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plattensammler
Mir weiterhin unbegreiflich wie Sandie die Inge besiegen konnte.Möchte ihn Dir nicht verderben, aber für mich sonnenklar, das ist der typische running-the-mill-Schlager, der damals den Grand Prix dominierte, ein bißchen bieder halt und ohne großen Wiedererkennungswert.
Sandie hatte dagegen Ausstrahlung, war ein absolutes „It Girl“, die Verkörperung von „Swinging London“. Dass sie „barfuß“ auftrat, weiß heute noch jeder, obwohl man es eigentlich kaum sehen konnte, vor allem, wenn man sich dazu das grisselige Röhrenbild damaliger TV-Geräte vorstellt – und abgesehen davon, dass sie nicht wirklich barfuß war, sondern Nylons trug.;) Schon damals zählten eben auch „billige Effekte“, um sich vom Einerlei abzuheben, und mit Sandie bekam der weit verbreitete, aber damals noch kaum als Phänomen erkannte Foot Fetish ein erstes heimliches Idol (Sex sellte eben damals schon … ;)). Und der Song? Extrem eingängig und schmissig, klar, ein Schlager, der ganz Eurovisionesien gefallen konnte. Sie hatte soviel bessere Songs, die aber beim Grand Prix nicht funktioniert hätten, viel zu britisch und cool.
Nicht falsch verstehen, im Kontext des Grand Prix liebe ich „Puppet“ und Sandies Auftritt natürlich sehr! Den ESC zu lieben, war zu jedem Zeitpunkt irrational. Besonders irrational ist es, ihn im Nachhinein zu verklären.:)
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WerbungAnsonsten ist es wieder herrlich zu lesen, wie hemmungslos hier die guten alten Zeiten verklärt werden. Hat einer von Euch mal irgendeinen beliebigen Grand Prix von anno tuck wirklich komplett durchgesehen, also nicht nur die Rosinen rausgepickt, an die man sich im Nachgang noch erinnert? Macht das mal, und dann sprechen wir uns nochmal.
Und ausgerechnet die bis ins letzte durchchoreographierte Sesamstraßen-Ästhetik von Jendrik und seinen lustigen Freunden und ihr vorauszusehendes schlechtes Abschneiden sollen der Beleg dafür sein, dass „gute“ Musik beim ESC keine Chance mehr hat und nur noch billige Showeffekte zählen? Leute, ernsthaft … ? :)
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nes
Hört sich an wie die Musik zu Tom und JerryAlso bitte nichts gegen Udo Jürgens – nicht im ESC-Thread.:)
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Das hat aber nur bedingt etwas mit Verklärung zu tun, in vielen Fällen (60er,70er und 80er Jahre) waren die Songs einfach besser als heutzutage. Der Halbzeitwert der Siegertitel der letzten Jahre ist doch äußerst beschränkt, spätestens nach zwei Wochen spricht darüber keiner mehr. Ausnahme war Lena, die aber ein rein deutsches Thema war.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich wage mal ganz stark zu bezweifeln, dass die Songs in der 70er und 80er Jahre besser waren. Ich schau mir gerade alte Grand Prixs an. Größtenteils grausliches Gemurkse.
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dennis-blandfordIst ja nicht schlimm. Wahrscheinlich sollte ich auch besser gar nichts schreiben, da ich beim Grand Prix Anfang der 00er Jahre stehengeblieben bin und mir in vielen Songs die Substanz oder Größe fehlt, die ich früher einfach öfters sah. Style over content.
Jetzt mal Namen und Fakten bitte, an welche Titel und Künstler genau denkst Du? Ich meine jetzt speziell die 90er. Die waren für mich als treuer ESC-Zuschauer seit 1979 ein langer, harter Riemen, der ganze Wettbewerb wirkte überholt. Ich finde ihn in den letzten ca. 15 Jahren so viel interessanter und unterhaltsamer als damals.
Und „style over content“, das war wirklich noch nie GP/ESC!
Man denke nur an den inzwischen berühmtesten ESC-Moment überhaupt, Brighton, 1974. Da wollten vier junge Menschen aus Schweden so schrill und auffallend wie nur eben möglich sein und hatten zwei Sängerinnen, die absolute „Hingucker“ waren, und man stellte sicher, dass das wirklich niemandem entgehen konnte. Der Song war gut? Ja klar, einer der Besten! Aber Björn und Benny haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie auffallen wollten, um jeden Preis, denn das sahen sie als einzige Chance, über ihre Heimat hinaus bekannt zu werden.
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Die Anzahl der Weltkarrieren, die der ESC hervorgebracht hat, dürfte aber auch sehr überschaubar sein.
