Re: Günter Grass Waffen-SS

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sonic-juice
Moderator

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mkEine ABM für das Feuilleton und ansonsten eine ganz gute PR für das neue Buch.

Das kann man doch eigentlich nur meinen, wenn man sich generell nicht für Feuilleton-Themen und -Debatten interessiert.
Wenn DAS keine Meldung ist, die das kultur- und literaturinteressierte Deutschland interessiert, was bitte dann? Die Reaktionen waren auch nicht so, dass es niemanden interessiert hätte. Die Meldung hat auch im Ausland für Aufsehen gesorgt.
Anhand dieses Falls lassen sich schon grundsätzliche Fragen stellen zur Vergangenheitsbewältigung oder -verarbeitung oder wie man das auch nennen will. Ob man das diskutieren will und sich für diese Thematik grundsätzlich interessiert, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Eine Sommerloch-Sau ist das jedenfalls nicht, was da durchs Dorf getrieben wird.

Die Unterstellung, dass Grass seinen Ruf, seine literarische und politische Hörerschaft, seine Nobelpreisträgerschaft, seine Danziger Ehrenbürgerschaft wie auch diverse freundschaftliche und berufliche Beziehungen aufs Spiel setzt oder zumindest der Diskussion aussetzt, um mehr Bücher zu verkaufen („PR“), ist zynisch und wird der Sache nun wirklich nicht gerecht.

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