht amüsant:
„Aber Herr Grass, wie könnte ein Wurm wie ich Ihnen helfen? Sie sind doch das linke Gewissen unserer stolzen, aber leider erschreckend überalterten Kulturnation, ein Literat von höheren Weihen, manche Ihrer Bücher wurden sogar verfilmt!“dougsahmDerjenige, der fordert der Nobelpreis solle zurückgegeben werden, hat die Prinzipien der Entscheidungsfindung des Nobelpreiskommitees nicht verstanden.
Es werden wohl ganz bewusst ausschließlich fachliche Gründe zur Entscheidungsfindung herangezogen.bist du dir da so sicher? und liegen all die Schreiberlinge so verkehrt? zumindest beim Literatur- und Friedensnobelpreis geben auch moralische Gründe zumindest einen kleinen aussschlag, würde ich meinen.
HellCreeperLetztlich hat er den Nobelpreis für die Belchtrommel erhalten
du weißt wohl, was „belch“ heißt?
Tomicek von gestern:
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JanPP
bist du dir da so sicher? und liegen all die Schreiberlinge so verkehrt? zumindest beim Literatur- und Friedensnobelpreis geben auch moralische Gründe zumindest einen kleinen aussschlag, würde ich meinen.Sicherlich, aber solche die dem Werke imanent sind.
JanPP
du weißt wohl, was „belch“ heißt?Habe gerade nachgeschaut.
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Wenn da Tomaten drin wären, dann wäre es Zwiebelsuppe!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Eine ABM für das Feuilleton und ansonsten eine ganz gute PR für das neue Buch.
Mir gefällt der TAZ-Artikel, vor allem der Schluss. Erst darf Methusalem-Schirrmacher in die BILD, dann darf er in den SPIEGEL (mit Werbug), dann darf Mattusek (vom SPIEGEL!) in die FAS (mit Werbung) undsoweiterundsofort.
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mkEine ABM für das Feuilleton und ansonsten eine ganz gute PR für das neue Buch.
Sehe ich auch so.
Letztlich interessiert es doch wirklich Keinen und betroffen sind es wohl noch weniger.
Diejenigen die jetzt drauflos trommeln in Ihren Artikeln verpassen dem Herrn Grass lediglich eine Retourkutsche, für den jahrelang erhobenen moralischen Zeigefinger.
Es ist daher eine nicht ernstzunehmende Diskussion ohne Substanz.--
Wenn da Tomaten drin wären, dann wäre es Zwiebelsuppe!mkEine ABM für das Feuilleton und ansonsten eine ganz gute PR für das neue Buch.
Das kann man doch eigentlich nur meinen, wenn man sich generell nicht für Feuilleton-Themen und -Debatten interessiert.
Wenn DAS keine Meldung ist, die das kultur- und literaturinteressierte Deutschland interessiert, was bitte dann? Die Reaktionen waren auch nicht so, dass es niemanden interessiert hätte. Die Meldung hat auch im Ausland für Aufsehen gesorgt.
Anhand dieses Falls lassen sich schon grundsätzliche Fragen stellen zur Vergangenheitsbewältigung oder -verarbeitung oder wie man das auch nennen will. Ob man das diskutieren will und sich für diese Thematik grundsätzlich interessiert, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Eine Sommerloch-Sau ist das jedenfalls nicht, was da durchs Dorf getrieben wird.Die Unterstellung, dass Grass seinen Ruf, seine literarische und politische Hörerschaft, seine Nobelpreisträgerschaft, seine Danziger Ehrenbürgerschaft wie auch diverse freundschaftliche und berufliche Beziehungen aufs Spiel setzt oder zumindest der Diskussion aussetzt, um mehr Bücher zu verkaufen („PR“), ist zynisch und wird der Sache nun wirklich nicht gerecht.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Ein positiver Beieffekt des Geständnisses ist, dass das literarische Werk von Grass eine grundlegend neue Deutungsdimension erhält und so wiederlesenswert wird. Ich denke dabe gerade an die Erzählerfiguren in Katz und Maus und den Hundejahren.
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HellCreeperSehe ich auch so.
Letztlich interessiert es doch wirklich Keinen und betroffen sind es wohl noch weniger.
Diejenigen die jetzt drauflos trommeln in Ihren Artikeln verpassen dem Herrn Grass lediglich eine Retourkutsche, für den jahrelang erhobenen moralischen Zeigefinger.
Es ist daher eine nicht ernstzunehmende Diskussion ohne Substanz.Wie unterschiedlich doch Scheuklappen verteilt sind. Ich stelle mir gerade die Aufregung bei einem Schriftsteller vor, der nicht auf der linken Schiene fährt, Martin Walser z.B. Dann wäre das Getöse ungleich größer. Aber nein unser Grassi ist ja sonst ein ganz anständiger. Da interessiert das ja keinen. :doh:
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Ich bin auf jeden fall der Meinung, dass ein früheres Bekenntnis seinem politische Wirken mehr genützt als geschadet hätte. Was persönliche Scham so alles anrichten kann…
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der Günnie kriegt es ja nun knüppeldick von beiden Seiten, so wie er auch immer ausgeteilt hat.
Grass ist, wie er jetzt selber erklärt hat, ein Nazi gewesen – aus welchen Gründen und wie verzeihbar auch immer – und warf unserer Generation vor, wir seien rotlackierte Nazis: Das habe ich mein Leben lang nicht vergessen.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,431646,00.html
Wer sich jedoch wie er, als moralische Instanz Deutschlands aufgebaut hat, muss sich mit diesen Maßen messen lassen.
Das finde ich voll OK.
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Wenn einem die Argumente ausgehen, sollte man zur Beleidigung greifen (A.Schopenhauer) Hilfe gibbed hier: http://www.amazon.de/beleidigen-Kleines-Brevier-sprachlicher-Grobheiten/dp/3406511252das sagt alles:
Heer: Ich bin Jahrgang 41 und war Aktivist in der Studentenbewegung. Für uns ist Grass damals ein politischer Gegner gewesen, trotz der „Blechtrommel“, die wir alle verschlungen haben und ungeachtet seiner Zugehörigkeit zur Gruppe 47, die für die innere Demokratisierung der Bundesrepublik so wichtig war wie DER SPIEGEL. Grass war ein Gegner, weil er mit dieser moralischen Härte eines Scharfrichters auftrat und uns als linke Faschisten beschimpfte. Grass ist, wie er jetzt selber erklärt hat, ein Nazi gewesen – aus welchen Gründen und wie verzeihbar auch immer – und warf unserer Generation vor, wir seien rotlackierte Nazis: Das habe ich mein Leben lang nicht vergessen.
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