So wie sich das Radio kommerzialisierte, wo die Nachbereitung der Siegertitel üblicherweise stattfand, so hat sich auch der Wettbewerb selbst eben stark verändert. Das hat auch wenig mit Anbiederung an den Zeitgeist zu tun, sondern ist einfach der Lauf der Dinge.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
herr-rossiAnsonsten ist es wieder herrlich zu lesen, wie hemmungslos hier die guten alten Zeiten verklärt werden. Hat einer von Euch mal irgendeinen beliebigen Grand Prix von anno tuck wirklich komplett durchgesehen, also nicht nur die Rosinen rausgepickt, an die man sich im Nachgang noch erinnert? Macht das mal, und dann sprechen wir uns nochmal.
Und ausgerechnet die bis ins letzte durchchoreographierte Sesamstraßen-Ästhetik von Jendrik und seinen lustigen Freunden und ihr vorauszusehendes schlechtes Abschneiden sollen der Beleg dafür sein, dass „gute“ Musik beim ESC keine Chance mehr hat und nur noch billige Showeffekte zählen? Leute, ernsthaft … ? :)Aber das Jendrik so schlecht abschneiden wird, finde ich nicht so sicher.
Wie wird eigentlich abgestimmt? WIeder per Zuschauertelefon? Das hat ja nochmal seine ganz eigenen Gesetzte, die nicht nur mit der Qualität der Songs zu tun hat.
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wolfgangDas hat aber nur bedingt etwas mit Verklärung zu tun, in vielen Fällen (60er,70er und 80er Jahre) waren die Songs einfach besser als heutzutage. Der Halbzeitwert der Siegertitel der letzten Jahre ist doch äußerst beschränkt, spätestens nach zwei Wochen spricht darüber keiner mehr.
Ich habe letztes Jahr bei StoneFM ein Cover von „La det swinge“ gespielt und war wirklich erschrocken, dass niemand in der Runde sich an das Original erinnerte.:) Nenn mir doch mal ohne Nachschauen, aus dem Stand nur die Hälfte der Siegertitel der Achtziger! Bobbysocks hatten wir jetzt schon.;)
Für mich gibt es aus den letzten zehn, zwölf Jahren eine ganze Reihe Siegertitel und vor allem Nichtsieger, an die ich mich sehr wohl erinnere, weil das (für mich) gute Songs und gute Performances waren. Und wer in dieser Zeit mit dem ESC groß geworden ist, dem wird es genauso gehen wie den meisten von uns mit den Titeln der Sechziger und Siebziger. Der ESC wäre ja nicht immer noch so populär, wenn es nicht so wäre. Er ist aber eine Welt für sich. Das ist wie Weihnachten, wenn es vorbei ist, dann lässt man es schnell hinter sich und kehrt nach einem Jahr wieder zurück. Mit dem Unterschied, das wir nicht jedes Jahr wieder dieselben Lieder hören müssen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Aus dem Stehgreif:
Nicole – Ein bisschen Frieden!
Deutschlands Antwort auf Bob Dylan!
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Bei den 80er Siegestiteln zählen sowieso nur die Herreys!
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102plattensammlerhttps://youtu.be/JRfve3wHYUY
Da hast Du aber ein falsches Beispiel rausgegriffen, das war ein guter Grand Prix-Moment.:) Wie Pas De Deux hier kühle 80s-Synth Sounds mit einem Orchesterarrangement verknüpft haben, gefällt mir immer noch. Und gleich zwei barfüßige Sängerinnen, die wollten es wirklich wissen.;)
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 11,008
plattensammlerAus dem Stehgreif: Nicole – Ein bisschen Frieden! Deutschlands Antwort auf Bob Dylan!
Nein, auf Joan Baez.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Ich bin konsistenter Girl Pop-Fan durch die Dekaden hindurch.;)
Und mein heimlicher 80s-Favorit ist Siegels herrlichster Moment – für ein befreundetes Großherzogtum. Es hatte Pinguine und ABBA-Vocals, was kann man mehr wollen.:)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossi
plattensammlerhttps://youtu.be/JRfve3wHYUY
Da hast Du aber ein falsches Beispiel rausgegriffen, das war ein guter Grand Prix-Moment.:) Wie Pas De Deux hier kühle 80s-Synth Sounds mit einem Orchesterarrangement verknüpft haben, gefällt mir immer noch. Und gleich zwei barfüßige Sängerinnen, die wollten es wirklich wissen.;)
Das sollte auch kein schlechtes Beispiel sein. Aber das ist sicher keine zeitlose Songperle für die Ewigkeit wie von manchen hier behauptet. Die auch Barfuß = Referenz an Sandie!
Mir ist noch eine 80er Nr. 1 eingefallen: Bucks Fizz.
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Schlagwörter: Eurovision Song Contest, Grand Prix Eurovision
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